Arbeitseinsatz auf dem Hof

Allgemeines rund ums Pferd

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Jarit
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Beitrag von Jarit »

lalala hat geschrieben:Ich verstehe das Problem nicht - wenn du gesundheitlich so eingeschränkt bist, dass du nicht teilnehmen kannst und keinen Ersatz stellen kannst, zahlst du halt die 30€ pro Einsatz und keiner hat was zu meckern.
Bei uns gibt es diese Regelung nicht. Die Regelung gibt es bei Kosi/Melli.

Bei uns ist der Arbeitseinsatz eine Initiative von Einstellern, die den SB überredet haben, was zu tun. Es ist theoretisch freiwillig. Praktisch ist der moralische Druck sehr hoch. Heißt, es kamen schon blöde Sprüche.

Es ist müßig, über meinen konkreten Einzelfall von nächste Woche zu diskutieren. Sorry, wenn ich durch meine Zweifel so eine persönliche Note reingebracht hab.

Mir ging es darum herauszufinden, wie das bei anderen gehandhabt wird, ob so was normal ist, geregelt ist, wie der einzelne darüber denkt, weil mich als erst einjährigen Pferdebesitzer dieses Thema bislang noch nicht berührt hat.

@Kosi: LOL! Jawollja. Der Charme ist schon vergleichbar. Aber Euer Vierseithof hebt das Ambiente um Klassen :D

Gehe mir jetzt ein dickes Fell zulegen. :wink: :wink: :wink:
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
wiassi

Beitrag von wiassi »

Bei uns ist es eine Art Mischbetrieb:
Wir sind Einsteller, die alle selber Misten, aber z.T. auch selber Füttern und reinholen, bei anderen Gruppen macht das der SB mit.
Unsere Weidegruppe sammelt täglich ab, die anderen sammeln nur gelegendlich oder machen nur nach der WK-Gabe jeweils einen Absammeltag.
Da kommen dann -wie immer und wie überall- auch nur immer die gleichen 3-4 Leute von ca. 15-20 Pferden der Gruppe. Genauso wie nur
2-3 Menschen von 50 gerittenen Pferden mal zur Harke greifen und den Hufschlag glätten.
Vor dem Hausturnier wird zwar ein Arbeitstag angesetzt, um alles schön zu machen, Stangen streichen etc. Also Aufgaben von den auch
nicht-Turnierteilnehmer was haben -aber auch hier kommen die immer gleichen (und die gleichen nicht).
Alles ist eben auf freiwilliger Basis, also kann man auch nicht jemanden verpflichten. Wie bei Jarit: Eine Initiative von Einstellern.

Generell fände ich persönlich einen verpflichtenden Arbeitstag mit Regelung Geld (10-20,-€) statt Arbeitstag gut, wenn denn das Geld der Stallkasse (für Stangen, Absammler etc) und damit allen Einstellern wieder zugute käme. Inhalt eines solchen Arbeitstages sollten dann aber auch die Sachen sein, die alle Einstaller betreffen. Wie eben Stangen streichen, Steine auf dem Sand-Reitplatz oder Round sammeln, Sattelakammern aufräumen, Trailplatz in Ordnung bringen etc.
Und da fängt dann die Schwierigkeit an, der ein springt eben nicht, der andere hat ein Rentnerpferd...
Ich wäre eben nicht bereit, die anderen zugesch.. Koppeln abzusammeln, nur weil Arbeitstag ist und meine Koppel schon sauber ist. Oder auf den anderen Koppeln Steine zu sammeln (wir liegen neben einer Kiesgrupe, steiniges Gelände) weil bei uns kaum welche liegen -die nehme ich bei uns beim Absammeln mit. Gleiches gilt für Unkraut etc.

Wenn verpflichtende Regelung muss der SB dahinter stehen und das Geld dann auch einfordern, anders geht es nicht.
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lancia
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Beitrag von lancia »

Solche Arbeitstage gibts bei uns gar nicht. Ist ein großer, professioneller Stall dort macht eigentlich alles der SB. Finde ich ehrlich gesagt ganz angenehm :roll:
In den kleinen Privatställen, in denen ich stand war Mithilfe irgendwie selbstverständlich, aber so Großaktionen gabs keine. Es haben sich eher die typische Handvoll Leute spontan entschieden dieses oder jenes jetzt mal zu machen. Evtl gabs danach ein paar Euros vom SB in die Hand gedrückt(zB nachdem man den Zaun vom Reitplatz gestrichen hat oder so) Die Lösung fand ich prima und war auch fast immer dabei.
Für mcih ists halt wichtig dass es freiwillig bleibt. Gerade wenn der Pensionspreis ein gewisses Niveau übersteigt möchte ich nicht zur Mitarbeit gezwungen werden.
Wenns direkt um mein Pferd geht (dessen Weide abäppeln zB) ist es in Ordnung, aber "nur" zum Fenster putzen oder so möchte ich echt nicht mein Wochenende opfern.
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
Mirable
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Beitrag von Mirable »

@abeja, nochmal OT: wo zum Teufel gibts denn in der Gegend so große Koppeln mit Offenstall ?? Naja, ist auch alles relativ. Ich fände jetzt vier Hektar mit fünf Pferden "groß", 1 Hektar wäre mt fünf Pferden hart an der Schmerzgrenze.....
Gruß
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coverke
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Beitrag von coverke »

Also bei uns gibt es das auch, steht auch im Vertrag, dass 1x jährlich zu einem gemeinsamen Arbeitsdienst gerufen werden kann.

