Immer nur "lieb, lieb"

Rund um die klassische Reitkunst

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sinsa
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Beitrag von sinsa »

Ich lese hier mit und mir drängt sich ein Gedanke auf.
Wenn ich selber nicht weiß ob ich jetzt strafen oder loben soll, wie soll das Pferd dann jemals dahinterkommen, was jetzt von ihm gefordert ist? :wink:
bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

sinsa hat geschrieben:Ich lese hier mit und mir drängt sich ein Gedanke auf.
Wenn ich selber nicht weiß ob ich jetzt strafen oder loben soll, wie soll das Pferd dann jemals dahinterkommen, was jetzt von ihm gefordert ist? :wink:
Das ist eine absolut berechtigte Frage.
Wichtig ist eben, dass man eine Linie durchzieht (ob man sich jetzt sicher ist ob das die richtige ist oder nicht sei mal dahin gestellt).

Ich habe mich sehr über den Post von Motte gefreut, die eigentlich genau das sagt, was ich denke:
Es gibt Dinge, da möchte ich gar nicht mit meinem Pferd diskutieren. Die soll es ausführen, wenn ich das möchte und sonst können wir viel Spaß miteinander haben.
Ich bin auch nicht gerne zum Zahnarzt, in die Schule oder Sonstiges gegangen. Unterschied war, dass meine Eltern mir den Grund erklären konnten. Das können wir beim Pferd nicht. Und auch wenn ich als Kind jedes Mal beim Zahnarzt einen Schokoriegel bekommen hätte, wäre ich nicht lieber hingegangen - Schokoriegel gibt es ab und an zuhause auch.

Und mein Pferd bekommt auch Möhren, Kraftfutter, Heu, etc. in seiner Box und auf der Weide.
Vielleicht ist das vergleichbar?

Wenn mein Pferd absolut stur irgendwo steht und nicht hin möchte (sei es Waschplatz, Anhänger,..) und es keine Angst hat, sondern es vielleicht einfach langweilig, unanagenehm (weil kaltes Wasser an den Beinen,..) oder was auch immer findet, dann gibt es natürlich die Variante "Ich gebe meinem Pferd einen Anreiz/eine Motivation, damit es das freiwillig und gerne macht".
Ehrlich gesagt dauert das aber viel länger und das kann man niemals ganz abstellen. Deswegen lernt mein Pferd am Waschplatz zu stehen, ohne dass ich ihm Leckerlies dabei gebe o.Ä. Nach erfolgreicher Waschung gibts eine Möhre und dann in den Stall.

Mir sind auch manche Dinge unangenehm, ich stehe auch nicht immer gerne früh auf, gehe zur Arbeit oder erledige andere Dinge und trotzdem gehört es halt manchmal dazu, dass man Dinge tun muss, auf die man keine Lust hat.

Natürlich gehören Dinge geübt, geübt, geübt; keine Frage.

Aber ich glaube, dass ein Pferd auch Dinge tun kann, auf die es keine Lust hat. Dass eine Beziehung zwischen Pferd und Mensch dadurch weniger eng ist oder ein Pferd weniger vertraut das glaube ich nicht.



P.S.: Nur kurz am Rand: Das ist ein Doppelanhänger, bei dem die Trennwand zur Seite gestellt ist. Stange schließen geht also in dem Fall nicht. Wir sind am Hängertraining dran und ich wollte da kein Thema draus machen eigentlich. War nur wieder als Beispiel
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Jen
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Beitrag von Jen »

Bubi, Nun ja, das ist genau so eine typische Situation, wo man lernen muss das Pferd genau zu lesen und sich dann entsprechend klar verhalten. Das wird dir niemand in einem Forum erklären können, dazu muss man live vor Ort anschauen. Es nützt nix dem Pferd sagen zu wollen : und du musst jetzt... Wenn man selber vielleicht die völlig falsche Körpersprache dazu ausführt. Vielleichr merkst du gar nicht, dass du im falschen Moment im Weg stehst. Oder sie abdrängst. Oder ihr einen anderen Weg aufmachst. Oder du bust du zu langsam im timing. Oder. Oder. Oder. Es gibt hunderttausend Möglichkeiten. Und deswegen hat der Profi diese Probleme viel weniger, weil der im Vorfeld schon merkt, wann es jetzt dann gleich anfängt schief zu laufen. Und dann kann man über die geeigneten Signale oder Übungen das Problem angehen ohne es zu einem offenen Konflikt, sprich Kampf, kommen zu lassen. Lässt du dich auf den Kampf ein, ist der Ausgang halt eine Lotterie. Und wenn du den verlierst, hast du nachher ein viel grösseres Problem. Ganz ehrlich, Pferde sind zu gross und zu stark, als es suf eine Lotterie ankommen zu lassen. Deswegen kann ich nur dazu raten, in einer unsicheren Situation den Profi kommen zu lassen. Das kostet zwar etwas, aber meist weniger als wenn man nachher ein Problempferd im Stall hat.
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Jafaar
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Beitrag von Jafaar »

