unterschied zwischen klassisch iberisch und klassisch barock

Rund um die klassische Reitkunst

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Janina
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Beitrag von Janina »

Max1404 hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, wo das in den Richtlinien steht. Kannst Du den genauen Wortlaut zitieren?
Gerne.
Richtlinien Bd. I, S. 138 (Ausg. 1976) hat geschrieben:Da die Zügelhilfen ihrer Natur nach vorherrschend verhaltend wirken, müssen sie stets mit treibenden Hilfen verbunden sein.
Richlinien Bd. I, S. 142/143 hat geschrieben:Im Halten stellt der Reiter das Pferd an die Zügel, indem er es mit beiden Schenkeln bei angespanntem Kreuz gegen die leicht aushaltende Hand vordrückt, ...
Im Gange wendet der Reiter die gleichen Hilfen an,...
Richtlinien Bd. I, S. 153 hat geschrieben:Bei den halben Paraden nimmt der Reiter die Zügel kurz an, gleichsam als ob er das Pferd zum Stehen bringen wollte, setzt jedoch die treibenden Hilfen fort.
Letzterem ist übrigens auch zu entnehmen, dass die treibenden Hilfen ständig erfolgen sollen (->fortsetzen derselbigen bedingt dies).
horido
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Handeinwirkung

Beitrag von horido »

Ich halte mich bei den Hochwissenschaftlichen Reitthemen ja lieber zurück, da mir das oft zu theoretisch ist, aber jetzt mal nur zum Nachdenken:

Gibt es überhaupt ein Reiten ohne Handeinwirkung, wenn das Pferd irgendeine Begrenzung (und sei es nur einen Halsring) nach vorne hat?

Meiner Meinung nach nicht. Reiten ohne Handeinwirkung wäre für mich ein Ritt nur aus dem Sitz heraus. Da darf auch nicht mit der Gerte in der Hand an der Schulter verwahrend eingewirkt werden. Hat sowas schon jemand gesehen? Soweit ich weiß benutzt selbst Pignon eine Gerte.

Für mich ist das so: Sobald ich einen Zügel (auch gebisslos) oder Halsring in der Hand halte wirke ich ja schon mit einer verwahrenden Hilfe auf das Pferd ein, auch wenn kein "Druck" aufgebaut wird. Wenn ich die Schenkel- und Zügelhilfen trennen wollte, müsste ich ja die Zügel nach jeder Schenkelhilfe wegwerfen und dann wieder bis zum leichten Anstehen aufnehmen, wenn ich barock reiten wollte (machen aber die Barockreiter nicht) und wenn ich FN reiten wollte bei jedem leichten Schenkeldruck mit den Händen schön rückwärts einwirken.

Bei schlechtem Reiten werden die 2 Philiosophien dann folgendermaßen fehlinterpretiert:

FN: Dauerdruck mit Schenkel, womöglich noch Rücklage des Reiters und Rückwärts wirkende Hand.

Barock: Durchhängender Zügel und schlurfende Pferdebeine.

Worauf ich hinaus will ist, dass der Unterschied bei korrektem Reiten eigentlich gar nicht zu sehen ist und es vermutlich auch keinen gibt.
horido
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Beitrag von horido »

Hab gerade gesehen, dass Max vor 2 Seiten schon fast das Gleiche geschrieben hat, dem hätte ich mich eigentlich nur anschließen müssen.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Janina hat geschrieben:
Max1404 hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, wo das in den Richtlinien steht. Kannst Du den genauen Wortlaut zitieren?
Gerne.
Richtlinien Bd. I, S. 138 (Ausg. 1976) hat geschrieben:Da die Zügelhilfen ihrer Natur nach vorherrschend verhaltend wirken, müssen sie stets mit treibenden Hilfen verbunden sein.
Richlinien Bd. I, S. 142/143 hat geschrieben:Im Halten stellt der Reiter das Pferd an die Zügel, indem er es mit beiden Schenkeln bei angespanntem Kreuz gegen die leicht aushaltende Hand vordrückt, ...
Im Gange wendet der Reiter die gleichen Hilfen an,...
Richtlinien Bd. I, S. 153 hat geschrieben:Bei den halben Paraden nimmt der Reiter die Zügel kurz an, gleichsam als ob er das Pferd zum Stehen bringen wollte, setzt jedoch die treibenden Hilfen fort.
Letzterem ist übrigens auch zu entnehmen, dass die treibenden Hilfen ständig erfolgen sollen (->fortsetzen derselbigen bedingt dies).


