Hat einer von euch die aktuelle Zeitschrift
"Dressur Studien" gelesen?
Die ist zwar schon im Dez 12 rausgekommen, aber mir heute erst in die Hände gefallen. Ich habe sie mir dann gekauft, weil mich der angekündigte Reitweisevergleich zwischen:
- Klassisch-FN
- Akademische Reitkunst
- Légèreté
- "Barockreiten"
- Gangpferdereiten
- Westernreiten
- "Freizeitreiten" (Reken) und
- "Iberische Reitweise" interessiert hat.
Es wurden also zuerst bekannte Vertreter der einzelnen Reitweisen nach den Grundzügen der Reitweise (Ziel, Geschichte, besondere Kennzeichen, Merkmale, Ausrüstung, bevorzugte Pferdehaltung, besonders geeignete Rassen, für Reiter mit welchem Ziel geeignet, Prüfungsordnung, bekannte Ausbildungszentren, literarische Werke usw) befragt.
Thies Kaspereit für die FN
Bent Branderup
Philippe Karl
Stephan Vierhaus für die Gangpferde
Petra Roth-Leckebusch fürd die Western Reiter
Christian Stetten für "iberische Reitweise", bezieht sich dabei auf N. Oliviera
Richard Hinrichs für "Klassisch Barockes Reiten"
Jochen Schuhmacher für das Testzentrum Reken
Dann sollten sog. "Musterschüler" die Hilfen der jeweiligen Reitweise bei bestimmten Lektionen erklären, zB "Parade", Galopp, SH, Schenkelweichen, Rückwärtsrichten usw.
Zu allen oben genannten Reitweisen wurde die Hilfegebung nett erklärt
und auch häufiger mal gesagt, dass man das so pauschal nicht erklären könne, da das ja immer etwas situationsabhängig wäre und vom Pferd-Reiterpaar abhängig wäre.
Zu allen Reitweisen?
Nee.
Ich zitiere aus der Zeitschrift "Dressurstudien":
Zitat:
Natürlich haben wir auch Philippe Karl gebeten, einen Schüler zu benennen, der uns die Hilfen für die einzelnen Lektionen beschreibt.
Nach einiger Überlegung hat Philippe Karl das jedoch abgelehnt und begründet seine Entscheidung so: "Weder meine Schüler noch ich können diese Fragen eindeutig beantworten. Wen es wirklich um Ausbildung geht, dann muss man zugestehen, dass für eine bestimmte Lektion sinnvolle Hilfen vom Gebäude, dem Gleichgewicht und der reiterlichen Vergangenheit des Pferdes abhängen und sich dazu ändern, je weiter das Pferd in seiner Ausbildung fortschreitet. Die Schule der Légèreté gründet ihre Praxis nicht auf rigiden Definitionen, sondern auf einer komplexen und sich (zum Glück) verändernden Realität: dem Pferd"
Zitat Ende
Was haltet ihr davon?
Warum nutzt er nicht die Möglichkeit die Reitweise vorzustellen?
Hat er es schlichtweg "nicht nötig" Werbung zu machen?
Wollte er weitere Diskussionen in der Öffentlichkeit vermeiden?
Macht er sich so nicht noch mehr zum scheinbar unkooperativem Angriffspunkt?
Ist natürlich alles reine Spekulation, da keiner von uns bei der Entscheidungsfindung zu diese Stellungsnahme dabei war und wir daher nicht wissen könne, was Hr. Karl sich dabei gedacht hat.
Ich kann für meinen Teil nur sagen, dass ich ein wenig "enttäuscht" war.
Ich hätte gerne die Antworten einer/eines "Musterschülerin/Musterschülers" gelesen.
Ja ich weiß, man kann die Antworten in den Büchern Karls nachlesen und sich von seinen RL erklären lassen- aber warum nicht auch in einer solchen (meiner Meinung nach recht sachlich und nicht ketzerisch geschriebenen) Zeitschrift?