Der innere Schweinehund des Pferdes

Rund um die klassische Reitkunst

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kiki
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Beitrag von kiki »

@cat Da hast du ja ausgesprochen Glück.
Hast du deine Pferde schon mal woanders gehabt?
Meine Beiden sind immer gekommen, auch jetzt wieder, aber wie ich sie mal über den Sommer auf einer riesen Koppel mit viel saftigen Gras ( etwa 10 min zu Fuß zum anderen Ende ) mit großer Herde stehen hatte kamen sie nicht mehr und ich habe weder was an meiner Arbeit, noch am Umgang, noch hat sich was an unseren sozialen Kontakten geändert.

Komisch....wie ist das denn zu erklären?
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ kiki Vielleicht haben dich die Pferde einfach nicht gehört?

Klingt vielleicht jetzt komisch, weil man ja meint die Pferde hören gut. Aber ich habe das jetzt bei Georgia festgestellt, seitdem sie am hintersten Ende von der Wiese steht.
Sie bekommt manchmal einfach nicht mit, dass ich schon da bin. Ich rufe und rufe, die ganze Herde schaut auf, nur Georgia nicht. Gehe ich hin und rufe nochmal wenn ich näher dran bin, dann reißt sie den Kopf hoch, wiehert und kommt angerannt. Ich glaube sie ist dann so mit grasen beschäftigt, dass sie schlicht nicht merkt wenn sie einer ruft.
Inzwischen - da sie jetzt weiß um welche Zeit ich komme und das jetzt jeden Tag - ist sie aufmerksamer... 8)

Deine Pferde waren es ja nicht gewöhnt auf so einer großen Wiese zu stehen, also waren sie es auch nicht gewöhnt, dass du von "so weit weg" rufst. Nur mal so als Idee...
LG
Sheitana
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skywalker

Beitrag von skywalker »

Cat_85 hat geschrieben: Ich hab auch schon mit recht vielen Pferden gearbeitet. Und wenn die Tiere mich nach ca. einer Woche ein bisschen kannte, sind sie nie wieder vor mir abgehauen oder wollten nicht mit raus. Ganz im Gegenteil. Wenn ich auf die Koppel gehe, dann kommen alle an. Und die Ponys haben ausreichend Futter und Sozialkontakte. Trotzdem ist für sie der Mensch, ich in dem Fall, eine Ressource die es sich zu erhalten gilt.
Tja, ich glaube eben nicht, dass mein Pferd mich als Ressource sieht - soll er auch nicht! Die Fütterung funktioniert computergesteuert - was ich sehr gut finde (Futter wird auf kleine Portionen über den Tag verteilt) - es gibt daher keinen Menschen, der mit dem Futtereimer ankommt. Dazu gibt es 25ha Weide. Nö, was Futter betrifft, kann ich ihm nicht mehr bieten als er hat.
Ich will dich jetzt nicht angreifen, aber wenn dein Pferd sich bei dir nicht so sicher fühlt das es sich traut mir dir zu gehen, solltest du das meiner Meinung nach mal überdenken. Wie willst du so ausreiten gehen?
Missverständnis.
Natürlich traut er sich, mit mir zu gehen. Er geht sogar recht gerne mit. Er klebt auch absolut nicht an der Herde.
Aber dass er von 300m Entfernung auf der Wiese angaloppiert käme, weil ich da bin - nö. Das tut übrigens KEINES unserer PFerde, auch nicht das, das ich insgeheim "Streberpferd" nenne, weil er es nicht erwarten kann, mitzuarbeiten. Wiese bleibt Wiese!
Vielleich kannst du mit ihm ja mal Vertrauensarbeit machen, generell den Arbeitsplan mal umbauen, mehr Abwechslung, Sachen die ihm auch Spaß machen. Und ganz wichtig bei "faulen" Pferden: viel loben!
*seufz* --> Seit einem Jahr (1,5 fast schon) nix anderes, glaubs mir.
Sicher gibt es auch bei Tieren faulere und motiviertere, aber so eine krasse anti-Einstellung der Arbeit gegenüber, das muss doch einen Grund haben.
Ja, wahrscheinlich, aber ich kenne ihn nicht. Er war immer so. Und er ist halt ein Phlegmatiker. Ich hab mir vor ihm auch nicht gedaacht, dass es so ein Pferd geben könnte.
Ichmöchte nicht mal sagen, dass er faul ist, aber er braucht einen Grund um sich zu bewegen. Und da er ein cooler Kerl ist, den so schnell nix aus der Fassung bringt, findet er nicht viele Gründe.
Ein Traktor, der in 1m Entfernung am Pferd vorbeirattert, ist für die meisten PFerde ein Grund, sich zu bewegen. Für ihn nicht. Nur als Beispiel.
Außerdem ist er auch in der Herde manchmal ein bisschen einzelgängerisch. Alle wandern von der Wiese in den Offenstall, weils zu heiß wird - meiner nicht, er bleibt alleine draußen (außer Sicht- und Hörweite --> eben 25ha). Oder alle sind drin, und er spaziert weg und geht allein raus. Oder alle sind draußen, er steht lieber drin und frisst Stroh statt Wiese :roll: Alle Pferde galoppieren wild buckelnd auf die Wiese --> Billy geht langsam schlurfend hinterher, wenn er besonders übermütig drauf ist, fällt er in einen langsamen Trab oder noch langsameren Schaukelgalopp.