Janina, die Auswahl der Zitate ist mir ein wenig zu selektiv. Wenn, dann hätte ich das gerne in einem etwas weitergehenden Zusammenhang.

Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass das auch was vom Nachgeben steht.

Ich lese übrigens aus Deinen Zitaten noch immer nicht heraus, dass es einen Dauerdruck mit der Hand kombiniert mit einem Dauerdruck des Schenkels gibt.

Z. B. steht dort: "... nimmt den Zügel kurz an ...", was alleine schon impliziert, dass nach dem kurzen Annehmen ein Nachgeben folgt.

Die anderen Zitate sind aus dem Zusammenhang gerissen und/oder stark gekürzt. Mich hast Du nicht überzeugt :wink:
Viele Grüße
Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

…zumal die "leicht aushaltende Hand eine ruhig stehene und somit inaktive Hand ist… :wink:
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amara
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Beitrag von amara »

Zum Thema sehr heisser Portugiese, Ausbildung und Tritt:
Hab mir gerade so einen Wunschtraum erfüllt - 100% Veiga, die Ruhe in Person und mutig wie ein Löwe und in 0.00001 Sekunden heiss wie ein Brasilianer auf Dauersamba :shock: .
Beweglich wie ein Trickfilmpferd, hochsensibel und braucht vieeeel Arbeit. Allerdings hat er Gang wie ein Warmblüter. Richtig kurze schlechte Gänge hab ich bei den Lusitanos bisher so oder so noch nicht gesehen.

Ausgerechnet IHN reite ich (so denn der Tag gut ist - nicht gute Tage nicht reiten, sonst ist man in genau 0,8s auch wech vom Fenster äh Sattel) gerade "stur" SdA. Er braucht das. Ihm tut das sehr gut, sowohl vom Kopf her als auch vom Körper her. Nicht wie frühreife WBs ist er sehr hintendran in der Entwicklung. Aufrichten, Seitengänge?? Körperverschleiss vorprogrammiert! Der braucht wirklich einfach nur v/a, übern Rücken schwingen und v.a. TAKT TAKT TAKT.
Als wirklich typischer Veiga auch andauernd auf dem Hintern sitzend, immer und gerne auf gebeugter Hanke - selbst stehen geht nur geschlossen. Der braucht das Öffnen erstmal, nicht das beugen. Ich möcht die Sprunggelenke noch länger haben...

Ja, und er langweilt sich sehr schnell und macht dann auch gern mal Blödsinn (mit dem Vorderbein sich selber an die Nase kicken (im Trab und Galopp versteht sich...), sich zum Reiter drehen und in den Steigbügel beissen, Scharren, Kopfschütteln und Bockig sein...).
Aber GENAU deswegen tut ihm das auch gut, etwas "Langweile" zu lernen. Man muss ihn beschäftigen, aber ich bin (und will auch keiner werden) kein Dauerpausenclown. Training ist auch mal "nur" aufpassen, "nur" im Kreislaufen, sich loslassen und nicht hinter jeder Minibewegung des Reiters 34 Übungen erwarten. Einfach mal nur nicht ständig aufderHutaufderHutaufderHut. Ein arbeitswütiges Pferd muss lernen, auch an "langweiligen" Sachen Spass zu finden. Und zwar, weil sie lernen, dass man einfach auch nur Entspannt sein darf, und nicht ständig machenmachenmachen.

Und nein, ruhig ist er gar nicht. Aber ja, einfach nur hirnlos vorwärtsreiten führt sicher zum geistigen Zusammenbruch (eines der Pferde, die man besser im Roundpen nicht aufregt, weil 40min später rennt es immer noch Motorradflach im Kreisrum, schweißtriefend, wenn man ihn lässt). Aberrrr gerade durch das SINNIGE Vorwärts lernt er eben, dass es auch anders geht!
Er tut sich körperlich nicht so leicht in die Tiefe zu finden. Aufrichtung ist implementiert... aber gerade er findet den Weg nach unten, wenn man ihn mit dem Gebiss begleitet und ihm mit der Trense den Weg zeigt (im Übrigen hat er gar kein Problem damit an die Trense zu treten und ist nie hinter dem Zügel, eher einer der mal rotzig dran zieht wenn man meint (:roll: ).


