Panik vor dem eigenen Pferd ?

Rund um die klassische Reitkunst

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DaMoTiRo
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Panik vor dem eigenen Pferd ?

Beitrag von DaMoTiRo »

Kennt Ihr auch Vorsicht-Achtung Reiter ?

So langsam regt mich das echt auf...
Das ist ja kaum noch zu ertragen - überall diese Reiter, die Panik vor ihrem eigenen Pferd schieben und ihre Ängste und innerliche Aufgeregtheit auf ihre Pferde übertragen. :x

Sind diese Reiter auf dem Platz (meist ja schon alleine, damit bloß nichts passiert), werden die Pferde vor allen Geräuschen und Bewegungen abgeschirmt. :roll:
Am alten Stall waren es die "TÜR-ZU-Reiter".
Die machen selbst in der dicksten Hitze die Hallentür zu... Nein, die Halle wird hermetisch abgeriegelt, weil sich deren Pferde sonst nicht konzentrieren können :roll: Meiner Meinung nach liegt das eher an diesen Reitern, aber naja...

Und dann gibt es noch die "Hunde-ins-Auto-Reiter", bei denen kein Hund an der Halle entlang laufen darf, weil sie sonst nicht reiten können... Ausserdem haben die Junge und nervöse Pferde... (Sollten sich nicht gerade diese Tiere an solche Dinge gewöhnen ?)

Die dritte Kategorie sind die "Kinder-weg-Reiter".
Bei dieser Spezies sdürfen die Kinder weder auf dem Hof noch an der Halle noch sonstwo spielen... Weil: Dabei kann ja kein Mensch reiten... Und deren Pferde sind schließlich sensibel...


Das ist doch kein Wunder, dass diese Pferde vermehrt scheuen, WENN sich denn dann mal was bewegt, oder? SO mache ich da Pferd doch erst hypersensibel...

Jetzt darf man sich schon nicht mehr am Platz unterhalten, weil man dann gleich angemacht wird...

Gibt es bei Euch auch solche Reiter ?
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Also solche Reiter haben wir bei uns eher nicht. Eine würde mir einfallen, aber die ist eh selten da..

Ich gehöre zu der Kategorie, dass ein Pferd soviel wie möglich sehen sollte und auch eine breite Ausbildung geniesen sollte, eben damit die alles bzw. vieles gelassen sehen..
Dummerweise fruchtet meine Einstellung nicht wirklich bei meinem Traki, aber ich bleibe dran :wink:

Die Hunde dürfen bei uns am Reitplatz bleiben, aber nicht darauf. Hat aber den Grund, weil die eine Hündin mit Vorliebe die Grenzen vergißt und die Pferde zwackt.. Früher durften auch die Hunde mit hinterherlaufen. Ging alles problemlos.

Wir haben mal bei einem Turnier der schweren Klasse zugeschaut (Kosi erinnerst Du Dich) und da mußten wir bei einem Pferd stocksteif stehen bleiben, durften geradeso noch leise atmen, weil der ja sooo nervös ist.. Also Dressurpferd hin oder her, aber wenn sich Pferd davon ablenken läßt ist irgendwas in der Ausbildung mächtig schief gelaufen..

LG Alix
lalala

Re: Panik vor dem eigenen Pferd ?

Beitrag von lalala »

DaMoTiRo hat geschrieben:Kennt Ihr auch Vorsicht-Achtung Reiter ?

Sind diese Reiter auf dem Platz (meist ja schon alleine, damit bloß nichts passiert), werden die Pferde vor allen Geräuschen und Bewegungen abgeschirmt. :roll:
Am alten Stall waren es die "TÜR-ZU-Reiter".
Die machen selbst in der dicksten Hitze die Hallentür zu... Nein, die Halle wird hermetisch abgeriegelt, weil sich deren Pferde sonst nicht konzentrieren können :roll: Meiner Meinung nach liegt das eher an diesen Reitern, aber naja...

Und dann gibt es noch die "Hunde-ins-Auto-Reiter", bei denen kein Hund an der Halle entlang laufen darf, weil sie sonst nicht reiten können... Ausserdem haben die Junge und nervöse Pferde... (Sollten sich nicht gerade diese Tiere an solche Dinge gewöhnen ?)

Die dritte Kategorie sind die "Kinder-weg-Reiter".
Bei dieser Spezies sdürfen die Kinder weder auf dem Hof noch an der Halle noch sonstwo spielen... Weil: Dabei kann ja kein Mensch reiten... Und deren Pferde sind schließlich sensibel...