Bubi, ich glaube, Du weißt schon selber, wo Du hin möchtest. Du traust Dir selbst nicht so ganz.
Wenn das so ist, wird das durch die Befragung eines Forums nicht besser. 8)
Es wäre gut, wenn Du deine Selbsteinschätzung und ide Deines Pferdes praktisch ausbauen würdest. Hättest Du nicht Lust auf einen NHS oder Geitner Kurs?

Edit: Jen hat schon wieder ähnliche Gedanken... hat sich überschnitten. :D
bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Jafaar hat geschrieben:Bubi, ich glaube, Du weißt schon selber, wo Du hin möchtest. Du traust Dir selbst nicht so ganz.
Wenn das so ist, wird das durch die Befragung eines Forums nicht besser. 8)
Es wäre gut, wenn Du deine Selbsteinschätzung und ide Deines Pferdes praktisch ausbauen würdest. Hättest Du nicht Lust auf einen NHS oder Geitner Kurs?
Ich finde das zwar super spannend, aber ehrlich gesagt, ist es mir das Geld nicht wert, soviel Geld für etwas Arbeit am Boden auszugeben.
Das ist jetzt 100% ehrlich. Unterm Sattel Kurse ja, da hatte ich mich auch bei Hinrichs und Co. beworben, war leider zu spät dran.

Steinigt mich nicht, vielleicht sehe ich das ja total falsch und unterbewerte das, das ist einfach nur meine Meinung :oops:


Trotzdem bitte unbedingt weiter diskutieren, wann ihr "lieb, lieb" (ich finde keine andere Ausdrucksweise dafür) anwendet und wann auch mal "durchgreift".
Dinge wie Treten, Beißen, etc. jetzt mal ausgeschlossen, denke da sind wir uns einig, dass das ein No-Go ist. Ein Pferd darf gerne "nein" sagen, aber niemals auf diese Art und Weise.
Und da scheue ich mich auch nicht, zurückzutreten oder zumindest sehr laut zu werden.
Jafaar
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Beitrag von Jafaar »

bubi, sorry.... doch, jetzt wüede ich Dich gerne steinigen. :shock:

Wenn Dir das so vergleichsweise unwichtig ist, dann haben sich ganz umsonst einige Gedanken gemacht, versucht zu verstehen, Lösungen vorzuschlagen.... Hier sind auch Profis dabei, die sich äußern. Und das ganz ohne Gegenleistung. Ich finde ein Mindestmaß an Interesse auch eine Form Höflichkeit...

:D ne, echt. Geh mal zu so einem simplen Bodenkurs. Das eroffnet neue Welten und ist auch nicht so teuer. :D
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Beitrag von Motte »

Um mal konkret bei dem Beispiel zu bleiben - Ausgangssituation war doch dies hier:
bubi9191 hat geschrieben: Meine Stute war noch nicht oft auf dem Anhänger. Als wir sie abholten (4 Stunden Hängerfahrt), ließ sie sich schnell überreden (okay, sie stand angewurzelt wie ein Esel, der Züchter legte einen Straßenbesen an ihren Popo und schob sie einfach drauf). Sie stand sehr ruhig auf der Fahrt.
Also Hängerfahren kein Problem.

Dann kam das:
bubi9191 hat geschrieben: 2 Wochen nach dieser Fahrt ging sie wieder problemlos auf den Anhänger (nur im Stand, mit Leckerlie etc.)
Und da denke ich mal, da ist was slightly schief gelaufen - ich schätze mal, der Züchter hat die nicht mit Leckerlie auf den Hänger befördert. Und für das Pferd hat scheinbar in dem Moment verknüpft: ich muss immer dem Menschen hinterher gehen, da gibbet dann Leckerchen.

