Knet-Pad/ Carola-Pad

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

Bernie
User
Beiträge: 830
Registriert: Mi, 02. Mai 2007 10:12
Wohnort: Unterlamm

Beitrag von Bernie »

Das Problem mit den schiefen Sätteln bzw. Polsterungen sind ja bekannt, habe einige Händler durchgefragt inkl. Fotoanforderung, bis ich einen geraden fand (mehr oder weniger). Manche Händler fanden das noch nicht mal schlimm :shock: , wäre nicht so tragisch... :roll:

Hast Du jetzt Deuber noch mal nachbessern lassen oder reitest Du mit dem schiefen Sattel? Welche Unterlage hast Du?

ich plädiere auf mehr Bewegung hinten, aber so ganz sicher bin ich mir noch nicht. Man hat ja nun mal Druck unter'm Sattel, das ist nun mal so, aber im vorderen Bereich ist es für das Pferd gesünder als hinten. Wobei es ja dann doch wieder gut verteilt werden soll.
Benutzeravatar
stromboli20
User
Beiträge: 618
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 19:47
Wohnort: Deutschland

Beitrag von stromboli20 »

Ich habe vor ein paar Tagen das Carola-Pad an meinem Lusitano.Kür ausprobiert. Ich habe einfach vom Schabrackenschwitzbild her das Gefühl, dass er zu sehr im Schulterbereich und im hinteren Sattelbereich drückt. Da passt auch dazu, dass sich mein Pferd ohne Sattel viel freier bewegt. Dennoch sieht der Abdruck auf dem Carola-Pad einigermaßen gleichmäßig aus. Gravierende Spitzen sind nicht zu erkennen...
Ich frage mich jetzt, inwiefern das ganze zuverlässig ist.
Bernie
User
Beiträge: 830
Registriert: Mi, 02. Mai 2007 10:12
Wohnort: Unterlamm

Beitrag von Bernie »

Ich denke (also keine Garantie :wink: ), dass es auf die Kissen ankommt. Je flächiger die Kissen, umso mehr Knete bleibt an seinem Platz, da ja überall Druck ist. Je schmaler die Kissen, umso mehr Platz hat die Knete dorthin zu wandern, wo keine Polsterung ist.

Aber der Kieffer hat ja auch "normale" englische Kissen, wenn da Druck sein sollte müsste es schon Druck anzeigen. Sind denn die Kissen im Knetpad abgebildet? Oder gar kein Abdruck? Ev. ist die Knete dann zu hart oder irgendwie die Konsistenz nicht ok?

lg

Bernie
Benutzeravatar
Medora
User
Beiträge: 3278
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:44
Wohnort: Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Medora »

Habt Ihr das einfach mal Carola geschildert? Wenn jemand dazu was sagen kann, dann sicher sie, bei der Erfahrung, die sie damit hat.

Medora
Nike
User
Beiträge: 154
Registriert: So, 18. Mär 2007 14:43
Wohnort: WW

Beitrag von Nike »

@Bernie

Ne... den Sattel habe ich nicht mehr. Habe den ausgetauscht bekommen. Aber diesen neuen kann ich ja momentan nicht nutzen/ausprobieren, weil Pferd lahm.
kaltblutpower
User
Beiträge: 4
Registriert: Di, 21. Okt 2008 10:03
Wohnort: Weinheim

Beitrag von kaltblutpower »

Huhu,

ich bin hierher geschickt worden. :)

Nun ist es zum einen so, dass ich ja das Pad zwar "erfunden" habe, aber nicht verkaufe. Was jeder draus macht, ist also seine Sache. :wink:

Gewisse Probleme sehe ich auch. Zum einen kann das Pad natürlich nur zeigen, wo Druck ist, wenn auch ein gewisser Druck draufkommt. 45kg-Personen werde da auf einem Nicht-Shetty-Sattel sicher schon Schwierigkeiten bekommen. Andererseits ist dann natürlich die Frage, ob da das Pferd tatsächlich Schmerzen hat.

