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Verfasst: Di, 08. Jul 2008 15:22
von Celine
Welche Sattelform ist die beste? Das kann man so oder so sehen. Bei dem Modell auf dem oberen Foto zum Beispiel kommt mir die Sitzfläche sehr weit hinten vor, der Schwerpunkt auch. Mein Pferd mag das ganz und gar nicht, wenn ich da hinten sitze.
Ich reite mit meinem Dressursattel auch 6 Stunden, zwar wirklich nur selten, dauernd würd ich das nicht machen wollen. Meinem Pferd macht das nix, eher meinem Hintern

Verfasst: Di, 08. Jul 2008 15:27
von Celine
Jolly hat geschrieben:Bei Western-, Armee- und einigen Wanderreitsätteln liegt zumindest ein Teil des Gewichtes auf dem Rippenbogen.
Ich hatte einen Armeesattel, und ich fand, dass das Kopfeisen dermaßen in das Pferd drückte, dass ich ihn wieder verkauft habe. Selbst wenn er vorn weiter gewesen wäre, hätte mir das so nicht zugesagt. Also hätte ich bei dem Sattel eher befürchtet, dass die Muskulatur schwindet.
Passen muss der Sattel natürlich so oder so, damit er nicht punktuell drückt.
Verfasst: Di, 08. Jul 2008 15:31
von Castano
Naja, also die Sitzfläche hängt für mich nicht mit dem Sattel zusammen, sondern ist ja individuell änderbar...
So mag ich einen etwas nach hinten verlegten Schwerpunkt, wie er bei fast allen "spanischen" Sätteln und Wanderreitsätteln zu finden ist... Wobei mir aber auch ein sehr tiefer Sitz wichtig ist... der obere wurde ja extra für mich gefertigt. Hat somit den Schwerpunkt etwas nach hinten und einen altcalifornischen Dressursitz...
@ celine
Sei mir nicht böse, aber wenn der Sattel richtig sitz, dann ist auch deinem Pferd dieser cm egal. Es sieht auf dem Bild durch die schräge aufnahme vielleicht mehr aus... ist es aber nicht...
Und ich würde mein Pferd definitv nicht 6 Stunden mit einem Dressursattel reiten... Ich gehe auch nicht mit einer Handtasche wandern, sondern nehm dafür den Rucksack...
Auch wenn dein Pferd nichts gezeigt hat, anenehm war es garantiert nicht.
Dressursättel sind dafür einfach nicht gemacht. Was nicht schlimm ist, aber eben dafür gibt es ja Wanderreitsättel...
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Es gibt ja auch hier unterschiedliche Formen für unterschiedliche Pferde.. da passt genauso wenig jeder Sattel auf jedes Pferd...
Meiner wurde ja jetzt auch zu eng...
@ muriel
gut erklärt...!
ABER meine Anforderung ist schon, dass beide (Dressur und Wanderreitsattel) exakt passen sollten....!

Verfasst: Di, 08. Jul 2008 18:49
von Jolly
Hinzu kommt ja auch noch das Gewicht des Reiters, für einen leichten Reiter ist die Auflagefläche eines Dressursattels nicht unbedingt zu klein, für ein 20kg schwereren Reiter aber vermutlich schon.
Die unproblematische Druckbelastung von Pferden wird mit 10 - 20 kPa(oder N)pro cm² angegeben. Bei einem Druck von >30 kPa kommt es häufig schon zu Atropien und Schmerzreaktionen.
D.h. um bei einem Reiter von 80kg keine zu hohe Druckbelastung zu bekommen, braucht ein Sattel ein Auflagefläche von min. 800cm², auf links und rechts verteilt, also je 400 cm², ich habe mal bei meinem Dressursattel gemessen, Auflagefläche ca. 10x35cm, also 350cm².
selbst bei optimaler Auflagefläche wird es da schon recht knapp.
Wenn man jetzt noch Druckspitzen oder längere Reitzeiten einkalkuliert, muss man sich nicht so sehr wundern, wenn es zu Atropien kommt.
Celine, natürlich muss auch ein Armeesattel passen
Der Armeesattel gehört aber zu den Bocksätteln und hat damit einen anderen Aufbau als die heutigen Englisch-Sättel.
Verfasst: Di, 08. Jul 2008 18:54
von Cat_85
Castano hat geschrieben:@ Cat
ABER genau das ist es ja... wenn der Sattel eben auf den Muskeln liegt, wie sollen diese sich dann Frei bewegen und sogar aufbauen können?
Das leuchtet mir ja ein. Aber viel woanders kann er eben nicht sitzen. Außer man baut auch Dressursättel so, das sie mit auf dem Rippenbogen liegen. Aber dann ist es wohl kein Dressursattel mehr.
Also muss er richtig passen, das er nicht punktuell Druck hat, weil das die Muskeln dann da erdrückt. Soweit so gut.