Das ist doch kein Wunder, dass diese Pferde vermehrt scheuen, WENN sich denn dann mal was bewegt, oder? SO mache ich da Pferd doch erst hypersensibel...

Jetzt darf man sich schon nicht mehr am Platz unterhalten, weil man dann gleich angemacht wird...

Gibt es bei Euch auch solche Reiter ?
Unsere Pferde sind alle recht abgehärtet. Die Reithalle ist an 3 Seiten offen, neben der Halle ein landwirtschaftlicher Weg zu einer Deponie auf dem tagsüber immer LKWs laut langschiessen. Zudem sind um die Reithalle herum kleine abgezäunte Paddocks für unsere Miniponys am Hof. Die machen auch gerne Party und es raschelt auch dann und wann...zudem können die Pferde auf eine Wiese schauen...

Grundsätzlich ist es mir egal, ob sich die Ponys da draussen tummeln, Hunde im Gebüsch herumstromern o.ä. aber es gibt Tage da muss das nicht sein. Zudem ists nen Sicherheitsrisiko, wenn man ein Anfängerkind auf einem nicht immer ganz berechenbaren Pony in der Halle hat....

Ich brauche auch keine fussballspielenden Kids neben dem Reitplatz - habe oft genug nen Ball abbekommen, das muss nicht sein...die schicke ich weg (der Hof ist groß genug, man kann auch wo anders Fussball spielen)...am Rand liegende Hunde sind mir egal - sie sollten aber bitte nicht in der Bahn herumlaufen, das stört bei 4-5 Reitern...

Sonst kennen alle Pferde bei uns Trecker , die dicht hinter einem herfahren, Motorsägen, Feuer, auf der Stallgasse tobende Kids und Hunde und ähnliches.

Wir haben drei sehr ängstliche Reiter,die möglichst allen Lärm etc. abstellen wollen. Einer ist gerade dabei sich weiterzuentwickeln - muss er auch, er will aufs Turnier. Wer einmal aufm Viereck direkt an der voll besetzten Bierbude geritten ist, den schockt so schnell nichts mehr *g*... die anderen zwei sind auch bemüht, haben nur soviel Angst vor dem eigenen Tier...
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Larry
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Beitrag von Larry »

Das ist ja kaum noch zu ertragen - überall diese Reiter, die Panik vor ihrem eigenen Pferd schieben und ihre Ängste und innerliche Aufgeregtheit auf ihre Pferde übertragen
Ich habe ein TUT NIX Pferd und bin ein TUT NIX Reiter.
Ist alles hart erarbeitet :wink:

Aber ja, solche oben bezeichneten Leutchen gibt es wohl überall...oder?
Sie geben ihren Pferden leider keine Chance, "Stärke" zu beweisen und etwas zu lernen...

Du hast vergessen zu erwähnen- hier dürfen aber bloß keine Autos lang fahren-besonders LKW mit Anhänger. Ach ja Traktoren die Heu bringen..und alle Art von Geräuschen...schlimm, schlimm....uiuiui.... :lol:

Und davon abgesehen, ich sage es immer wieder gern:
Erziehung? Wie? Für mein Pferd?! Neee!! Ist doch cool geboren. Steht doch in jeder Zeitschrift als Rassebeschreibung drin! Noch nicht gelesen?

Bild

:wink: :wink: :wink: Grüßle Larry
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Lulu
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Beitrag von Lulu »

Hallöle,

kann Euch nur zum Teil zustimmen! Klar es gibt überall solche ich habe Schiss-vor-allem-und-jedem-Reiter, bei denen nicht mal geatmet werden darf wenn man neben ihnen steht. Bzw. diejenigen die am liebsten den Reitplatz/-halle hermetisch abriegeln wollen, wenn sie dort reiten.

Ist besonders aberwitzig, wenn es sich um achso erfahrene tolle Turnierreiter handelt, die schon die ganze Welt gesehen haben wollen.

Aber vergesst bitte nicht, dass es auch manchmal echt notwendig ist Ruhe zu haben. Dies geht bei einer Anfängerreitstunde los, bei der vor allen der "Neuling" Ruhe braucht. Zusätzliche Unruhe von außen kann auch für Pferde, die lange stehen mussten, sogar schädlich sein. Man sitzt ja dann evtl. eh schon auf einem Pulverfass und wenn das expoldiert und die Verletzung wieder aufreissen könnte, dann würde ich auch auf Ruhe bestehen. Aber auch wenn man mit jungen und u.U. sehr nervösen Pferden in der Halle ist. Dann können sich Geräusche auch schon mal kontraproduktiv auswirken!