Vertrauen fehlt (mittlerweile) nicht, denk ich... in der Halle dackelt er auf Schritt und Tritt hinter mir her, auch sonst kommt er ohne Strick mit. Aber von der WEide weggaloppiern - ne.
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kiki
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Beitrag von kiki »

Eigentlich sehe ich es eher so:

Sie sind 24 Stunden auf Koppel ich komme am Tag mal für 1-2 Stunden vorbei, 22 Stunden sind sie mit Artgenossen und leckerm Gras, Beschäftigung, Spiel, kraueln und Auslauf beschaftigt.
Jetzt komme ich mal vorbei....ich glaube nicht, daß ich sehr interessant bin.
Zu Hause bin ich der Mittelpunkt des Lebens füttern, Beschäftigung, kraueln....usw.

Daher wäre meine Theorie, je besser und Pferdegerechter und damit auch Menschen unabhängiger und entfernter die Pferde leben um so weniger kommen sie zu dir.
Je abhängiger dein Pferd von dir ist um so schneller ist es da.
Ist nur deren Natur, hat nichts mit freudigen oder gar liebevollen Gefühlen dem Menschen gegenüber zu tun, das nämlich liegt nicht in der Natur eines Pferdes.
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ kiki Gebe ich dir an sich vollkommen Recht.

Ich glaube auch, dass Georgia nur kommt, weil es von mir Futter gibt. Auch wenn sie recht gerne arbeitet.

Dennoch steht auch sie 24h am Tag auf einer großen Wiese mit ihren Artgenossen, hat Gras ohne Ende und Wasser. Sie hat auch alles was sie braucht.

Ich bin da ganz ehrlich, ich mache mir das Zunutze, weil ich schlichtweg zu faul bin über die ganze Wiese zu laufen. Georgia weiß, sie bekommt was und wenn es nur ein paar Möhren oder Leckerlies wären..Und muss evtl. dafür vorher arbeiten.
LG
Sheitana
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kiki
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Beitrag von kiki »

Sheitana hat geschrieben:Ich bin da ganz ehrlich, ich mache mir das Zunutze, weil ich schlichtweg zu faul bin über die ganze Wiese zu laufen. Georgia weiß, sie bekommt was und wenn es nur ein paar Möhren oder Leckerlies wären..Und muss evtl. dafür vorher arbeiten.
Nur da ist der Punkt, wo Pferde unterschiedlich sind.
Meine Stute ist verfressen und tut für Möhren, Müsli, Äpfel und Konsorten alles und wenn es ein Hanstand ist, sie kommt auch auf großen Koppeln zum Zaun, wenn ich nur lange genug mit der Schüssel schüttel.

Prinz hingegen sagt sich das Gras schmeckt wunderbar, hebt den Kopf sieht mich und steckt den Kopf wieder ins Gras. Was soll ich mit ner Möhre? Das Gras schmeckt auch.
Bestechen läßt der sich mit fressen nicht.
Er macht ja gerne mit als Beschäftigung, das liebt er, zu Hause bettelt er regelrecht darum und ist eifersüchtig, wenn ich was mit Lady mache, aber auf der Koppel kann er mit Kumpels toben, das ist schöner als mit mir.
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ kiki Da habe ich dann wohl einfach Glück gehabt, bei Merlin klappt das auch.

Und bei ihm kommt gleich die ganze Herde mit, bei Georgia manchmal. Wenn Georgia mich nicht hört (das erkenne ich immer daran, dass sie nicht mal den Kopf hebt, dann kriegt sie es auch nicht mit), dann rufe ich ihre Freundin. Die kriegt meist nur ein Brot oder einen Nasenstreichler, kommt aber zu 99 % auch verlässlich... :mrgreen:

*bloßnichtlaufenwill*

Naja und manchmal, da muss ich dann auch laufen... :wink:
LG
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Beitrag von Alix_ludivine »

Opportunistische Pferde :D Da wo's besser gefällt, da sind sie :wink:

Ist bei meinem Pferd nicht anders. Im Winter hat er nun den Winterauslauf = langweilig - ich bin eine willkommene Abwechslung und Pferd steht praktisch schon parat, wenn ich nur rufe.
Im Sommer auf der Weide kann ich mit meinem Programm nur wenig gegen das wunderbare Gras bestehen 8)