Beim letzten Mal haben wir z. B. den Platz hergerichtet und den Stall gekalkt.

Ich finde das ok, solange es nicht ausartet. Da ich zwei Bandscheibenvorfälle habe, nehme ich mich bei Dinge die mir nicht gut tun würden einfach rau, basta. Meckert aber auch keiner!
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

@Jarit, dann ist das doch irgendwie klar, daß die Mithilfe auch freiwillig ist.. Du könntest vielleicht darlegen, daß das vertraglich nicht vorgesehen war, und könntest als freundliche Geste ne Spende bzw. "Entschädigung" anbieten. Ich halte es mit solchen Dingen, die nicht von vornherein vereinbart waren, so, daß ich es nicht allzu ernst nehme. D.h., es macht mir nichts aus, freiwillig mitzuhelfen, aber ich bin zurückhaltend, wenn man mich zu irgendwas verpflichten will. z.B. zur Besprechung 1x monatlich samstags - da kann ich dann halt oder eben auch nicht, da mach ich mir keinen Kopf. Meistens wird der Dienstplan besprochen, und da steh ich auf dem Standpunkt: Geht mich nix an! Meine Erfahrung ist aber auch, wenn man sich da nicht von vornherein klar abgrenzt, in aller Ruhe und Sachlichkeit, ohne Emotionen, dann ist man immer irgendwie doch verpflichtet oder hat ein schlechtes Gewissen.

@Wiassi: Klingt gut, das werd ich mal bei uns vorschlagen, daß ich als Entschädigung bereit bin, Dinge für alle anzuschaffen, z.B. noch mehr Mistbesteck oder Schubkarre, oder Heunetzbefüller, oder Cavalettis, oder, oder... - Superidee :) !

@Mirable: Wir haben vier Koppeln, jede einen guten ha groß, darauf stehen z.Zt. 8 Pferde, maximal 12 sollen es werden, also ich find das schon recht groß, habe sonst in der Gegend nichts vergleichbares gesehen, allerdings auch nicht soo viele Ställe besichtigt, weil mir die großen Koppeln gleich so gut gefallen haben :). Ich glaub, das ganze Gelände mit Gebäuden, nicht genutzter Hengstkoppel, Reitplatz und den vier Koppeln hat mind. 5 ha.

LG Abeja
Pellchen
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Beitrag von Pellchen »

Ich bin leider jemand, der sofort mit anpackt.... und *schwupps" ist im Laufe der Monate die Hand verschwunden.

Ich habe nichts gegen körperliche Arbeit, wäre sogar gerne Selbstversorger...

Ich bin es leid, dass es immer dieselben Personen sind, die sich kümmern. Zu 99% sind es dann die Leute, die fast jeden Tag ihr Pferd beschäftigen. Die bekommt man schnell zu fassen, und dann wird mit einer kleinen Feier gelockt. :roll:

Inzwischen ist es soweit, dass ich täglich abend gucken muss, ob die Pferde im Offenstall Heu bekommen haben (oder noch genug Futterstroh)...weil, ich mach es ja regelmäßig nach dem reiten. und da sitzt der Hofbesitzer schon schön hinter dem Kamin (er würde ja eher geben, so um 16.00 Uhr, da er da die anderen Pferde reinholt. Shit für das arbeitende Volk!) :x

Es findet sich immer ein Handlanger. Ich und mein LG sind solche... Leider!

Klar könnte ich gehen. Aber finde mal was gescheites, was ich als pferdegerecht vertreten kann. Ich bin Schuld... 8)

Also: Zum Wohle des Pferdes!
Prost! :roll:
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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Hallo,

Nun ich bin ein Mensch, der hinter sich aufräumt und alles was er benutzt hat an Ort und Stelle zurückbefördert.

Ich denke, dass man in diesem Sinne handeln sollte, da es für alle angenehmer ist auf sauberen Plätzen zu arbeiten und sich zu vergnügen.

Wie viel man dem Stallbesitzer behilflich sein möchte oder kann hängt von der Stallmiete und den eigenen Möglichkeiten ab. Ist die Stallmiete in Höhe von Luxcusunterbringung, da kann ich als Einsteller erwarten, dass sich der Stallbesitzer um Ausbesserungsarbeiten uä kümmert sowie auch mal ein kleines Sommerfest oä organisiert. Hier können sich ja auch alle zusammenlegen und jeder kann seinen Beitrag leisten, schließlich soll ja die Stallgemeinschaft gefördert werden.
Bei geringen Stallmieten denke ich, ist ein gewisses Maß an Unterstützung angebracht. Aber es sollte sich auch in Grenzen halten. Dem Besitzer z.Bsp. ein neues Stalldach bezahlen, geht meines erachtens als zu weit. Frühjahrsputz und Sachen in solchen Rahmen sind wiederum denke ich angemessen.

Sonnige Grüße
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