Jungpferd auf der Koppel nicht zu bremsen

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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kallisto
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Jungpferd auf der Koppel nicht zu bremsen

Beitrag von kallisto »

Hallo,

mein Kamikaze-Vollblüter (3,5 Jahre) ist derzeit auf Machokurs und auch zweiter in der fünfköpfigen und konstanten Herde, was er tagtäglich verteidigen "muss". Außer er sind alle friedlich und nur mäßig lauffreudig. Er ist also sein eigenes Problem und er weiß, dass er durch Schnelligkeit und Wendigkeit alle schlägt. Egal, ob er dabei über seine eigenen Beinen stolpert. Die Weide ist groß genug, hangfällig und griffig.

Er puscht sich beim Spielen regelmäßig hoch, sprintet, stolpert, stoppt abrupt und macht in einem Sprung 180°-Drehungen auf der Hinderhand. Seine Sehnen an den Hinterbeinen sind in sporadischen Abständen leicht angelaufen und warm. Lahmen tut er nicht. Nach seiner Rutschpartie in einer nassen Nacht, haben sich sogar Gallen am Sprunggelenk gebildet, die aber zum Glück wieder zurück gegangan sind. Da lahmte er ganz leicht und stand eine Woche nachts in der Box. Da es tagsüber warm war, hielt sich die Raserei in Grenzen. Nur mußte er dadurch seinen Rang immer wieder bestätigen und Haffi versuchte "aufzusteigen", was die Sache nicht erleichterte. Seitdem er wieder 24-h draußen ist, hat sich das beruhigt, aber er versucht trotzdem jedem zum Spielen zu animieren.
Seitdem es tagsüber kälter ist, rennt er nicht mehr nur nachts, so dass nächtliches Reinstellen nichts bringen würde. Ich will ihn weder in die Box stellen, noch ihm die Freude nehmen. Aber so kann es auch nicht weitergehen. Er wird auch nicht müde, so dass Arbeiten (er wird noch nicht geritten) eher zusätzlich und sinnlos belasten würde. Ich kühle die Sehnen und trage Acetat auf. Gleichzeitig hoffe ich ihn durch Klettern und Spazierengehen ihn auch mental etwas Abwechselung zu bieten.

Jetzt frage ich mich, kann man ihn leicht besänftigen? So dass er sich nicht mehr so hochpuscht und vielleicht schneller ein Ende findet, auch wenn er es von Natur mitbringt. Es ist zur Zeit eher eine Phase, weil er nicht immer so aktiv ist. Ich denke an Zusatzfutter / Kräuter evtl. auch homöopathisch/ Bachblüten. Wer hat Erfahrungen, was gut wirkt? Angeboten wird ja viel... Aber was hilft wirklich?

LG Susi
Julia
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Beitrag von Julia »

Ich habe bei sowas sehr gute Erfahrungen mit Bachblüten gemacht...
Suche dir doch mal jemanden der damit arbeitet und schau ob ihr da was passendes findet.
Liebe Grüße, Julia
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Bachblüten halte ich auch für eine gute Idee...
LG
Sheitana
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Jen
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Beitrag von Jen »

Der zweite Rang ist oft mit dem grössten Stress verbunden. Man sieht es sehr häufig, dass nicht - wie oft fälschlicherweise angenommen - die ranghöchsten oder rangniedriegsten die höchste Aggressionsbereitschaft und niedrigste Toleranzschwelle haben, sondern der zweite Rang. Von dem her: soweit alles normal. Wenn natürlich auch unangenehm.

Ich kenne auch so ein Pferd. Und da gibt es nur eins: der muss zusätzlich kopf- und körperlich ausgelastet werden durch Arbeit mit dem menschen. Das sind Arbeitstiere, die je mehr sie tun desto zufriedener werden und sich so auch gesundheitlich weniger belasten, als wenn sie ständig "rumsauen" und die anderen ärgern und so auch ständig auf den Kopp kriegen.

3.5j. ist ein gutes Alter um die Arbeit zu beginnen, falls du es nicht bereits getan hast, würde ich das schleunigst machen, denn er "schreit" geradezu danach. Ich bin sonst mit Jungpferden auch eher vorsichtig und lieber zu langsam als zu schnell. Aber es gibt wirklich Pferde, die brauchen diese Auslastung um kopfmässig zufrieden zu sein.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Welche Leute kennen sich mit Bachblüten aus?

Er wird schon leicht gearbeitet. Viel Gelände, Bodenarbeit und leichtes Longieren. Aber selbst nach 2 h Klettern hat er nach 15 Min. Pause mit Toben begonnen, obwohl er entspannt und ausgelastet erschien. Er würde auch lahmend auf drei Beinen laufen...
Mittlerweile überlege ich auch, ob es nicht besser ist, ihn vermehrt und damit kontrolliert zu belasten, als ihn Toben zu lassen. Körperlich hat er sich in dem Sommer gut entwickelt. Aber er hat einfach soviel Feuer, dass er sich so schnell hochpuscht, dass er trotz vermehrter Bewegung auch noch toben würde.

Die Sehnen sind nun schon seit 4 Wochen angeschlagen. Mal bißchen besser, mal wieder schlimmer incl. Wunden an den Beinen.

LG Susi
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Tierheilpraktiker kennen sich in der Regel mit Bachblüten aus...
LG
Sheitana
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