Die DV Reiter, die ich in Frankreich kennengelernt habe und die hocherfolgreich im DV Sport sind, ritten ihre Nachwuchspferde alle SdA lastig! Ich war wirklich erstaunt, mit Trense, 0815 Programm, nur etwas weniger Wert auf viel v/a. Geritten sind sie es allerdings durchaus.
Später dann das Umschalten auf Kandare blank. Erstaunlich auch, dass keins der Pferde auf dem Stiertraining, das ich besucht habe, HdS war.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

amara hat geschrieben: Ausgerechnet IHN reite ich (so denn der Tag gut ist - nicht gute Tage nicht reiten, sonst ist man in genau 0,8s auch wech vom Fenster äh Sattel) gerade "stur" SdA. Er braucht das. Ihm tut das sehr gut, sowohl vom Kopf her als auch vom Körper her. Nicht wie frühreife WBs ist er sehr hintendran in der Entwicklung. Aufrichten, Seitengänge?? Körperverschleiss vorprogrammiert! Der braucht wirklich einfach nur v/a, übern Rücken schwingen und v.a. TAKT TAKT TAKT.


Ja, und er langweilt sich sehr schnell und macht dann auch gern mal Blödsinn (mit dem Vorderbein sich selber an die Nase kicken (im Trab und Galopp versteht sich...), sich zum Reiter drehen und in den Steigbügel beissen, Scharren, Kopfschütteln und Bockig sein...).
Aber GENAU deswegen tut ihm das auch gut, etwas "Langweile" zu lernen. Man muss ihn beschäftigen, aber ich bin (und will auch keiner werden) kein Dauerpausenclown. Training ist auch mal "nur" aufpassen, "nur" im Kreislaufen, sich loslassen und nicht hinter jeder Minibewegung des Reiters 34 Übungen erwarten. Einfach mal nur nicht ständig aufderHutaufderHutaufderHut. Ein arbeitswütiges Pferd muss lernen, auch an "langweiligen" Sachen Spass zu finden. Und zwar, weil sie lernen, dass man einfach auch nur Entspannt sein darf, und nicht ständig machenmachenmachen.
Diesen Beitrag unterschreibe ich Wort für Wort, auch wenn wir einen YM- sowie einen Escalera-gezogenen PRE unterm Hintern haben – genau DAS ist auch meiner Meinung nach das, was diese Pferde brauchen. Auch wenn der Blödsinn, den unsere machen, ein anderer ist – dauer"piaffieren" oder Blitzwendungen auf der HH beispielsweise. Was mich angeht, kenne ich nix, was für diese Art von Pferden wichtiger wäre, als eine korrekte Dehnungshaltung. Für den Rücken, den Takt, den Kopf.
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Beitrag von Alkasar »

Das unterschreibe ich auch vorbehaltlos. Und das Tolle ist, diese total langweilige, unpspektäkuläre Arbeit mach auch noch Spaß und langweilt gar nicht :D
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
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Beitrag von amara »

Ja das macht unglaublich Spaß! :D
Auch wenn man dabei eben merkt, dass man die großen Nachteile eines WBs durch die großen Nachteile eines hitzblütigen Stierkampfpferdes eingetauscht hat 8) (wobei - bewusst! Mir sind diese Art der Baustellen lieber...).
Aber ehrlich - das Pferd sitzt bereits angeboren auf dem Hintern. Was soll ich den jetzt noch mit Seitengängen und wasweissich an die junge Versammlung heranführen?? Oder noch mehr Kreativität fördern?? Stattdessen ist die stupide SdA Gold wert, weil ich dann vielleicht mal in ferner Zukunft einen Zirkel reiten kann ohne 45 nicht-gewollte Tempiwechsel.... :roll: :lol:
Das heisst NICHT, dass man 60min stumpfes Rumrennen reitet!!

@Cubano: ach ja stimmt, das *falls du es noch nicht gemerkt hast - ich befinde mich bereits in der anderen Richtung 10m weiter - äh bist du denn noch oben drauf?* und das *über die Schulter ist auch eine Übung!* hatte ich noch vergessen... :wink: :wink:
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Beitrag von Cubano »

amara hat geschrieben:J
@Cubano: ach ja stimmt, das *falls du es noch nicht gemerkt hast - ich befinde mich bereits in der anderen Richtung 10m weiter - äh bist du denn noch oben drauf?*
Yep, und das Ganze besonders gern im Galopp. Hübsch ist übrigens auch, wenn Du einem dieser Genossen vermehrt Arbeit gegen Renitenz verordnest und z.B. Zirkel verkleinern im Galopp reitest – da bist Du schneller dran an der Galopp-Pirouette, als Du Dir je hättest träumen lassen :D :D :D
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Beitrag von lottef »

wo wir sowieso schon ganz woanders sind ... eine Frage an Cubano und Amara ...

