unterschied zwischen klassisch iberisch und klassisch barock

Rund um die klassische Reitkunst

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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Die Skala der Ausbildung:

Takt
Losgelassenheit
Anlehnung
Schwung
Geraderichtung
Versammlung

Ich wüsste jetzt nicht, wo da was von v/a bzw. Arbeitshaltung steht? :kopfkratz: In den Richtlinien, ja. ;)

Aber die SdA sind doch nicht gleich den Richtlinien. :roll:
Und Ausbilden kann man ein Pferd mit der SdA auch nicht ;) nur überprüfen, wie weit die Ausbildung fortgeschritten ist.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Danke Colloid, das wollte ich vorhin auch schreiben nun kann ich´smir sparen :D
SdA ist eine Auflistung von Ausbildungszielen, keine Beschreibung eines Weges.
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amara
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Beitrag von amara »

Ich hab die SdA noch niemals isoliert gesehen - sie sind Bestandteil der Richtlinien Band 1 (und machen separat gesehen ohne Erklärung mM auch nur wenig Sinn...). Deswegen schrieb ich ja "mit der SdA, bzw. den Richtlinien". Für mich gehört die Erklärung der Begriffe der SdA genauso zur SdA wie die reinen Schlagwörter...

Die SdA zu lesen ohne den Inhalt/die Erklärung zu lesen ist für mich wie die Kapitelüberschriften eines Buches zu lesen und danach zu meinen, man hätte den Inhalt verstanden. :oops:

Wenn man das macht, kommen sicherlich auch so Sachen raus wie "PK der Typ mit der hohen Hand", oder vorwärts-abwärts bedeutet möglichst schnell in Bodenramm-Manier übern Platz schrubben. Ein Konzept mit Schlagwörtern auszustatten macht Sinn. Schlagwörter ohne Konzept eher nicht...

Und es ist sicherlich halt EIN Weg, ein Pferd auszubilden. Es gibt sicherlich zigtausende Wege nach Rom zu kommen. :wink: :wink:
Auch das bestreitet doch niemand.
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

amara hat geschrieben:Ich hab die SdA noch niemals isoliert gesehen - sie sind Bestandteil der Richtlinien Band 1 (und machen separat gesehen ohne Erklärung mM auch nur wenig Sinn...). Deswegen schrieb ich ja "mit der SdA, bzw. den Richtlinien".
Die SdA ist auch schon Bestandteil der Heeresdiestvorschrift(en) und nichts anderes, als eine simple Aufzählung von Ausbildungszielen, die genauso für jede Pferderasse und auch jede Reitweise gelten. Über die "Reihenfolge" kann man in vielen Fällen streiten ;) In den Richtlinien steht die "Reihenfolge" für Warmblüter. Bei einem Gangpferd könnte durchaus Takt ganz unten stehen. ;)
Für mich gehört die Erklärung der Begriffe der SdA genauso zur SdA wie die reinen Schlagwörter...
Das tue ich auch nicht. Im Gegenteil, ich gehe davon aus, daß man versteht, was die einzelnen Punkte bedeuten, leider hört das Verständnis bei den meisten schon bei "Takt" auf - und sind somit auch nicht in der Lage die SdA wirklich zu verwenden, um die Ausbildung zu überprüfen.

Die SdA zu lesen ohne den Inhalt/die Erklärung zu lesen ist für mich wie die Kapitelüberschriften eines Buches zu lesen und danach zu meinen, man hätte den Inhalt verstanden. :oops:
Jupp, es gibt allerdings durchaus mehr Bücher, die man lesen kann, um zu verstehen, was die Punkte eigentlich sind, als die Richtlinien. Im Gegenteil, ich halte es für essentiell anderes zu lesen, als die Richtlinien. ;)
Wenn man das macht, kommen sicherlich auch so Sachen raus wie "PK der Typ mit der hohen Hand", oder vorwärts-abwärts bedeutet möglichst schnell in Bodenramm-Manier übern Platz schrubben. Ein Konzept mit Schlagwörtern auszustatten macht Sinn. Schlagwörter ohne Konzept eher nicht...
Und es ist eben nicht "ein Konzept mit Schlagwörtern ausstatten". Die "Schlagwörter" sind nämlich auch ohne das "Konzept" gültig. ;)
Und es ist sicherlich halt EIN Weg, ein Pferd auszubilden. Es gibt sicherlich zigtausende Wege nach Rom zu kommen. :wink: :wink:
Auch das bestreitet doch niemand.
Das habe ich auch nicht behauptet, nur das man mit einer Sammlung von Ausbildungszielen kein Pferd ausbilden kann. Und zwar in keiner Reitweise. ;)
Mir geht es nur um den inflationellen, fälschlichen Gebrauch des Wortes SdA.