:kopfkratz: Sollte ich mir vielleicht auch überlegen, auf der Ruhe zu bestehen, wenn ich mein Baby reite!!! :wink:
Nein, wohl eher nicht, wobei "Larry" von seinem Naturell her schon sehr lässig ist. Von mir aus kann es überall klappern, scheppern, denn nur das härtet ab!

Lulu
LG Lulu

Achtung, in Deckung Monstergetier mit Struwelkopf in Sicht!

Da gibt´s Bilder!
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

So ein paar kenne ich auch. Allerdings können wir die Trecker/LKW/Hunde/Kinder-usw-Schreckgespenster noch toppen. Auf unserem Vereinsgelände tummeln sich auch schonmal die Gespannfahrer. Damit kann nicht jeder gut umgehen.
Wir vom Vorstand versuchen Aufklärung zu betreiben (warum,wieso,weshalb diese Reize sinnvoll sein können) und plädieren auf der anderen Seite für Verständnis und Rücksicht.
Bisher ging das ganz gut.
Manfred

Beitrag von Manfred »

Hi Larry,

das kann ich bei deiner Stute nur bestätigen. Die bringt wirklich nichts aus der Ruhe. Würde mich auch sehr wundern.

Aber wenn wir hier schon am lästern sind, dann kann ich die Liste noch ergänzen mit den Reitern, die ihre Pferde bei leichtem Wind auch besser auf dem Hof lassen. Da sind zuviele Gespenster im Wald etc. Wie will man sie da dann an soetwas gewöhnen, frage ich mich.

Wir gehen bei Wind und Wetter mit unseren Hoppas spazieren. Regentage nutzen wir, um sie an aufspringende Regenschirme zu gewöhnen, mit ihnen durch Pfützen zu waten etc.

Ihr wisst doch, es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung!

Viele Grüße
Manfred
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pepe
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Beitrag von pepe »

Klar gibts übertrieben ängstliche Reiter oder solche die sich gestört fühlen wenn miteinander gesprochen wird in der Halle (war beim Trockenreiten letzten Winter mit einer Bekannten)- sie können sich sonst nicht konzentrieren!
Ich habe ja das Modell "egal wie du mich abhärten willst- ich guck trotzdem". Mir ist es eigentlich wurscht wer oder was an der Halle vorbeigeht oder auf die Tribüne stürmt. Solange ich es vor meinem Pferd weiß....Meine Erfahrung bei Umzügen oder Turnieren ist dann eher die daß soviel auf ein eigentlich guckiges Pferd hereinbricht, daß es relativ ruhig bleibt (bei Pepe spür ich sonst sein Herzklopfen sehr schnell).
Es gibt aber tatsächlich Situationen bei denen ein Bestehen auf Rücksichtnahme wichtig und notwendig ist.
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
Manfred

Beitrag von Manfred »

pepe hat geschrieben:Es gibt aber tatsächlich Situationen bei denen ein Bestehen auf Rücksichtnahme wichtig und notwendig ist.
Zweifels ohne!

Wir habe bei uns auf dem Hof gerade eine Stute, die von einem Hund angefallen wurde und neben der Scheide eine riesen große Bissverletzung aufweist. Soweit darf es natürlich nicht kommen.

Manfred
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Das Schimmeltier ist ja auch eher lässig, trotzdem nerven mich Leute, die ihre Hunde mit in die Halle nehmen und in einer Ecke parken. Unnötig wie ein Kropf.
Genauso nerven mich allerdings auch Personen, die Ihre Pferde nicht lenken können, so dass immer die Gefahr droht, mit ihnen zu kollidieren.
Bei und auf dem Hof findet man diese zwei Personen in Einer vereint Bild .

