Sind viele Reiter zu schwer für ihre Pferde??
Sind viele Reiter zu schwer für ihre Pferde??
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Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
- Finchen
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Nun ja, dieser Studie nach dürften mittelgroße Menschen mit einem "gesunden" Gewicht schon keine leichten Warmblüter mehr reiten, denn auch die wiegen ja nun nicht standardmäßig über 600 kg. 

"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Um die 10%- Grenze einzuhalten, bliebe für mich nur ein Shire, Percheron oder etwas ähnlich wuchtiges.
Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass ein geschmeidig sitzender 90kg- Reiter weit weniger Schaden anrichtet, als ein "Sitz-Legastheniker" von 60kg.
Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass ein geschmeidig sitzender 90kg- Reiter weit weniger Schaden anrichtet, als ein "Sitz-Legastheniker" von 60kg.
Zuletzt geändert von Gast am Di, 26. Mär 2013 02:39, insgesamt 1-mal geändert.
Hier noch ein anderer Artikel zum Thema:
www.horsesciencenews.com/horseback-ridi ... -carry.php
Und der Abstract dazu:
www.j-evs.com/article/S0737-0806(07)00413-3/abstract (der Link will nicht so recht
)
Danach zeigen Pferde deutlichen Stress ab einer Last von 25% ihres Körpergewichts.
Mir ist nicht klar, woher die 10% als Grenze im weiter oben erwähnten Link stammen, wie die begründet werden, ich kenne als Richtwert das Doppelte. Da ich mit meinem Pferdl Wanderritte machen will, interessiert mich das Thema Gewicht natürlich, und nach der 10%-Regel müsste ich ein Shirehorse o.ä. haben, denn allein Sattel und Gepäck wiegen zusammen gegen 30 kg. Wie ich allerdings ein Shirehorse bei meiner Körperlänge von 160 cm bepacken sollte, ist mir schleierhaft.
Kavallerien hatten noch schwerere Bepackungen, die Standardbepackung der US-Kavallerie betrug etwa 40 kg, die der englischen 55 kg, die der deutschen 45 kg, die österreichische sogar 60 kg (Quelle: Jonathan Boniface: The Cavalry Horse and his Pack, 1903). Mir ist nichts darüber bekannt, wie gross die Ausfälle bei diesen Kavallerien waren, aber ich vermute mal, dass die Pferde eben trainiert waren, solche Gewichte zu tragen, wie es auch Soldaten waren (und sind).
Wenn ich allerdings von einem untrainierten übergewichtigen Bürogummi ausgehe, der jeweils am Wochenende sein ebenfalls untrainiertes übergewichtiges Freizeitpferdchen reiten will, ist die 10%-Regel vielleicht vernünftig.
Hier noch ein Link zur Ausrüstung einer "leichten" Reiterei in früherer Zeit:
http://www.theborderers.info/horses.html
http://www.theborderers.info/horses2.html
Nicht dass ich jetzt mein Fellpony mit 140 kg belasten möchte
, aber ich glaube mit einem vernünftigen Training und einer gut passenden Ausrüstung kann ich meinem Tierchen wohl etwas mehr als 10% seines Gewichts zumuten.
www.horsesciencenews.com/horseback-ridi ... -carry.php
Und der Abstract dazu:
www.j-evs.com/article/S0737-0806(07)00413-3/abstract (der Link will nicht so recht

Danach zeigen Pferde deutlichen Stress ab einer Last von 25% ihres Körpergewichts.
Mir ist nicht klar, woher die 10% als Grenze im weiter oben erwähnten Link stammen, wie die begründet werden, ich kenne als Richtwert das Doppelte. Da ich mit meinem Pferdl Wanderritte machen will, interessiert mich das Thema Gewicht natürlich, und nach der 10%-Regel müsste ich ein Shirehorse o.ä. haben, denn allein Sattel und Gepäck wiegen zusammen gegen 30 kg. Wie ich allerdings ein Shirehorse bei meiner Körperlänge von 160 cm bepacken sollte, ist mir schleierhaft.
Kavallerien hatten noch schwerere Bepackungen, die Standardbepackung der US-Kavallerie betrug etwa 40 kg, die der englischen 55 kg, die der deutschen 45 kg, die österreichische sogar 60 kg (Quelle: Jonathan Boniface: The Cavalry Horse and his Pack, 1903). Mir ist nichts darüber bekannt, wie gross die Ausfälle bei diesen Kavallerien waren, aber ich vermute mal, dass die Pferde eben trainiert waren, solche Gewichte zu tragen, wie es auch Soldaten waren (und sind).
Wenn ich allerdings von einem untrainierten übergewichtigen Bürogummi ausgehe, der jeweils am Wochenende sein ebenfalls untrainiertes übergewichtiges Freizeitpferdchen reiten will, ist die 10%-Regel vielleicht vernünftig.
Hier noch ein Link zur Ausrüstung einer "leichten" Reiterei in früherer Zeit:
http://www.theborderers.info/horses.html
http://www.theborderers.info/horses2.html
Nicht dass ich jetzt mein Fellpony mit 140 kg belasten möchte

