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Huflederhautentzündung

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 08:37
von emproada
Obiges ist bei meinem Pferd gestern diagnostiziert worden.
Wer hat Erfahrungen damit? Wie oft und wieviel habt Ihr gekühlt? Wieviel das Pferd bewegt und was wurde in der Zeit und danach gefüttert?
Auf was ist sonst noch zu achten?

Vielen Dank für Eure Antworten!!

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 08:53
von lalala
Ich würde mich im hufreheforum einlesen und lieber dort nachfragen :wink:

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 09:21
von greta j.
Hallo Tina,

ich könnte dir einiges über Hufrehe erzählen, aber Huflederhautentzündung... :?

Mir ist noch immer nicht ganz klar, was die Huflederhautentzündung von der Rehe abgrenzt und die Infos, die ich dazu gelesen habe, waren auch nicht so richtig eindeutig (zumindest nicht für mich). :?

Ich schreib dir kurz ne PN.

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 10:27
von emproada
Wenn ich den TA richtig verstanden habe, ist das nicht das Gleiche. Er möchte nur vermeiden, das Rehe hinterherkommen, deshalb darf ich im Moment kein Kraftfutter füttern.

Und im Hufreheforum habe ich zumindestens bei den Überschriften, nichts über Huflederhautentzündung gefunden. Hier hat doch bestimmt auch irgendjemand Erfahrungen, oder ist meiner das erste Pferd das so etwas hat?

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 10:38
von Nora
Hallo emproada,

hier ein paar Links zu Seiten mit unabhängigen Informationen zu Huflederhautentzündung und Hufrehe. Ich glaube, man ist sich nämlich nicht so ganz einig darüber, ob das nun zwei verschiedene Erkrankungen sind oder nicht....

http://www.gesundehufe.com/hufrehe.html

http://www.besw.de/huferkrankung_lexikon1_1.htm#2

http://equivetinfo.de/html/hufrehe.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Huflederha ... C3%BCndung

Bei dem Wikipedia-Link kommst Du erstmal nur auf eine Übersichtsseite und kannst von dort weiterklicken. Denn leider gibt es selbst bei Huflederhautentzündungen mehrere verschiedene Varianten. Lies Dich ein und löchere Tierarzt und Hufschmied/-pfleger mit Fragen! Häufig wird nach Schema F verfahren, und das kann schnell ins Auge gehen.

Wünsche gute Besserung und liebe Grüße,

Iris

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 10:47
von Nilspferd
Nein, mein Pferd hatte vor Jahren auch mal eine, die allerdings zuerst als Rehe diagnostiziert wurde (weil er ein Haflinger ist :P). Der 2. TA den ich damals holte, erklärte mir, dass die Huflederhautentzündung eigentlich eine "harmlosere" Variante der (Belastungs-)Rehe ist. Ausgelöst wurde sie damals durch Eisenabnahme und zu starkes Kürzen des Tragrandes. Behandelt wurde er damals wirklich wie ein Rehepferd - Boxenruhe, Kühlen wenn ich da war, Finadyne, später kurze Spaziergänge auf weichem (!!!) Böden soweit er sich bewegen mochte und nach Abklingen der Entzündung Beschlag mit Luwex + Silikon.

Hm, die "klassische Rehe" ist ja eine (Eiweiß)Vergiftung, während die Huflederhautentzündung ja "mechanische" Ursachen hat. Was nun aber die Belastungsrehe von der HLE unterscheidet, weiß ich leider auch nicht... :?

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 11:04
von emproada
@Nora: Danke!

@Nilspferd: so hatte ich das auch verstanden, dass das die harmlosere Form ist.
Und Paco läuft heute auch wieder einigermaßen und vor allem freiwillig. Fütterung wurde auch nicht umgestellt und bewegt sich im normalen Rahmen, also kann es definitiv kein Eiweißüberschuß sein.

Und wären dann nicht auch an den Hufen Veränderungen zu sehen?

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 11:15
von Carmen
Eine Rehe ist eine Huflederhautentzündung. Wahrscheinlich ist es bei deinem Pferd einfach noch nicht zu einer Ödematisierung und damit einer "Lockerung" der Hufkapsel gekommen. Dürfte aber eine Vorstufe zur Rehe sein.
Nilspferd hat geschrieben:Hm, die "klassische Rehe" ist ja eine (Eiweiß)Vergiftung, während die Huflederhautentzündung ja "mechanische" Ursachen hat. Was nun aber die Belastungsrehe von der HLE unterscheidet, weiß ich leider auch nicht...
Das stimmt so nicht. Eine Rehe kann ganz verschiedene Ursachen haben. Es gibt Belastungsrehe, Rehe bei Nachgeburtsverhaltung, Überfütterung mit Lactanen und Eiweißen etc.
Das ist alles eine "klassische" Rehe, weil die Symptome gleich sind. Es handelt sich dabei um eine Stoffwechselstörung, bei der es zu einer Ödembildung im Huf kommt. Diese Wassereinlagerungen drücken quasi die Hufwand aus ihrer Verankerung. Im schlimmsten Fall eben bis zum Ausschuhen.

