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Verfasst: So, 28. Sep 2008 11:17
von ninischi
Klar benötigt der Körper bei Belastung sofort Energie.
Aber die wird nicht sofort aus dem Fettstoffwechsel rekrutiert, sondern zuerst aus dem Kreatinphosphat im Muskel und der Glukose. Die Kurve, die mit "Betaoxidation" bezeichnet wird, stellt die Fettverbrennung dar. Sie beginnt schon nach 1 min, steigt aber sehr langsam an und hat erst nach ca. einer Stunde ihr maximales Level erreicht.
So habe ich es in der Uni gelernt. Cat - Welche neueren Erkenntnisse behaupten etwas anderes?
Verfasst: Fr, 03. Okt 2008 16:29
von maren100
ninischi: schön erklärt!
Verfasst: Fr, 03. Okt 2008 19:05
von Cat_85
ninischi hat geschrieben:Cat - Welche neueren Erkenntnisse behaupten etwas anderes?
Gar keine. Da hab ich wohl übertrieben, sorry. Aber deine Erklärung ist super.
Wenn man das Ganze mit dem Abnehmen aber über einen längeren Zeitraum betrachtet, und nicht nur die Zeit, wo das Pferd geritten wird, dann heißt doch Fettabbau = Energieverbrauch (Grundumsatz + Bewegung) ist höher als Energiezufuhr (Fressen). Und wenn ich langfristig dem Pferd nunmal weniger Energie in Form von Futter zuführe und mehr Bewegung gebe, egal wie lang, dann führt das nunmal zum Abnehmen. Denn irgendwo muss der Körper auch das, was er aus den Muskeln erstmal zieht, ja wieder herbekommen. Also diese Reserven wieder auffüllen. Und ein Pferd was zum Beispiel nie geritten wird, da macht auch nur ne halbe Stunde schon viel aus. Verstehst du, wie ich das meine?
Abnehmen nur durch mehr Bewegung ist bei starkem Übergewicht oft nicht möglich. Da muss immer auch eine Nahrungsumstellung her. Beim Pferd also auch weniger Futter und mehr Bewegung. Deshalb finde ich Abnehmen nur über den Sportfaktor zu sehen nicht so glüklich. Vor allem Menschen hält das gleich erstmal vom Sport ab, wenn sie hören, dass der Mindesten 30 Minuten gehen muss.
Verfasst: Fr, 03. Okt 2008 22:36
von ninischi
Ah, ok! Dann meinen wir ja das Gleiche
Hier war ja die Ausgangsbasis, dass das Pferd schon jeden Tag gearbeitet wird, deshalb wollte ich deutlich machen, dass man das Training schon mehr und weniger auf Fettabbau spezialisieren kann..
aber grundsätzlich hast du natürlich Recht.
Verfasst: Fr, 03. Okt 2008 22:46
von Cat_85
Ja ich hab mich wohl blöd ausgedrückt. Aber schön das wir uns jetzt einig sind.

Verfasst: Fr, 13. Feb 2009 13:02
von Caleb
Ich habe mal gelesen, dass Pferde, welche einen Mineral- Vitaminmangel haben mehr fressen als zum satt werden notwendig ist, um den Mangel, den der Körper signalisiert, auszugleichen. Was dann zum Weidebauch führt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auf den heutigen Weiden dem Pferd alles zugeführt wird was es braucht. Eine Mineralfütterung notwendig ist.
Verfasst: Fr, 13. Feb 2009 23:02
von sinsa
Ich unterstütze mal Calebs Hinweis. Ein Zinkmangel z.B. stört den Insulinstoffwechsel. Bei EMS ist Insulinresistenz etwas, was man im gleichen Atemzug nennen kann und auch die Hufrehe hängt ja oft mit einer Stoffwechselstörung zusammen.
Wenn ein Pferd nicht absolut überfüttert wird (zuviel fette Kuhweide etc. -->Eiweiss) dann sollte es auch bei einer Heu satt Fütterung nicht fett werden.
Es lohnt sich also bei einem zu dicken Pferd erstmal die Qualität des Futters anzuschauen und dann die Verdauung und den Mineralhaushalt zu untersuchen. Auch die Leberwerte sind da von interesse, denn eine angegriffene Leber macht das Pferd faul bis depressiv, wodurch wieder mehr gefressen wird und die Leber weiter Hochleistung bringen muß, was sie ja gerade nicht kann und so dreht sich dieser Kreislauf in einer Abwärtsspirale.
Eine Fütterung mit zu hohen Karenzzeiten ist nichts, was den Stoffwechsel und Magen und Darm wieder flott macht, sondern im Gegenteil eigentlich das ganze noch verschärft, auch wenn das Pferd erstmal ein wenig abnimmt und so den Anschein macht, dass ja nun alles wieder aus dem Gefahrenbereich raus ist. Letztendlich sieht man dem Pferd dann nur nicht mehr sofort an, dass es eine tickende Zeitbombe ist. Die Ursache hat man aber nicht abgestellt, sondern nur vertuscht. Ein Pferd auf "Diät" zu setzen sollte immer wohl überlegt sein.