Dann fange ich selbst mal an. Ich arbeite gelegentlich mit meinem Isländer Hrolfur frei im Roundpen, zum einen, um die Beziehung, das gegenseitige Vertrauen, aber auch meine Dominanz zu festigen, zum anderen, um ihm verschiedene Sachen vom Boden aus beizubringen oder auch zur Gymnastizierung. Arbeit an der Longe habe ich nie gelernt, die Freiarbeit habe ich in den letzten zehn Jahren viel als Zuschauerin und ein paar mal selbst unter Anleitung kennengelernt.
Normalerweise arbeite ich etwa 15 - 20 Min. im Roundpen. Erst einmal gehe ich zu ihm hinein und gehe meiner Wege; da er mich da meistens nicht beachtet bzw. auch nur zögerlich weicht, schicke ich ihn dann schnell mit der Gerte (lange Fahrpeitsche) nach außen. Ich lasse ihn laufen, Schritt, Trab oder Galopp, immer mal wieder Handwechsel, Stops und wenn er es anzeigt, lade ich ihn ein, zu mir zu kommen. Konkret arbeite ich mit ihm im Moment daran, präzise auf Stimmkommandos zu hören, also z.B. nicht anzutraben, wenn ich einen flotteren Schritt verlange und überhaupt schneller auf meine Kommandos zu reagieren. (Leider ist sicherlich oft meine Körpersprache unzureichend, ich arbeite immer alleine ohne Rückmeldung

Wenn ich mit Hrolfur aus dem Roundpen komme, ist die Veränderung meistens deutlich sichtbar, z.B. ist er dann aufmerksamer im Umgang und denkt nicht so sehr ans Gras fressen wie sonst. Aber mein Eindruck ist nicht, daß sich langfristig da grundlegendes ändert, vor allem, was den Respekt betrifft. Wobei ich sagen muß, daß ich nicht allzu regelmäßig mit ihm arbeite, vielleicht einmal im Monat. (Denn ich hab viel zu viel Lust, ihn stattdessen zu reiten
