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Verfasst: Di, 26. Mär 2013 13:42
von Gast
Auch ich gehören zu den Leuten, die im Verlaufe ihres Reiterlebens "das eine oder andere Pfund" zugenommen haben.
Was ansich auch nicht weiter verwunderlich ist, wenn man im Alter von 5 Jahren mit dem Reiten begonnen hat.

Auch wenn mein Gewicht noch im zweistelligen Bereich liegt, so überlege ich mir sehr genau, welcher Gruppe von Pferden ich meine Körpermasse nicht zumuten möchte.

Unabhängig von deren Gewicht gehören für mich junge oder nur sehr wenig gearbeitet Pferde dazu. Zumindest solange, wie keine entsprechend vorbereitende Arbeit durchgeführt wurde.

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 13:49
von charona
Sheitana hat geschrieben: - wieviel "totes" Gewicht schleppt er mit sich rum. Ich stelle mir schon vor, dass (entschuldigt bitte die Ausdrucksweise, ich meine es nicht diskriminierend, ich finde nur grad keinen Weg es besser auszudrücken) "schwabbelndes Fett" schlechter für das Pferd auszubalancieren ist, als ein schlanker, wenn auch schwerer Reiter
das liest sich wirklich nicht so nett ;-)

aber genau aus diesem Grunde wurde hier in Holland eine Studie durchgeführt mit dem Resultat, dass einige Reitschulen hier die (potentiellen) Reitschüler nicht nur aufgrund des Gewichts sonder vielmehr aufgrund des BMI's abweisen.

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 13:51
von Sheitana
treuerhusar hat geschrieben:Unabhängig von deren Gewicht gehören für mich junge oder nur sehr wenig gearbeitet Pferde dazu. Zumindest solange, wie keine entsprechend vorbereitende Arbeit durchgeführt wurde.
Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen.
Bei uns ist es grundsätzlich so, dass ich immer zuerst die Jungpferde reite, da Leichtgewicht, bevor sich meine Schwägerin drauf setzt. Selbst, wenn es ihre Pferde sind.

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 13:51
von Sheitana
charona hat geschrieben:
Sheitana hat geschrieben: - wieviel "totes" Gewicht schleppt er mit sich rum. Ich stelle mir schon vor, dass (entschuldigt bitte die Ausdrucksweise, ich meine es nicht diskriminierend, ich finde nur grad keinen Weg es besser auszudrücken) "schwabbelndes Fett" schlechter für das Pferd auszubalancieren ist, als ein schlanker, wenn auch schwerer Reiter
das liest sich wirklich nicht so nett ;-)

aber genau aus diesem Grunde wurde hier in Holland eine Studie durchgeführt mit dem Resultat, dass einige Reitschulen hier die (potentiellen) Reitschüler nicht nur aufgrund des Gewichts sonder vielmehr aufgrund des BMI's abweisen.
:oops: Es ist aber wirklich nicht so böse gemeint wie es klingt. Ich weiß nur nicht wie besser beschreiben.....

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 13:54
von saltandpepper
Ich finde Gewicht das durch "schwabbeliges Fett" bedingt ist und an einem losgelassenen geschmeidigen Reiterkörper hängt , für ein Pferd wesentlich besser zu sortieren, als solches, das aus verspannter, großvolumiger Muskulatur besteht.....

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 14:34
von Motte
Naja, s&p - das ist jetzt so'n bisschen wie "whishful thinking" :wink:

Reiten per se ist ja nun schonmal eine sportliche Tätigkeit und setzt ein nicht unerhebliches Maß an Körperkontrolle voraus.

Von daher: so richtig loses Fleisch kann es bei einem Reiter eigentlich nicht geben. Oder anders gesagt:
schwabbeliges Fett und losgelassener, geschmeidiger Reiterkörper schließen sich aus- in meinen Augen.

Wie gesagt: ich beziehe mich hier auf Anfänger!

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 14:45
von Gast
Anfänger ist aber auch nicht gleich Anfänger!

Ich kann mich noch recht lebhaft daran erinnern, als der damalige Freund einer Miteinstallerin den Wunsch äußerte, er wolle jetzt auch mit dem Reiten beginnen.
Mit einem Gardemaß von über 190cm ausgestattet und einem Kampfgewicht von über 120kg!
Dabei nicht ein Gramm Fett!
Der kam aus der "Leichtathletik" und hatte daher ein sehr gutes Körpergefühl. Auch die Koordination war hervorragend.

Der saß schon in der ersten Reitstunde auf dem Pferd, als hätte er bereits eine langjährige Erfahrung.
Der hat das Pferd nie gestört.
Allerdings war der Unterricht auch entsprechend abgestimmt.
Da Einzelunterricht, könnte auf die individuellen Bedürfnissen dieses Reiters eingegangen werden.

Somit konnte von vorne herein ausgeschlossen werden, dass sowohl Pferd als auch Reiter überfordert wurden.

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 15:31
von Tossi
Interessantes Thema...Dabei kam mir gerade der Gedanke, wie das Pferd die letzten Jahrtausende überstanden hat, wo es doch von fast allen menschlichen Kulturen immer wieder gezielt als Tragtier/Saumpferd/Packpferd über lange Distanzen und im Durchschnitt sicher deutlich über 100 kg/Pferd mit teilweise abenteuerlichen Tragegestellen auf dem Rücken verwendet wurde.....leider habe ich auf die Schnelle keine Info gefunden, mit welchen Lasten z.B. die Haflinger bei der "Tragtierkompanie" in Mittenwald heutzutage beladen werden.