Veränderungen an den Hufen sind höchstens mit viel Erfahrung an der weißen Linie zu erkennen. Es ist ja noch keine chronische Rehe, wo sich der gesamte Huf verformt und sich evtl. das Hufbein absenkt / rotiert.

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 13:44
von -Tanja-
Unsere damalige Hufpflegerin hattte vor Jahren mal zu viel weggeschnitten. Hiernach ging Laika unglaublich fühlig. Der sofort hinzugezogene TA diagnostizierte Huflederhautentzündung, verordnete entzündungshemmende Spritzen und Gluboli. Nach ca. 2 Wochen war alles wieder im Lot. Ich habe mich damals allerdings noch nicht sonderlich schlau gemacht, was eine Huflederhautentzündung nun von einer Rehe untercheidet, obwohl Laika ein potentieller Kandidat dafür ist, da sie früher wohl schon mal Rehe gehabt haben muß.

Denke aber auch, daß Du da im Barhufforum einiges mehr dazu finden wirst.

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 15:35
von Julia
Bist Du Dir sicher, dass es eine Huflederhautentzündung ist?
Denn eigentlich ist das wohl tatsächlich eine Rehe. Die Vorstufe davon mit sehr ähnlichen Sympthomen ist die Huflederhautreizung...

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 15:59
von emproada
@Cosi: was ist schon sicher? :wink: Der TA hat es so gesagt und es sind definitiv noch keine Rehe, man muss jetzt nur aufpassen das auch keine daraus werden.
Aber bei der Unterscheidung Huflederhautentzündung/Rehe scheiden sich wohl die Geister genauso wie bei den Ursachen dafür.

Ich habe aber die Hoffnung, dass wir drum herum kommen weil es gleich am ersten Tag festgestellt wurde. Davor ging Paco ja absolut klar im Schritt.

Verfasst: Fr, 22. Aug 2008 20:56
von greta j.
Carmen hat geschrieben:
Nilspferd hat geschrieben:Hm, die "klassische Rehe" ist ja eine (Eiweiß)Vergiftung, während die Huflederhautentzündung ja "mechanische" Ursachen hat. Was nun aber die Belastungsrehe von der HLE unterscheidet, weiß ich leider auch nicht...
Das stimmt so nicht. Eine Rehe kann ganz verschiedene Ursachen haben. Es gibt Belastungsrehe, Rehe bei Nachgeburtsverhaltung, Überfütterung mit Lactanen und Eiweißen etc.
Mal ne doofe Frage: Was sind denn Lactane? Ich kenn nur Fructan, als einen der großen Hufreheauslöser.

Verfasst: Sa, 23. Aug 2008 11:41
von emproada
Ist Lactat nicht Milchzucker? Oder stehe ich jetzt auch aufm Schlauch? :kopfkratz:

Verfasst: Sa, 23. Aug 2008 19:30
von gamberro
Hallo,

lactat ist milchsäure, die bei dem abbau von zuckern (glycolyse, anaerob) entsteht.

Fructane (zucker in den pflanzen) führen auch zu rehe und sind in frühem gras bzw wenn es wechselwetter gibt vermehret zu finden.

zum thema: das pferd meiner mutter hat auch mit huflederhautentzündungen zu kämpfen und wir haben festgestellt das das einzige was wirklich hilft ein beschlag ist. auch wenn der kleine super hufe hat ohne geht es leider gar nicht mehr....

lg

Verfasst: Sa, 23. Aug 2008 19:56
von Yve9979
Schlumpf hatte bei seinen Abszessen auch eine Huflederhautentzündung. Meines Wissens nach hat das aber nix mit der klassischen Hufrehe zu tun.
Durch die Abzesse bildete sich zu viel Druck, der auch schmerzhaft war. Dadurch war die Huflederhaut gereizt und schmerzte. Huflederhautentzündung ist aber im Normalfall (so wie ich es kenne) nach etwa 14 Tagen wieder ok. Kommt halt je auf die Ursache an. An Fütterung, etc. musste aber nix geändert werden.