Schenkelweichen vs Schulterherein oder beides?

Rund um die klassische Reitkunst

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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

horsmän hat geschrieben:jo,
womit sich der Kreis schließt zum Sinn oder Unsinn nach dem Suchen der "Schwebephase" :lol:
Och, ich finde eine ausgeprägte Schwebephase, die von einem muskulär gekräftigentem, federnden Bein aufgefangen werden kann, durchaus sehr erstrebenswert- aber : vor dem Schweben, die Fähigkeit damit umzugehen... :wink:
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Um mich auch mal mit einem besch..... Bild zu outenwar mal ein Versuch:

Bild

Davon gehen sie kaputt.

Ein Jungpferd,welches die Verstärkung nicht aus dem Rücken halten kann.

Worüber man wirklich nur den Kopf schütteln kann:
In unserem Prüfungsprotokoll stand als letzter Satz:
"Leider hat es der Reiter versäumt,die Trabverstärkung auszureiten"

Ja Herr im Himmel,besser angedeutet,als aufm Kopf!
Wie soll ein Vierjähriger das halten?

Herr schmeiß Hirn vom Himmel,oder Steine,Hauptsache du triffst!
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

@ marquisa

Super erklärt!

Und mutig mit dem Foto - applaus für soviel Selbstkritik - wobei Reiter und Pferd immer noch strahlen - auch wenn es gerade nicht "korrekt" ist.

An die Anderen - Danke fürs sinnvolle zurückkehren zum Thema :-)

Kurz gesagt, jeder soll Reiten was er will und jeder kann entscheiden welche Übung er für sinnvoll hält, folglich erzählt keiner Schrott - sondern nur seine eigene Ansicht. *festpinn*
Es grüßt Nadine

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sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

...
Zuletzt geändert von sapere aude am Mo, 18. Dez 2017 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

OT: Unser Großer in der Trabverstärkung.

Glaub nicht,dass der einen nennenswerten Schaden davonträgt,der hält das schon ganz gut.

http://youtu.be/aFhmPOvzb2U
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Ui, das wird ja hier ganz spannend und konstruktiv.

Und wie viele User hier gut informiert sind, sich Gedanken machen, den Verstand einsetzen, versuchen komplexe Bewegungsabläufe aufzudröseln, physikalischen Kraftauswirkungen nachzuforschen, ein ganz spannendes Gebiet auszuloten. Klasse!

Bin gespannt, ob das auch in "den Blog" kommt. :wink:
horsman
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Beitrag von horsman »

bestimmt,
denn da hersscht ja seit Wochen schon Flaute und daher ist man sicher dankbar um jeden Strohhalm :lol:
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Phanja

Beitrag von Phanja »

Habt ihr alle in der Mittagspause nix zu tun gehabt? :shock:
Ich musste zwei Seiten nach hinten blättern :wink:

Ich möchte noch bei horsmän unterschreiben:
Aber letztlich muss man immer abwägen zwischen gesundheitsfördender Arbeit und verschleissender Arbeit und das in Abhängigkeit von der jeweiligen Trainigsverfassung des Pferdes. Und weil die Verstärkung keinen grosser Effekt auf die Gesunderhaltung udn dieklass. Ausbildung eines Pferdes hat (ausser natürlich zur kurzen Überprüfung der Durchlässkeit der vortreibenden Hilfen) muss man gerade hier sehr dosiert mit umgehen, denke ich.
Hat ja auch ein bisschen damit zu tun, was man mit dem Pferd sinnvollerweise tut und was man vielleicht tut, weil man selbst den Wunsch danach hat. Ich betrachte die Arbeit mit Pferden, die körperlich nicht auf der Höhe sind oder bei denen vorhandene Schäden da sind eher als Krankengymnastik. Und da kann ich mir als Mensch am wenigsten aussuchen, was ich machen möchte, sondern man muss das machen, was dem Pferdekörper gut tut.
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

sapere aude hat geschrieben: ....
Jetzt kommt gerade der nächste Gedankengang: Das Fußen hat drei Phasen. Erst schwingt das Bein mit gebeugten Gelenken durch, in diesem Moment keine Lastaufnahme, da in der Luft. Trainingseffekt = Null. Diese Phase ist also relativ uninteressant. .....
Das verstehe ich jetzt nicht. Für mich spielt es schon eine ganz entscheidende Rolle, "wie" das Pferd die Beine in der Hangbeinphase bewegt: das geht mit der Zehe im Sand oder eben engagiert und mit "Aktion" sowohl im Hinterbein wie auch im Vorderbein. Für Normalo-Pferde ohne den eingebauten "Super-Go" braucht es dafür durchaus Training z.B. mit Stangen oder Cavalettis.

