Geschlossenes Stehen

Rund um die klassische Reitkunst

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emproada
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Geschlossenes Stehen

Beitrag von emproada »

Mir fällt gerade wieder einmal auf, dass ich es nicht 100% hinbekomme, dass mein Pferd vorne und hinten geschlossen steht. Die Hinterbeine sind dabei meistens nicht so das Problem, wenn ich meine Unterschenkel gleichmäßig am Pferdebauch liegen habe. Dafür sind dann aber oftmals die Vorderbeine offen.
Hab noch jemand das Problem und habt Ihr Tipps?
Viele Grüße Tina
cremello
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Beitrag von cremello »

klingt so danach, als würde dein pferd nach vorn auseinander fallen, sich auf der vorhand abstützen.
wie arbeitest du daran?

ich arbeite am geschlossenen stehen schon vom boden aus und erbitte immer eine korrektur (an der longe, am langzübel etc...) wenn er nicht geschlossen steht.

unterm reiter kommt´s drauf an, an was ich arbeite - da kann das geschlossene stehen auch mal nicht so wichtig sein, wenns zB um die reaktion auf bein und die offenen hüfte und ein aktives antreten geht...

ich kann dir nur raten, es vom boden zu forcieren, wenn du gerade daran arbeitest. denn monty kennt zb kein offenes stehen und macht es unterm reiter auch höchst selten, weil er weiß, dass es vom boden auch sofort korrigiert wird.
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emproada
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Beitrag von emproada »

Aber wenn das Pferd an der Hand lernt immer geschlossen zu stehen, dann erkenne ich beim Reiten doch nicht mehr, ob ich richtig eingewirkt habe oder nicht?
Und klar ist aktives Antreten wichtiger als geschlossenes Stehen, aber ersteres klappt gut und deshalb möchte ich jetzt auch einmal vermehrt am Stehen arbeiten.
Viele Grüße Tina
minou
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Beitrag von minou »

Bei Anja Beran habe ich gesehen, daß sie auch bei der Bodenarbeit schon auf geschlossenes Stehen achtet. Sie korrigiert mit der Touchiergerte.
Beim Reiten hilft dann jemand von unten mit der Gerte nach.

LG
Carola
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Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
cremello
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Beitrag von cremello »

emproada hat geschrieben:Aber wenn das Pferd an der Hand lernt immer geschlossen zu stehen, dann erkenne ich beim Reiten doch nicht mehr, ob ich richtig eingewirkt habe oder nicht?
was hat das eine mit dem anderen zu tun?

du glaubst doch nicht wirklich, dass zb bei jungpferden die richtige einwirkung des reiters in einem geschlossenen stehen zum ausdruck kommt, oder? :?: geschlossenes stehen hat mit balance, tragkraft, am sitz und am schenkel sein und vielem mehr zu tun. und auch mit dem verständnis des pferdes, was es denn nun machen soll. und genau dieses verständnis kann ich vom boden vertrauensvoll aufbauen.

deinen gedankengang kann ich jetzt nicht nachvollziehen.
Zuletzt geändert von cremello am Mi, 14. Mai 2008 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
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emproada
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Beitrag von emproada »

@Cremello: Ich lasse mich gerne belehren, ich hinterfrage ja bloß. :wink:
Und ich gehe jetzt einmal nicht von einem Jungpferd sondern einem erwachsenen Pferd aus und da sollte es doch so sein, dass ein Pferd nur dann geschlossen steht, wenn ich die Hilfen richtig gebe. Oder?
Viele Grüße Tina
cremello
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Beitrag von cremello »

warum SOLLTE das so sein? wäre dir nicht lieber, dein pferd würde auch unter dir geschlossen stehen, wenn du mal mit einem schenkel einen deut zuwenig dran bist?

wie im edit schon gesagt, das pferd muss zu allererst verstehen, was es tun soll. dann kann es auch willig ausführen, worum du es bittest.

ach ja, und auch das bild des "geschlossenen stehens" ändert sich mit der zeit, wenn das pferd lernt, unter den schwerpunkt zu treten und hinten vermehrt last aufzunehmen. das wird dann klarerweise anders aussehen, als ein pferd, dass gerade erst in der grundausbildung ist.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Also ich fände es besser, wenn das Pferd es von unten lernt, habe ich später oben weniger zu tun wenn es weiß was läuft... 8)

Mal so ganz plump gesagt... :roll:
LG
Sheitana
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emproada
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Beitrag von emproada »

@Minou: wie genau hat A. Beran das denn gezeigt? Welches Kommando und wo wird touchiert?
Viele Grüße Tina
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Hm... Also mir wurde ja mal gesagt, dass das geschlossene Stehen ein Ergebnis ist.. Und das erscheint mir auch logisch. Man kann es auch antrainieren - siehe touchieren von unten, aber eigentlich ist es ein Zeichen von einem ausbalancierten Pferd samt Reiter....