Und dann passierte das:
bubi9191 hat geschrieben: Weitere 2 Wochen ging sie hoch, sprang runter, ging hoch, sprang runter (bevor man die Klappe zu machen konnte).
Sie war dabei nicht gestresst o.Ä., aber es gab schließlich jedes Mal oben ein Leckerlie und für jeden Schritt den sie trat.
Und deswegen hasse ich dieses Leckerchenmanie so unglaublich. Die Pferde konzentrieren sich nicht mehr auf das was sie tun, sondern sie werden abgerichtet, ständig nach dem Leckerchen zu gieren. Die hat verknüpft: ich folge dem Menschen, der gibt mir immer Leckerchen wenn ich ihm folge. Und wenn der weggeht, muss ich auch schnell folgen - sonst gibbet keine Leckerchen. Bzw. ich muss mich bewegen, dann gibbet Leckerchen.

Die Tatsache, dass das Pferd offensichtlich auch nicht gestresst war, spricht doch dafür, dass die keine Angst hatte. Die hatte dich nur falsch verstanden - bzw. du hast da was durch die Leckerchenfütterei was falsch verknüpft.

Ich hab schonmal die Geschichte meiner Stute als 3-jährige erzählt, die sich partout nicht ans Hinterbein kommen liess. Ein grundsätzlich total freundliches Pferd, aber sobald man die Hufe hinten auskratzen wollte oder ab Hüfte am Hinterbein putzen wollte, hat die ausgekeilt. Die war da auch nicht gestresst oder hektisch bei, die wollte das nur nicht.
Wir haben eine Woche lang in aller Ruhe, dann mit Strick versucht - klappte nix.
Und dann, nach einer Woche, kam dann einmal (!) die breite Schaufel auf den Allerwertesten geflogen.
Und was soll ich sagen?
Große Augen seitens des Pferdes. Upps - was war das denn jetzt??
Und Hufe geben hinten und putzen war nie (!!!) wieder ein Problem.
Thema durch.

Ich würde aber niemandem virtuell zu einer solchen Aktion raten, da dazu gehört, das man auch die Situation richtig einschätzt. Und dazu gehört, das man Pferd und Reiter auch kennt/gesehen hat.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Bubi, Sorry, aber du hast es irgendwie immer noch nicht begriffen. Du willst eine Absolution zum durchgreifen. Das ist doch gar nicht der Punkt! Wenn du in eine Situation kommst, wo du "durchgreifen" musst, hast du einen Fehler gemacht. Ja, IN der Situation musst du dann halt "durchgreifen", um unter Umständen Kopf und Kragen zu retten.

DANN aber, solltest du dich fragen, WARUM es überhaupt zu dieser Situation gekommen ist. War es eine absolute Ausnahmesituation, die so unwahrscheinlich sich wiederholt. Ja gut, Schwamm drüber. Ist es aber eine Situation, die sich öfter mal wiederholt, dann investier dein Geld in DEINE Ausbildung. In dem Moment musst DU an DIR arbeiten und nicht am Pferd. Du musst lernen, das Pferd besser zu lesen und wie du dann richtig reagieren sollst. Sonst konmst du beim nächsten Pferd, das nicht zu allem ja und amen sagt, wieder in die gleiche Bredouille. Das liegt dann an dir. Und nicht am Pferd. Die Entscheidung, die du fällen musst, ist, ob dir dieses Lernen wichtig genug ist. Viele Pferde sind gutmütig genug, um die Menschen einfach werkeln zu lassen. Einige Exemplare, die sind aber nicht so gutmütig und lassen dir nicht so viel durch. Die werden dann entweder hektisch, stur, nervös, ängstlich oder aggressiv etc.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Jen hat geschrieben: Du musst lernen, das Pferd besser zu lesen und wie du dann richtig reagieren sollst.
Das ist der springende Punkt. Und eigentlich das Geheimnis der vernünftigen Pferde-Erziehung. Wenn Du, Bubi, das allerdings nicht kannst - was per se keine Schande ist - macht es einfach Sinn, sich genau an dieser Stelle weiterzubilden. Es ist schlussendlich ja so: ein vernünftig erzogenes Pferd, was sich nicht nur von Dir, sondern auch von anderen händeln lässt, ist auch ein wenig Sache der Rücksichtnahme auf die lieben Mitmenschen. Was mich persönlich angeht: Ich habe keinerlei Lust, bei meinem Mann im Ausbildungsstall, irgendwelche Grunderziehungs-Maßnahmen an anderen Pferden vorzunehmen. Das ist nun mal Job des Besitzers. Und ja: Man sollte in solche Dinge Geld investieren. Schon die Nerven und im Zweifelsfall auch die Knochen.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
sinsa
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Beitrag von sinsa »

