1. Weil sie schnell zur absoluten Aufrichtung (die Fillis ja praktizierte) führen kann wenn man nicht höllisch aufpasst.
2. Außerdem agiert man mit den Händen oft reflexartig, d.h. wenn man meistens nur auf Trense reitet, gibt man im Reflex gern mal die Hilfen bevorzugt mit den Ringfingern und wirkt damit ungewollt auf die Kandare. Wenn man viel so reitet, gewöhnt man sich aber an den unterschiedlichen Handeinsatz.
Fillis Ziel war ja die einhändige Führung, aber er wechselte recht oft die Haltung je nach Erfordernis (der Wechsel von 4:0 zu 3:1 oder 2:2 und zurück geht bei der Fillisführung sehr schnell. Man sieht ihn auch sehr oft auf Abbildungen mit beiden Kandarenzügeln in der einen und beiden Trensenzügeln in der anderen Hand) .
3. Die Meisten reduzieren die Fillis-Handhaltung auf 2:2, Trensenzügel jeweils oben, Kandarenzügel unten. Gerade bei jungen Pferden ist die Gefahr jedoch höllisch groß dass damit einseitig oder viel zu stark die Kandare gebraucht wird bzw. im Maul verkantet. Dementsprechend oft sieht man diese Pferde dann mit verworfenem Genick oder unzureichender äußeren Halslänge in der Biegung.
Trotz oder aufgrund dieser ganzen "Gefahren" finde ich die Fillisführung jedoch genial. Sie erzieht einen zur absolut ruhigen Hand und ermöglicht einen sehr differenzierten Gebrauch der Zügel, viel mehr wie bei der anderen gewohnten Kandarenführung.