Halbspannung des Zügels bei Baucher
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Halbspannung des Zügels bei Baucher
Hallo, ich gehe heute abend zu einem Vortrag/Seminar über
Die "Halbspannung" des Zügels bei Francois Baucher. Interpretationen der Halbspannung bei Jean-Claude Racinet und Philippe Karl. Das Verhältnis von Halbspannung des Zügels und Anlehnung
Also wenn ich ehrlich bin, habe ich von Halbspannung des Zügels bei Baucher oder Racinet oder Karl gerade gar nix im Kopf.
Könnt Ihr helfen? Ich möchte für heute abend ja ein bißchen vorbereitet sein.
Was ist "Halbspannung" überhaupt? Keine Spannung, volle Spannung, halbe Spannung oder wie?
Die "Halbspannung" des Zügels bei Francois Baucher. Interpretationen der Halbspannung bei Jean-Claude Racinet und Philippe Karl. Das Verhältnis von Halbspannung des Zügels und Anlehnung
Also wenn ich ehrlich bin, habe ich von Halbspannung des Zügels bei Baucher oder Racinet oder Karl gerade gar nix im Kopf.
Könnt Ihr helfen? Ich möchte für heute abend ja ein bißchen vorbereitet sein.
Was ist "Halbspannung" überhaupt? Keine Spannung, volle Spannung, halbe Spannung oder wie?
"Reiten ist eine am Lebewesen angewandte Kunst." JCR
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Ich bin auch schon sehr gespannt, was da heute bei rüberkommt, so ganz unbeleckt bin ich ja nicht von Racinet/Karl. Aber so wie ich Marcello kenne, geht das wieder in ne ganz andere Richtung...
Ich schau mal, daß ich morgen eine halbwegs verständliche Zusammenfassung hinbekomme.
Ich schau mal, daß ich morgen eine halbwegs verständliche Zusammenfassung hinbekomme.
"Reiten ist eine am Lebewesen angewandte Kunst." JCR
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Das denke ich auch. Bin gespannt!Ghamali hat geschrieben:Aber so wie ich Marcello kenne, geht das wieder in ne ganz andere Richtung...
Klingt momentan für mich nach: Ich benenne irgendwas, was es schon lange gibt, aber anders hiess oder eine Forschungslücke war, neu, mache eine Schleife drum und nehme Entritt dafür.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
(Kurt Marti)
Ich denke schon, daß es irgendwo bei Baucher/Racinet/Karl den Begriff des halbgespannten Zügels gibt. Aber Marcello weiß bestimmt blumig darüber Ausführungen zu machen. Ich hör dem Mann zu gerne zu!
@Ottilie: guckst Du bei www.pocai.de Marcello ist ein "Ausbilder" aus dem Berliner Raum und hat so ganz eigenen Ideen, Ansichten und Einstellungen und veranstaltet alle Monate mal Seminare zu ausgewählten Themen. Immer wieder lehrreich und interessant.
@Ottilie: guckst Du bei www.pocai.de Marcello ist ein "Ausbilder" aus dem Berliner Raum und hat so ganz eigenen Ideen, Ansichten und Einstellungen und veranstaltet alle Monate mal Seminare zu ausgewählten Themen. Immer wieder lehrreich und interessant.
"Reiten ist eine am Lebewesen angewandte Kunst." JCR
Springender Zügel hört sich immer sehr interessant an!! Was springt hier`? Ist es die unruhige Hand, oder eine unruhige Position des Kopfes/Halses ?
Beides sollte im laufe der Ausbildung verschwinden. Die Frage ist, schließt dies eine Halbspannung der Zügel aus`? Und kaschieren wir durch einen anstehenden Zügel, nicht nur das offensichtliche Bild des "springenden Zügels" durch ein kaum sichtbares "springen der Leftzen" und was ist schlimmer und irritierender?
Inwieweit lässt sich mit der Hand eine Ausgleichsbewegung herstellen, die in beiden Fällen zu einem ruhigen Zügel führt. Die "fixe" starre Hand, wie sie bei Baucher und Racinet beschrieben ist, bietet nur das öffnen der Finger an. Welche Bewegung lässt sich leichter erspüren, die am halbgespannten oder die am gespannten Zügel und womit komme ich schneller zum Erfolg (ruhiger Zügel)?
Bin gespannt, ob es zu diesen Fragen Antworten gibt.
isomer
Beides sollte im laufe der Ausbildung verschwinden. Die Frage ist, schließt dies eine Halbspannung der Zügel aus`? Und kaschieren wir durch einen anstehenden Zügel, nicht nur das offensichtliche Bild des "springenden Zügels" durch ein kaum sichtbares "springen der Leftzen" und was ist schlimmer und irritierender?
