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Verfasst: Sa, 15. Sep 2012 19:58
von Max1404
Phanja hat geschrieben:Manchmal habe ich ehrlich gesagt den Eindruck, ich werde absichtlich missverstanden *seufz*
@Max
Das hier ist doch keine Diskussion konventionell kontra unkonventionell.
Tut mir leid, wenn Du das so siehst, Phanja. Du hast geschrieben, dass Du niemals leichttrabst. Ich halte das LT für unerlässlich in der Lösungsphase (nicht in Seitengängen). Wir beide setzen uns eben sehr unterschiedliche Ziele, und das hat nichts mit missverstehen zu tun, sondern das ist einfach eine Tatsache. Und eigentlich sind wir uns doch darin fast einig, dass LT in Seitengängen nur in wenigen Ausnahmefällen Sinn macht.

Und das Wort "konventionell" habe ich nicht benutzt, um anderen vorzuwerfen, sie wären unkonventionell, sondern um das Foren-Schimpfwort "FN" freundlich zu umschreiben.
Jetzt fühle ich mich missverstanden!

Verfasst: Sa, 15. Sep 2012 21:17
von Max Hase
Korrigiert mich, wenn ich es jetzt wieder verdrehe.
Wenn ich einsitze ist - bei gängiger Leichttrabversion auf dem inneren Hinterbein - selbiges in der Luft, fußt durch den Vorwärtsimpuls (hoffentlich) besser unter.
Meinen Wallach habe ich immer dann auf dem äußeren Hinterfuss "leichtgetrabt", wenn er diesen nicht so gerne mitnahm und nach außen schief wurde. Hat wunderbar funktioniert.
Schulterherein und Traversalen habe ich im Unterricht manchmal im Leichttraben auf dem inneren Hinterfuss geritten, um ihn (Möchtegernspanier mit kurzem Rücken und Vorliebe für Aufrichtung und Versammlung) mehr im vorwärts zu haben.
Ich würde das Leichttraben also immer dem Zweck meines aktuellen Reitens anpassen.
Verfasst: Sa, 15. Sep 2012 21:33
von Finchen
claustim hat geschrieben:Beim Leichttraben wird im Moment des Aufstehen der Rücken des Pferdes entlastet. Gleichzeitig werden die Schenkel vom Pferdeleib weg genommen. Man muß sich ja in die Steigbügel stellen, was anders nicht funktionieren würde. Also fehlen in diesem Moment die Impulse, die durch den Sitz gegeben werden. Wird diese Bewegung stark vorwärts gerichtet ausgeführt, geht obendrein noch die geforderte stetige Verbindung zum Pferdemaul verloren.
Mag sein, dass ich jetzt alleine damit dastehe, aber ne, wer nicht leichttrabt ohne die gleichmäßige Zügelverbindung aufzugeben, der hat vielleicht etwas zum dran arbeiten.
Eine früher regelmäßige Reit-Bekannte ritt gesundheitsbedingt ausschließlich im Leichttrab und im Entlastungssitz im Galopp und ist die Seitengänge im Trab sicher, im Galopp bis zu der Zeit wo ich sie gesehen habe in den Anfängen grade geritten.
Verfasst: Sa, 15. Sep 2012 21:46
von Gast
@ Finchen:
Man achte auf die Details:
claustim hat geschrieben: Wird diese Bewegung stark vorwärts gerichtet ausgeführt, geht obendrein noch die geforderte stetige Verbindung zum Pferdemaul verloren.
Verfasst: Sa, 15. Sep 2012 21:53
von Finchen
claustim hat geschrieben:Auch widerstrebt mir der Gedanke, die Seitengänge aus dem Leichttraben heraus zu erarbeiten. Was beim Schulter vor oder gar beim Schulter herein noch vertretbar wäre, läßt sich auf Travers oder Renvers nicht mehr umsetzen.
Spätestens dort ist eine gleichmäßige, konstante Hilfengebung unabdingbar. Durch das Auf und Ab im Leichttraben ist das aber gar nicht mehr möglich. Es ist weder möglich, eine gleichbleibende Zügelführung aufrecht zu erhalten.
