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Verfasst: Di, 01. Jun 2010 20:36
von Filzi
Hmmm auf Grund der Untersuchungen wackelt gerade meine Ansicht.
Ich habe im Stall noch ein einfach gebrochenes Westerngebiss liegen. Vielleicht doch mal das probieren bezüglich Vergleich?!?!?

Verfasst: Di, 01. Jun 2010 20:44
von Klara
@Filzi: Klar, mach das. Aber wenn Du mit dem aktuellen Gebiss zufrieden bist, dann ist es ja nicht notwendig. Ich dachte, dass ich auch immer neue Gebisse probieren muss. Klara hatte sich schon lange entschieden.

Aber wenn Du das Teil da hast, ist es ja keine zusätzliche Anschaffung.
Verfasst: Di, 01. Jun 2010 20:54
von Rosana
Wow, so viele Antworten!
Friederike, deine Arbeit habe ich quergelesen - sehr interessant, vor allem die Röntgenfotos. Wenn auch nicht immer ganz einfach zu verstehen für den Laien...
Nach euren Erfahrungen muss man wohl einfach probieren, scheint ja wirklich sehr stark von den Vorlieben/Maulform des jeweiligen Pferdes abzuhängen.
Da ich es schon rumliegen habe, werde ich wohl als erstes mal das doppelt gebrochene KK Ultra testen, wenn es soweit ist.
Ansonsten gefällt mir noch das Everline Olivenkopfgebiss von Busse, das von der Form her dem Dynamic RS ähnelt: Hat das jemand von euch?
http://www.reitshop24.de/D/everline_Oli ... 1_952.html
(Ein Messingfarbenes Gebiss würde besonders ugt zu meiner Trense passen

)
Verfasst: Di, 01. Jun 2010 20:56
von Stef
also ich habe in der Anfangsphase von Balu und mir auch viele Gebisse ausprobiert und bin letztendlich an einem doppelt-gebrochenen von Dr. Bristol hängen geblieben...das ist etwas dünner als die Gängigen und Balu mag nicht so dicke Gebisse...
Verfasst: Di, 01. Jun 2010 22:28
von weltenbummler
Ielke hat geschrieben:Ielke interessierte sich nicht für die Forschung und fand das Dynamic eher doof...
...das glaub ich ihm aufs Schmatzen

ich fand dessen Ergebnisse in meiner studie nämlich auch "doof - will heissen ungut"
viele Grüße
Verfasst: Di, 01. Jun 2010 23:08
von Alkasar
Meine Pferde kommen beide mit eher dünnen, einfach gebrochenen (und sehr preiswerten) Edelstahl-Gebissen zurecht. Zum Anreiten meiner jungen Stute habe ich extra eine Sprenger-Dynamic-RS-Knebeltrense gekauft. Das fand sie aber doof und ich auch. Ziemlich schwammig und das Pferd hat's nicht verstanden.
Verfasst: Mi, 02. Jun 2010 08:29
von padruga
Geldbeutelfreundliches Pferd hast du da

Meiner besteht auf dem teuren Dynamic, bei anderen Gebissen zeigt er deutlich was er davon hält.
Verfasst: Mi, 02. Jun 2010 08:37
von -Anja-
Klara hat geschrieben:Ich dachte, dass ich auch immer neue Gebisse probieren muss. Klara hatte sich schon lange entschieden.
Genau so war es bei mir und Robi auch. Unter anderem aufgrund von Friederike's Arbeit dachte ich, dem Pony könnte vielleicht eine einfach gebrochene, dünne Wassertrense besser gefallen als sein doppelt gebrochenes Ausbildungsgebiss. Aber da hatte ich mich schwer getäuscht
Mein größtes Problem ist momentan die Ersatzbeschaffung eines ähnlichen Modells, weil das alte Gebiss nach fast zehn Jahren Dauergebrauch nun langsam dem Geist aufgibt. Leider ist es ein no-name Produkt und dazu auch noch ziemlich komisch zusammengebaut (anatomisch vollkommen widersinnig, aber gut: das Pony liebt es, so wie es ist