LG Elisabeth
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Phanja

Beitrag von Phanja »

Tossi hat geschrieben:
sapere aude hat geschrieben: ....
Jetzt kommt gerade der nächste Gedankengang: Das Fußen hat drei Phasen. Erst schwingt das Bein mit gebeugten Gelenken durch, in diesem Moment keine Lastaufnahme, da in der Luft. Trainingseffekt = Null. Diese Phase ist also relativ uninteressant. .....
Das verstehe ich jetzt nicht. Für mich spielt es schon eine ganz entscheidende Rolle, "wie" das Pferd die Beine in der Hangbeinphase bewegt: das geht mit der Zehe im Sand oder eben engagiert und mit "Aktion" sowohl im Hinterbein wie auch im Vorderbein. Für Normalo-Pferde ohne den eingebauten "Super-Go" braucht es dafür durchaus Training z.B. mit Stangen oder Cavalettis.

LG Elisabeth
Also Stangen oder Cavalettis braucht man dafür finde ich nicht. Trotzdem geb ich dir recht, dass auch das nach vorne führen der Gliedmaße einen Effekt hat bzw. haben sollte. Führt das Pferd das Bein aktiv nach vorne, wird jeweils die hintere / obere Muskulatur gedehnt und z.B. die Bauchmuskulatur in dem Moment angespannt.
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Also ich setze jetzt einfach mal voraus,dass die Hinterbeine aktiv nach vorne schwingen und nicht mitlaufen,weil sie festgewachsen sind :lol:

Ohne dies keine spätere Versammlung und da braucht das Normalo-Pferd genau das Gleiche wie das Bewegungswunder: Ein weiches Händchen und einen geschmeidigen geschlossenen Grundsitz.

Ich hab schon so viele Grasharken gesehen,die unter ihrem Verritt vor sich hin krebsten und unter dem richtigen Reiter Beine bekamen.

Bubi Günther war dafür bekannt.

Es gibt schon einige Leutchen,die ein Pferd locker bekommen,aber es "groß zu reiten" ist noch eine andere Hausnummer.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

S&P, erstmal danke für Deine Ausführungen.

Mein erster Gedanke, als ich Dein Post von heute früh gelesen habe war, dass man durch die "Verlängerung der Stützphase" den Bewegungsablauf der Traversale ausdrucksvoller macht, und zwar über Sitz/halbe Paraden/Bügeltritt. Das geht natürlich nur in einer versammelten oder versammelnden Lektion - und Versammlung ist beim SW ja gar nicht das Thema. Ich gehe dabei von den schwungvoll gerittenen Traversalen aus, die dem Ideal in meiner Lehre entsprechen. :wink:

Zusätzlich kommen sicherlich Missverständnisse auf, weil Traversalen bei in der Lehre von Herrn Branderup tatsächlich anders aussehen als die, die ich in meinem (klassisch-deutsch-orientierten) Reitunterricht kennengelernt habe.

Was den Unterschied ausmacht, hat S&P hier gut erklärt:
saltandpepper hat geschrieben:Ausschlaggebend dafür, ob die Gliedmaß schräg oder gerade diese Belastung erfährt, ist, wie der Rumpf zu diesem Zeitpunkt über dem Stützbein gelagert ist.
Herr Branderup strebt an, den Moment des einsetzenden Schubes, so zu gestalten, daß das Bein in diesem Augenblick gerade vertikal unter dem Rumpf steht.
(Kann's mir nicht verkneifen: waren die Rumpf-Bilder, die ich zur Erklärung des korrekt ausgeführten SW eingestellt habe, doch nicht ganz so verkehrt? 8) )

