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Verfasst: Mi, 13. Jan 2010 16:33
von Ravina
Soweit ich es in meiner Zeit in einem Western-Ausbildungsstall mitbekommen habe, geht es wirklich um Schnelligkeit in der Ausbildung. Die höchsten Geldpreise in den USA (und da geht wirklich die Post ab) werden in den Prüfungen für 3-jährige bezahlt.....
Aus unserem Stall - allerdings spezialisiert auf Western-Araber - wurde ein Pferd, das gerade ein halbes Jahr unter dem Sattel war, NRW-Meister. Und das nicht in einer Jungpferde-Prüfung, sondern beim ganz normalen Reining...

Turniersport in den höheren Klassen ist wohl in vielen Disziplinen sch.....

Anneli, die ehrlicherweise für das Normalo-Reiten für sich und ihr Pferd viel mitgenommen hat - und die Westernszene in Erstauen versetzte, dass Dressurpferde den äußeren Zügel kennen
:wink:

Verfasst: Mi, 13. Jan 2010 20:45
von Stef
also meine Freunde sind auch Westernreiter und ihre Quarter sind alle über 10 J. - der Deckhengst, der immer noch Reining geht sogar 16 J.

Verfasst: Mo, 03. Jan 2011 14:04
von tonnenpferd
Toller Thread!

Leider hab ich gerade zu wenig Zeit um ausführlich darauf zu antworten, aber ich werde es bald nachholen! :D

Verfasst: Fr, 21. Jan 2011 12:53
von Jana
Ich, als Westernreiter, möchte da auch mal eine Kleingkeit zu schreiben ;)
Natürlich gibt es auch im Westernreiten (gerade im Sport) viele negative Beispiele, wie eben das frühe Anreiten oder auch das fürchterliche, aber moderne, Pleasure-Geschlurfe. Aber das ist doch nicht der Alltag, genauso wenig wie im Englischreiten das HdS-Reiten.
Ich bin 10 Jahre englisch geritten (bei einer recht guten RL, also kein vorne ziehen-hinten stechen) und dann vor 5 Jahren auf Western gewechselt, einfach weil ich mal was neues ausprobieren und kennenlernen wollte.
So unterschiedlich finde ich es wirklich nicht. Meine Westerntrainerin legt natürlich Wert darauf, dass die Pferde irgendwann in Selbsthaltung laufen. Doch es wird soviel Zügeleinwirkung genutzt, wie nötig ist. Es werden auch in fast jeder Stunde Seitengänge geübt (Schulterherein,Travers, Renvers, ab und zu ein Traversalen-Versuch). Und eben diese Übungen unterstützen auch die typischen Westernmanöver, wie z.B. den Spin. Und es fühlt sich wirklich toll an, wenn man die Seitengänge einhändig am losen Zügel nur mit Gewicht und Schenkel reitet und dabei auch merkt, wie sich das Pferd versammelt :)

Auch Westernreiten hat sich gewandelt. Es werden sich mehr Gedanken darüber gemacht, wie man das Pferd lange gesund reiten kann. Es gibt auch verschiedene Richtungen, wie z.B. altkalifornisch (Jean-Claude Dysli), bei dem mehr Aufrichtung und Hinterhandaktivität erwünscht ist. Das Gegenteil davon ist quasi das moderne Reiningreiten (welches ich natürlich auch ablehne).
In einem großen Westrenforum gibt es ein Thema, das sich damit beschäftigt, ob Westernreiten immer "englischer" wird. Das kommt einem in der Tat manchmal so vor. Wenn man sich auf einem Turnier manche Klassen anschaut, sieht man immer häufiger in Anlehung gerittene Pferde, ohne dass es so aussieht, als wollte man diesen Zustand auf Dauer ändern. Oder siehe die Seitengänge und das Bestreben nach einer aktiven HH, dass es so im ganz urspünglichen Westernreiten nicht so gab.
Naja, ich möchte nicht zu sehr abschweifen, es ist jedenfalls sehr interessant, dass einige dies als Vorteil, andere als Nachteil betrachten.

Ich finde also, wir sollten in dieser Diskussion davon wegkommen, das "tolle Klassikpferd" mit dem "2jährig angeritten Pleasure- oder Reiningpferd" zu vergleichen. Der Sport geht in die falsche Richtung, das ist vielen klar, doch ich denke, wir reden hier weniger über Sport, als über "ambitionierte Freizeitreiterei" und sollten dementsprechend auch hier Unterschide bzw. Gemeinsamkeiten vergleichen :wink:

Verfasst: Fr, 21. Jan 2011 13:08
von Alkasar
Ich hatte diesen Sommer mal das Vergnügen, ein vermutlich recht ordentlich ausgebildetes Westernpferd reiten zu dürfen. Das funktionierte wunderbar, Hilfen konnte ich nahezu alle einfach übertragen. Einzig die natürlich die Anlehnung und die Kopf-/Halsposition waren anders und es war sehr ungewohnt, so hoch über dem Pferd zu sitzen mit so wenig vor mir :wink:

Sobald ich wieder reiten kann, habe ich ein paar Stunden bei einem Westerntrainer hier auf dem Plan. Einfach so aus Neugier und der Lust am Lernen.

Verfasst: Fr, 21. Jan 2011 14:11
von Filou:XO
Jarit hat geschrieben:
Kaiserulan hat geschrieben:Wo kommt eigentlich dieser komische Begriff "Englischreiten" her?
Ich hab das mal in einem Buch gelesen und meiner Erinnerung nach hier in dem Forum an irgendeiner Stelle schon mal gepostet. Die Cowboys in den USA haben das gegenüber ihrer Reitweise "andere" Reiten "Englischreiten" genannt, obwohl witzigerweise in England anders geritten wird als in Deutschland.
Da will ich kurz was zu sagen :D

Also in meinem Damensattelbuch von ca. Anfang des 20. jahrhunderts nennt man das leichttraben "englisch reiten" und das aussitzen "Deutschreiten".
So irgendwie in der Art haben die das um die Zeit wohl genannt

Verfasst: Do, 27. Jan 2011 09:09
von Jarit
Filou:XO hat geschrieben:Also in meinem Damensattelbuch von ca. Anfang des 20. jahrhunderts nennt man das leichttraben "englisch reiten" und das aussitzen "Deutschreiten".
So irgendwie in der Art haben die das um die Zeit wohl genannt
Den Teil mit dem Deutschreiten kenn ich nicht, aber das mit dem Englischreiten hab ich auch grad erst gelesen. *kopfkratz* In der aktuellen Pegasus vielleicht? Wurde damit begründet, dass vor der Postkutsche auf dem ersten Pferd immer ein Reiter saß, der aufgrund der langen Distanzen leichtgetrabt ist. Und als die Pferde nach Amerika kamen, nannte man das dort Englischreiten, weil diese Methode aus England kam, während alle anderen bei der Rinderarbeit etc. eben ausgesessen haben.