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

kiki hat geschrieben:@cat Da hast du ja ausgesprochen Glück.
Hast du deine Pferde schon mal woanders gehabt?
Nein, hatte ich noch nicht. Sie haben 3 Hekta Weide zur Verfügung, normalerweise. (Jetzt grad nicht, weil die Ponys alle doll Hufrehe hatten.) Da waren sie auch recht freudig bei der Arbeit. Zumindest zwei Schritte kommt Stütchen immer entgegen. *g* Und hochschauen und warten wenn ich komm macht sie auch fast immer. Aber du hast recht, vielleicht wäre es woanders anders. Wenn ich vor dem Reiten abmiste läuft sie oft hinterher. Bleibt immer in der Nähe, dass ich sie auch nicht vergesse. Sie kriegt Futter von mir, aber nicht viel. Nur Möhren und son Zeug. Kraftfutter brauchen die Ponys nicht. Allerdings war sie Jahre lang dem Verhungern nahe, vielleicht liegt es daran, dass sie trotz übermäßigem Gras auf alles Essbare fliegt.

@skywalker: Sorry, ich hab dich da wirklich missverstanden. War er denn schon angeritten als du ihn bekamst? Vielleicht hat er wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Oder ist generell ein Einzelgänger, wie du ja auch beobachtet hast. Gibts ja bei Pferden. Das Pferd meiner Freundin lässt sich auch immer sehr bitten bei der Arbeit. Futter ist für ihn gar kein Ansporn. Aber wir wissen genau, das ihm das Arbeiten schon beim Anreiten sauer gemacht wurde. Nicht schön sowas.
kiki hat geschrieben:Daher wäre meine Theorie, je besser und Pferdegerechter und damit auch Menschen unabhängiger und entfernter die Pferde leben um so weniger kommen sie zu dir.
Je abhängiger dein Pferd von dir ist um so schneller ist es da.
Ist nur deren Natur, hat nichts mit freudigen oder gar liebevollen Gefühlen dem Menschen gegenüber zu tun, das nämlich liegt nicht in der Natur eines Pferdes.
Sehe ich an sich auch so. ABER: unsere Pferde haben ja auf der Koppel nichts weiter zu tun. Sie müssen sich kein Futer suchen, auch im Winter nicht, sie haben keine Feinde. Die wenigsten haben Jungtiere zum großziehen. Es ist stink langweillig. Ich glaube oft, dass ich deshalb interessant bin, weil ich Abwechslung bringe. Ich hab schon öfter Pferde erlebt, die mit Arbeit richtig aufblühen. Wenn man sie einfach auf die Koppel stellt, dann verkümmern sie. Sicher sind Pferde nicht so krass domestiziert wie zum Beispiel Hunde, die den Menschen ja oft ihren Artegnossen vorziehen. Aber auch Pferde wurden auf Leistungsbereitschaft gezüchtet. Ich glaube, einfach nichts tun, dass finden die Wenigsten gut.
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Beitrag von Sheitana »

Cat_85 hat geschrieben:Aber auch Pferde wurden auf Leistungsbereitschaft gezüchtet. Ich glaube, einfach nichts tun, dass finden die Wenigsten gut.
Das denke ich auch. Mein Zwerg (jetzt 16 Monate) fängt in seinem Alter schon an "Arbeit" zu fordern. Er ist nicht zufrieden wenn Feendrache und ich Duende zum Arbeiten holen und ihn auf der Weide lassen. Und das obwohl er von mir auf der Weide gefüttert wird und er einen gleichaltrigen Kumpel zum Toben hat.
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Sheitana hat geschrieben: Das denke ich auch. Mein Zwerg (jetzt 16 Monate) fängt in seinem Alter schon an "Arbeit" zu fordern. Er ist nicht zufrieden wenn Feendrache und ich Duende zum Arbeiten holen und ihn auf der Weide lassen. Und das obwohl er von mir auf der Weide gefüttert wird und er einen gleichaltrigen Kumpel zum Toben hat.
Sorry, Sheitana, aber ein Jährling ist einfach neugierig (Wo gehen die hin, was machen die?) und hat bestimmt nichts mit "arbeiten wollen" zu tun.
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
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Beitrag von Sheitana »

@ collo Doch, ich denke schon. Lassen wir es vielleicht nicht Arbeit, sondern Beschäftigung nennen. Und die fordert er schon sehr vehement ein.

Sicherlich ist da auch Neugier mit ihm Spiel, aber warum soll ein Jährling nicht genauso was erleben wollen wie ein älteres Pferd?