Inwieweit lässt sich mit der Hand eine Ausgleichsbewegung herstellen, die in beiden Fällen zu einem ruhigen Zügel führt. Die "fixe" starre Hand, wie sie bei Baucher und Racinet beschrieben ist, bietet nur das öffnen der Finger an. Welche Bewegung lässt sich leichter erspüren, die am halbgespannten oder die am gespannten Zügel und womit komme ich schneller zum Erfolg (ruhiger Zügel)?
Bin gespannt, ob es zu diesen Fragen Antworten gibt.
isomer
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“ [Aristoteles]
Hab gerade mal gegoogelt und folgendes bei www.legerete.de Ausgabe 03/01 gefunden:
"...
Racinet, L’ Équitation de Légèreté:
Anlehnung ist immer ein Teil Gleichgewichtsverlust, denn es ist die Verneinung von Selbsthaltung. Würde man dem Pferd plötzlich die Anlehnung verweigern, würde es sofort aus dem Gleichgewicht kommen, oder es müsste sofort den Teil der Balance übernehmen, mit dem vorher sein Reiter betraut war. Wenn ein Pferd Anlehnung an der Reiterhand sucht, benutzt es mehr oder weniger die Muskeln seines Reiters und nicht seine eigenen.
Womit er aus physikalischer Sicht zweifellos recht hat. Eine „Anlehnung in Selbsthaltung“ ist nicht möglich. Anlehnung erfordert eine Gegenkraft.
„Kontakt“ dagegen ist in Selbsthaltung möglich.
Und was ist mit dem Pferd, das, einer zeitgemäßen Forderung entsprechend, am „Zügel ziehen“ soll? Hören wir dazu General Faverot der Kerbrech, einen Schüler Bauchers:
Kerbrech, Methodische Dressur des Reitpferdes:
“Légèreté“ bedeutet das Fehlen von Widerständen gegen die Trense oder Stange. Die Halbspannung eines oder beider Zügel soll das weiche Nachgeben des Unterkiefers ohne Kopfbewegung und ohne sichtbares Öffnen des Maules bewirken. Die Pferdezunge soll die Gebisse gegeneinander klingeln lassen, was gelegentlich ein silbernes Läuten bewirkt. Diese Nachgiebigkeit sollte eine gewisse Zeit anhalten und nicht plötzlich aufgegeben werden.
Also nimmt das Pferd die Reiterhand, nicht die Reiterhand nimmt den Pferdekopf. Ein profunder Unterschied, den auch Bürger so sieht (s.o.).
Wobei sich alle Autoren darüber einig sind, dass Légèreté nicht mit „Nichtstun“ gleichzusetzen ist.
..."
Ha, da kann ich ja heute abend glänzen mit meinem Wissen!
"...
Racinet, L’ Équitation de Légèreté:
Anlehnung ist immer ein Teil Gleichgewichtsverlust, denn es ist die Verneinung von Selbsthaltung. Würde man dem Pferd plötzlich die Anlehnung verweigern, würde es sofort aus dem Gleichgewicht kommen, oder es müsste sofort den Teil der Balance übernehmen, mit dem vorher sein Reiter betraut war. Wenn ein Pferd Anlehnung an der Reiterhand sucht, benutzt es mehr oder weniger die Muskeln seines Reiters und nicht seine eigenen.
Womit er aus physikalischer Sicht zweifellos recht hat. Eine „Anlehnung in Selbsthaltung“ ist nicht möglich. Anlehnung erfordert eine Gegenkraft.
„Kontakt“ dagegen ist in Selbsthaltung möglich.
Und was ist mit dem Pferd, das, einer zeitgemäßen Forderung entsprechend, am „Zügel ziehen“ soll? Hören wir dazu General Faverot der Kerbrech, einen Schüler Bauchers:
Kerbrech, Methodische Dressur des Reitpferdes:
“Légèreté“ bedeutet das Fehlen von Widerständen gegen die Trense oder Stange. Die Halbspannung eines oder beider Zügel soll das weiche Nachgeben des Unterkiefers ohne Kopfbewegung und ohne sichtbares Öffnen des Maules bewirken. Die Pferdezunge soll die Gebisse gegeneinander klingeln lassen, was gelegentlich ein silbernes Läuten bewirkt. Diese Nachgiebigkeit sollte eine gewisse Zeit anhalten und nicht plötzlich aufgegeben werden.
Also nimmt das Pferd die Reiterhand, nicht die Reiterhand nimmt den Pferdekopf. Ein profunder Unterschied, den auch Bürger so sieht (s.o.).
Wobei sich alle Autoren darüber einig sind, dass Légèreté nicht mit „Nichtstun“ gleichzusetzen ist.
..."
Ha, da kann ich ja heute abend glänzen mit meinem Wissen!
