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Verfasst: Di, 03. Aug 2010 15:12
von dshengis
Belfigor hat geschrieben:Habe mich schon oft gefragt, warum so wenige Tierärzte "den Finger in die Wunde legen", kann ich mir doch nicht vorstellen, dass es so wenige davon gibt, die Zusammenhänge zwischen Krankheit und Reitweise sehen...
Von irgendwas muss so ein Tierarzt doch auch leben.
Eine Bekannte, die eine Weile im Münsterland in einer auf Pferde spezialisierten Tierklinik Praktikantin war, erzählte, dass dort ein Großteil der "Patienten" Sport- bzw. Turnierpferde waren, mit ganz typischen "Wehwehchen". Und diese Klinik lebte nicht schlecht davon. Wenn die nun den Besitzern erzählen würden, die Pferde würden vom schlechten/falschen Reiten krank, wären sie wohl die Kundschaft los (und zwar nur insofern, dass die dann eine andere Klinik aufsuchen würden).

Verfasst: Di, 03. Aug 2010 15:34
von Suzi
Ich weiß von einem TA, daß er genau deshalb aufgehört hat zu praktizieren. Er hatte allerdings einen anderen Beruf, den er dann weiter ausgeführt hat......
Aber was macht man, wenn man keine andere Alternative hat? Die Ausbildung dauert in der Regel 6 Jahre. Dann kommt man frisch von der Uni und hat kaum Praxiserfahrung. Also nochmal zwei, drei Jahre bis man einiges an Erfahrung gesammelt hat und wirklich eigenverantwortlich arbeiten kann.......
Und Schwups-sind mal eben 9 Jahre für die Ausbildung drauf gegangen.......... das gibt man nicht einfach auf. Ich glaube als TA ist man da echt ganz schön in der Zwickmühle.....

Verfasst: Di, 03. Aug 2010 16:13
von LordFado
Das istman doch als "Menschenarzt" genauso - ganz genau wie als Trainer etc. Wenn man die Kundschaft nicht genug bauchpinselt und seine meinung etwas ZU ehrlich mitteilt, ist man die Kunden halt los, weil "die sich sowas nicht antun müssen"... So ists Leben! Ehrlichkeit wird nicht gewünscht und verlangt und wenn, dann muss sie bitte so diplomatisch und milde ausgedrückt werden, dass sich keiner daran stört (aktuelles Beispiel Eva Herman...)

Verfasst: Di, 03. Aug 2010 16:30
von Belfigor
Das mag ja alles sein, aber wie ist es denn um den "Eid des Hippokrates" bestellt, gilt der für Tierärzte nicht?

Ich denke, wenn nur mehr den Mut hätten und die Zusammenhänge schlechten Reitens und all der anderen Einwirkungen aufs Pferd (Übergewicht von Pferd und Reiter, unpassende Sättel, ungeeignete Haltung/Fütterung/Beschlag etc.pp.) zu thematisieren, würde es besser um die Gesundheit unserer Pferde bestellt sein.

Vielleicht habt ihr aber Recht und das ist gar nicht gewollt.

Den Bogen zurück zu Heuschmann: dann hat er sich natürlich schon ungeheuerliches geleistet, indem er den Mund zu einem Teilbereich dieser Thematik aufmacht!

Verfasst: Do, 05. Aug 2010 12:40
von Lala
Bei den hyperergeizigen Reitern gebe ich euch recht.
Habe aber zum Glück einige andere Leute erlebt. Sowohl Pferdbesitzer, als auch TAs und meine Sattlerin.
Gerade als 1-Pferde-BesitzerIn kann doch ein medizinisches Problem der nötige Anstoss geben, seine Sichtweise auch zu öffnen. Da sollte ein TA dann meiner Meinung nach durchaus auch aufzeigen, wo der Zusammenhang zwischen Reiten, Haltung usw. und der Krankheit liegt. Zumal ja diverse immer wieder kehrende Weh-Wechen nur so echt zu heilen sind...