Ich gebe Dir mal ne Rückmeldung

bubi9191 hat geschrieben:
Wenn mein Pferd absolut stur irgendwo steht und nicht hin möchte (sei es Waschplatz, Anhänger,..) und es keine Angst hat, sondern es vielleicht einfach langweilig, unanagenehm (weil kaltes Wasser an den Beinen,..) oder was auch immer findet, dann gibt es natürlich die Variante "Ich gebe meinem Pferd einen Anreiz/eine Motivation, damit es das freiwillig und gerne macht".
Ehrlich gesagt dauert das aber viel länger und das kann man niemals ganz abstellen. Deswegen lernt mein Pferd am Waschplatz zu stehen, ohne dass ich ihm Leckerlies dabei gebe o.Ä. Nach erfolgreicher Waschung gibts eine Möhre und dann in den Stall.
Die Beispiele die Du hier so bringst bringen mich dazu zu fragen, wozu sie eigentlich dienen sollen - und dies ist eines davon.

Ich sehe da irgendwie andere Fragen als Du und die haben wenig damit zu tun, ob lieb-lieb oder eine auf den Frack geben die "richtigere" Variante ist.
Kennt mein Pferd den Waschplatz nicht, dann wird dem Pferd freundlich erklärt, wie das zukünftig laufen soll. Macht das Pferd dabei zicken, dann wird dabei all das bestraft, was es auch im Normalfall nicht darf wie z.B. mir dabei auf die Füsse springen etc. Alles andere wird je nach Situation gehändelt.
So lange, bis der Waschplatz zur Selbstverständlichkeit wird (edit: und das dauert eben so lange wie es dauert. Bei dem einen fünf Minuten und bei dem anderen 5 Wochen. Abkürzen kann man da nichts. Schon gar nicht mit sinnlosen Strafen. Die bringen 100 Punkte, wenn sie berechtigt sind. Wenn sich dem Pferd aber nicht erschließt wofür es nun einen auf den Frack gab, dann kann man sich sehr, sehr viel versauen und faängt bei Minus 10 wieder von vorne an). Wenn das Pferd es aber einmal ordentlich verstanden hat, dann stellt sich das Pferd einfach nicht mehr"stur". Es hat keinen Grund dafür und grundlos passiert beim Pferd nichts.
Maximal kann es sein, das das Pferd trotzdem irgendwann mal nur zögerlich unters Wasser will. Aber auch dann gibt das keinen Stoff für die Frage lieb-lieb oder haudrauf. Das löst man genauso wie jede andere Situation in der das Pferd mal zögerlich auf eine meiner Anforderungen reagiert.

So in etwa geht mir das eigentlich bei all Deinen Beispielen, die Du gebracht hast. Für mich macht es den Anschein, dass Du eben doch selber nicht sicher weißt was Du Dir wie vorstellst/wie Du reagieren sollst und das beeinflußt Deine Körpersprache. Das Ding ist, dass es tatsächlich genau so platt ist, wie man es immer mal wieder liest. Man kann sein Pferd nicht anlügen. Das geht einfach nicht. Die Pferde wissen immer ob da nicht irgendwo ein Fünkchen Unsicherheit bei Dir selber besteht.
Diese Unsicherheit - und sei sie noch so gering, fast für einen selber schon unmerklich, wird Dich immer wieder dazu bringen wahlweise mit zuviel lieb-lieb oder per Strafmaßnahme zu reagieren.
Beides macht die Sache für das Pferd nicht klarer/einfacher.

bubi9191 hat geschrieben:Ich finde das zwar super spannend, aber ehrlich gesagt, ist es mir das Geld nicht wert, soviel Geld für etwas Arbeit am Boden auszugeben.
Das ist jetzt 100% ehrlich.
Und genauso ehrlich finde ich diese Einstellung sehr schade.
Weiß ich doch aus eigener Erfahrung, dass eine klare Sprache beim reiten umso leichter fällt, wenn auch im sonstigen Umgang alles so wiet wie möglich geklärt ist.