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 15:49
von Sascha
Tossi hat geschrieben:....leider habe ich auf die Schnelle keine Info gefunden, mit welchen Lasten z.B. die Haflinger bei der "Tragtierkompanie" in Mittenwald heutzutage beladen werden.
Rund 150kg auf Tagesmärschen von bis zu 40km ist die üblicherweise genannte "Kann-Zahl" für Tragtierkompanien.

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 16:41
von gimlinchen
es kommt ein bisschen auf die geschwindigkeit an, die man verlangt und darauf, wie lange man freude an einem pferd haben will.

es gibt immer einzelne aspekte, die das gewicht erträglicher machen, aber am ende ist ein zentner halt ein zenter und jeder zentner muss mit den hufen und den knochen und den sehnen und bändern getragen werden - egal, wie sportlich oder sonstwas jemand ist,

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 16:58
von Motte
treuerhusar hat geschrieben:Anfänger ist aber auch nicht gleich Anfänger!

Ich kann mich noch recht lebhaft daran erinnern, als der damalige Freund einer Miteinstallerin den Wunsch äußerte, er wolle jetzt auch mit dem Reiten beginnen.
Mit einem Gardemaß von über 190cm ausgestattet und einem Kampfgewicht von über 120kg!
Dabei nicht ein Gramm Fett!
Der kam aus der "Leichtathletik" und hatte daher ein sehr gutes Körpergefühl. Auch die Koordination war hervorragend.

Der saß schon in der ersten Reitstunde auf dem Pferd, als hätte er bereits eine langjährige Erfahrung.
Der hat das Pferd nie gestört.
Allerdings war der Unterricht auch entsprechend abgestimmt.
Da Einzelunterricht, könnte auf die individuellen Bedürfnissen dieses Reiters eingegangen werden.

Somit konnte von vorne herein ausgeschlossen werden, dass sowohl Pferd als auch Reiter überfordert wurden.
So einen hab ich auch mal erlebt, ganz genau so.
Ist aber halt nicht die Regel.

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 17:43
von Wolke
gimlinchen hat geschrieben:es kommt ein bisschen auf die geschwindigkeit an, die man verlangt und darauf, wie lange man freude an einem pferd haben will.

es gibt immer einzelne aspekte, die das gewicht erträglicher machen, aber am ende ist ein zentner halt ein zenter und jeder zentner muss mit den hufen und den knochen und den sehnen und bändern getragen werden - egal, wie sportlich oder sonstwas jemand ist,
Das sehe ich auch so. Man kann ein Lastpferd, dass Lasten im Schritt von A nach B trägt, nicht mit einem Reitpferd vergleichen, das auch längere Zeit Trab und Galopp gehen soll. Auch wenn der Reiter noch so geschmeidig sitzt, kommt da in Bewegung einiges an Last zusammen, das im Galopp zwischenzeitlich ein einzelnes Bein stützt.

Vielleicht müsste man die Zuchtziele mal überdenken, um auch grossen kräftigen Männern passendere Pferde bieten zu können.

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 20:06
von Sunknúni
Abgesehen davon, dass die Studie eher unprofessionell ist, und das mit den 10% auch nicht hinhaut, ist das Reitergewicht schon ein Thema, was man im Blick halten sollte.
Ich habe ja leider derzeit auch zuviel auf den Rippen (und es wird mit der Schwangerschaft erst mal nicht weniger;-)), aber noch gut unter dem, was ich meinem Pferd zumuten würde (15% wären bei seinem Gewicht von ca. 660kg grad die 100kg-Grenze). Wobei ich 100kg auch nicht so gerne auf ihm sehen würde (Arthrose etc.). Da sind wir dann auch wieder bei dem WIE und WIEVIEL. Ich steige übrigens bei längeren Ausritten auch mal ab, wenn mir das Pferd müde erscheint...

Aber im Stall haben wir auch eine Kandidatin, die jetzt sicher auch um die 100kg wiegt und ein doch eher zierlichen Ponymix hat, plus kleinem Dressursättel. Das tut dann doch etwas in den Augen weh (aber getraut etwas zu sagen, habe ich mich jetzt auch nicht - schwieriges Thema!).

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 20:27
von stromboli20
Ich finde die Studie auch fragwürdig. Immerhin würde nach dem Schema ein fettes untrainiertes Pferd einen schwereren Reiter tragen können. Das ist zu pauschal gedacht. Ich komme nach der Rechnung auf 12% von meinem Pony. Aber grundsätzlich ist das Reitergewicht natürlich schon ein Thema, sowohl für die Gesundheit des Reiters als auch des Pferdes. Übrigens ist nicht nur Übergewicht bei den Reitern ein Problem, sondern auch bei den Pferden ....

Verfasst: Di, 26. Mär 2013 21:25
von Sascha
gimlinchen hat geschrieben:es kommt ein bisschen auf die geschwindigkeit an, die man verlangt und darauf, wie lange man freude an einem pferd haben will.
Ich wollte damit auch nicht ausdrücken, dass ein 150kg-Reiter auf einem Haflinger schon okay ist. Als ich die Norwegerstute geritten bin (und ich wiege noch lange keine 150kg), habe ich die Stute von meiner Nachbarin sogar warm- und abreiten lassen und bin wirklich nur zur Gymnastizierung drauf, weil es eben mMn schon grenzwertig war. Die Stute trug mich aber, wenn ich drauf saß, problemlos.
es gibt immer einzelne aspekte, die das gewicht erträglicher machen, aber am ende ist ein zentner halt ein zenter und jeder zentner muss mit den hufen und den knochen und den sehnen und bändern getragen werden - egal, wie sportlich oder sonstwas jemand ist,
Wo wir eben auch wieder bei dem Punkt sind, dass ein guter Reiter das am meisten belastete händige Vorderbein entlasten kann, die Scherkräfte verringert und ein Zentner eben doch nicht einfach nur ein Zentner ist.