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Verfasst: Mi, 17. Okt 2007 08:36
von Cyndy
Ja, als Monti gezuckt hat, hat er den Nagel sofort wieder raus gemacht. :cry: Der Nagel hing bloß noch 2cm mit dem Kopf draußen, er war also schon ganz schön weit drin. Ja klar können Schmiede auch Fehler machen, nur wenn jetzt wirklich was schlimmes draus wird lass ich mein Hafi nicht mehr dort beschlagen: Will ja eh auf barhuf umstellen. :lol:
Habe mich etwas informiert, ich weiß ja dass barhuf gesünder ist als eisen, aber wenn ich mir die Krankheiten so ansehe, wie huflederhautentzündung oder hufknorpelbverknöcherung läufts mir kalt den Rücken runter. *grusel*
Kann mir dazu jemand mal was schreiben? Danke schonmal. LG Cyndy

Verfasst: Mi, 17. Okt 2007 08:48
von Alix_ludivine
~pony~ hat geschrieben:Grundsätzlich halte ich Kunststoffbeschläge für eine tolle Sache. Leider kann nicht jeder Schmied sie "verarbeiten", denn Kunststoff erfordert eine noch präzisere Arbeitsweise als Eisen-Beschlag, sowie auch eine gewisse Erfahrung seitens des Schmieds (oder Hufpfleger, die dürfen nämlich auch Kunststoffbeschläge machen). Vielleicht deshalb das Malheur mit dem abgerissenen Beschlag?
Nein. Der Hafi dreht beim Laufen und wenn 600kg drehen, dann hält das kein Kunststoffbeschlag oder zumindest nicht dieser. Deswegen hat er die verloren. Die Bearbeitung war okay. :wink:

LG Alix

Verfasst: Mi, 17. Okt 2007 11:09
von annette
Cyndy hat geschrieben: Habe mich etwas informiert, ich weiß ja dass barhuf gesünder ist als eisen, aber wenn ich mir die Krankheiten so ansehe, wie huflederhautentzündung oder hufknorpelbverknöcherung läufts mir kalt den Rücken runter. *grusel*
Kann mir dazu jemand mal was schreiben?
Cindy, nicht böse sein, aber was soll der vernüftige Mensch Dir dazu sagen? Du weisst, dass es besser ist ohne Eisen und Du läßt Eisen drunter nageln???? Dazu kann man Dir sagen, dass Du inkonsequent bist. Wartest Du bis Dir einer sagt, Huflederhautentzündung ist toll?
Ich meine das nicht böse, aber irgendwie ist es schwierig zu dieser Frage, was zu sagen.
Wenn das Pferd eine anständige Hufsubstanz hat, eine gute Stellung hat, sehe ich wenig Risiko. Man muss dem Pferd halt Zeit geben.
LG Annette

Verfasst: Mi, 17. Okt 2007 11:28
von kiki
Also mein Wallach läuft seit seiner Geburt ( vor 7 Jahren ) barhufig und hatte noch nie ein Problem, nur mal Strahlfäule, hat aber nichts mit Eisen oder nicht zu tun.
Mein Stute habe ich seit sie 8 ist und sie läuft ebenfalls seit 7 Jahren ohne bis auf 2 Beschlagsperioden ( 2x 6 Wochen ) Orthopädischen Hufbeschlag wegen Hufrolle und einmal ein Hufgeschwür nach dem Schmiedbesuch, habe jetzt keinen Schmied mehr sondern Hufpfleger, was ich als Barfußgänger auch besser finde.
Es gibt zwar Schmiede die das auch können, aber im Vergleich vermisse ich beim Schmied die Sorgfalt/Genauigkeit.