Zum Hänger:
Es ist eine freundliche Geste die Trennwand weit zu stellen, wenn ein Pferd sich noch nicht so mit dem Hänger angefreundet hat. Es ist absolut lebensgefährlich die Wand nicht erst wieder gerade zu stellen um die Stange anbringen und anbinden zu können, ehe die Klappe geschlossen wird!
Jafaar
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Beitrag von Jafaar »

Wegen des Themas hatte ich nach einem bestimmten Zitat von Ray Hunt gesucht. Dabei bin ich auf einen clinic report gestoßen:

http://www.eclectic-horseman.com/content/view/313/126/

So schön das zu lesen! Hier ein kurzer Ausschnitt, weil es grad so schön passt:

Practice doesn't make perfect. Perfect practice makes perfect. We need to be more disciplined within ourselves so that we can present our objective to the horse in a way that he can understand. Allow them to learn; allow them to work at things; allow them to figure things out. Make the wrong thing difficult, the right thing easy.
Jafaar
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Beitrag von Jafaar »

Noch ein Ausschnitt aus einem Buch von Ray Hunt:

... You can ask the horse to do your thing, but you ask him; you offer it to him in a good way. You fix it up and let him find it. You do not make anything happen, no more than you can make a friendship begin.

My goal with the horse is not to beat someone; it's to win within myself. To do the best job I can do and tomorrow try to do it better. You will be working on yourself to accomplish this, not on your horse. You will work to recognize how you feel toward your horse and how your horse answers you back; how he understands you, and how he takes it. There shouldn't be any hassle; there shouldn't be a big flareup. Mentally, your horse should not weight anything. When you ask your horse to do something it should be his idea. This is the goal. In the end, when you ask your horse to do something, he wants to do it, he likes to do it, he understands how to do it, and he does it. ...


nu iss aber Schluss... :wink: ich bin grad mal wieder so begeistert.... :oops:
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Hallo,


Es kann nur wiederholt werden, was Viele hier schon sagten,
Muss ich strafen, habe ich einen Fehler gemacht
Der kann auch schon vor langer Zeit geschehen sein.

Heute Mittag musste ich an diesen Theras denken, während ich meine Drei weiderfertig gemacht habe, sprich, ich habe sie in Zebras verwandelt.

Dazu stehen sie am Tor und müssen warten bis alle fertig kostümiert sind.

Das Männeken entwickelt in den Momenten eine Klebrigkeit, die ätzend ist, er soll also Abstand halten.

Er ist auch schon kostümiert, hat Halfter und Strick an und belästigt mich durch Enge, während ich die Araberin einkleide.

Was tun?
meine Hände sind voll, er ist zu x-Ten Mal zurückgeschoben worden, schlussendlich wehre ich ihn mit dem Fuß ab, damit er endlich da stehen bleibt, wo er stehen soll.

Kann sich Jemand das Bild vorstellen ? :lol:

Stehe einbeinig und habe drei Zebras um mich versammelt.


wie auch immer: Mein Ziel ist, in Ruhe auf die Weide zu kommen, da nutzt nur konsequentes Vorgehen und noch penetranter zu sein als der freundlichste Kleber, der nicht einsehen will, das er Abstand halten soll.
Er braucht keine Strafe aber Konsequenz.

Dafür hat dann das Pony ganz schüchtern weiter weg gestanden, damit wenigstens Einer die Aufgabe erfüllt, der arme Kerl.

LG
Ulrike
Jafaar
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Beitrag von Jafaar »

Hui ein Streberpony! Wo gibts das denn? :D
Ansonsten läuft grad mein Kopfkino :lol:
xelape

Beitrag von xelape »

Bubi ich kann nur versichern, dass das gute Benehmen und der Respekt gegenüber dem Zweibeiner der am Boden erarbeitet wurde auch beim Reiten hilft.
Denn warum sollte ein Pferd Dich Ernst nehmen wenn Du "Reiter" bist, wenn Du schon am Boden "versagst".

Darum ist es gut investiertes Geld sich auch da schulen zu lassen, denn offensichtlich klappt es ja nicht.

Ist nicht böse gemeint, aber ich glaube da müssen sich bei Dir noch ein paar Schalter umlegen...
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