Aufbau von Rückenmuskeln u. Schwung

Rund um die klassische Reitkunst

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Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Ich habe mit meinem Pferd im Prinzp das gleiche Problem. Die Methode Gerte wenn er nicht auf den Schenkel reagiert hat anfangs sehr gut geklappt. Jetzt ist es aber anfangs immer so, dass er dekt, er soll galoppieren. Er verspannt sich, wird klemmig und galoppiert an. Ich weiß nicht recht wie ich ihm zeigen kann, dass er nur vorwärts traben soll in flottem Tempo und nicht galoppieren. Meine RL konnte ich noch nicht fragen. Nach einer Weile versteht er auch, dass ich keine Galopphilfe gebe, aber anfangs ist es wirklich nicht schön :( Ich bin mir sicher dass ich undeutliche Hilfen gebe, aber wie kann ich das beheben?
Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

@Farfalla
Das mit dem longieren kommt dann von allein. Mein Hafi ist am Anfang auch nicht gleich mit dem kopf unten gewesen, aber das kam dann nach kurzer Zeit von selbst und auch der Rücken. Etwas Geduld brauchst du schon aber das wird denke ich. Schick deinen Hafi auch vorwärts und lobe wenn der Kopf unten ist, dann müsste es klappen. Hattest du denn schon Erfolg bei den vielen Tips die du von allen bekommen hast?
LG Cyndy
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Farfalla
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Beitrag von Farfalla »

@emproada: ja, das müssen nichtmal 10min sein :lol:

@ ~pony~: Das mit dem Reitlehrer könnte schwer werden, die, die hier "mobilen" Reitunterricht geben, sind entweder ungeeignet (Tips à la "SCHIEBEN, SCHIEBEN, TREIBEN, TREIBEN"), oder man muss verpflichtend jedes Mal mitmachen, was dann nur alle 4 Wochen und um die blödeste Zeit ist ...
Was ist "gezählter Schritt"?
Das im Gelände lasse ich besser, da bin ich ja schon froh, wenn wir einen Ausritt heil überstanden haben ...

@ Cyndy: Ich weiß nicht, ich habe halt Angst, dass sein Rücken noch mehr hängend wird dadurch :( er dackelt halt wirklich immer mit em Kopf hoch oben rum ...
Die Tipps konnte ich noch nicht ausprobieren, da ich zZ erkältet bin und dadurch nicht so fit. Sobald ich wieder geritten bin, sage ich aber, wie es lief. ;)
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Okay, das Problem mit dem Reitlehrer ist wirklich ärgerlich und ich kann dich verstehen, dass es vllt nicht machbar ist. :(

Gezählter Schritt ist - wie der Name schon sagt - Schritt, jedoch so langsam, dass das Pferd wirklich jedes Bein bewusst und kontrolliert setzt. Aus dem gezählen Schritt kann man idealerweise jederzeit ins Rückwärts, ohne die Bewegung zu unterbrechen (daraus entsteht dann die Schaukel) oder auch die Piaffe erarbeiten. Das alles hat nichts mit faulem, langsamen Schritt zu tun, im Gegenteil: Das Pferd muss "voll da" sein, sich sehr konzentrieren und auch körperlich anstrengen. Die meisten Pferde wachen dabei auf: Erstens, weil es ihnen vollkommen unbekannt ist, dass der Reiter SO langsam will, zweitens weil es wirklich anstrengend ist und das Pferd erstmal versuchen wird, sich der ungewohnten Arbeit irgendwie zu entziehen. Danach ist jedes Pferd froh, ins Vorwärts entlassen zu werden und dieses wird zur Belohnung. Bitte nicht falsch verstehen: Das Pferd soll nicht gequält werden oder dergleichen. Ein deutlicher Nebeneffekt ist aber, dass es lernt: Es gibt anstrengenderes, als "nur" fleißig vorwärts zu gehen.

Leider ist es für den unerfahreren Reiter schwer, die richtige "Dosis" zu finden, sowohl was das Tempo, als auch die Dauer der Ausführung sowie deren Qualität betrifft. Das kann man auch sehr schwer beschreiben. :(
Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

Beim longieren musst du ihm eigentlich bloß die untere Kopfposition angenehm machen und ihm zeigen dass das Spaß machst.
Naja wiegesagt bei meinem kam es von selbst, aber da ist ja auch jedes Pferd anders. Musst du entscheiden, aber bei meinem Pferd hat das halt super geklappt obwohl er auch immer den Kopf oben hatte. Ja und das Stangentreten is auch echt gut da kannst du nichts falsch machst. Musst halt bloß auf die richtigen Abstände achten.
LG Cyndy
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Farfalla
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Beitrag von Farfalla »

Also, die letzten zwei Male ging er richtig gut :) . Ich hatte keine Satteldecke darunter, nur ein Lammfellkissen, vllt hat er die Hilfen deshalb so gut aufgenommen bzw umgesetzt, aber er ging wirklich gut, und vor allem hatte er ein gutes Tempo. Wenn auf eine einmalige Schenkelhilfe keine Reaktion kam, kam die Gerte, und da wurde er schon viel empfindlicher bzw sensibler. Nur das mit der Kopfhaltung klappt da noch nicht so gut.
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Junito
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Beitrag von Junito »

Da brauchst du vor allem Geduld. Das kommt mit der Zeit von alleine, wenn der Rest stimmt.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Beitrag von Thisbe »

Farfalla hat geschrieben:Nur das mit der Kopfhaltung klappt da noch nicht so gut.
Da zitiere ich mal Jen, aus dem Hilfengewichtungsbeitrag:
Der Kopf ist wie ein Apfel, wenn er reif ist fällt er
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Farfalla
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Beitrag von Farfalla »

Thisbe hat geschrieben:
Farfalla hat geschrieben:Nur das mit der Kopfhaltung klappt da noch nicht so gut.
Da zitiere ich mal Jen, aus dem Hilfengewichtungsbeitrag:
Der Kopf ist wie ein Apfel, wenn er reif ist fällt er
Junito hat geschrieben:Da brauchst du vor allem Geduld. Das kommt mit der Zeit von alleine, wenn der Rest stimmt.
Hmh, aber ist das bis dahin nicht eher kontraproduktiv für den Rücken, wenn der Kopf immer oben ist?
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Junito
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Beitrag von Junito »

Wenn es wirklich ehrlich und reell ist, wirst du nicht versuchen, eine Kopfhaltung zu erzwingen. Wenn dann alles stimmt, wird, wie schon geschrieben, der Kopf von alleine fallen.

