Seite 5 von 31

Verfasst: Mi, 21. Jan 2009 20:08
von **Rubin**
Du meinst von außen jetzt? oder direkt an der Linie? Was ist das? Also eigentlich sehen die Hufe sehr gut aus. Hab ihn ja erst seit fast 3 Monaten bei mir, aber auch davor wenn ich ihn gesehen hab (seit 4 Jahren ein paar Mal im Jahr) kann ich eigentlich nur von sehr gutem, hartem Huf sprechen, bricht nicht aus, wächst aber auch nicht sonderlich gut.

Also ich finde seine Hufe schon erschreckend, aber ich hab auch nur harmlose als Vergleich ;)

Verfasst: Mi, 21. Jan 2009 20:14
von Filzi
White Line Desease (sofern man das so schreibt, ich merk mir das nie!) ist eine Erkrankung der weissen Linie. Da sammeln sich bestimmte Bakterien und machen RABATZ! :lol:

Dadurch wird die Linie zerstört, die Hufe können zum Beispiel leicht ausbrechen oder das Pferd ist zum Beispiel sehr füllig. Steine können in die Linie gelangen und bei nicht entfernen hinauf wandern und den Rest kennt man ja.

Diese Bakterien haben 88 % der Pferde.
Man kann es aber gut behandeln.

Verfasst: Mi, 21. Jan 2009 20:18
von **Rubin**
Ich werde den Schmied auf jeden Fall dazu befragen. Tatsächlich ist es so, dass seine weiße Linie an einigen Hufen eben ähnlich "faserig" ist wie an dem einen Huf am Strahl sichtbar. Deine beschriebenen "Symptome" hat er zwar nicht, aber besser einmal zu viel als zu wenig gefragt und geguckt... Danke!

Verfasst: Mi, 21. Jan 2009 20:26
von Filzi
Das fasrige deutet schon mal darauf hin, dass die weisse Linie erkrankt ist.
Einfach den Schmied fragen, der kennt sich sicher aus.

Viel Glück wünsch ich Euch!

Verfasst: Do, 22. Jan 2009 07:42
von msmccurry
@ Rubin Guten Morgen!!! Also ich kann dir leider nicht sagen ob es normal ist das sich der Strahl abschuppt und so erneuert! Bei Ares war die Strahlfäule nicht direkt auf dem Strahl sondern hat sich von re., li. und von oben vom Ballen hineingefressen! Es lag unterirdisch und diese dunkle, übelstriechende Flüssigkeit ist raus gekommen! Wie gesagt hab ich dann die Salbe regelmässig reingeschmiert und die hat es dann ausgetrocknet und der Strahl hat sich regeneriert! An deiner Stelle würde ich auf alle Fälle Biotin zugeben! Das Hornwachstum wird damit angeregt! Ist von den Kosten her auch Ok beim Krämer ca. € 30,- kommst aber ca. 2 monate aus!
Was die Bakterien in der weißen Linie betreffen ist es auch schon besser geworden aber das dauert noch bis das ganz ok ist! Es hat am Anfang schlimm ausgesehen! Am Hufrand hat sich das Horn aufgebogen und ist eingerissen! Wenn du das wegstehende Horn entfernt hast hat es ausgesehen wie eine Drahtbürste, echt schlimm, lauter einzelne Fasern sind raus gestanden! Außerdem ist das Horn darunter schwarz!! Jetzt ist es schon besser, die weiße Linie ist an manchen Stellen schon schön dick geworden aber wirklich weg wird es erst sein wenn das schlechte Horn rausgewachsen ist! Wichtig ist das gutes Horn von oben nachkommt!

Verfasst: Do, 22. Jan 2009 07:47
von Bernie
Rubin, sind die Hufe auf den Fotos schon länger nicht bearbeitet worden? Die Strahlfäule muss man freilegen, die Strahlfurchen sind bei den Hufen ja fast komplett zu? Der Hufbearbeiter (welcher auch immer) soll den Huf bearbeiten und den Strahl schön freischneiden. Luftabschluss ist für die Bakterien ideal, wird alles (vorsichtig und nach und nach) frei gelegt, kann man etwas gegen die Strahlfäule tun.

Mit einem Desinfektionsmittel behandeln, danach das Mittel Deiner Wahl verwenden. Die mittlere Strahlfurche würde ich unbedingt tamponieren und das täglich!

Wobe es immer eine Ursache für die Strahlfäule gibt, ev. nicht ideale Haltung auf Matratze oder Hufstellung?

Verfasst: Do, 22. Jan 2009 08:46
von **Rubin**
Also bei ihm riecht nichts.

@Bernie: Ja die Hufe sind länger nicht gemacht worden, weil sie von "außen" noch aussehen als sei der Schmied gerade da gewesen und ich wie gesagt lange die Strahlfäule "abgetan" habe. Leider kommt der Schmied erst nächsten Donnerstag wieder, eben um den Strahl frei zu schneiden.
Dort wo er herkommt stand er auf matschiger unabgeäppelter Weide, wo sich auch um die Heuraufen herum der Matsch eben mit Äppeln gemischt hat, im Winter in einem Offenstall mit Matratze und die Betonflächen sah man vor Äppeln kaum noch.
Nun steht er in einem Offenstall, der täglich abgeäppelt wird, er steht gar nicht mehr im Matsch und kommt tagsüber 8 Stunden auf eine große Weide wo er ebenfalls nicht mehr in sowas drin steht.
Wie tamponiere ich denn die Strahlfurche? Da ist ja nichts, wo ich etwas "rein stecken" könnte, deshalb würde es ja gleich wieder ab fallen. (Also du sprichst von Watte o.ä., oder?)

