So,
nachdem ich heute nun zum ersten Mal im Sattel auf meinem Youngster saß, komme ich an den Punkt, mir Gedanken über den Remonten- bzw. Entlastungsitz und das Leichttraben machen zu können.
In der Literatur liest man ja fast immer darüber, dass Jungpferde eben im Entlastungssitz geritten werden. Tja, und damit kommen wir zum "Problem": Ich bin ja bisher nur ohne Sattel auf Anthony gewesen. Wenn ich auch nur minimal mit dem Oberkörper nach vorne falle, steht er wie ne eins. Mir ist also nicht so ganz klar, wie das jetzt mit dem Remonten-Sitz gehen soll. Lehne ich mich eher etwas übertrieben nach hinten und sitze gut ein, läuft er vorwärts. Er scheint damit auch im Trab überhaupt keine Schwierigkeiten zu haben.
Nun meine Frage: Ist es wirklich unerlässlich, in der Anfangszeit im Entlastungssitz zu reiten? Ich würde im Moment nämlich eigentlich gerne so weitermachen, weil ich auch den Eindruck habe, dass er nicht so stark auf die Vorderhand kommt, wie ich es bei einem Jungpferd vermutet habe - könnte ich ihn da nicht eher draufbringen, wenn ich jetzt entlaste?
Und eine Frage zum Leichttraben: dürfte das nicht gerade ein Jungpferd ziemlich aus dem Gleichgewicht bringen?
Bin gespannt auf Eure Erfahrungen,
Medora
Remonten-Sitz und Leichttraben beim Jungpferd
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Hallo Medora,
bin zwar kein Experte, aber ich schreib mal wie ichs mache.
Ich sitze eigentlich ganz normal auf Tarek. Hintern fest im Sattel, Becken leicht abgekippt. Lendenwirbelsäule leicht "gerundet". Dadurch wird trotzdem leicht entlastet, aber du sitzt in Balance.
Zum Traben (habe ich bisher mit Tarek noch nicht gemacht): Denke, dass Leichttraben ihn evtl. aus der Balance bringen könnte. Ich würde mich entweder in die Bügel stellen oder versuchen auszusitzen, wenn ich locker mit den Bewegungen mitkäme ohne zu stören.
bin zwar kein Experte, aber ich schreib mal wie ichs mache.
Ich sitze eigentlich ganz normal auf Tarek. Hintern fest im Sattel, Becken leicht abgekippt. Lendenwirbelsäule leicht "gerundet". Dadurch wird trotzdem leicht entlastet, aber du sitzt in Balance.
Zum Traben (habe ich bisher mit Tarek noch nicht gemacht): Denke, dass Leichttraben ihn evtl. aus der Balance bringen könnte. Ich würde mich entweder in die Bügel stellen oder versuchen auszusitzen, wenn ich locker mit den Bewegungen mitkäme ohne zu stören.
lieber Gruß, Bianca
Viele würden niemals mit vollem Mund sprechen, tun es aber mit leerem Kopf (Orson Welles).
Viele würden niemals mit vollem Mund sprechen, tun es aber mit leerem Kopf (Orson Welles).
Hallo Medora,
Du bist ja nicht gerade ein "Schwergewicht", also würde ich mir wegen des Aussitzens keine Sorgen machen. Und im Trab habe ich die Erfahrung gemacht, dass man gerade junge Pferde mit Leichttraben ganz schön aus dem Konzept bringen kann, versuche es einfach mal aus. Meinen habe ich lange Zeit nur ausgesessen, weil er jedes Mal beim "Aufstehen" gestockt hatte. Ich denke, auch die Frage "Remontensitz oder nicht" sollte man nicht zu dogmatisch sehen, sondern vom jeweiligen Pferd-/Reiterpaar abhängig machen.
lg Petra
Du bist ja nicht gerade ein "Schwergewicht", also würde ich mir wegen des Aussitzens keine Sorgen machen. Und im Trab habe ich die Erfahrung gemacht, dass man gerade junge Pferde mit Leichttraben ganz schön aus dem Konzept bringen kann, versuche es einfach mal aus. Meinen habe ich lange Zeit nur ausgesessen, weil er jedes Mal beim "Aufstehen" gestockt hatte. Ich denke, auch die Frage "Remontensitz oder nicht" sollte man nicht zu dogmatisch sehen, sondern vom jeweiligen Pferd-/Reiterpaar abhängig machen.
lg Petra
Anschmiegsames Einsitzen mit der Bewegung hilft dem jungen Pferd das Gleichgewicht unter dem Reiter zu finden. Beim nach vorne Falle, Entlasten, stört man bei kleinen Holperern das Pferd zu leicht. Am Sattel kleben ohne zu Stören heißt für mich zu Beginn die Devise.