Manchmal dauert es etwas länger. Entweder du bringst die Geduld auf, oder es ist eine erzwungene Haltung. Dies ist auf jeden Fall kontraproduktiv für das ganze Pferd.
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Beitrag von Cyndy »

Da muss ich Junito und den andren zustimmen. Manchen kann es helfen, wenn man bei der Handarbeit erstmal versucht, dem Pferd zu sagen: nimm den Kopf runter. Zur Unterstützung kannst du ihm beibringen, das er auf Druck im Genick durch deine Finger, den Kopf fallen lässt. Das nehmen viele gut an. Manchmal liegt es aber auch an der Balance des Pferdes, dass es den Hals noch als "Balancierstange" benutzt. LG
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Farfalla
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Beitrag von Farfalla »

Hmh, ich will ihn ja auch nicht dazu zwingen ... die Sache ist halt, von alleine nimmt er den Kopf nicht runter, und ich habe wirklich Angst, dass er am Rücken noch mehr abnimmt :(
Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

Du sollst ihn doch auch nicht zwingen. Aber ein Pferd, dass immer ohne Rücken geritten wird, kann irgentwann krank deswegen werden.
Wenn du schreibst, dass er ohne Hilfszügel nur oben mit dem Kopf ist, klingt es für mich so, dass du das durch die Hilfszügel verhindern willst. Ist ja dann auch eine Art von Zwang. Hast du es denn schon mal mit der Genickübung versucht? Wie läuft er denn ohne Hilfszügel? Nimmst du einen Kappzaum oder Trense? Also ich hatte das Problem ja auch mit dem Rücken und ich hab mir gesagt, wenn du jetzt nicht damit anfängst wird dein Pferd nicht alt. Weil ohne Rücken trägt dich dein Pferd nur mit den Knochen und nicht mit den Muskeln. Und du wirst sehen, dass es deinem Pferd auch leichter fällt zu gehen mit aufgewölbtem Rücken. Das könnte vielleicht auch das fehlende Vorwärts erklären... LG
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Farfalla
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Beitrag von Farfalla »

Hallo Cyndy,

hmh ... :oops: so habe ich darüber ja noch nie nachgedacht ...
Ich longiere mit einer Trense. Was ist denn der Unterschied zum Kappzaum?

Was ist die Genickübung? Habe ich noch nie gehört.

Ja, das denk ich mir ja, aber ich weiß einfach nicht, wie ich das anstellen soll ...

Hatte heute Einzelreitstunde, da ging es einigermaßen, aber er war wieder so triebig nach einer gewissen Zeit und manchmal hat er sich richtig dagegengestellt und gegengearbeitet im Hals. Habe die Hand außen fest gelassen, innen zunächst auch, habe ihn da nach innen geführt und innen vermehrt getrieben, und wenn er den Kopf dann gesenkt hat bzw nachgegeben hat, habe ich auch nachgegeben und habe vortwärts getrieben, und das immer wieder.
Das hat immer mehr geklappt, aber es war eben sehr anstrengend und irgendwann konnte ich schlicht und einfach nicht mehr, da ging er aber dann richtig locker. Manchmal denke ich auch nicht mehr an alles, also außen nicht loslassen, innen führen u. treiben und nachgeben, wenn er nachgibt ... liegt wohl an der Kondition.

Bilder vom Rücken, kann den kaum einschätzen:
Bild
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Hallo Farfalla, der Rücken ist schlecht :(
Farfalla hat geschrieben:...Habe die Hand außen fest gelassen, innen zunächst auch, habe ihn da nach innen geführt und innen vermehrt getrieben, und wenn er den Kopf dann gesenkt hat bzw nachgegeben hat, habe ich auch nachgegeben und habe vortwärts getrieben, und das immer wieder.
und warum? Artet das nicht in "wer kann länger gegenhalten" aus? Und irgendwann gibt der Klügere nach...
...aber er war wieder so triebig nach einer gewissen Zeit und manchmal hat er sich richtig dagegengestellt und gegengearbeitet im Hals.
...und genau das ist es was du damit erreichst.
Warum lässt du nicht Kopf, Kopf sein und reitest Übergänge, große und kleine Bögen, Schenkelweichen und Schulterherein, Übertreten und Rückwärtsrichten (vielleicht mit kompetenter Anleitung 8) ) und pfeifst darauf, ob der Kopf in der Senkrechten ist. Wenn dein Pferd gelernt hat, die HH zu aktivieren, unterzutreten, mit der HH Gewicht aufzunehmen, sich zu dehnen und den Rücken aufzuwölben, wird der Kopf von ganz alleine an die Senkrechte kommen.

Sinngemäß nach Udo Büger (Coautor der Richtlinien): GSD sind Pferde keine Autos, man könnte in den Reithallen vor lauter Reifenqualm nichts mehr sehen. (Soviel zum Thema Gas und Bremse gleichzeitig bedienen)
LG
Colloid
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
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