"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
Junito --- das ist doch aber auch weit über der 10% Grenze!!! Ein Lippi wiegt niemals 750kg, außer er ist total verfettet. Der Lippi meiner Freundin wiegt um die 530kg und ist schon ein echter Brummer, eher zu dick.
Das würde auch damit kollidieren, dass die Wiener sagt: 20cm kleiner als der Reiter ist die ideale Pferdegröße. Und kleine Pferde sind nunmal leichter...
Mein Lusi wiegt 380kg. Dann bin ich mit 46kg ja schon weit über 10% (und ich bin eh schon untergewichtig), die Spanierin meiner Freundin wiegt halt 430kg, dann dürfte ja keiner mehr kleine Pferde reiten.
Mein Reitpony wog 340kg, welches gesunde Kind wiegt 30kg mit 12 oder 13??
Letztendlich kann man solche Studien getrost in die Mülltonne kippen. Es kommt ja viel mehr darauf an, WIE ich reite und WAS ich reite. Was die Herren Tierärzte vergessen haben - die wenigsten reite heute 6, 7, 8 Stunden auf einem Pferd von A nach B.
Diese typisch wirre Statistik-Logik würde außerdem völlig SINNBEFREIT folgendes bedeuten:
Wenn ein Reiter schwerer ist, kann er das gleiche Pferd des gleichen Typs reiten, WENN er das Pferd nur fett füttert.
Dabei ist ja eher genau das Gegenteil der Fall, je übergewichtiger das Pferd, umso weniger kann es auch noch einen zu schweren Reiter tragen. Sieht man mal wieder, wie verdreht solche Studien sind....

Das würde auch damit kollidieren, dass die Wiener sagt: 20cm kleiner als der Reiter ist die ideale Pferdegröße. Und kleine Pferde sind nunmal leichter...
Mein Lusi wiegt 380kg. Dann bin ich mit 46kg ja schon weit über 10% (und ich bin eh schon untergewichtig), die Spanierin meiner Freundin wiegt halt 430kg, dann dürfte ja keiner mehr kleine Pferde reiten.
Mein Reitpony wog 340kg, welches gesunde Kind wiegt 30kg mit 12 oder 13??
Letztendlich kann man solche Studien getrost in die Mülltonne kippen. Es kommt ja viel mehr darauf an, WIE ich reite und WAS ich reite. Was die Herren Tierärzte vergessen haben - die wenigsten reite heute 6, 7, 8 Stunden auf einem Pferd von A nach B.
Diese typisch wirre Statistik-Logik würde außerdem völlig SINNBEFREIT folgendes bedeuten:
Wenn ein Reiter schwerer ist, kann er das gleiche Pferd des gleichen Typs reiten, WENN er das Pferd nur fett füttert.
Dabei ist ja eher genau das Gegenteil der Fall, je übergewichtiger das Pferd, umso weniger kann es auch noch einen zu schweren Reiter tragen. Sieht man mal wieder, wie verdreht solche Studien sind....