Beides sind schlicht rücksichtslose Aktionen, die nicht zum guten Ton gehören, den man sich wünscht.
Aber wenn jemand komisch kuckt, weil Dynamit und ich im Nieselregen vom Hof traben oder uns in den Herbstwind stürzen, hab ich anhanhd der entsetzten Blicke die BEstätigung, dass wir nicht soooo pimpelig sind.
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Leo
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Beitrag von Leo »

Ich mag ja auch lieber Ruhe beim reiten, weil ich selber so schreckhaft bin. Und grundsätzlich ist es dann so, dass wenn ich aufs Pferd steige, der eine Nachbar den Rasen mäht, der andere mit dem Taktor um die Ecke kommt, Die Hühner und Schafe neben dem Reitplatz eine Rauferei anfangen und die Pferde auf der Weide nebenan grad durch die Gegend galoppieren. :shock: Ich bin immer wieder erstaunt, wiee cool meine Hoppas dann bleiben, obwohl ich jedes Mal zusammen zucke :D Na ja, bei uns bin ich diejenige, die abhärten muß, nicht die Pferde :lol: Auch schön festzustellen, wenn wir Silvester den Pferden ein frohes neues Jahr wünschen und ich die Einzige bin, die bei jedem Kanll zusammen zuckt...
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Also Abschotten und hypersensibel find ich doof. Und grad die Sache mit dem Dressurturnier - Alix - war eh Beknackt. Da stehen Tausend Leute, Autos und Fähnchen aber wir sollten nicht zu laut reden und uns lieber hinhocken... äh ja.

Ich kennen auch die Sorte Reiter "ich hab so ein Durchgeknalltes (Keine Koppel, Jung, über die Hand geritten) Pferd gehe aber mitten unter die Leute zur Hauptzeit in die Halle/Platz und reite - natürlich ohne Kappe weil uncool - mein Pferd mal locker vom Zackelschritt im Speedstart quer buckelnd durch die Halle!" oder „Bello komm her, nein zwick das Pferd nicht, hör auf zu Bellen, nein nicht Häufchen auf den Hufschlag machen“ *neeeeeeeeeerrrvvv*

Mit Kinder hab ich weniger Probleme, aber wenn es mir unnötig Laut ist denke ich kann man sie darauf hinweisen das es sich um sehr gut hörende Tiere handelt und das Rennen, Kreischen und Ballspielen in Ummittelbarer Nähe nun nicht zwingend sein muss.

Ich denke so etwas muss man aber strickt von den Leuten trennen die du meinst DaMoTri – die machen sich selber nur Angst und überwichtig mit ihrem Getue. Sollen sie sich ein Gemütspferd kaufen oder ihr Tier einfach mal auf die Koppel stellen und mehr mit ihm an Abbau von Reizen arbeiten. Nein da wird verhätschelt und andere Mitreiter und Einsteller in ihrem Tun geknebelt.

In meiner Alten Reitschule war auch Totenstille in der Halle – da sind die Pferd gerade im Winter beim kleinsten Windhauch durch die Halle gepest. Ich hab das heute noch drin und stören an Vierecken oder Hallen so wenig wie möglich. Leise, ruhige Bewegungen. Ich würde nie auf die Idee kommen mit meinem Kläffenden Hund und 3 Kindern die Spielen wollen ans Viereck zu setzten. Andere schon.
Im Stall wo Nikita stand ist ein Gutpark angeschlossen und der RP war oft Tummelplatz von „schaulustigen“ Spaziergängern und Familien… DAS härtet ad sag ich euch. :D Von sinnlosen Kommentaren „wann gibt Galopp?“ über Die Frage „Kann ich das Pferd dann reiten“ zu Kläffende/Tobenden Hunden (auch der Einsteller) und Fußballspielen gab es alles! Ich hatte damit ein Problem zu Anfang – Nikita nie :D
Und auch die anderen Pferd gewöhnten sich schnell daran – egal welche Rasse oder Alter. Sie hatten aber auch keine Sinnlose Energie angestaut und es wurde sich regelmäßig mit Ihnen auf dem RB beschäftigt und auch BA gemacht.
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hi