Verfasst: Mi, 17. Okt 2007 13:17
von blackylo
mein Hafi ist 9 Jahre und hatte noch nie Eisen - er hatte auch noch nie in irgendeiner Art Probleme

Verfasst: Do, 18. Okt 2007 09:07
von Cyndy
@anette
Würdest du etwa ein Pferd was zwei Jahre lang Eisen hatte plötzlich barhuf laufen lassen? Ich finde das so als wenn der mensch keine Schuhe mehr anziehen würde und barfuß gehen. Außerdem können doch Pferde auch barhuf eine Huflederhautentzündung bekommen, wenn sie zu viel auf harten Boden gearbeitet werden... Ist das etwa besser?
Außerdem wollte ich nicht provozieren dass die Hufe vorne ausbrechen, jetzt im Herbst wo sie eh schlecht wachsen. Aus dem Winter kann er sich gut dran gewöhnen, aber jetzt wäre quälerei bei den Steinwegen zur Zeit, wir haben kaum eine Wiese im Gelände frei, alles zu mit Kühen...
Ich weiß dass ich Geduld haben muss, aber ich möchte ja meinem Pferd nicht immer nur in unsre staubigen Halle reiten und ihm auch Abwechslung draußen bieten. Mein Hafi braucht auch wieder kondition, wegen seiner Atmung meint der Tierarzt und die kann ich ja nur im Gelände erreichen. Ich mein dass jetzt auch nicht böse, aber ich möchte dir bloß meine Argumente schreiben, warum ich ihn noch beschlagen lassen hab. Ich weiß ja nicht ob es auf die sechs Wochen (wenn überhaupt) noch ankommt... Aber danke für die Antwort. LG Cyndy

Verfasst: Do, 18. Okt 2007 09:23
von chica
@Cyndy - mein Pony war ebenfalls jahrelang beschlagen und ich habe sie von jetzt auf gleich auf barhuf umgestellt. Natürlich brauchen die Hufe eine Eingewöhnungszeit, aber das wird. Und fürs Gelände bzw. "schlechten" Boden gibt es Hufschuhe. Inzwischen hat Madame bomben Hufe und keinerlei Probleme.

Das Problem bei Eisen ist, dass die Hufe in eine vorgegeben Form gezwängt werden, was natürlich auch nicht gut für die Gelenke etc. ist.

Allerdings kenne ich Fälle, bei denen eine Barhuf-Umstellung nicht funktioniert hat, weil ein Hufgeschwür nach dem anderen kam. Reiten war undenkbar. Dann wirklich lieber Eisen oder Kunststoff und man hat Ruhe.

Verfasst: Do, 18. Okt 2007 09:57
von Etienne
Bei uns im Erzgebirge sind die Wege wirklich sehr schlecht und da wir im Winter sehr viel Schnee haben und alle Pferde barhuf laufen, kann ich Cyndys Entscheidung, aus dem Winter raus umzustellen schon verstehen. Auch dann wird Sie noch Geduld haben müssen, aber das es auch auf unseren Wegen funktionieren kann, zeigen ein paar Beispiele aus unserem Stall. :)

LG Sus

Verfasst: Do, 18. Okt 2007 10:17
von Cyndy
@chica
Vor solchen Krankheiten habe ich dann eben angst, dass es meinem Pferde dann schlechter geht als mit Eisen. Ich will doch auch bloß, dass mein Pferd keine augebrochenen Hufe bekommt, weil die Wege bei uns sind nicht die schönsten, grade zur zeit nicht, wie etienne schrieb. Bei mir wird es nicht an der Geduld mageln sondern eher die Sorge, dass der Huf kaputt geht und ich mir die dann nicht mehr angucken kann. Die Hufe bei meinem brechen immer ralativ schnell aus - ich weiß, dass kann auch von den Eisen kommen, sch... Teufelskreis eben... LG

Verfasst: Do, 18. Okt 2007 10:21
von chica
Cyndy hat geschrieben:@chica
Vor solchen Krankheiten habe ich dann eben angst, dass es meinem Pferde dann schlechter geht als mit Eisen. Ich will doch auch bloß, dass mein Pferd keine augebrochenen Hufe bekommt, weil die Wege bei uns sind nicht die schönsten, grade zur zeit nicht, wie etienne schrieb. Bei mir wird es nicht an der Geduld mageln sondern eher die Sorge, dass der Huf kaputt geht und ich mir die dann nicht mehr angucken kann. Die Hufe bei meinem brechen immer ralativ schnell aus - ich weiß, dass kann auch von den Eisen kommen, sch... Teufelskreis eben... LG
Wenn Du einen vernünftigen Hufpfleger oder Huforthopäden hast, ist das alles halb so wild. Mein musste anfangs alle 4 Wochen zum Korrigieren kommen. Dann habe ich einen Hufkurs mitgemacht und weiß nun, wie ich selbst korriegierend Raspeln und so die Hufe in Form behalten kann.