Sanftes an die Hilfen stellen ist ohne das ständige auf und ab auch erst mal leichter.
Stimmen die Grundlagen und hat sich das Pferd an den Reiter gewöhnt, ist das Leichttraben/oder ein "Remontensitz" vor allem für das Gelände und ggf. abtraben eines jungen Hüpfers aber sehr schön. Dabei aber nicht dieses extreme nach vorne. Auch der Remontensitz und das Leichttraben sollten an sich das Pferd nicht aus dem Gleichgewicht bringen sondern über dem Schwerpunkt ausbalancieren.
Sanftes an die Hilfen stellen ist ohne das ständige auf und ab auch erst mal leichter.
Stimmen die Grundlagen und hat sich das Pferd an den Reiter gewöhnt, ist das Leichttraben/oder ein "Remontensitz" vor allem für das Gelände und ggf. abtraben eines jungen Hüpfers aber sehr schön. Dabei aber nicht dieses extreme nach vorne. Auch der Remontensitz und das Leichttraben sollten an sich das Pferd nicht aus dem Gleichgewicht bringen sondern über dem Schwerpunkt ausbalancieren.
Hallo,
ich finde Du solltest das Annehmen, was er Dir im Moment bietet und wenn Du meinst, dass er selbst im Aussitzen gut zurecht kommt würde ich das so beibelassen. Du wirst die Sequenzen ja sicherlich immer nur kurz halten.
Das Gewicht behälst Du auch beim leichten Sitz weiterhin auf den Rücken, das minimiert sich ja nicht. Der Vorteil ist eher schnelles und sehr weiches mitgehen. Für Jungpferde aber nicht nötig, wenn man eh viel Schritt und wenig Trab reitet.
Wenn Du leichttabst, dann nur durch das Aufstehen die Bewegung leicht abfangen (langsameres und weicheres Einfangen als beim Aussitzen), als nur ganz leicht aus dem Sattel raus. Manche Pferde beginnen dann das äußere Vorderbein immer vorzuschmeißen, wodurch das Gleichgewicht hin ist, wenn man aktiv aus- und einsitzt und über den Sitz die Bewegung beeinflussen möchte. Das hat bei einem Jungpferd nichts zu suchen.
Im Galopp reite ich auf jungen Pferden nur im passiven leichten Sitz und gebe nur die notwendigsten Hilfen. Ich vermeide auch starke Gewichtshilfen, es ist eher ein voreilendes Mitgehen. Bei dem leichten Sitz kann man aber trotzdem den Schwerpunkt weiterhin hinten lassen, was aber sehr anstrengend ist, weil man dann den Vorwärtsschwung mit den Oberschenkeln abfangen muss. Bei meinen beiden werde ich den Galopp anfangs sehr meiden, das erste Jahr komplett.
Da ich anfangs den Fellsattel nehmen möchte, werde ich das erste Jahr nur Schritt reiten und nur kurze Trabübergänge für die Kommunikation und weil ich ins Gelände möchte und da eine gewissen Grundeinwirkung dazugehört. Aber das ist mein vorläufiger Plan. Der Haffi wird es mir schon zeigen, wenn er anderer Meinung ist
Der Araber wird mindestens 2 Jahre vorbereitet, dass er auch anfangs genug Kraft und Rückenmuskulatur hat, dass er ähnlich eingeritten wird. Ob ich ihn allerdings mit Fellsattel reite, hängt von seiner Entwicklung im Rücken ab. Leichttraben werde ich aber trotzdem nicht bei den anfänglichen kurzen Trabsequenzen.