Reitet ihr dann die ganze Stunde v/a oder wechselt ihr zwischen Arbeitshaltung und Dehnungshaltung? Ersteres halte ich für wesentlich und richtig, bei zweiterem hätte ich so rein gefühlsmäßig "Angst", dass man in der Ausbildung nicht so richtig weiter käme.

Für mich ist die SdA das Grundgerüst schlecht hin - und da erfahre ich nun seit längerer Zeit, das gerade der Takt - sinnigerweise der erste Punkt - oft darüber entscheidet, ob ein Pferd sich überhaupt losläßt oder nicht. In der Praxis sehe zwei Extreme: entweder Nähmaschinen mit langen Hälsen auf der Vorhand stampfend oder schlurfende viel zu untertourig schlabbernde Spannungslose ...

Euer Gefühl kenne ich übrigends genau: ich hatte mal eine Furioso II Stute - die war genauso: flippige Flohtüte mit einem aalgleichen Bewegungsablauf und sehr schneller Zündung - da half nur Ruhe, Routine und viel Takten. Mein jetziger Professor ist genau das Gegenteil: Steiftier mit Knopf im Ohr, der zwar schön schwingt aber wenig beweglich in sich ist. Da helfen die Seitengänge prima, um eine gewisse Geschmeidigkeit herbeizuführen ...

Insofern ... wie in allem ... man muss bei der Ausbildung das Pferd im Auge haben.
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Beitrag von Cubano »

lottef hat geschrieben:wo wir sowieso schon ganz woanders sind ... eine Frage an Cubano und Amara ...

Reitet ihr dann die ganze Stunde v/a oder wechselt ihr zwischen Arbeitshaltung und Dehnungshaltung? Ersteres halte ich für wesentlich und richtig, bei zweiterem hätte ich so rein gefühlsmäßig "Angst", dass man in der Ausbildung nicht so richtig weiter käme.
Moins,
mittlerweile wechsle ich durchaus. Das spanische Tier ist jetzt sechs und insgesamt ein gutes Jahr unter dem Sattel. Dennoch ist die Arbeit an der Dehnungshaltung noch nicht abgeschlossen, so dass ich diese immer wieder abfrage. Das hat aber einen recht rassetypischen Grund: Der Braune bringt von Natur aus viel Aufrichtung mit und neigt dazu, sich nett hinzustellen. Was aber nicht nett ist, weil sich da im Rücken nichts tut. Deshalb hat die Arbeit an der Dehnung der Oberlinie für uns immer noch Priorität. Übrigens musste ich dieses Pferd auch von der Arbeitshaltung aus in die Tiefe reiten – andersrum ging bei dem gar nicht, da kam nur "Hals fallen lassen" bei rum.
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Beitrag von lottef »

... genau, so empfinde ich es aber auch bei jedem anderen Pferd.

Zunächst muss man eine gute Arbeitshaltung erarbeiten, dann läßt man sein Pferd immer wieder dehnen. So wird die Muskulatur geschmeidiger und kann sich ggf. besser aufbauen. Hat man diese "Grundgeschmeidigkeit", dann kann man an weiteren Kraftaufbau gehen, z. B.durch versammelnde Übungen.

Was mich derzeit stört ist dieses Absolute und Ausschließliche: "ich reite nur v/a" oder "ich reite nur in Aufrichtung" beispielsweise. Meiner (zugegebnermaßen recht bescheidenen) Erfahrung nach ist gerade der Wechsel zwischen Anspannung, Entspannung und Dehnung der Schlüssel, um überhaupt in der Muskulatur etwas zu verändern.
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Beitrag von horsman »

Nicht dass ich jetzt zum Fan der SdA werde, aber die SdA sagt weder etwa darüber nur v/a noch nur in Aufrichtung zu arbeiten. Und auch la. G. übrigens nicht, nur in Versammlung zu arbeiten ;-)
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Beitrag von amara »

Ühm, die SdA bzw. die Richtlinien sagt sogar ganz KONKRET, dass der WECHSEL zwischen Dehnung und Arbeitshaltung, später auch Aufrichtung, MASSGEBLICH wichtiger und sinnvoller ist, als ein längeres gleichbleibendes v/a.

So steht da schon seit Jahrzehnten, dass z.B. das Zügel aus der Hand kauen lassen, die _weitaus_ wichtigere und gymnastizierendere Übung ist wie das fortwährende v/a.

Insofern kann ich nicht verstehen, dass es Leute gibt die behaupten, die SdA oder die Richtlinien würden ein monotones v/a Training vorschreiben...
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