Und das Nachfolgende ist wirklich vollkommen wertfrei gemeint, sondern soll wirklich nur die Unterschiede zweier Lehren herausstellen:
Für mich erklärt sich aus dem obenstehenden Zitat von S&P, warum die von Herrn Branderup mittlerweile angestrebte Ausführung in den Traversalen in meinen Augen immer etwas weniger Längsbiegung zeigt und die Hinterhand weniger mitnimmt als ich es selbst für mich anstrebe. Umgekehrt erschließt sich mir daraus aber auch, warum einige Schüler von Herrn Branderup hier im Forum (gute gerittene!) Sport-Traversalen oftmals als zu stark kreuzend und am Schwerpunkt vorbeigetreten ansehen. Ich schreibe bewusst "mittlerweile angestrebte Ausführung", da ich aus älteren Videos von Herrn Branderup noch die Ausführung kenne, die ich selbst bevorzuge. :wink:

Ich bin mir aber noch immer nicht so ganz darüber im klaren, (und das ist jetzt meine Frage, die sich aus Susiesonjas Eingangspost ergeben hat) ob ein korrekt gerittenes SW nach der deutschen Lehre von Herrn Branderup möglicherweise als belastender für die Gelenke angesehen werden könnte als eine Traversale in der von ihm gelehrten Ausführung. Vielleicht sieht er das ja gar nicht so, und es ist nur eine Interpretation, die sich aus den Antworten zu der Eingangsfrage ergeben haben? Mag jemand dazu etwas sagen?

Ich habe ja in diesem Thread schon geschrieben, dass ich vermute, dass seine Bemerkung zu SW vs. SH in einer speziellen Unterrichtssituation entstanden ist, die nur in Zusammenhang mit dem Ausbildungsstand von diese Pferd-Reiter-Paar und beider physischen Möglichkeiten zu verstehen ist. Denn wäre die Erklärung so, wie sie hier angegeben wurde, müsste er meiner Meinung nach diesem Paar auch von Traversalen abraten.

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@Kosma: Dein Post von heute früh gegen 8 Uhr ist vermutlich an einer sehr unglücklichen Stelle gelandet, denn einige hier sind davon ausgegangen, dass Du mich direkt angreifen wolltest mit den Worten:
Kosmonova hat geschrieben:... Speichelleckern ...

Es gibt nun mal für viele Dinge unterschiedliche Gesichtspunkte (Politik, Wirtschaft sogar zu Autos) und wer das nicht akzeptieren kann, hat ein mächtiges Egoproblem. ...

um sich selbst zu beweihräuchern.
Vielleicht bist Du so nett und stellst das einfach noch einmal für die Öffentlichkeit klar? :)
Viele Grüße
Sabine
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Ich meinte nicht dich :-) oder andere die hier sachlich mitdiskutieren, sondern die, die sich "hinter dem Blog verstecken" um zu sticheln und zu mosern, wie "unzulänglich" andere sind, die wiederum auch sachlich hier mitdiskutieren. Der ganze Sinn des Blogs erschließt sich mir nur auf diesem Weg und zum Rest siehe oben. Ergänze noch: Du diskutierst sachlich und fundiert, da lese ich gern mit, wenn es fair zugeht. OT-Ende.
Zuletzt geändert von Kosmonova am Mi, 07. Aug 2013 06:38, insgesamt 4-mal geändert.
Es grüßt Nadine

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Beitrag von Max1404 »

Kosma: Danke! :love:
Viele Grüße
Sabine
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Max1404 hat geschrieben:@Finchen zum Bild: doch, finde ich schon. Man sieht die leichte Drehung des Beckens und des Schulterblatts beim SW-Bild. Im Gegensatz zum völlig geraden Pferd. Und dies wird in die Beine übertragen, wobei ein Seitengang niemals ein statischer Prozess ist sondern immer in verschiedene Phasen des sich seitwärts-vorwärts bewegenden Körpers aufgeteilt werden kann. Man kann (nach meiner reiterlichen Philosophie) den Rücken niemals losgelöst vom Rest des Körpers sehen. Jedenfalls nicht, wenn man korrekt reiten will. :wink:
Aber in Bezug auf den Kritikpunkt, dass ein HB nicht gerade nach vorne gesetzt und dann die Gelenke gebeugt werden, sondern seitwärts und somit die Belastung auf die Gelenke in dem Moment wo Kraft wirkt eben auch auf die Seite stärker wird, ist es nicht hilfreich.


@Kiruna:

:lol: :lol: :lol:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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