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Verfasst: Mi, 27. Mär 2013 04:21
von gimlinchen
das ist physikalisch nicht plausibel. wenn das pferd im galopp z.B, auf einem bein landet, dann landet das ganze gewicht des pferdes plus reiter darauf, wie soll das anders gehen? eine gute gewichtsverteilung hat vorteile, aber sie kann das gesamte gewicht nicth wegnehmen oder reduzieren
Verfasst: Mi, 27. Mär 2013 07:21
von Yvonne
Wieviel Gewicht ein Pferd tatsächlich dauerhaft tragen kann ohne Schaden zu nehmen wird man doch in so einer Studie eh nicht ermitteln können.
Das müsste ja eine Langzeitstudie sein...
Und wieviel Gewicht ein Pferd tragen kann, kommt ja nun auch darauf an, wie sein Körperbau ist.
Und nach wie vor bin ich der Meinung, dass es tatsächlich so ist, dass ein beweglicher, ausbalancierter schwererer Reiter immer noch besser ist als das leichte Gegenteil...
Ich selbst hab ein Endmaßpony und hatte gut und gerne 90 kg auf den Rippen. Inzwischen hab ich 20 kg abgenommen, ich fühle mich deutlich besser, mache mehr Sport, bin beweglicher und fitter. Aber mein Pony läuft auch nicht anders als vorher. Der scheint das nicht wirklich bemerkt zu haben
Mein RL ist ein recht großgewachsener, wenn auch schlanker Mann, der hat das Pony auch schon geritten.
Ich würde das einfach nicht pauschalieren und sagen "10%-Regel" oder so. Da gibt es viel zu viele individuelle Aspekte, sowohl beim Pferd als auch beim Reiter zu berücksichtigen.
Verfasst: Mi, 27. Mär 2013 08:00
von Britta
Klar ist das ein schwieriges Thema. Auch wenn mein Stütchen und ich (schweres Warmblut mit schlanker Reiterin) die 10% knapp einhalten - bei anderen Pferd-Reiter-Kombinationen in unserem Stall haut das nicht mehr hin. Ich denke aber, man muss das nicht so schwarz-weiß sehen, sondern als Impuls, in alle Richtungen zu optimieren: Wer Leistungssport treiben möchte, muss halt einen halbwegs durchtrainierten, fettarmen und geschmeidigen Körper mitbringen, und die Züchter sollten sich Mühe geben, nicht nur gazellengleiche Sportmodelle zu produzieren, sondern gelassene, motivierte Gewichtsträger. Und ebenso müsste, klar, der Otto-Normal-Reiter dann bereit sein, für diesen Pferdetyp vernünftiges Geld zu zahlen ... Tja, das wird wohl Utopie bleiben, aber man lebt um zu hoffen
Übrigens: Vor einiger Zeit habe ich eine Pferde-Spezialisten getroffen, die Reiten per se für Tierquälerei hielt und ihre Aktivität aus ethischen Gründen auf Bodenarbeit reduziert hat - ähem. Ich meine damit: Bitte die Kirche im Dorf lassen, sonst wird man leicht ... wunderlich.

Verfasst: Mi, 27. Mär 2013 13:58
von Wolke
Britta hat geschrieben:Übrigens: Vor einiger Zeit habe ich eine Pferde-Spezialisten getroffen, die Reiten per se für Tierquälerei hielt und ihre Aktivität aus ethischen Gründen auf Bodenarbeit reduziert hat - ähem. Ich meine damit: Bitte die Kirche im Dorf lassen, sonst wird man leicht ... wunderlich.

Manchmal ist das vielleicht gar die bessere Alternative ...

Da kommt mir ein Artikel in den Sinn, den ich mal in irgendeiner Pferdezeitschrift gelesen habe. Es ging um einen Sänger, der Reit- gegen Gesangsunterricht getauscht hat. Weil sein Pferd aber nicht reitbar war, war statt Reiten Arbeit an der Hand angesagt. Am Ende war das Pferd dann tatsächlich reitbar und nebenbei hat der Mann durch die Bewegung bei der Bodenarbeit sein Übergewicht verloren. DAS würde ich durchaus dem einen oder anderen Reiter nahelegen!
Verfasst: Mi, 27. Mär 2013 15:53
von Sascha
gimlinchen hat geschrieben:das ist physikalisch nicht plausibel. wenn das pferd im galopp z.B, auf einem bein landet, dann landet das ganze gewicht des pferdes plus reiter darauf, wie soll das anders gehen?
Deswegen "rollt" das Pferd nach der Schwebephase im Galopp das Gewicht über alle 4 Hufe ab und fängt dabei tätsächlich die meiste Wucht über die diagonale Zweibeinstütze auf.
Zudem ist es nicht nur interessant, welche Kraft tatsächlich auf die Beine wirkt, sondern auch in welchem Winkel sie dabei aufgesetzt werden und da verschleißt ein geradegerichtetes Pferd eben deutlich langsamer wie ein schiefes.
Kommt hinzu, dass wir uns hier tatsächlich nur über das absolute Gewicht unterhalten, es also (fast) egal ist, ob das Pferd oder der Reiter hier die bspw. 30kg Mehrgewicht haben, wobei sie beim Pferd eben auch außerhalb der Reiteinheiten zum Tragen kommen.
Viel wichtiger ist für mich die Frage, ob das Pferd unter dem Reiter seinen Rücken noch hochbekommt und zum Schwingen kommt. Und da stößt man mit einem zu hohen Gewicht zuerst an die Grenze des machbaren. Ebenso verstärkt ein hohes Reitergewicht die Vorhandlastigkeit eh schon vorhandlastig gebauter Pferde. Das muss das Reiten noch nicht ausschließen, aber es erfordert ein sehr frühes Eingehen auf diese Problematik.
Verfasst: Do, 28. Mär 2013 21:45
von Gänseblümchen
Also ich mit meinen anorexen 50kg kann nahezu alle Pferde reiten

Für meine Pferde bin ich lt. der 10% Rechnung sogar zu leicht.. *hmpf*
Anders wär mir das lieber...
Besser reiten --> mehr Gewicht