Verfasst: Do, 05. Aug 2010 23:45
von Rapunzel
Hehe - mein Tierarzt hat mir gerade vorhin erzählt, dass er eine Kundin verloren hat, weil er ihr gesagt hat, sie soll endlich anständig reiten lernen, statt ihr Pferd ständig einrenken, auspendeln und mit 1001 Pülverchen behandeln zu lassen. Und damit hat er zwei neue Kunden aus demselben Stall dazugewonnen ;-)

Verfasst: Fr, 06. Aug 2010 08:43
von Medusa888
Sorry, das ist jetzt OT, paßt aber:

Fragt der RL den Schüler: "Reiten Sie eigentlich gerne?"
Schüler:"Ja."
RL: "Warum lernen Sie es dann nicht?"

Und jetzt schnell zurück zum Thema, bevor wir Ärger mit den Admins kriegen! :wink:

Verfasst: Fr, 06. Aug 2010 12:51
von horsman
Antwort des Schülers vielleicht dann :
"Weil Sie es anscheinend nicht schaffen, es mir beizubringen" :lol:

Verfasst: Fr, 06. Aug 2010 13:54
von Julia
OT an : *loool* :lol:

Verfasst: Fr, 20. Aug 2010 16:39
von -Tanja-
Die DS haben das St. Georg-Interview aufgegriffen und auf ihrer HP zunächst nur eine Handvoll sehr schlechter Bilder gezeigt. Schaute man auf den Timecode, konnte man gut nachvollziehen, daß es sich hier um Sekundensequenzen handelte.

Erst nach und nach und als Frau Sanders auf ihrer eigenen FzP-HP etwas Wind ins Gesicht geblasen wurde, wurden weitere Bilder veröffentlicht - die in meinen Augen das bisher von den Medien publizierte Bild eines rollkurenden GH deutlich differenzierten.

Als weiter durchsickerte, daß der Timecode der schlechten Bilder sich tatsächlich nur auf wenige unschöne Sekunden und nicht wie dargestellt auf 25 Minuten reduzieren ließ, zog sich Frau Sanders auf den Standpunkt zurück, daß man ja nur Überbringer schlechter Nachrichten sei.

Die Fotografin, die die Aufnahmen machte, arbeitet öfters für die DS. Als sie bemerkte, daß die Umstände um den Timecode durchsickerten, verteilte sie Emails mit Klagandrohungen.

Zwischenzeitlich hat sich auch eine Zuschauerin öffentlich gemeldet und mitgeteilt, daß während des Seminars von Seiten GHs anscheinend immer wieder betont wurde, daß eine Korrektur in der Kürze der Zeit überhaupt nicht möglich sei - dies würde mehrere Monate Arbeit bedeuten. Er wolle der Reiterin nur einen Weg in die richtige Richtung zeigen. Was m. E. der wesentliche Teil der Bilder belegt. Besagte Zuschauerin bestätigt auch GHs Aussagen im St. Georg-Interview, daß der Friese "losgewalzt" wäre.

Im Netz habe ich bislang keinerlei Hinweise anderer Zuschauer von irgendwelchen Seminaren von GH gefunden, die die Aussagen von Balkenhol nachvollziehbar machen würden.

Heute finde ich nun im Briefkasten die neue Ausgabe der DS. Diese schießen sich, wie St. Georg, auf 2-3 Fotos ein. Eine grundlegende Recherche wurde nicht vorgenommen, z. B. weitere Zuschauer des Seminars ausfindig gemacht und befragt. Vielmehr werden weiter Diagnosen aufgrund 2-3 Bildern abgegeben.

Ich hatte gehofft, daß sich die DS zu ihrem alten Stil - allerdings schon vor einigen Ausgaben :wink: - zurückbesinnen und einen neutralen Journalismus betreiben. Dem ist nicht so. Ich werde mein Abo - wie einige andere bereits auch - kündigen. Das ist in meinen Augen Bild-Berichterstattung.