). Das heißt, etwas Baugleiches kann ich ganz sicher nicht nochmal beschaffen. Ich hab's jetzt mit der bestmöglichen Annäherung versucht und bin grad dabei, Robi das neue Gebiss langsam schmackhaft zu machen bei kleinen Gelände-Spaziergängen und beim Longieren. Bin schon sehr gespannt, wie das ausgehen wird. Zu meinen zwischenzeitlichen Gebiss-Experimenten hatte das Pony eine sehr eindeutige und deutlich sichtbare Meinung

Verfasst: Mi, 02. Jun 2010 11:30
von KatiS
Ich hab ein doppelt gebrochenes Sprenger RS Dynamic (als D-Ring und Wassertrense) und Zwerg hat es sofort geliebt, als er es bekommen hat (wobei die Trensen davor auch zu groß gewesen sein dürften).
@weltenbummler - kannst du deine Ergebnisse irgendwie kurz (auch für den Laien) zusammenfassen (die Röntgenbilder auf Seite 41 hätten mich interessiert, weil da die Form des RS Dynamic besonders deutlich zu sehen ist).
Allerdings hab ich die Trense "falsch" herum drinnen (also Pfeil rechts).
Da erinnere ich mich gerade dran, dass ich dazu ohnehin schon mal einen Beitrag aufmachen wollte ...
Verfasst: Mi, 02. Jun 2010 13:03
von Filzi
Klara hat geschrieben:@Filzi: Klar, mach das. Aber wenn Du mit dem aktuellen Gebiss zufrieden bist, dann ist es ja nicht notwendig. Ich dachte, dass ich auch immer neue Gebisse probieren muss. Klara hatte sich schon lange entschieden.

