Billy ist auch ein Energiespar-Modell. Das ist nicht nur bei der Arbeit, sondern auch auf der Weide zu sehen.
Anfangs reagierte er ja wirklich auf JEDE Bitte hin mit Grant, Unsicherheit und Abwehr. Mittlerweile ist es etwas besser, er ist eher bereit, für mich einfach mal was neues auszuprobieren. Das ging am Anfang ja irgendwie überhaupt nicht. Aber es ist bei ihm sehr deutlich zu sehen, wann ihn eine Übung anstrengt, er sie noch nicht versteht oder sonstwie keine Lust dazu hat. Dann macht er völlig zu, hört gar nicht mehr zu, wird grantig und flüchtet sich in Abwehr.
Ich finds bei ihm extrem schwer, bei ihm entlang der Schwelle zwischen Unter- und Überforderung zu gehen. Geistig muss man ihn extrem beschäftigen, um ihn bei Laune zu halten. Manchmal gehen mir echt die Ideen aus. Wenn ich nicht innerhalb einer Einheit (die auch sehr kurz seinkann) ständig die Übungen abwechsle, bleibt er einfach irgendwann stehen und befindet, dass dieses Übung-Drillen unter seinem Niveau ist.
Futter ist der größte Motivator - natürlich. Wobei es auch hier schwierig ist, die richtige Dosis zu finden. Zu kleine Schritte belohnt - dann sieht er nicht mehr ein, warum er überhaupt noch was tun soll und fordert die Leckerlis ein, ohne etwas anzubieten und wird grantig. Sind die verlangten Schritte zu groß und er versteht nicht mehr, was eigentlich gefordert ist, wird er ebenfalls grantig und richtiggehend gestresst (und dann eben auch aggressiv).
Deshalb arbeite ich nur ganz wenig mit Leckerlis.
Wenn ich sie hole, sind alle anderen egal. Bei mir fühlt sie sich sicher, sie kriegt Futter und Streicheleinheiten... Alles positive Sachen. Warum sollte sie nicht mitkommen wollen?
Naja... mein Pferd steht z.B. nicht auf Streicheleinheiten. Futter hat er auf der Weide mehr und seiner Meinung nach besseres als ich ihm geben kann. Streicheleinheiten und Sicherheit kriegt er durch seine Herde zwanzigfach mehr als durch mich... UND er weiß, dass mitkommen bedeutet, sich doch auch anstrengen zu müssen - da frage ich mich eigentlcih: warum SOLLTE er mitkommen wollen