Ich bin interessant, weil mit mir werden viele lustige Dinge gemacht. Ergo es macht den Pferde Spaß mit mir zu "arbeiten", egal in welchem Alter (natürlich angepasst an dieses).
LG
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Beitrag von Sheitana »

Catja&Olliver hat geschrieben:Das weiss wohl jeder: auch Pferde haben Launen, manchmal wird gerne mitgearbeitet, manchmal ist man total Faul, mal lieb und nett, mal zaenkisch und so.

Ich richte mich viel nach der Tageslaune vom Olliver. Jetzt denke ich aber langsam, dass das vielleicht grundsaetzlich falsch sein koennte.

Vor einem Monat hatten wir ein kleines Vereinsturnier und da haben wir bei der Dressurpruefung mitgemacht (war natuerlich eine ganz ganz einfache). Der Olliver war an dem Tag von Anfang an unglaublich aufgeregt. Ich hatte schon Schwierigkeiten ihn an der Hand von der Box zum Reitplazt zu fuehren, weil er so nervoes um mich rumhuepfte. Normalerweise waere ich auf so ein aufgedrehtes Pferd gar nicht aufgestiegen und haette ihn erst an der Longe austoben lassen. An dem Tag war das aber nicht moeglich, weil kein brauchbarer Platz frei war. In einer Stunde auf dem Abreitplazt ist es mir nicht gelungen ihn halbwegs an die Hilfen zu bekommen und zu beruhigen. Waerhrend der Pruefung hat er dann noch angefangen zu bocken und da hab ich aufgegeben, wollte nicht auch noch runterfliegen.

Nacher hab ich gedacht: sowas kommmt auch davon, dass ich mich jeden Tag im Grunde viel zu sehr nach dem richte was mein Pferd gerade tun oder lassen moechte. Letzden Endes hab ich dadurch ein Pferd, das mich zwar gnaedigerweise meistens spazierentraegt, und auch ganz gerne mit mir rumspielt, das aber nicht wirklich geritten ist. Also wenn er mal nicht will, dann bin ich hilflos. Das darf doch nicht sein...
Ich habe es mal hier rein kopiert... :wink:
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Beitrag von Sheitana »

@ Catja&Olliver

Ich denke man muss bei sowas wie immer die goldene Mitte finden.

Natürlich sollte man auf das Befinden vom Pferd achten, man sollte sich aber auch durchsetzen können und sagen "Wir ziehen das heute durch", auch wenn Pferd mal zu faul dazu ist... :wink:
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Medora
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Beitrag von Medora »

So,

nun komme ich endlich dazu, hier auch mal was zu schreiben.

Mit meinen beiden habe ich ja zwei sehr unterschiedliche Vertreter: Aramis ist fast immer motiviert, immer bereit, was zu tun. Wenn man den nicht wirklich durch grobe Dummheit vergnatzt, macht er alles. Tja, Anthony ist eher so in Richtung Billy, nicht ganz so extrem, aber ich muss bei Skys Beschreibungen öfter an meinen Kleinen denken. Im Moment haben wir wieder so eine "Alles ist blöd und deshalb nerve ich alles und jeden"-Phase.
GingerCC hat geschrieben:Die Tiere sind eigendlich immer ein Spiegel ihres Besitzers.


Jau, so sehe ich das eigentlich auch - und ich finde es auch bezeichnend, wenn Pferde sich z.B. nicht einfangen lassen. Folgerichtig frage mich natürlich gründlich, welchen Anteil ich an der schlechten Laune meines Jungtiers habe und wie ich ihn aus der Reserve locken kann. Wie er sein kann, wenn er gute Laune hat, weiß ich inzwischen ja auch :D . Wenn ich dann aber immer mitbekomme, dass Aramis zeitgleich mit mir auch so seine Probleme mit Anthony hat, denke ich, dass eben auch nicht alles bei mir liegt.

Ich denke, einen Teil eigene Persönlichkeit bringen sie alle mit - und da gibt es halt offenbar schon Pferde, die mehr grundsätzliche Arbeitsbereitschaft als andere mitbringen. Ich arbeite gerade noch mit einem anderen Pferd aus dem Stall, der ist schon richtig ein Streber :wink: (obwohl gerade er allen Grund hätte, nicht kooperativ zu sein durch seine Vorerfahrungen). Und der andere Teil ist eben, dass es unser Job ist, das, was wir wollen, den Pferden schmackhaft zu machen.

Tja, und zu Dir, Catja, ist es schwer was zu sagen. Ich finde Deine Einstellung sehr gut, so gehe ich ja auch vor. Aber klar, nur eigenen Willen lassen, geht auch nicht wirklich. Bei Anthony mache ich es so, dass ich seine Frustrationstoleranz schrittweise zu steigern versuche. Und ich setze darauf, dass die Pubertät irgendwann auch vorüber sein wird :wink:

Medora
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