wir haben ja gar keine Halle und deshalb ist es gar nicht möglich abgeschottet zu reiten 8) Grundsätzlich finde ich auch, dass sich das Pferd an so viel wie möglich gewöhnen muss und ich gehe auch bei jedem Wetter (ausser Sturm oder Gewitter) ins Gelände. Trotzdem nerve ich mich ab und zu ab meinem Nachbar. Er hat sein Haus gleich neben dem Viereck und ist so ein Werkl-Typ. Immer dann, wenn jemand aufs Viereck geht, dann muss er unbedingt was rumwerkeln. Grundsätzlich finde ich das ok, aber er tut es wirklich rücksichtslos. Wahrscheinlich noch ohne böse Absicht. Aber er ist einfach sehr ignorant. Leider ist im Frühling ein schwerer Reitunfall passiert, weil eine Reiterin abends auf dem Platz war. Es war dunkel und sie hat mit Beleuchtung geritten. Da ist er wieder mit irgendwas rumgefuhrwerkelt und das Pferd hat sich erschrocken, die Reiterin fiel runter und verletzte sich sehr schwer. Der Nachbar hat überhaupt nicht reagiert und ist nicht nach ihr schauen gegangen. Zum Glück hatte sie ihr Handy in der Tasche! So konnte sie die SB anrufen und musste anschliessend mit dem Hubschrauber ins Spital geflogen werden, eine Rippen gebrochen, Lungenflügel durchstossen, Hand gelenk gebrochen, Schleudertrauma etc. Das finde ich dann auch sehr rücksichtslos. Zwei Wochen später bin ich vom Pferd runtergesegelt, weil sich mein Pferd für mich total unerwartet so ab ihm erschrocken hat. Wiederum keine Reaktion von ihm. Es ist echt nicht einfach. Aber was soll man ihm schon sagen???
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Saphiria
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Beitrag von Saphiria »

Ich würde im Urteil differenzieren. Es ist ja klar eine Überforderung, wenn einen Geräusche o.ä. so stark ängstigen, weil man eine bestimmte Reaktion des Pferdes befürchtet. Ich bin auch schon sehr viele Jungpferde geritten und bevor diese cool und ausgeglichen sind, ist ein langer Weg zu gehen. Gerade bei hochblütigen Pferden (keine Pauschalisierung, eher eine beobachtete Tendenz auf Basis -meiner- Erfahrungen) , erlebt man am Anfang der Ausbildung oft eine "Nervigkeit" die jenseits aller menschlichen Logik ist. Nur weil -ich- als Reiter weiß wie harmlos der neben dem Dressurplatz steppende Labrador ist, weiß ein Jungpferd, das vielleicht gerade frisch erworben wurde und nicht durch meine "Fohlenschule" gegangen ist, das noch lange nicht. Und mal weg von den Jungpferden, wissen auch viele Reiter überhaupt nicht wie man seine Pferde "am Boden" erziehen kann um sie an vieles zu gewöhnen was einem dann im Sattel zugute kommt.

Wo, in welcher Reitschule wird denn schon wirklich gelehrt, wie man einem Pferd beibringt sich ordentlich führen zu lassen und andere Dinge? Das ist doch eher selten der Fall. Ich habe gerade derzeit ein Mädel (15 Jahre alt) im Stall, mit der ich viel im Gespräch bin, die jahrelang schon einen Haflinger besitzt, der ihr ständig urplötzlich abhaut und sie dabei manchmal noch mit dem Hinterhuf erwischt! Sie hat einfach nie eine Anleitung gehabt wie man soetwas in den Griff kriegt. Reiten tut sie den Hafi im übrigen ganz gut, denn da hatte sie auch Unterricht. Da ich selbst damals Carino mit ganz üblen Manieren bekam, kann ich ihr viele Tipps geben diesbezüglich. Ich musste damals Bodenarbeit mit ihm machen, sonst hätte ich regelmäßig in Berlin mit ihm irgendwo unterm Auto gelegen weil er keinerlei Erziehung genossen hatte und die Gegend um den Reitstall von Fernstraßen und Autobahn umrundet war. Aber auch ich hatte damals keinen "Lehrmeister" hierfür und ich behaupte mal, trotzdem das Thema Bodenarbeit nun schon ein so boomendes geworden ist, findet man auch heute oft schwer einen seriösen Trainer dafür (zumindest hier oben in M-V).

Klar, es gibt sehr viele schwer pubertierende "zickige" Mädels in Reitställen, aber meist entspringt das einer echten Überforderung mit der Situation und wirklichen Angst. Entspannten Umgang mit ihren Pferden können diese Mädels kaum haben, eigentlich sehr schade denn da verpassen sie viel.
Viele Grüße Saphiria!
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kiki
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Wohnort: bei Elmshorn

Beitrag von kiki »

Wahrlich Weise gesprochen Saphiria, wenn alle so denken würden geben es wohl keine Probleme mehr im Stall. :wink:
Der eine würde dem anderen mal helfen oder Tips geben. Schade, daß es leider meist anders aussieht. :(
Aber viele wollen sich ja garnicht helfen lassen, die wissen ja alles besser. :roll:
Kiki
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