Generell finde ich es bei jungen Pferden wichtig, dass Du der ruhende Pol bist, der Sicherheit gibt und nicht irritiert. Daher eher passives Sitzen (Aussitzen finde ich da besser), weiches Mitgehen. Nur in Extremsituationen ruhiges "Gegenlenken".
LG Susi
ich finde Du solltest das Annehmen, was er Dir im Moment bietet und wenn Du meinst, dass er selbst im Aussitzen gut zurecht kommt würde ich das so beibelassen. Du wirst die Sequenzen ja sicherlich immer nur kurz halten.
Das Gewicht behälst Du auch beim leichten Sitz weiterhin auf den Rücken, das minimiert sich ja nicht. Der Vorteil ist eher schnelles und sehr weiches mitgehen. Für Jungpferde aber nicht nötig, wenn man eh viel Schritt und wenig Trab reitet.
Wenn Du leichttabst, dann nur durch das Aufstehen die Bewegung leicht abfangen (langsameres und weicheres Einfangen als beim Aussitzen), als nur ganz leicht aus dem Sattel raus. Manche Pferde beginnen dann das äußere Vorderbein immer vorzuschmeißen, wodurch das Gleichgewicht hin ist, wenn man aktiv aus- und einsitzt und über den Sitz die Bewegung beeinflussen möchte. Das hat bei einem Jungpferd nichts zu suchen.
Im Galopp reite ich auf jungen Pferden nur im passiven leichten Sitz und gebe nur die notwendigsten Hilfen. Ich vermeide auch starke Gewichtshilfen, es ist eher ein voreilendes Mitgehen. Bei dem leichten Sitz kann man aber trotzdem den Schwerpunkt weiterhin hinten lassen, was aber sehr anstrengend ist, weil man dann den Vorwärtsschwung mit den Oberschenkeln abfangen muss. Bei meinen beiden werde ich den Galopp anfangs sehr meiden, das erste Jahr komplett.
Da ich anfangs den Fellsattel nehmen möchte, werde ich das erste Jahr nur Schritt reiten und nur kurze Trabübergänge für die Kommunikation und weil ich ins Gelände möchte und da eine gewissen Grundeinwirkung dazugehört. Aber das ist mein vorläufiger Plan. Der Haffi wird es mir schon zeigen, wenn er anderer Meinung ist

Der Araber wird mindestens 2 Jahre vorbereitet, dass er auch anfangs genug Kraft und Rückenmuskulatur hat, dass er ähnlich eingeritten wird. Ob ich ihn allerdings mit Fellsattel reite, hängt von seiner Entwicklung im Rücken ab. Leichttraben werde ich aber trotzdem nicht bei den anfänglichen kurzen Trabsequenzen.
Generell finde ich es bei jungen Pferden wichtig, dass Du der ruhende Pol bist, der Sicherheit gibt und nicht irritiert. Daher eher passives Sitzen (Aussitzen finde ich da besser), weiches Mitgehen. Nur in Extremsituationen ruhiges "Gegenlenken".
LG Susi
Danke für all Eure Antworten.
Das bestätigt mich dann in meinem Gefühl, einfach erst einmal so weiterzumachen. Er lässt sich wirklich supidupiweich sitzen und scheint kaum Probleme mit dem Gleichgewicht zu haben. Er tritt auch schon von Natur aus schön weit unter (deutlich weiter als mein Großer) und ich habe nicht das Gefühl, dass ihm das Tragen Schwierigkeiten bereitet. Und ja, die Sequenzen sind auf jeden Fall noch sehr kurz.
Gut, dann bin ich erstmal beruhigt und schau mal, wie es weitergeht
Das bestätigt mich dann in meinem Gefühl, einfach erst einmal so weiterzumachen. Er lässt sich wirklich supidupiweich sitzen und scheint kaum Probleme mit dem Gleichgewicht zu haben. Er tritt auch schon von Natur aus schön weit unter (deutlich weiter als mein Großer) und ich habe nicht das Gefühl, dass ihm das Tragen Schwierigkeiten bereitet. Und ja, die Sequenzen sind auf jeden Fall noch sehr kurz.

Gut, dann bin ich erstmal beruhigt und schau mal, wie es weitergeht