Aber wenn Du das Teil da hast, ist es ja keine zusätzliche Anschaffung.
Das habe ich mir auch gedacht, WENN sie zufrieden ist dann lass ich es so. Wie gesagt ich habe schon total viele Gebisse probiert und bei diesem war sie eigentlich am besten zu reiten.
Sie hatte auch mal ein normales von Sprenger, das KK Ultra war das, doppelt gebrochen, das hat sie gehasst. Damit ist sie noch schlimmer gegangen als mit der einfach gebrochenen Olivenkopf Trense. Maulig, Kopf geschlagen. Als das RS drinnen war, war Ruhe.
Wie du richtig sagst, das Westerngebiss habe ich ja herum liegen, das werde ich einfach probieren, weil es mich selbst interessiert.
Verfasst: Do, 03. Jun 2010 21:04
von weltenbummler
@ Rosana: ja, das glaube ich. mein Zwiespalt war, einerseits meinem Anliegen nachzukommen und verständlich für die Reiterwelt zu schreiben, andererseits dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit gerecht zu werden...
@ Kati S: ich werde in Kürze nochmal versuchen das hier kurz zusammenzufassen.
Verfasst: Do, 03. Jun 2010 23:27
von weltenbummler
so, hier mal dre Versuch einer kurzen KurzZuSaFa was das Dynamic RS betrifft:
Auf S 32 siehst du das RS seitl. Mit Pfeil links. Bei Zug rotiert das Gebiss im Uhrzeigersinn. Das 45 Grad gedrehte Olivenmittelstück wird bei Rotation auf seine flache Seite gedreht, so dass das Mittelstück eben mit dieser flachen Seite auf der Zunge zum Liegen kommt. Auch die Seitenteile sind entsprechend geformt. Legt man das Gebiss mit Pfeil links ein rollt das Gebiss dann nicht auf die breite Fläche sondern auf die schmale – quasi hochkant…
Die Diagramme S.31 bestätigen, dass bei Zug da RS am deutlichsten von allen IN die Zunge drückt und von Haus aus schon am weitesten an den Backenzähnen liegt. Beim zunehmendne Druck auf die Zunge wird diese gequetscht, wodurch dieser große Zungenwulst hinter der Trense zustande kommt, gepaart damit, dass das Pferd versucht die Zunge unter der Trense nach hinten wegzuziehen. Dieser Vorgang ist bei den doppelt gebrochenen Trensen offensichtlicher – die Interpretation muss verschiedenen Betrachtungen einbeziehen. Siehe dazu Zusammenfassung S. 55ff. Zur Gaumen-Nussknacker thema s. Diskussion S.58 und Ergebnisse S. 30 bilder und 39 Diaramm.
hoffe, ich konnte helfen.
viele Grüße
Friederike
Verfasst: Fr, 04. Jun 2010 23:38
von Filzi
Danke dir für die Zusammenfassung.
Ich habe heute zwecks Eigenversuch das einfach gebrochene Gebiss eingelegt und musste eine deutliche Verschlechterung feststellen.
Pferdchen fing an mit dem Kopf zu schlagen. Auch bei der Handarbeit war eine Abneigung zu sehen.
Auf Grund deiner Arbeit bin ich sehr nachdenklich geworden......aber das einfach gebrochene, zumindest dieses, mochte meine Stute gar nicht.
Verfasst: Sa, 05. Jun 2010 00:27
von weltenbummler
wie gesagt, das Pferd entscheidet - theoretische Ergebnisse hin wie her...allerdings war es Dr. Witzmann in seinen Versuchen und auch mir in meiner Studie schon auch wichtig den schlechten Ruf der einfach gebrochenen Trense etwas zu rehabilitieren, nachdem wir die Bilder ausgewertet hatten, in der Form, wie wir es, denke ich erreicht haben - dass sich die Reiter darüber Gedanken machen und das doppelt gebrochene Gebiss nicht vorbehaltlos als besseres hinnehmen...
manchmal dauert es auch ein paar mal und es lohnt 2-3 Tage zu probieren...dachte letztlich auch, mein Stütchen würde das eingelegte Gebiss gar nicht mögen, dosch stellten sich schon beim 2. Mal eineige positive Veränderungen ein...allerdings halte ich auch diesen Spruch als sinnvoll: "Never change a running system"
Viele Grüße
Verfasst: Sa, 05. Jun 2010 08:34
von Alkasar
Gestern habe ich bei einem Berittpferd mal das Gebiss ausgetauscht. Er lief immer mit einem doppelt gebrochenen älteren Sprenger-Gebiss in normaler Dicke (18mm?) und kaute recht schlecht. Auch am hingegebenen Zügel hat er oft das Gebiss mit der Zunge festgehalten. Das Problem liegt hier nicht nur und auch nicht vorrangig am Gebiss aber ich wollte mal testen. Gestern habe ich nun die einfach gebrochene 16mm Schenkeltrense meiner Stute an ihm probiert. Ich hatte den Eindruck, dass er recht zufrieden war und er hat gut gekaut, mal selbst das Gebiss im Maul bewegt. Nun ist ein neues, ungewohntes Gebiss natürlich immer erstmal spannend für's Pferd und wir müssen es jetzt mal eine Weile benutzen. Mein Gefühl jedenfalls war auch deutlich besser. Er hat sehr prompt und willig auf den Zügel reagiert.
Das Gebiss lag ohne Stegriemen im Maul. Später habe ich dann am Boden mal mit der Hand den Stegriemen simuliert und immer sofort eine Kaureaktion ausgelöst.

Das Gebiss dreht sich hierbei ja auf der Zunge, ob ihm das angenehmer war? Hier gab's schon mal was zu dem Thema, das werde ich gleich mal suchen.
@Weltenbummler Hast Du zum Thema Schenkeltrense auch Erkenntnisse?