Pferd durch Sitz bremsen....

Rund um die klassische Reitkunst

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Filzi
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Pferd durch Sitz bremsen....

Beitrag von Filzi »

Hallo,.

ich kann zwar derzeit nicht reiten, aber gedanklich sitz ich schon wieder oben :lol:

Da ist mir doch gleich wieder eingefallen wo ich echt ein großes Problem habe.
Beim leichttraben.
Ich trabe immer leicht da meine Stute den Rücken wegdrückt und den Kopf in die Höhe reisst, aussitzen ist daher so gut wie unmöglich, bzw. kontraproduktiv.
Man könnte sie wunderschön durch langsames leichttraben dazu veranlassen nicht zu rennen wie ne Nähmaschine AAAABBBERRR....ich bekomm das nicht hin.
Ich weiss nicht was es da hat, aber ich steh so schnell auf, dass meine Kleine versucht unter mein Gewicht zu kommen.
Auch wenn ich mich konzentriere, es geht nicht.
Ich kann einfach nicht langsamer aufstehen.
Ich hatte ja vor längerem einen RL, mit dem ich das bis zur Vergasung geübt habe, aber leider mit mäßigen Erfolg.
Ich habe ihn dann gefragt, ob es nicht einen Trick gibt, ich kann es einfach nicht.
Da meinte er, einfach langsamer aufstehen und länger sitzenbleiben.
HA HA HA. Der war gut. Sitzen bleiben geht schon gar nicht, da mich mein Pferd durch die Gegend schupft.

Hat da wer einen Tipp wie ich mich an den Sattel kleben kann? :wink:
Kann ja net sein, dass ich zu blöd dafür bin.

Scheinbar habe ich das richtige Leicht traben nicht gelernt, sonst würd ich mich da nicht so anstellen. :pferd2:

Eure Filzi
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Wolke

Beitrag von Wolke »

Denkst du beim Leichttraben an "Aufstehen" und "Absitzen" und stehst aktiv auf? Wenn ja: Lass dich so weit aus dem Sattel heben, wie dich das Pferd gerade hochwirft, aber tu nicht noch mehr dazu. Es muss sich nicht mal wie Aufstehen anfühlen. Es reicht völlig, wenn du bloss ein bisschen den Hintern entlastest.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

@wolke, genau das mache ich, ich hebe meinen Allerwertesten sehr wenig vom Sattel auf, eine Freundin meinte mal, dass man fast nicht sieht, dass ich leicht trabe, ich solle gscheit aufstehen.

Ich habe schon überlegt, einfach einen Takt stehen zubleiben und dann wieder einzusitzen.
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Wolke

Beitrag von Wolke »

Hmm ... in dem Fall - das hab ich noch nie irgendwo als Tipp für dein Problem gehört und auch noch nie ausprobiert - kommt mir spontan in den Sinn, was wohl passieren würde, wenn du mal etwas auf deine Atmung achten würdest. Tiefer ein- und ausatmen? Ein- oder ausatmen während du aufstehst? Oder vielleicht besser beim Einsitzen ein-/ausatmen, um die "Sitzphase" zu verlängern? Traust du dich überhaupt noch, richtig einzusitzen oder willst du aus lauter Angst, dass das Pferd sonst den Rücken wegdrücken könnte, am liebsten so schnell wie möglich wieder aufstehen?
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Vielleicht kannst du dem Pferd erstmal am Boden beibringen ordentlich zu laufen? An der Longe zum Beispiel?
Wenn ihr euch beide da hochschaukelt, wirds nicht besser. Pferd läuft schlechter, weil du es behinderst, und andersrum hast du Angst zu sitzen, weil es schlecht läuft...
Das bringt so gar nichts. Und ich würd auf einem Pferd was ständig den Rücken weg drückt eh erstmal nicht reiten und das vom Boden aus erarbeiten. Das kann sonst mit zusätzlichem Reitergewicht ganz schnell Rückenschmerzen geben. Irgendwann mag das Pferd gar nicht mehr laufen.
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Das mit dem Atmen find ich 'ne gute Idee.
Ich hatte mal das Problem, dass mein Pferd beim Antraben erstmal unter mir davon lief und hab dann den Tip bekommen, beim Antraben ganz doll auszuatmen. Ich glaub schon, dass das geholfen hatte. Auch mir selbst (und damit auch wieder dem Pferd), weil ich ja vorm Traben schon im Kopf hatte "Au weia, jetzt rennt sie gleich wieder..."

Evt. könntest du auch probieren, mit der Stimme dich und dein Pferd langsamer zu takten, z.B. mit einem "Laaaaaaang-saaaaaaam, laaaaaaang-saaaaaaam, laaaaaaang-saaaaaaam..."
Vielleicht hilft's!?
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

@cat85, sie wird derzeit nicht geritten, da ich keinen Sattel habe :D
An der Longe läuft sie super schön, es liegt also an mir. :oops:

@wolke, hmm ich hab da schon irgendwie Angst, ich sitze eigentlich kaum ein, weil ich ja weiss, dass sie den Rücken wegdrückt.
Allerdings hatte ich bis jetzt keinen gscheiten passenden Sattel.
Bin eh auf der Suche. Ich habe ja die Hoffnung, dass sich das Problem von alleine lösen könnte, wenn man der Sattel wirklich passt.
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Junito
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Beitrag von Junito »