Hier weißt du nicht explizit auf das stark vorwärts im LT hin, und dem o.g. widerspreche ich klar. Besagte Bekannte hat ihr Pferd absolut alleine ausgebildet (unter Anleitung in Form von RU, kein Beritt), geht also.
Und man muss beim LT den Allerwertesten ja nicht einen halben Meter in die Höhe und bis zum Widerrist vor stemmen.
Und auch beim LT sollte die Zügelführung sitzunabhängig sein (und kann sie auch sein).
Verfasst: Sa, 15. Sep 2012 22:48
von Cubano
Finchen: Natürlich KANN man Seitengänge im LT reiten. Aber ich denke, dass man im Aussitzen deutlich mehr Möglichkeiten hat, das Pferd mit den Hilfen einzurahmen … was bitte jetzt nicht mit "zwischen den Hilfen einspannen" verwechselt werden sollte. Allein durch den Sitz kann man in meinen Augen das Pferd im aussitzen deutlich feiner steuern als beim LT.
Mal davon abgesehen, dass mir der Sinn des LT bei den Seitengängen nicht so wirklich einleuchtet, weil z.B. SH für mich keine lösende Lektion ist und ich sie auch als solche nicht reiten möchte.
Verfasst: Sa, 15. Sep 2012 22:50
von Gast
@ Finchen:
Wärest Du bitte so freundlich und würdest die vorausgehende Postings durchlesen.
Dann würdest Du nämlich feststellen, daß mein Beitrag Bezug nimmt auf eine Wortmeldung, in der davon berichtet wird, daß in diesem speziellen Falle das Leichttraben in einem stark noch vorwärts gerichtetem Bewegungsablauf ausgeführt wird.
Und Du hast Recht, man muß nich einen halben Meter aus dem Sattel heraus aufstehen, um den von mir beschriebenen Effekt zu erzielen. Auch 5cm reichen dafür schon völlig aus!
Verfasst: So, 16. Sep 2012 08:58
von Finchen
claustim hat geschrieben:@ Finchen:
Wärest Du bitte so freundlich und würdest die vorausgehende Postings durchlesen.
Dann würdest Du nämlich feststellen, daß mein Beitrag Bezug nimmt auf eine Wortmeldung, in der davon berichtet wird, daß in diesem speziellen Falle das Leichttraben in einem stark noch vorwärts gerichtetem Bewegungsablauf ausgeführt wird.
Und Du hast Recht, man muß nich einen halben Meter aus dem Sattel heraus aufstehen, um den von mir beschriebenen Effekt zu erzielen. Auch 5cm reichen dafür schon völlig aus!
Claustim, gerne, aber dein Post auf Seite 2 (2. Post) läßt für mich nicht erkennen, dass es sich gezielt auf ein bestimmtes anderes Post bezieht (auf welches bitte, wärst du so freundlich?), denn es fängt allgemein an, dass du bisher mitgelesen hast, dir aber einige Dinge aufgefallen sind.
Und dein Post ist ganz allgemein gefaßt, du sprichst - jetzt in o.g. Reaktion ja wieder, davon, dass man im LT keine konstante Zügelführung haben kann.
Damit gehst du ja von einem grundsätzlich im LT nicht zügelunabhängigen Sitz aus, und das finde ich erstaunlich. Daran kann man ja arbeiten, der ist ja nicht selbstverständlich.
Verfasst: So, 16. Sep 2012 09:04
von Cubano
Finchen hat geschrieben:
Und dein Post ist ganz allgemein gefaßt, du sprichst - jetzt in o.g. Reaktion ja wieder, davon, dass man im LT keine konstante Zügelführung haben kann.
Damit gehst du ja von einem grundsätzlich im LT nicht zügelunabhängigen Sitz aus, und das finde ich erstaunlich. Daran kann man ja arbeiten, der ist ja nicht selbstverständlich.
Guten Morgen,
also, das glaube ich eher nicht. So wie ich CT verstanden habe, geht es ihm darum, dass man das Pferd im aussitzen besser am Sitz und der Anlehnung hat. Finde ich sachlich völlig okay und das ist eigentlich auch nur logisch.
Verfasst: So, 16. Sep 2012 09:14
von Finchen
Wenn er das meint, ist es was anderes als dort steht.