Hufgeschwüre sind soweit nicht schlimm. Klar sind sie erst mal schmerzhaft, aber die gehen gottseidank relativ schnell vorbei. Und ausbrechende Hufe können eben durch entsprechendes Bearbeiten vermieden werden.

Hast Du denn jemanden Kompetenten zur Hand, der sich die Hufe mal ansehen und Dich beraten könnte?

Verfasst: Do, 18. Okt 2007 10:25
von kallisto
@ Cyndi: Der HO, der für Dich in Frage kommen würde, gibt am 30.10. in Markersbach einen Hufkurs. Sehr informativ und keine Frage bleibt unbeantwortet. Man bekommt eine CD mit Anatomie, er bringt Modelle mit und läßt einem an toten Hufen bearbeiten.
Wenn mehrere Interesse hätten, kommt er sicherlich auch nach E-dorf. Ist viel Wissen für wenig Geld (Preis wie eine Hufbehandlung). Er verleiht auch Bücher. Ich würde wahrscheinlich bei mehr Zeit auch wiederholt mitmachen. Ab 4-5 Teilnehmer mit Essen kommt er :)

Aber er beantwortet auch viele Fragen, wenn Du Dein Pferd behandeln läßt. Er zeigt Dir auch, wie Du selbst korrigierst und möchte das auch. Der Mann ist der beste, was meinen Pferdehufen passieren konnte. Kannst ja am Sonntag zuschauen und gegenfalls fragen, wie er vorgehen würde.

LG Susi

Verfasst: So, 21. Okt 2007 13:33
von Cyndy
Heute hatte ich mal die Gelegenheit beim HO von etienne, alix und Co mit zuzusehen und ich mich sagen die Arbeit hat mir ganz gut gefallen. Vorallem arbeitet er richtig grundlich und nimmt sich auch die Zeit den Huf individuell zu bearbeiten. Wahrscheinlich will ich meinen wenn die eisen ab sind auch mit dort ausschneiden lassen, weil der Schmied ja wirklich den Huf so schneidet als wenn er Eisen drauf machen wöllte und das ist ja dann für barhuf zu wenig. Er sagte spaßig: Ob ich dich auch noch nehme muss ich mir erst noch überlegen. Aber da ja kallisto mit ihren Pferden "auszieht" sind es für den HO drei weniger und ich kann nachrutschen. Er meinte natürlich dass das erste Jahr schwer wird, aber die Geduld möchte ich aufbringen, schließlich gehts um die Gesundheit meines Haffl´s. LG

Verfasst: So, 21. Okt 2007 21:18
von orest
Hallo,

ein gesunder Barhuf ist sehr leistungsfähig, auch bei schwierigen/ steinigen Bedingungen. Ein gesundes Pferd, das entsprechend trainiert wurde, läuft problemlos täglich auf härteren/befestigten Wegen ins Gelände - Das Pferd ist ein Lauftier und seine Hufe für harte Belastung geschaffen, unsere Hauspferde haben eher Probleme, weil die Hufe ZU WENIG Abrieb erhalten.
Mein eigenes Pferd geht täglich ins Gelände, zusätzlich Tagesritte, Wanderritte. Ich reite weder langsam noch kurz ;-). Früher habe ich mit der Hälfte reiten normale Eisen in 6 Wochen extrem dünn geritten. Mir wurde gesagt, mein Pferd hätte schwache und zu kleine Hufe sowie eine Fehlstellung und könne niemals Barhuf gehen. Seit *rechen* 7 Jahren ist er nun Barhuf und hat TOP Hufe. Hufschuhe verwende ich nur selten fuer extreme Belastungen auf Wanderritten.

Ein Pferd mit gesunden Barhufen merkt natürlich wohin es tritt, geht aber nicht fühlig oder autschig. Das ist NICHT normal.