Verfasst: Do, 22. Jan 2009 08:52
von Jarit
Moin Rubin,

Deine Fotos erinnern mich an Skadis rechten Vorderhuf. Dort war der Strahl auch nahezu komplett weggefault und als das Horn nachgewachsen ist, schuppte es sich so wie bei Dir. Die HO hat das für ein gutes Zeichen gehalten. Wichtig ist allerdings regelmäßiges Entfernen des losen Horns, denn in den Rissen und Taschen können die Bakterien weiter Party machen. Unter regelmäßig verstehe ich dabei alle vier Wochen. Wie der Huf dabei von oben aussieht, ist schnurz, unten muss alles stimmen.

Stopfen kannst Du meiner Ansicht nach wirklich nicht, weil die Furchen nicht so tief sind, dass etwas hält. Eine Paste oder ein Spray ist für solchen "Flächengammel" meiner Erfahrung nach gut. Und wichtig ist, dass er mehrere Stunden am Tag richtig trocken steht.

Und in der Tat: Keine Panik - es gibt schlimmere Hufe :)

Verfasst: Do, 22. Jan 2009 08:59
von **Rubin**
Vielen Dank!

Ja wie gesagt wenn ich die Strahlfäule von Anfang an ernst genommen hätte, hätte ich nicht so lang gezögert. Dann musste ich mich erst umhören welcher Schmied hier denn am meisten empfohlen wird (der den ich dran hatte macht nur 2 Pferde aus dem Stall, sind ca. 50) und der ist eben erst nächste Woche da und ist zwischendurch so gut wie nicht zu erreichen :(
Das was du beschreibst klingt nach meinem Gefühl. Das was von unten kommt erscheint mir gut, das was schlecht war "blättert" ab. Dann heißt es jetzt nur noch gute Hufpflege und Geduld haben.

Er steht immer bei der Fütterung richtig trocken (saubere Betonplatten) und da ich eh Stunden brauche zum putzen und fertig machen und nach dem reiten und so da auch nochmal ;)

Verfasst: Do, 22. Jan 2009 09:46
von Bernie
Ich bin mir sicher, wenn das korrekt ausgeschnitten wird (und da wird man wohl etwas tiefer gehen müssen), dann hält das Tamponieren. Mittlere Strahlfurche ist ja sehr tief (das sieht man aufgrund dem ausgefransten Bereich nicht), das schmerzt das Pferd auch. Zuerst desinfizieren, dann Mittel rein, mit Holzstab Mull rein (Watte fusselt zu stark) und den Mull noch tränken.

Verfasst: Do, 22. Jan 2009 10:05
von msmccurry
also da gehen die Meinungen auseinander aber ich würde es nicht zu machen (tamponieren oder ausstopfen) denn dann ist es schön warm und die Bakterien verbreeiten sich munter weiter! Jetzt ist Winter was generell von der Temperatur zu Besserung führt! Dann schauen das er eben nicht im Gatsch steht und nicht in seinen Ausscheidungen und pflegen, pflegen und pflegen!!!

Verfasst: Do, 22. Jan 2009 10:49
von Bernie
Der Tampon entfernt sich nach 2-3 h sowieso von selbst. Und es ist nur für die Anfangszeit. Damit eben das Mittel der Wahl direkter und länger wirken kann.

Verfasst: Do, 22. Jan 2009 10:57
von Jarit
Sobald der Tampon hält, bin ich auch dafür. Wenn nämlich ein antibakterielles Mittel drunter ist, dann sorgt der dafür, dass keine neuen Bakterien reingehen und das Mittel im Matsch oder Stroh abgelaufen wird.
Bei einer Ritze in der mittleren Strahlfurche stimuliert er durch den Druck auch das Hornwachstum.

Allerdings habe ich, wie oben schon mal gesagt, mit Bienenwachs oder Hanf als Stopfmittel bessere Erfahrungen gemacht als mit Mull oder Watte.

Verfasst: Sa, 27. Mär 2010 19:36
von Thisbe
Hat einer von Euch schon mal Versuche mit Materialen aus der Humanmedizin gemacht?

Hatte im letzten Dienst ein angeregtes Gespräch mit der Wundschwester die einige Ideen hatte. Die haben da ja viel mit sekundärer Wundheilung (also von unten nach oben zuwachsen) bei schwierigen Bedingungen zu tun.
Konkret ging es um Hydrokolloide und Silberalginat. Ich bin mir nur nicht sicher, ob man Strahlhorn wie Haut behandeln kann und ob so ein "Verband" (wäre ja immer nur der ausgestopfte Strahl) den erschwerten hygienischen Bedingungen stand hält oder nur weitere Probleme provoziert.

Grüße, Thisbe

Verfasst: Sa, 27. Mär 2010 21:16
von Dressurreiterin22
Ich hab das letzte mal mit Kaliumpermanganat gespült und dann zuerst damit auch gestopft, also darin getränkte Gaze und später dann weiterhin damit gespült (aber bitte nie ohne Handschuhe! Das Zeug färbt) und mit Traumeel Salbe gestopft. Stopfen und Spülen sollte man 2x am Tag, besser noch 3x wenn das möglich ist, um Keimen keinen Nährboden zu bieten