Zwischen "leichter konstante Hilfen zu haben" und "konstante Zügelführung nicht möglich" liegen nicht grade feine Unterschiede.

Verfasst: So, 16. Sep 2012 09:28
von Max1404
Ich habs auch so verstanden wie Cubano ...
Verfasst: So, 16. Sep 2012 09:35
von Gast
claustim hat geschrieben:
Auch widerstrebt mir der Gedanke, die Seitengänge aus dem Leichttraben heraus zu erarbeiten. Was beim Schulter vor oder gar beim Schulter herein noch vertretbar wäre, läßt sich auf Travers oder Renvers nicht mehr umsetzen.
Spätestens dort ist eine gleichmäßige, konstante Hilfengebung unabdingbar.
Durch das Auf und Ab im Leichttraben ist das aber gar nicht mehr möglich. Es ist weder möglich, eine gleichbleibende Zügelführung aufrecht zu erhalten. Noch viel weniger aber zu beeinflussen, wo und wie die Schenkel einwirken.
...
In der Theorie mag man alles hier gesagte schlüssig und auch stimmig sein. Es hapert aber mit der Umsetzung in der Praxis.
In meinem ersten Beitrag stehen konstante Hilfengebung über die Zügel
und durch den Einsatz der Schenkel in einem zusammenhängenden Kontext.
Ich beziehe mich also
nicht ausschließlich auf die Zügelführung.
Auch möchte ich in der Praxis den Reiter sehen, der beim Leichttraben in der Aufstehphase seine Hand in einer zum Pferd gleichbleibenden Position führt.
Das würde nämlich bedeuten, daß der Unterarm beim Aufstehen gesenkt und beim Hinsetzen wieder angehoben werden muß.
Da wir hier aber auch noch Seitengänge erarbeiten wollen, muß ja auch noch die Stellung vorgegeben bzw. ermöglicht werden. Zusätzlich zur Problematik, daß ja auch noch darauf geachtet werden muß, auf welchem Bein gerade getrabt wird.
Meinst Du nicht, daß das ein Bisschen viele Aufgaben sind, die es zu bewältigen gilt?
Und das auch noch gleichzeitig?
Verfasst: So, 16. Sep 2012 09:36
von Cubano
Finchen, das liegt vielleicht daran, dass Du den Gesamtkontext des Postings nicht mehr im Kopf hattest – da geht es um "etwas" mehr als nur um die Zügelführung.
claustim hat geschrieben:
Spätestens dort ist eine gleichmäßige, konstante Hilfengebung unabdingbar. Durch das Auf und Ab im Leichttraben ist das aber gar nicht mehr möglich. Es ist weder möglich, eine gleichbleibende Zügelführung aufrecht zu erhalten. Noch viel weniger aber zu beeinflussen, wo und wie die Schenkel einwirken.
Edit: Da war der Urheber schneller…

Verfasst: So, 16. Sep 2012 09:37
von Finchen
claustim hat geschrieben:[Meinst Du nicht, daß das ein Bisschen viele Aufgaben sind, die es zu bewältigen gilt?
Und das auch noch gleichzeitig?
Sicherlich für viele!
Verfasst: So, 16. Sep 2012 09:57
von Max1404
claustim hat geschrieben:Das würde nämlich bedeuten, daß der Unterarm beim Aufstehen gesenkt und beim Hinsetzen wieder angehoben werden muß.
Es geht noch weiter: die meisten wirken beim Hinsetzen mit der Hand rückwärts ein (oder gehen umgekehrt beim Austehen mit der Hand zu viel vor). Das sind dann schon 4 Richtungen, die auszugleichen sind: vorwärts-rückwärts-hoch-runter.
