Um in die Aussagen von Horst Becker nicht zu viel hinein zu interpretieren, möchte ich kurz aus seinem Buch zitieren:
"Als Galopphilfe ist das Arret völlig ausreichend, auch wenn wir alle die vielen Hilfen kennen, die wir in der Reitschule gelernt haben: (...)
All diese Hilfen sind also richtig, aber nur zur richtigen Zeit und in der richtigen Reihenfolge - nämlich nur dann, wenn sie auch nötig sind. Meist reicht das konsequent eingesetzte Arret zum Angaloppieren, eventuell zusammen mit dem inneren Schenkel, der nicht drückend treibt, sondern(...).
Zu dem Thema mit den unsichtbaren Hilfen sagt er genau das Gegenteil von LordFado: Die Hilfen sind nicht unsichtbar, es werden einfach keine mehr gegeben.
Aber ich denke auch, dass "Galopp denken" schon einiges an körperlichen Signalen enthält, die einfach nötig sind.
Definitiv wird aber die Galopphilfe nicht vorbereitet, was ich auch richtig finde. Das Pferd soll ja in jedem Moment aufmerksam die Hilfen des Reiters erwarten. Natürlich muss es in einem Spannungszustand sein, in dem es das auch schafft.
Zum Thema konditionierte Hilfe: mein Pferd springt total artig auf Stimme an. Ich kann im Schritt am langen Zügel das Wort sagen; was passiert: sie wackelt mit den Ohren, fängt an sich zu sammeln, schiebt sich mit den Hinterbeinen nach vorne, und nach zwei beschleunigenden Trabtritten rollt sie nach vorne in den Galopp weg
Ok, was ich damit sagen will: ich suche nach der "optimalen" Hilfe, die mit möglichst geringem "Störfaktor" das gewünschte Ergebnis, nämlich einen gesammelten, bergauf gesprungenen Galopp, erzielt.
Etwas offtopic @ Carmen: Antraben per Zügel hab ich grade bei Racinet gelesen, das Zulegen auf Nachgeben im Genick, quasi ne konditionierte Hilfe. Mich stört an der Idee, dass man bei dieser Philosophie niemals ohne Zügel reiten können wird?!