Sorry, aber ein Ausbilder, der diesen Namen auch verdient, wird dann mit der Besi absprechen, dass das Zeitziel schlicht zu eng ist. Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass ich vier Wochen auch für sehr knapp halte – acht wären da schon realistischer. Das gilt vor allem dann, wenn das Jungpferd noch kaum etwas anderes gesehen hat, als den heimischen Stall und die Besitzer. Zur pferdegerechten Ausbildung zählt für mich nämlich auch, dass das Pferd das Tempo beim Anreiten bestimmt. Da gibt es vollkommen unkomplizierte Kandidaten, da gibt es aber auch kleine Mimosen und Hasenherzchen (von den Spielarten pubertierender Rotzlöffel gar nicht zu redenclaustim hat geschrieben: Ob es möglich ist, ein "sattelfrommes" Pferd in vier Wochen zu bekommen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Angefangen beim Alter des jeweiligen Pferdes.
Gerade die Anreitphase ist oftmals unterbrochen durch diverse Entwicklungsschübe, sei es nun Wachstumsschübe oder Zahnwechsel, die die Arbeit unter dem Sattel unmöglich machen.
Darauf aber kann der Profi keine Rücksicht nehmen, wenn man ihm nur 4 Wochen Zeit läßt.

Dazu kommt: Selbst wenn der Besi zu Hause Bodenarbeit gemacht und longiert hat, wird kein vernünftiger Bereiter am Tag 1 sich sofort auf das Pferd schwingen. Erst mal wird er die Vorarbeit einer grundlegenden Prüfung unterziehen und darauf den weiteren Weg abstimmen. Denn auch wenn wir uns das vielleicht nicht vorstellen können: Es gibt durchaus ein weites Interpretationsfeld bei Begriffen wie „halfterführig" oder „anlongiert“.