"Reiten ist eine am Lebewesen angewandte Kunst." JCR
Ahaaa: ....ohne sichtbares Öffnen des Maules......Kerbrech, Methodische Dressur des Reitpferdes:
“Légèreté“ bedeutet das Fehlen von Widerständen gegen die Trense oder Stange. Die Halbspannung eines oder beider Zügel soll das weiche Nachgeben des Unterkiefers ohne Kopfbewegung und ohne sichtbares Öffnen des Maules bewirken. Die Pferdezunge soll die Gebisse gegeneinander klingeln lassen, was gelegentlich ein silbernes Läuten bewirkt. Diese Nachgiebigkeit sollte eine gewisse Zeit anhalten und nicht plötzlich aufgegeben werden.
Auf den PK Fotos haben die Pferde aber meistens das Maul ganz weit offen.
Deutlich in seinen "Irrwegen" zu sehen.
Carola
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Wenn ich mir die Irrwege von P.K anschaue, sehe ich bei seinen dargestellten Biegeübungen zur Kieferflexion keine offenen Mäuler.
Sie sind mit Sicherheit auch nicht Bestandteil der Methode.
Das Problem ist, wer hat Kerbrecht oder Baucher selbst arbeiten sehen. Wer weiß , ob es nicht hier und da offene Mäuler zu sehen gab. Papier ist geduldig!
Die Methodik zur Kieferflexion ist sicherlich etwas anders. Was man bei P.K z.B nicht sieht, ist einseitiges Anheben und nach hinten nehmende Hand, wie es im Kerbrecht ( suche die Stelle noch raus) auch beschrieben wird.
Das dabei auch mal das ein oder andere Maul sperrte ist mehr als anzunehmen.
Anchy
Sie sind mit Sicherheit auch nicht Bestandteil der Methode.
Das Problem ist, wer hat Kerbrecht oder Baucher selbst arbeiten sehen. Wer weiß , ob es nicht hier und da offene Mäuler zu sehen gab. Papier ist geduldig!
Die Methodik zur Kieferflexion ist sicherlich etwas anders. Was man bei P.K z.B nicht sieht, ist einseitiges Anheben und nach hinten nehmende Hand, wie es im Kerbrecht ( suche die Stelle noch raus) auch beschrieben wird.
Das dabei auch mal das ein oder andere Maul sperrte ist mehr als anzunehmen.
Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
Unbek. Ecuyer
Ja,Ghamali hat geschrieben:guckst Du bei www.pocai.de Marcello ist ein "Ausbilder"
aus dem Berliner Raum und hat so ganz eigenen Ideen, Ansichten und Einstellungen und veranstaltet alle Monate mal Seminare zu ausgewählten Themen. Immer wieder lehrreich und interessant.
der Mann ist wirklich zu empfehlen! Habe auch schon einige Seminare bei ihm besucht. *top*

LG
Manfred
Gefunden !
S. 32
"Der Reiter setzt die Hand , ohne die Verbindung mit dem Maul zu verlieren und ohne sie vorerst an den Körper heranzubringen, durch eine energische Kontraktion der geschlossenen Faust ein. Dabei dreht er sie geschwind so, daß die Finger so weit wie möglich nach oben kommen. Augenblicklich daraufhin wird die Stärke der Einwirkung des Mundstückes erhöht, in dem am die Hand aufwärts und rückwärts bewegt, ohne abruptes Rucken,ohne Saccade"
S. 32
"Der Reiter setzt die Hand , ohne die Verbindung mit dem Maul zu verlieren und ohne sie vorerst an den Körper heranzubringen, durch eine energische Kontraktion der geschlossenen Faust ein. Dabei dreht er sie geschwind so, daß die Finger so weit wie möglich nach oben kommen. Augenblicklich daraufhin wird die Stärke der Einwirkung des Mundstückes erhöht, in dem am die Hand aufwärts und rückwärts bewegt, ohne abruptes Rucken,ohne Saccade"
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
Unbek. Ecuyer
Hilfe, bin ich blind? Ich sehe sehr viele offene Mäuler in "Irrwege..."
Ich meine überall, nicht gerade bei der Kieferflexion....
Außerdem sieht man auf vielen Bildern, daß mit dem Schweif geschlagen wird.
Ich finde, daß die Pferde nicht sonderlich entspannt aussehen, mit ihren aufgerissen Mäulern...
Unter Lègèretè würde ich was anderes verstehen!
Aber das ist "off Topic", also zurück zum Thema
Bedeutet Halbspannung vielleicht, das der Zügel nur ansteht wenn er "gebraucht" wird, und ansonsten leicht durchhängt??
Carola
Ich meine überall, nicht gerade bei der Kieferflexion....
Außerdem sieht man auf vielen Bildern, daß mit dem Schweif geschlagen wird.
Ich finde, daß die Pferde nicht sonderlich entspannt aussehen, mit ihren aufgerissen Mäulern...
Unter Lègèretè würde ich was anderes verstehen!
Aber das ist "off Topic", also zurück zum Thema


Bedeutet Halbspannung vielleicht, das der Zügel nur ansteht wenn er "gebraucht" wird, und ansonsten leicht durchhängt??
Carola
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Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy