Cat_85 hat geschrieben:
Ich hab auch schon mit recht vielen Pferden gearbeitet. Und wenn die Tiere mich nach ca. einer Woche ein bisschen kannte, sind sie nie wieder vor mir abgehauen oder wollten nicht mit raus. Ganz im Gegenteil. Wenn ich auf die Koppel gehe, dann kommen alle an. Und die Ponys haben ausreichend Futter und Sozialkontakte. Trotzdem ist für sie der Mensch, ich in dem Fall, eine Ressource die es sich zu erhalten gilt.
Tja, ich glaube eben nicht, dass mein Pferd mich als Ressource sieht - soll er auch nicht! Die Fütterung funktioniert computergesteuert - was ich sehr gut finde (Futter wird auf kleine Portionen über den Tag verteilt) - es gibt daher keinen Menschen, der mit dem Futtereimer ankommt. Dazu gibt es 25ha Weide. Nö, was Futter betrifft, kann ich ihm nicht mehr bieten als er hat.
Ich will dich jetzt nicht angreifen, aber wenn dein Pferd sich bei dir nicht so sicher fühlt das es sich traut mir dir zu gehen, solltest du das meiner Meinung nach mal überdenken. Wie willst du so ausreiten gehen?
Missverständnis.
Natürlich traut er sich, mit mir zu gehen. Er geht sogar recht gerne mit. Er klebt auch absolut nicht an der Herde.
Aber dass er von 300m Entfernung auf der Wiese angaloppiert käme, weil ich da bin - nö. Das tut übrigens KEINES unserer PFerde, auch nicht das, das ich insgeheim "Streberpferd" nenne, weil er es nicht erwarten kann, mitzuarbeiten. Wiese bleibt Wiese!
Vielleich kannst du mit ihm ja mal Vertrauensarbeit machen, generell den Arbeitsplan mal umbauen, mehr Abwechslung, Sachen die ihm auch Spaß machen. Und ganz wichtig bei "faulen" Pferden: viel loben!
*seufz* --> Seit einem Jahr (1,5 fast schon) nix anderes, glaubs mir.
Sicher gibt es auch bei Tieren faulere und motiviertere, aber so eine krasse anti-Einstellung der Arbeit gegenüber, das muss doch einen Grund haben.
Ja, wahrscheinlich, aber ich kenne ihn nicht. Er war immer so. Und er ist halt ein Phlegmatiker. Ich hab mir vor ihm auch nicht gedaacht, dass es so ein Pferd geben könnte.
Ichmöchte nicht mal sagen, dass er faul ist, aber er braucht einen Grund um sich zu bewegen. Und da er ein cooler Kerl ist, den so schnell nix aus der Fassung bringt, findet er nicht viele Gründe.
Ein Traktor, der in 1m Entfernung am Pferd vorbeirattert, ist für die meisten PFerde ein Grund, sich zu bewegen. Für ihn nicht. Nur als Beispiel.
Außerdem ist er auch in der Herde manchmal ein bisschen einzelgängerisch. Alle wandern von der Wiese in den Offenstall, weils zu heiß wird - meiner nicht, er bleibt alleine draußen (außer Sicht- und Hörweite --> eben 25ha). Oder alle sind drin, und er spaziert weg und geht allein raus. Oder alle sind draußen, er steht lieber drin und frisst Stroh statt Wiese

Alle Pferde galoppieren wild buckelnd auf die Wiese --> Billy geht langsam schlurfend hinterher, wenn er besonders übermütig drauf ist, fällt er in einen langsamen Trab oder noch langsameren Schaukelgalopp.
Vertrauen fehlt (mittlerweile) nicht, denk ich... in der Halle dackelt er auf Schritt und Tritt hinter mir her, auch sonst kommt er ohne Strick mit. Aber von der WEide weggaloppiern - ne.