@Saltandpepper:
;)
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Seufz ... Verteilen wir wieder Etiketten? :roll:
Es gibt sicherlich genügend wissenschaftliche Abhandlungen darüber, wie man Muskeln/Bänder/Sehnen am besten und nachhaltigsten trainiert. Und natürlich muss ein Muskel, der eine geraume Zeit beansprucht wird, auch wieder die Möglichkeit zum Abspannen und Dehnen bekommen. Gutes Reiten berücksichtigt immer die Physiologie und die Psyche des Pferdes. In jeder Reitweise.
Viele Grüße
Sabine
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Gast

Beitrag von Gast »

saltandpepper hat geschrieben: SdA ist eine Auflistung von Ausbildungszielen, keine Beschreibung eines Weges.
Natürlich nicht. Dafür gibt's ja die Reitlehre, der die Ausbildungsskala zugrunde liegt.
Aber wem sag' ich das ...
Paula

Beitrag von Paula »

die Reitlehre? wo kann man die kaufen? von welchen Verlag?
oder genauer gefragt,WELCHE meinst du?Wie heißt das Buch, das der SdA zu Grunde liegt?

Falls du die Richlinien meinst, damit kann man nicht reiten lernen oder sein Pferd ausbilden, es stehen die Hilfen drin und einiges durm rum. das Pferde Fluchtiere sind Vertrauen brauchen usw.WIE man das Pferd schult, was wann warum erarbeitet geübt wird, steht nicht drin.
Die Hilfengebung ein paar Merksätze allegmeines das wars.
Zuletzt geändert von Paula am Fr, 21. Okt 2011 08:12, insgesamt 1-mal geändert.
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amara
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Beitrag von amara »

Entnommen Wikipedia:
Die Skala der Ausbildung entwickelte sich aus der für die Kavallerie gültigen Heersdienstverordnung 1912, in der Ausgabe von 1937, wobei der Begriff „Skala der Ausbildung“ erst in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts geprägt wurde. Es nannte sich dort Ziele und Grundsätze der Dressur, gekoppelt an einen detaillierten Ausbildungsplan, der z.B. für acht Wochen ein Reiten ohne Zügel vorsah. Dann war die Reihenfolge der Ausbildungsstufen eine andere. In der HDV waren die Ausbildungsstufen folgendermaßen definiert:

Gewöhnung an das Reitergewicht
Takt, Losgelassenheit
Entwicklung der Schubkraft und des Ganges. Anlehnung
Geraderichten
Durchlässigkeit, Beizäumung
Entwicklung der Tragkraft. Versammlung
Entstehung der Aufrichtung
Gebrauchshaltung (Sie bildet die Regel)
Dressurhaltung (darf ... nur kurze Zeit gefordert werden)
Der Vorläufer der heutigen Skala der Ausbildung findet sich dann bei Siegfried von Haugk: "Die Ausbildung der Rekruten im Reiten" bei Mittler und Sohn 1940. Herr Haugk definiert die Reihenfolge, hier Ziele der Dressur genannt, im Anhang für Reitlehrer S. 104ff. entsprechend der heutigen Ausbildungsskala. Ohne Berücksichtigung des Ausbildungsplans der HDV 12/37, insbesondere der darin enthaltenen no goes, ist die Skala der Ausbildung relativ weit interpretierbar. Dieselbe wird daher oftmals unberechtigt, als Begründung für individuelle dressursportliche Variationen, des in der HDV vorgesehenen Ausbildungsgangs, herangezogen. Es ist korrekterweise nicht möglich,im System der absoluten Beizäumung am Zügel der HDV 12/12 zu reiten , diese Form der Reiterei aber dann, mit der aus der HDV 12/37 entnommen Skala der Ausbildung (Ziele der Dressur), zu begründen.


@colloid: Keine Ahnung, ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich könnt noch was dazu schreiben, aber ich glaube, wir diskutieren irgendwie um unterschiedliche Dinge.