Dann liegen manche Sättel inzwischen sehr perfekt in ihren vorhandenen Kuhlen. Dass das nicht sein soll, kann natürlich das Pad nicht zeigen. Wir haben solche Tiere am Stall, die haben sich ihrem Sattel perfekt angepasst. :cry: Und natürlich drückt da nichts (mehr). Ob das gut ist, das muss man natürlich auch mit einem Blick auf das Pferd im Auge behalten, also auch schauen, ob einem das Pferd gefällt, ob es da Muskeln hat, wo sie hinsollen, etc.

Auch wer den Sattel völlig falsch auflegt, wird nicht zwingend ein falsches Druckbild kriegen, wenn nicht gleich der Schwerpunkt massiv verschoben ist. Das Pad kann halt nur einen "Ist-Abdruck" von der Situation machen, aber dazu nicht das Gesamtbild liefern.

Wenn der Wirbelkanal zu eng ist, wird das Pad auch nicht sagen "das darf nicht sein". es kann nur dann was anzeigen, wenn auch wirklich zuviel Druck irgendwo draufkommt. Im Zweifel eben mal ein Pad ohne Wirbelsäulenkanal unterlegen.

Ich habe übrigens auch an meinem gleichmäßig passenden Evolution den Hauptdreck (und Schweiß) vorne und hinten am Sattel. Ich interpretiere es so, dass da tatsächlich am meisten Bewegung ist.
Und ich bin weit davon weg, tatsächlich nach Perfektion zu streben. Ich denke, Joyce Harman in dem hier genannten Buch hat da schon durchaus Recht: wenn 80% passen und das Pferd gut läuft, ist das mehr als die meisten Pferde je erleben dürfen.

Viele Grüße
Carola
Benutzeravatar
stromboli20
User
Beiträge: 618
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 19:47
Wohnort: Deutschland

Beitrag von stromboli20 »

ohhhhhh - DANKE Carola *indieHändeklatsch*, dass Du auch da bist. Ja - ich fürchte eher, dass sich mein Pferd dem Sattel angepasst hat. Mir fällt schon deutlich die fehlende Muskulatur vorallem hinter dem Schulterbereich und seitlich der Wirbelsäule auf. Früher war das deutlich besser. Der Padabdruck ist zwar relativ gleichmäßig, dennoch verwirrt mich das Muskelrelief des Pferdes selbst - auch wenn der Sattel wohl keine Druckspitzen in dem Sinn aufweist
kaltblutpower
User
Beiträge: 4
Registriert: Di, 21. Okt 2008 10:03
Wohnort: Weinheim

Beitrag von kaltblutpower »

Wenn dem so ist, dann solltest du schauen, ob dein Sattel denn eine Ausdehnung der Muskeln zulassen würde. Das schaffst du dann aber nicht mit Pad (denn das kann nur "ist" und nicht "was wäre wenn"), es sei denn du packst sinnvoll Decken drunter, sondern musst selbst reinfassen und fühlen.
Vermutlich hätte das Pad was angezeigt, solange der Sattel die Muskeln noch weggedrückt hat. Wie gesagt, das kann fatal sein, denn ein unkritischer Mensch wird sagen "passt doch". :roll:
Bernie
User
Beiträge: 830
Registriert: Mi, 02. Mai 2007 10:12
Wohnort: Unterlamm

Beitrag von Bernie »

Danke Carola, wirklich hilfreich.

stimmt, wenn sich der Rücken schon angepasst hat, ist natürlich das Knetpad gut, aber auch jede Computerdruckmessung fällt dann gut aus (habe ich vor Kurzem bei einem Pferd mit atrophierten Trapezmuskeln gesehen, Sattel saß grauslig, aber alles im grünen Bereich...*kotz*)

Bzgl. Schutz vorne und hinten: Es geht mir weniger um die Menge an sich, sondern, dass es eben so kleine Flächen sind. Aber ich werde jetzt mal den Schwerpunkt beim Startrekk mit einer Equitex-Decke korrigieren und dann noch den Sattel neu polstern lassen.

lg
Bernie
Benutzeravatar
Filzi
User
Beiträge: 2711
Registriert: So, 24. Feb 2008 21:24
Wohnort: Österreich

Beitrag von Filzi »

Das Schweissbild welches Ihr beschreibt, habe ich auch.
Mein Sattler meinte dazu, dass diese Abdrücke, also der Dreck vorne und hinten zeigen, dass die Muskulatur hier arbeiten kann.