@emproada
Man hat ja immer eine stärkere und eine schwächere Hand. Also z.B. faßt man links unwillentlich mehr zu als rechts und denkt, dass man gleich einwirkt... Hast Du die Möglichkeit das bei Dir mal auszutesten - die alten Federkraftmesser aus dem Physikunterricht z.B... einfach mal die Teile irgendwo befestigen, Zügel dran, Augen zu und nach Deinem Gefühl mal die Zügel gleichmäßig annehmen und dann schauen, ob Du wirklich auch kräftemäßig gleich dran bist... Kann ja sein, dass Du beim Parieren mit der einen Hand ein Müh mehr einwirkst (auch beim bloßen "Stehenlassen" der Hände) und damit steht Dein Pferd nicht gleichmäßig...

Nur als Idee...

LG Alix
Zuletzt geändert von Alix_ludivine am Do, 15. Mai 2008 11:36, insgesamt 1-mal geändert.
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emproada
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Beitrag von emproada »

@Alix: ja genauso kannte ich es auch, dass korrektes Stehen das Ergebnis sein soll.
Es kommt bei mir auch immer wieder einmal vor, dass ich mit dem rechten Unterschenkel mehr drücke und dadurch dann nicht gerade stehe. Das wird bei den Händen ja wahrscheinlich auch immer mal so sein.
Mein RL meinte jetzt gestern, dass das vorne offenen Stehen von zu schnellen Nachgeben der Hände kömmen würde. Ist auch eine Idee.
Viele Grüße Tina
cremello
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Beitrag von cremello »

emproada hat geschrieben: Mein RL meinte jetzt gestern, dass das vorne offenen Stehen von zu schnellen Nachgeben der Hände kömmen würde. Ist auch eine Idee.
steigt dein Pferd nach dem Halten einen Schritt nach vorn nach? Ist ein Zeichen von einer noch zu schwachen Hinterhand. Das Pferd kann sich noch nicht gut genug auf der Hinterhand tragen und stützt sich vorn ab.

Aber das kommt mit der Zeit.
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Alix_ludivine hat geschrieben:Hm... Also mir wurde ja mal gesagt, dass das geschlossene Stehen ein Ergebnis ist.. Und das erscheint mir auch logisch. Man kann es auch antrainieren - siehe touchieren von unten, aber eigentlich ist es ein Zeichen von einem ausbalancierten Pferd samt Reiter....
Kenne ich auch so.
Ich achte da gar nicht weiter aktiv drauf, weil ich der Meinung bin, dass das Pferd anfängt geschlossen zu stehen, wenn es richtig ausbalanciert ist. Und das bestätigt sich eigentlich bei mir.
Wenn man natürlich Tuniere reiten will, dann kann man so lange wohl nicht warten und muss das richtig antrainieren.
Aber ich finde, man sieht schon ob es antrainiert ist, oder ob das Pferd geschlossen steht, weil es ausbalanciert ist. Wobei ich auch das Antrainieren nicht schlimm finde. Wenn man es wichtig findet, soll man es ruhig machen.
Julia
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Beitrag von Julia »

Ich denke auch das es grundsätzlich eine Sache ist die kommt, wenn es soweit ist, aber ich habe auch schon Pferde gesehen die trotz Balance und gutem Reiten nie geschlossen halten und da kann man wohl nachhelfen, denke ich. Ich bin der Meinung das es wie vieles, eine individuelle Entscheidung ist, ob man es antrainiert oder nicht, finde aber das man erstmal von oben schauen sollte ob man es nicht durch korrektes Reiten hinbekommt.
Liebe Grüße, Julia
minou
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Beitrag von minou »

@Emproada:

AB hat entsprechendes Hinterbein entweder am Röhrbein oder an der Fessel angetippt, oft auch nur ein bisschen gekitzelt. Ganz unspektakulär.
Einfach ein paarmal hintereinander auf beiden Seiten üben, schon klappt es. Meiner hat es am zweiten Tag schon gekonnt. Wenn er es mal nicht macht, brauch ich nur das entsprechende Bein anschauen und schon steht er richtig.

LG
Carola
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