Letztendlich entwickelt es sich ja grade ziemlich vom Thema weg. Mir war nur daran gelegen, dass man nicht sagen kann, die Rasse X braucht Behandlung Y, und ist mit Z gar schlecht bedient.
Paula

Beitrag von Paula »

die HDv12 gilt nicht als Reitlehre
sie ist die Reitvorschrift, eine Dienstvorschrift für die Kavallerie,Damit in allen Einheiten gleich ausgebildet wurde-Die Ausbilder waren natürlich erfahrende Reitlehrer und deshalb war die Dienstvorschrift sehr kurz verfasst, fast notitzenhaft.Man muss um sie zu verstehen wissen WIE es umgesetzt wurde-Ein Beispiel "am langen Zügel" reiten,dafür gibt es kein Bild keine Definition.Die Richtlinien geben dazu eine Skizze die falsch ist, ein Ausbilder der Chef der Reiterinspektion wa schilderte mir WIE am langen Zügel aussah , und das hat nichts mit dem zu tun, was die Richtlinien draus machten-Hier sieht man gut an diesem Beispiel ohne einen Lehrer der die HDv12 umsetzten kann missversteht man vieles.
horsman
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Beitrag von horsman »

womit wir dann wieder beim eigentlichen Problem der SdA sind:
Die sechs Ziele sind alle völlig unbestritten und in jeder seriösen Reiterei unumstößlich gültig. Der Weg diese Ziele zu erarbeiten ist niemals einheitlich und die vielfältigen Beschreibung der Wege und die zahlreichen Interpretationen der SdA sind wie die Bibel: es steht da alles und nix. Für jeden was passendes dabei :wink: .
Zuletzt geändert von horsman am Fr, 21. Okt 2011 09:27, insgesamt 1-mal geändert.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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amara
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Beitrag von amara »

Das ist doch eher Korintenklauberei jetzt?
Der NAME Skala der Ausbildung ist explizit den Richtlinien entsprungen, in den 50er Jahren, und diese Bilden eine Reitlehre.
Die Definition, was unter diesen Begrifflichkeiten zu verstehen ist, ist KLAR und deutlich dort formuliert. Ich bin wirklich dagegen, dass jeder das "so interpretiert" wie er meint, weil dann eben völlige Missverständnisse auftauchen.
Ich verstehe NICHT, was jetzt das Problem der SdA sein sollte, horsmän.

@paula: von welchem Bild sprichst du?

ps: Nein, ich bin kein Richtlinien"fan" oder verfechter dieser... :oops:
horsman
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Beitrag von horsman »

das erste Problem ist, dass die sehce Zeilbegriffe eben nicht klar und deutlich formuliert sind und das nächste Problem ist, dass selbst bei klarer Def. der Ziele, die Arbeit zur Erreichung der Ziele längst noch nicht klar wird und auch nirgends klar dargelegt wird, sondern gerade in den RL steht auch viel widersprüchliches dazu (siehe Zitate von Janina u.a.).
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Paula

Beitrag von Paula »

seite 81 in den Richtlinien band 1 ,28.Auflage: am langen Zuegel
lottef
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Beitrag von lottef »

@ paula .. und wie hätte es richtiger aussehen sollen?

Vielleicht bin ich da auch einem eigenen inneren Bild aufgelaufen und habe mißverständlich geschrieben:

als Cubano schrieb, sie würde hauptsächlich an der Dehnungshaltung arbeiten, kam bei mir das von Amara beschriebene Bild: "möglichst schnell in Bodenramm-Manier übern Platz schrubben" hoch - etwas, was ich in den letzten Jahren immer häufiger sehe und die Leute wortwörtlich zu mir sagen, sie würden jetzt "besonders gut immer nur v/a" arbeiten ... Insofern erklärt sich vielleicht meine weiterführende Frage.

Die SdA ist für mich wichtig zum Einsortieren in die Weite der Ausbildung, eine Art Häkchenliste - oder wie es hier schon korrekter formuliert wurde: eine Auflistung von Ausbildungszielen.

Wie schon geschrieben: meiner Meinung nach beginnt bei vielen Reitern bereits das Unverständnis mit dem Begriff "Takt" ... insofern kann ich horsmän schon verstehen, der kritisiert, das die Begriffe alles oder nichts umschreiben. Allerdings lernt man Reiten nur mit Reiten - unter fachkundiger Anleitung selbstverständlich und nicht in Büchern. Bei all den Anbietern, die sich da derzeit auf dem Markt tummeln, ein schwieriges Unterfangen - da jeder seine eigene Philosophie draus macht und das ganze häufig mit der SdA begründet - wenn oftmals auch völlig fachlich verkehrt.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Unterschreib: Das Buch über die Reiterei, das als praktische Anleitung, als eine Art Kochbuch der Reiterei, a la "man nehme"… funktioniert, gibt es nicht.
Und auch für mich ist die SdA als Häkchenliste eine prima Sache. Natürlich kann man sich in endlosen Debatten darüber ergehen, ob nicht der eine Punkt vor oder direkt neben dem anderen stehen könnte, was mich angeht, habe ich jedoch festgestellt, dass die Reihenfolge ziemlich logisch und einleuchtend ist.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
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