Die zehn Prozent finde ich auch illusorisch.
Das Abstract der Studie, die gawan angeführt hat, ist aber gut nachvollziehbar, auch was die Bemerkungen zum Röhrenumfang angeht.
http://www.j-evs.com/article/S0737-0806 ... 3/abstract
Eigentlich finde ich es wichtig, dass mal ohne Emotionen über das Thema diskutiert wird. Gerade wenn Reiter nicht nur geradeaus und gemütlich ins Gelände schaukeln, ist ein zu hohes Gewicht gefährlich. Bei 20 Prozent sollte tatsächlich Schluss sein
Zu schwere Reiter gibt es tatsächlich heute häufiger als früher und es ist kaum möglich, das Problem anzusprechen, ohne den Betreffenden zu verletzen - meist bringt es auch nichts. Daher macht's in der Regel auch keiner (ich auch erst einmal).
Das Abstract der Studie, die gawan angeführt hat, ist aber gut nachvollziehbar, auch was die Bemerkungen zum Röhrenumfang angeht.
http://www.j-evs.com/article/S0737-0806 ... 3/abstract
Eigentlich finde ich es wichtig, dass mal ohne Emotionen über das Thema diskutiert wird. Gerade wenn Reiter nicht nur geradeaus und gemütlich ins Gelände schaukeln, ist ein zu hohes Gewicht gefährlich. Bei 20 Prozent sollte tatsächlich Schluss sein
Zu schwere Reiter gibt es tatsächlich heute häufiger als früher und es ist kaum möglich, das Problem anzusprechen, ohne den Betreffenden zu verletzen - meist bringt es auch nichts. Daher macht's in der Regel auch keiner (ich auch erst einmal).
Hallo,
ich frage mich auch, wie dieses Studie zu ihren Grundlagen kommt, also der 10 % Grenze? Ist das irgendwie erforscht, oder einfach eine Annahme ins Blaue hinein?
Was ich bei der Methode generell nicht ganz nachvollziehen kann, unabhängig von der konkreten Quote: Käme es nur auf das Gewichtsverhältnis Reiter/Pferd an, müssten wir unsere Pferde ja nur immer schön fett füttern, und wären dann prima auf der sicheren Seite.
Das kanns ja wohl kaum sein, oder?
Gruss, Fio
ich frage mich auch, wie dieses Studie zu ihren Grundlagen kommt, also der 10 % Grenze? Ist das irgendwie erforscht, oder einfach eine Annahme ins Blaue hinein?
Was ich bei der Methode generell nicht ganz nachvollziehen kann, unabhängig von der konkreten Quote: Käme es nur auf das Gewichtsverhältnis Reiter/Pferd an, müssten wir unsere Pferde ja nur immer schön fett füttern, und wären dann prima auf der sicheren Seite.
Das kanns ja wohl kaum sein, oder?
Gruss, Fio
die Tierärtze sagen ja auch : "kamen auf ein Körpergewicht zwischen 10 und 15 % – ein Wert, der nach tierärztlicher Einschätzung noch eine akzeptable Relation darstellt"
15% von einem mittelgrossen blutgeprägten Warmblut mit einem Gewicht von 540 kg wären 81kg. Das sehe ich durchaus auch als max. Obergenze an. 10% 54 kg ist natürlich sehr wenig. Man sieht: die akzetable Spanne ich ja recht weit gefasst. Alles also kein Drama. Und einm wenig kommt es ja auch noch drauf an wie man im Sattel sitzt und wie man das Pferd reitet.
Dass manch übergewichtiger Mensch aber auch mal dran denken könnte ein paar Pfund abzunehmen, wenn er unbedingt zarte Araber reiten will, das sehe ich genau so.
15% von einem mittelgrossen blutgeprägten Warmblut mit einem Gewicht von 540 kg wären 81kg. Das sehe ich durchaus auch als max. Obergenze an. 10% 54 kg ist natürlich sehr wenig. Man sieht: die akzetable Spanne ich ja recht weit gefasst. Alles also kein Drama. Und einm wenig kommt es ja auch noch drauf an wie man im Sattel sitzt und wie man das Pferd reitet.
Dass manch übergewichtiger Mensch aber auch mal dran denken könnte ein paar Pfund abzunehmen, wenn er unbedingt zarte Araber reiten will, das sehe ich genau so.
Zuletzt geändert von horsman am Di, 26. Mär 2013 08:54, insgesamt 1-mal geändert.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Bei diesen Gewichtsangaben muß man ja aber noch Kleidung und Sattel, etc. mit einrechnen. Und dann wäre man nur beim menschlichen Gewicht, um beim Beispiel von horsmän zu bleiben, schon bei ca. 70 kg angekommen. Und was machen die dann im Westernbereich mit ihren schweren Sätteln mit 10-15 kg...?
lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Die sind dann einfach zu schwer ...-Tanja- hat geschrieben:Bei diesen Gewichtsangaben muß man ja aber noch Kleidung und Sattel, etc. mit einrechnen. Und dann wäre man nur beim menschlichen Gewicht, um beim Beispiel von horsmän zu bleiben, schon bei ca. 70 kg angekommen. Und was machen die dann im Westernbereich mit ihren schweren Sätteln mit 10-15 kg...?
Was mich schon ziemlich lange stört, ist dass kein Tierarzt, fast kein Reitlehrer und auch kein Mitreiter es wagt, das Problem anzusprechen.
Und es ist inzwischen ein Problem. vielleicht ist es auch bei uns in der Gegend besonders schlimm, aber ich würde schätzen, dass in unserem Stall und in den Ställen, in denen ich unterrichte, gut zehn Prozent der Reiter definitiv zu schwer für ihre Pferde sind.