Mein alter RL hat mir das immer versucht nahe zu bringen mit den Sätteln. Wie die sitzen müssen und so. Ich seh zwar oft, das der Sattel irgendwie nicht passt, das ist aber eher Gefühl als Wissen.
Wie ist das denn mit den Baumlosen? Liegen die auch mit auf dem Rippenbogen?
Wie ist das eigentlich mit Pferden, die Rückenmuskeln an der Lendenwirbelsäule haben, da wo keine Rippen mehr sind, aber nach vorne wirds dann weniger. Sowas finde ich immer komisch. Ist der Satteln dann auch unpassend oder der Reiter dann zu schwer, so das sich das nicht aufbauen kann?
Verfasst: Di, 08. Jul 2008 22:14
von Muriel
Cat_85 hat geschrieben:Castano hat geschrieben:
Wie ist das eigentlich mit Pferden, die Rückenmuskeln an der Lendenwirbelsäule haben, da wo keine Rippen mehr sind, aber nach vorne wirds dann weniger. Sowas finde ich immer komisch. Ist der Satteln dann auch unpassend oder der Reiter dann zu schwer, so das sich das nicht aufbauen kann?
das ist eigentlich noch fataler, weil dann die gesamte Rückenpartie, auf der der Sattel liegt, nicht arbeitet. Diese fehlende Muskelarbeit wird dann von der Nieren/Lendenpartie geleistet.
Fühl mal hin, diese "Muskelpakete" sind meist Verhärtungen und Verspannungen.
Das kann an einer zu kleinen Auflagefläche oder zb auch an einem Sattel liegen, der gegen den Rücken drückt (zb mit Keilkissen)
Wenn der vordere Rückenbereich wieder in Arbeit kommt (dazu braucht es in der Regel einen Ostheopathen oder Physiotherapeuten) verschwindet auch diese hintere Aufwölbung.
sie ist auf gar keinen Fall ein Zeichen für gute Rückenmuskulatur, sondern das genaue Gegenteil.
Verfasst: Di, 08. Jul 2008 22:25
von Susanne
Muriel hat geschrieben:Cat_85 hat geschrieben:Castano hat geschrieben:
Wie ist das eigentlich mit Pferden, die Rückenmuskeln an der Lendenwirbelsäule haben, da wo keine Rippen mehr sind, aber nach vorne wirds dann weniger. Sowas finde ich immer komisch. Ist der Satteln dann auch unpassend oder der Reiter dann zu schwer, so das sich das nicht aufbauen kann?
das ist eigentlich noch fataler, weil dann die gesamte Rückenpartie, auf der der Sattel liegt, nicht arbeitet. Diese fehlende Muskelarbeit wird dann von der Nieren/Lendenpartie geleistet.
Fühl mal hin, diese "Muskelpakete" sind meist Verhärtungen und Verspannungen.
Das kann an einer zu kleinen Auflagefläche oder zb auch an einem Sattel liegen, der gegen den Rücken drückt (zb mit Keilkissen)
Wenn der vordere Rückenbereich wieder in Arbeit kommt (dazu braucht es in der Regel einen Ostheopathen oder Physiotherapeuten) verschwindet auch diese hintere Aufwölbung.
sie ist auf gar keinen Fall ein Zeichen für gute Rückenmuskulatur, sondern das genaue Gegenteil.
Das kann aber auch hingeritten sein...
Verfasst: Mi, 09. Jul 2008 09:15
von Castano
Also meiner Meinung nach, kann ein Baumloser NIE das Gewicht so optimal verteilen wie ein Sattel mit Baum...
Wenn ich mich auf eine Gummimatte stelle ist die auch unstabiler, als eben eine Betonplatte... einfache Physik...
Oft hat man bei den Baumlosen das Problem, dass die Bügelaufhängung punktuellen Druck auf den Rücken ausübt... Das sollte natürlich nicht der Fall sein.
Auch hier gibt es sicherlich bessere Produkte und die Frage ist immer wofür man den Sattel braucht, und was man machen möchte...
Um zb. ein Kind ab und an mal mitzunehmen, oder um im Schritt spazieren zu reiten.. oder ein junges Pferd erstmal vertraut mit dem Sattel zu machen... finde ich es gut... alles andere, also dauerbelastung ist in meinen Augen nichts...
Ich denke, die Entwicklung des Baumsattels über Jahrhunderte hatte schon ihren sinn...
Ich persönlich bin ja jetzt auch wieder mal beim Zweitsattel... also meinen Ibero für die Bahn... und für´s Gelände werd ich wieder zum Wanderreitsattel greifen...
Castano hat das letzte halbe Jahr so tolle Rückenmusklen bekommen und aufgebaut... das will ich nicht kaputt machen und weiter fördern... zumal ich auch will, dass er nach einem 6 Stunden ritt keine Schmerzen hat... oder ich ein schlechtes Gewissen... Und ich wiege auch nur 65 Kilo...
Ich versuch mal Bilder anzuhängen, wo man die Rückenmuskulatur erahnen kann...