Die trockenen Stellen die im Bereich des Trapezmuskels und etwas dahinter liegen, seien vor allem durch die Steigbügelaufhängung.

Er meinte, er hat sehr sehr viel Erfahrung, dass es eine Illusion ist, einen Sattel zu 1000 % auf ein Pferd passend zu bekommen, also, dass nirgendswo Druck entsteht.
Druck ist da, immer, sobald sich der Mensch da drauf setzt, es geht hierbei nur darum, dass dieser gleichmässig verteilt wird und die Muskulatur nicht behindert zu arbeiten bzw, sich zu entwickeln.

Ausserdem darf man nicht vergessen, dass selbst ein passender Sattel, wenn falsch aufgelegt zum Folterinstrument werden kann. Auch die Art und Weise wie ein Pferd geritten wird, verändert das Schweissbild. Ist der Reiter schief, ist das Pferd schief? Sitzt der Reiter richtig, geht das Pferd über den Rücken oder drückt es diesen weg??
Je nachdem entsteht einfach ein Bild was, meiner Meinung nach, auch fälschlich sein kann.
Würde man einen anderen Reiter reiten lassen, hätte man sicher ein anderes Bild.

Hier ein Gesamtbild meines Sattels.

Hinten hat die Decke Falten gemacht, daher dieses Picasso ähnliche Bild :lol:
Dateianhänge
Schweissbild.jpg
Schweissbild.jpg (48.59 KiB) 19187 mal betrachtet
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
Thisbe
User
Beiträge: 845
Registriert: So, 14. Jan 2007 18:05
Wohnort: Vorpommern

Beitrag von Thisbe »

Hat jemand von Euch mal ein Pad gebastelt, welches die Wirbelsäule nicht frei läßt? Also um zu schauen, ob die Wirbelsäulenfreiheit durch den Sattel gegeben ist bzw. wie es mit dem Widerrist aussieht?

Und wenn, wie waren die Maße dafür?
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
Julia
Moderator
Beiträge: 3891
Registriert: Mo, 28. Jan 2008 15:58
Wohnort: Raum Lueneburg

Beitrag von Julia »

Ich habe das Pad ohne Wirbelsäulenfreiheit nach Carolas Maßen gebaut nur halt in der Mitte zusammengeklebt.
Liebe Grüße, Julia
Thisbe
User
Beiträge: 845
Registriert: So, 14. Jan 2007 18:05
Wohnort: Vorpommern

Beitrag von Thisbe »

Ach so. Ich hatte überlegt, eine durchgängige Fläche Knetmasse über der Wirbelsäule zu haben. Aber so könnte ich mein aktuelles Pad einfach abwandeln, das wäre natürlich einfacher...
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
Castano
User
Beiträge: 94
Registriert: Mo, 07. Jul 2008 10:51
Wohnort: Bergheim

Beitrag von Castano »

Welche Knete verwendet ihr?
skywalker

Beitrag von skywalker »

Das Rezept von Carola (kaltblutpower), lässt sich einfach selber kneten, ich habs auch geschafft :wink: .

Ich habe mein Knetpad erneuert (bessere Folie und in nicht so "zusammengeschustert") und neu getestet. ja also ich glaub mein Viechi braucht sich wirklich nicht so aufregen (Satteln: giftelt total, Antraben: beißt mich in den Fuß usw.). Man sieht NICHTS. Gar nix, nada, niente!!! DAs sieht aus wie bevor ich es auflege! Man kann nichtmal erkennen, wo der Sattel aufhört (vorne und hinten stand je eine kleine Ecke des Knetpads über den Sattel hinaus). Ich würde ja denken, dass ich irgendwie falsch geknetet hab, aber ich hab es daheim am Wohnzimmerteppich getestet (mich draufgesetzt - ja DAS sind Druckspitzen :roll: ).

Was soll ich jetzt davon halten :roll: :?:
Antworten