Häufig hat ein Pferd leider nicht diese gesunden Barhufe, die Hufe sind schwach, verformt und untrainiert. Der Weg zum gesunden und gut laufenden Barhufpferd führt über langsame, korrekte Korrektur der Hufe und langsames Training. Man kann nicht(!) sofort volle Leistungsfähigkeit von einem Pferd erwarten. Wenn ein Pferd im Gelände fühlig geht, ist das ein Zeichen, dass seine Hufe diese Belastung noch nicht aushalten. Man sollte die Ursache dafür finden, und solange man sie abstellt
a) nur auf Böden reiten, die das Pferd problemlos meistert
b)wenn es ein kurzes Stueck ist und das Pferd nicht extrem fühlig ist, absteigen und führen
c) Hufschuhe verwenden. Ich rate eigentlich jedem dazu, der sein Pferd auf Barhuf umstellen möchte, Hufschuhe anzuschaffen und die zu verwenden,, solange es nötig ist. Hufschuhe müssen passen! Oft geäusserte Bedenken rühren daher, dass die Hufschuhe nicht oder schlecht angepasst werden. Bestellt ein Pferdebesitzer ohne jede Huferfahrung einfach Hufschuhe fuer sein Pferd, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er einen gut passenden, haltenden Hufschutz hat, nur ein WENIG viel größer, als wenn er sich einen Karton Hufeisen kauft ;-)

Niemals ein fühliges Pferd reiten. Nur, wenn man starke Fühligkeiten ignoriert und/oder totalen Mist baut beim Bearbeiten, gibt es 'Komplikationen' beim Umstellen auf Barhuf.

Kunststoff und Eisen sind meiner Meinung beide nachteilig, wobei graduelle Unterschiede bestehen, aber keine prinzipiellen. Jeder permanente Hufschutz schädigt meiner Meinung nach den Huf. Darum empfehlen auch klassische Bücher über den Hufbeschlag möglichst lange Barhufperioden, um den Huf erholen zu lassen. Wenn das Pferd barhuf ist, und nur bei Bedarf z.B. Hufschuhe trägt, hat man die besten Chance, die Hufe gesund zu erhalten. Permanenten Beschlag sollte man vermeiden, abgesehen von kurzfristigem Einsatz (z.B. für Distanzritte, wenn Hufschuhe nicht verwendet werden sollen) oder als pallative Maßnahme, wenn das die letzte Möglichkeit ist, einem Pferd noch ein paar schöne Monate auf der Weide zu ermöglichen.

Um wirklich gesunde, leistungsfähige Hufe zu erhalten, braucht es viel Wissen, denn Barhufe sind gnadenlos ehrlich. Beim Pferd liegt seltenst (Einzelfälle, z.B. extreme Stoffwechselkrankheit) ein Problem, eher beim Mensch ;-)

Schau auch mal auf meine HP www.pro-barhuf.de

Gruß Tina

Verfasst: Mo, 22. Okt 2007 08:11
von Josatianma
Unser Hafi ist jetzt auch barhuf. Ich hatte am Samstag den Schmied da. Silver hatte hinten Eisen mit einer S-Form am äußeren Schenkel. Da ich mir nicht sicher war, ob er die für irgendetwas benötigt, habe ich den Schmied befragt. Seiner Meinung nach kann das Tier barfuß laufen.

Pico zeigt auch, wenn er auf einen Stein getreten ist. Aber ich habe bis jetzt *toitoitoi* noch nie irgendetwas gehabt. Und auch wir haben teilweise steinige Wege. Pico schlägt sich dann meist in die Büsche.

Der Hafi wird jetzt erstmal viel in der Halle oder auf dem Paddock laufen. Bei uns sind so ein bis zwei Ausritte pro Woche normal. Und die sind meist eine Stunde lang. Da jetzt der Winter kommt sind die Böden, außer bei Frost, ja eh erstmal weich. So kann er sich langsam daran gewöhnen.

Verfasst: Mi, 07. Nov 2007 21:09
von Lesley
Mein Pony lief auch ihr Leben lang barhuf (auch auf Distanzritten - in den letzten 2 Jahren öfter mal mit Hufschuhen, weil die Strecken länger wurden). Diese Jahr haben wir 2 Beschlagsperioden mit Duplos (Kunststoff mit Eisenkern) gehabt, aber jetzt ist sie wieder barhuf und bis April nächsten Jahres kommt da auch kein Beschlag drauf.
Ich bin auch der Meinung, dass viele Freizeitpferde unnützerweise beschlagen sind. Ich würde es immer mit barhuf probieren.