Ich finde man kann sehen, dass die Wirbelsäule, bzw. der Rücken richtig schön rund sind... alles so wie es sein soll...keine Lücken oder Dellen...(meiner Meinung nach)...
Verfasst: Mi, 09. Jul 2008 09:28
von Rapunzel
hm, also ich finde das jetzt eher ne ziemlich schwache oberlinie (oberhals und rücken). dellen oder löcher sind da zwar nicht, aber auch keine gute bemuskelung. sieht nach einem ganz gut passenden sattel, aber wenig reiterlicher muskelaufbauarbeit aus.
Verfasst: Mi, 09. Jul 2008 09:34
von Jolly
Castano, ich denke, das kann man nicht verallgemeinern ...
ich kenne einige Pferde, die mit baumlosen Sätteln glücklich sind, unter anderem mein Senior. Ich habe ihn ca. 10 Jahre mit verschiedensten (gut angepassten) Baumsätteln gritten, die lt. Druckmessungen ok waren. Trotzdem hatte er nach langen Ritten immer Probleme. Seit 5 Jahren läuft er jetzt mit einem Torsion, er läuft damit deutlich lockerer und hat auch nach den Distanzritten keine Probleme mehr, die Rückemuskulatur ist besser geworden.
Mein Junior ist allerdings (auch bei optimalem Druckbild) mit dem Baumlosen nicht glücklich und läuft besser mit einem Baumsattel.
Ich denke, dass ein Baumsattel deutlich stabiler liegt, dadurch aber manche empfindlichen Pferde auch einengt, während es das bei anderen Pferden genau das richtige ist.
Verfasst: Mi, 09. Jul 2008 09:35
von Colloid
*mich Rapunzel anschließe*
Wenn ich mich auf eine Gummimatte stelle ist die auch unstabiler, als eben eine Betonplatte... einfache Physik...
Ja, aber eine völlig andere Baustelle...
Im Grunde ist es doch ganz einfach, zu bevorzugen sind immer passende Baumsättel, aber lieber einen Baumlosen, als einen Baumsattel, der nicht passt.
...und es gibt auch kein "passt passabel", sondern "passt", oder "passt nicht".
LG
Colloid
Verfasst: Mi, 09. Jul 2008 09:36
von Castano
Der kleine ist ja auch erst am Anfang... Abgesehen davon arbeiten wir natürlich an seinem Unterhals und einer besseren Oberlinie... ABER das dauert und geht nicht von heute auf morgen...
ich weiß nicht wer von euch sonst noch ein verrittenes Spanier Viech zu Hause hat, aber ich denke die werden mir recht geben, dass dies leider jede Menge arbeit ist...
Über seine Schwachstellen bin ich mir durchaus im Klaren, aber darum geht es ja hier nicht... sondern eben um den Rücken und den Sattel...
Hier z.b. kann man gut sehen, dass er noch Unterhals hat... ABER die Oberlinie wird und wird...

Verfasst: Mi, 09. Jul 2008 09:39
von Rapunzel
na klar dauert korrekturarbeit lange, aber du hast die bilder ja als beispiel für einen gut bemuskelten rücken eingestellt. und davon hab ich eben ne andere vorstellung.
Verfasst: Mi, 09. Jul 2008 09:39
von LordFado
... aber bevor ich mir nen baumlosen suche, weil mein mit-Baum nicht passt, such ich doch gleich nen mit-Baumsattel, der passt (sowas gibts ja! und suchen ist gleich suchen). Diese Argumentation erschließt sich mir nicht ganz - damit sprichst du ja selber den Baumlosen die Existenz ab, esseidenn man gibt sich mit nem schlecht passenden baumlosen zufrieden, weil der ja nicht so schlimm drücken kann

Verfasst: Mi, 09. Jul 2008 09:48
von Castano
Rapunzel hat geschrieben:na klar dauert korrekturarbeit lange, aber du hast die bilder ja als beispiel für einen gut bemuskelten rücken eingestellt. und davon hab ich eben ne andere vorstellung.
ähm... Nein...
Zitat:
Ich versuch mal Bilder anzuhängen, wo man die Rückenmuskulatur erahnen kann...
Was ich damit sagen wollte... ist, dass sein Rücken zwar noch mehr Muskulatur braucht, man aber sehen kann, das der Sattel passt und er nach und nach Muskeln aufbauen kann.. der Rücken und seine Muskeln also schön rund sind... und auch wenn man das hier vielleicht nicht so gut erkennen kann, aber hat definitiv gute Rückenmuskeln bekommen und man kann das auch sehen, EBEN weil er schön rund und gleichmäßig ist.
Ein nicht gerittenes Pferd hat nicht so einen Rücken...
Hast du vielleicht ein Beispielbild für mich? Damit ich sehen kann, was du meinst?
@ lord Fado
ich seh das ähnlich... ich denke das ist eine Einstellungssache...