Verfasst: Fr, 20. Aug 2010 21:39
von Rosana
Hallo Tanja,

danke für den interessanten Beitrag.
Da hat die Cavallo ja direkt mal vergleichsweise gut reagiert. (Ebenfalls August-Ausgabe).

Schreibst du zu deiner Abo-Kündigung den Grund?

Verfasst: Sa, 21. Aug 2010 08:59
von -Tanja-
Rosana hat geschrieben:Hallo Tanja,

danke für den interessanten Beitrag.
Da hat die Cavallo ja direkt mal vergleichsweise gut reagiert. (Ebenfalls August-Ausgabe).

Schreibst du zu deiner Abo-Kündigung den Grund?
Naja, die Cavallo konnte eigentlich nicht anders reagieren: hatten sie GH doch erst im Mai den Fairness-Award verliehen. :wink: Grundsätzlich fand ich deren Auseinandersetzung mit dem Thema aber wesentlich differenzierter, als dieses Lospreschen der DS.

Ja, den DS werde ich den Grund zur Kündigung schreiben. Wobei ich anmerken muß, daß ich die Kündigung schon länger im Hinterkopf hatte und das nun nur noch das I-Tüpfelchen war. Mir werden die Berichte immer nichtssagender: im Prinzip basieren ja fast alle Artikel nur noch auf Abschreiben aus Büchern. Und von denen hab ich viele auch selbst daheim.

Verfasst: Sa, 21. Aug 2010 10:58
von Lilith79
Sylliska hat geschrieben:
Naja, die Cavallo konnte eigentlich nicht anders reagieren: hatten sie GH doch erst im Mai den Fairness-Award verliehen. :wink:
Außerdem ist die Cavallo ja grad mitten in einer 5-teiligen Beitragsreihe von/mit Gerd Heuschmann über biomechanisch gutes Reiten (in der jetzigen Ausgabe ist Teil 4 von 5) :wink:

Ich habe mich über die Reaktion der Dressurstudien auch geärgert, v.a. auch über die Reaktionen der Frau Sanders, die fand ich ganz schön schnippisch und auch nicht grad kritikfähig.
Aber Kündigen werde ich deswegen nicht gleich. Vielleicht schreib ich aber auch mal nen Leserbrief.
Hab das neue Dressurstudien Heft gestern in der Post bekommen und beim 1. Durchblättern schon mindestens 1 Artikel gesehen, der mich wirklich interessiert (das Auge schulen im Bezug auf das Erkennen einer korrekten Dehnungshaltung).
In der Cavallo ist auch pro Ausgabe mindestens 1 Artikel drin, wo ich denke, die haben sich doch nicht alle, aber lesen tu ich die Zeitschrift trotzdem noch ;) Ich zieh mir dann halt das raus was mich interessiert oder unterhält.

Verfasst: Sa, 21. Aug 2010 12:53
von Anchy
Trotz des in meinen Augen nicht gelungenen Beitrages über G:H. sind die DS für MICh immer noch die Zeitschrift mit fundiertesten Inhalt. Ich lese sie auch weiterhin gerne und werde sicherlich nicht an diesem einen Artikel das Prädikat festmachen 8)

Anchy

Verfasst: Sa, 21. Aug 2010 13:45
von Ielke
Sylliska hat geschrieben:
Mir werden die Berichte immer nichtssagender: im Prinzip basieren ja fast alle Artikel nur noch auf Abschreiben aus Büchern. Und von denen hab ich viele auch selbst daheim.
Das mag stimmen, aber ich finde es oft ganz praktisch... ich habe zwar ein gigantisches Regal voller Bücher rund ums Pferd, wenn ich mich aber mit einem bestimmten Thema beschäftige dann bekomme ich in den DS schnell viele Sichtweisen und Ansätze in gesammelter Form, statt mich von links oben nach rechts unten durch die Literatur arbeiten zu müssen was dort jeweils auf (einigen wenigen) Seiten zu genau diesem Thema steht.