Man kann im Traben auch in den leichten Sitz gehen. Ist reine Übungssache. Dann würdest du sie gar nicht durch Einsitzen stören. Ist allerdings ziemlich anstrengend und anfangs nur über wenige Tritte durchzuhalten. Vielleicht findet sie so zu einem ruhigeren Takt, und du kannst dann vorsichtig anfangen, sie leicht zu traben.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Weiß nicht ob´s bei Dir hilft, aber vielleicht ne Überlegung wert:

nicht immer 1-1-1-1- aufstehen/einsitzen sondern auch mal jeweils 2 oder 3 Tritte sitzen / aufstehen und auch mal unregelmäßige Rhythmen reinbringen 1 -2 - 1 -2 etc.
Nimmt manchmal schon Tempo raus, weil das Pferd "Huch, was passiert jetzt?" denkt und sich mit seinem Reiter beschäftigt (jedenfalls) :wink:
Krümel
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Beitrag von Krümel »

Hallö Filzi ,

bin früher auch übertrieben hoch aufgestanden beim Leichttraben . Mir hat dann auch der Tip den Wolke gegeben hat geholfen : sich wirklich nur so weit hochlüpfen zu lassen , was das Pferd durch seine Bewegung hergibt . Und konzentriere dich nicht noch darauf , sondern denke an gaaaanz was anderes , oder trabe mal neben jemanden her ( z.B. Gelände ) und ratsch einfach !
Das Traben im leichten Sitz ( Tip von Junito )ist für viele Pferde sehr gut lösend und sie finden ein schönes Tempo ! Geht aber tierisch in die Oberschenkel - Muskelkateralarm . Auch dabei garnicht übertrieben nach vorne - nur ein leichtes Anheben des Gesäßes .Allerdings nicht nur ein paar Tritte , sondern wirklich etliche Runden um die Bahn . Dabei geht das Pferd schnell v/a und lernt den Rücken aufzuwölben , statt ihn wegzudrücken ! Mache ich auch oft , wenn mein Pferd zu Anfang kein v/a anbietet - wobei mit dem neuen Sattel dieses jetzt sofort von ihr angeboten wird ! Vielleicht löst sich bei euch auch einiges mit dem passendem Sattel !
Das Traben mit unterschiedlichen Rhytmen haben wir bei meiner alten RLin auch oft gemacht . Ich habe mich da aber einfach oft regelrecht verkrampft , um diese ungewohnten Bewegungen einzuhalten .

LG

Tina
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Beitrag von Alix_ludivine »

Salut Filzi,

hast Du die Möglichkeit andere Pferde zu reiten? Wenn ja, dann nimm die erstmal als Lehrpferde um Dein Leichttraben zu schulen. Am besten eins mit einem Schulpferdgemüt, dass Du Dich wirklich auf Dich konzentrieren kannst und einfach probieren, wie sich was anfühlt. Meistens ist es wirklich nur ein kleiner AHA-Effekt der fehlt und dann geht das :wink:

LG Alix
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Filzi hat geschrieben:@cat85, sie wird derzeit nicht geritten, da ich keinen Sattel habe :D
An der Longe läuft sie super schön, es liegt also an mir. :oops:
Hm... okay, dann musst du natürlich an dir arbeiten. Da find ich die Idee von Alix_ludivine gut, das erstmal auf einem anderen (Schul-)Pferd zu üben. Die lassen sich meist nicht so schnell aus der Ruhe bringen.
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Beitrag von Carmen »

Fürs langsamere Aufstehen hilft wirklich nur, sich ganz darauf zu konzentrieren. Ist eine schwierige Sache, aber da hilft wirklich nur Üben. Tricks kenne ich dafür keine.

Mal eine andere Frage: Was machst du derweil mit einen Händen? Oft hält man - ob bewusst oder unbewusst - die Nähmaschinen-Pferdchen viel zu sehr zurück und hängt m.o.w. im Maul. Dann rennen die erst recht.
Am hingegebenen Zügel reiten kann da gut helfen. Dann natürlich immer ans langsamere Aufstehen denken.

An deiner Art Leichtzutraben scheint es ja nicht zu liegen. Nach deiner Beschreibung klingt es geradezu perfekt. :wink:
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Ielke hat geschrieben:Weiß nicht ob´s bei Dir hilft, aber vielleicht ne Überlegung wert:

nicht immer 1-1-1-1- aufstehen/einsitzen sondern auch mal jeweils 2 oder 3 Tritte sitzen / aufstehen und auch mal unregelmäßige Rhythmen reinbringen 1 -2 - 1 -2 etc.
Nimmt manchmal schon Tempo raus, weil das Pferd "Huch, was passiert jetzt?" denkt und sich mit seinem Reiter beschäftigt (jedenfalls) :wink:
Damit habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Damit trainiert man auch Koordination und Körperspannung, und das ist ja nie verkehrt :wink:
Außerdem kommt man dabei kurzfristig etwas tiefer in den Sattel, was viele Pferde dazu veranlasst, langsamer zu werden. Aber ob das bei weggedrücktem Rücken so gut ist, wage ich zu Bezweifeln. Deshalb, in diesem Fall: Leichter Sitz bis das Pferd sich fallen lässt. Ist gar nicht sooo anstrengend, einige Minuten am Stück kann man das schon durchhalten.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Mit dem leichten Sitz habe ich auch schon gute Erfahrungen gemacht, im Gelände habe ich das gemacht, weil sie wieder so verspannt gerannt ist.
Hat geholfen, aber meine Oberschenkel brauchen da wesentlich mehr Übung. :D

An ein Schulpferd habe ich auch schon gedacht, aber bei uns im Stall gibt es keines und die Reitschulen.......naja da bin ich eher ein Gegner davon und ich würde das noch unterstützen wenn ich dort Stunden nehme.

Aber so ne Sitzlonge wär schon längst wieder überfällig. :oops:
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