Äußerer Zügel
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- Josatianma
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Äußerer Zügel
Blöde Überschrift, ich weiß, aber mir ist gerade nichts kreativers eingefallen.
Seit dem DOB-Kurs beschäftigt mich eine Thematik zu der ich gerne mal unterschiedliche Meinungen hören würde:
Ich sollte im Galopp auf einer Volte reiten. Da Pico dies reichlich anstrengend fand, habe ich, wie ich es bei Bea Borelle gelernt habe den äußeren Zügel am Hals angelegt, um Picos Schulter zu dirigieren.
Dies wurde von DOB korrigiert. Ich sollte in jeder Wendung den äußeren Zügel länger lassen. Sein liebstes Bild ist das vom 4-er-Zug-fahren, wo in Wendungen die äußeren Leinen gut nachgelassen werden. Da ich die Hand ja wieder zur Seite in Richtung Pico's Hals lege, würde ich den Zügel in dem Moment ja wieder verkürzen.
Wie macht ihr das und warum macht ihr das so?
Seit dem DOB-Kurs beschäftigt mich eine Thematik zu der ich gerne mal unterschiedliche Meinungen hören würde:
Ich sollte im Galopp auf einer Volte reiten. Da Pico dies reichlich anstrengend fand, habe ich, wie ich es bei Bea Borelle gelernt habe den äußeren Zügel am Hals angelegt, um Picos Schulter zu dirigieren.
Dies wurde von DOB korrigiert. Ich sollte in jeder Wendung den äußeren Zügel länger lassen. Sein liebstes Bild ist das vom 4-er-Zug-fahren, wo in Wendungen die äußeren Leinen gut nachgelassen werden. Da ich die Hand ja wieder zur Seite in Richtung Pico's Hals lege, würde ich den Zügel in dem Moment ja wieder verkürzen.
Wie macht ihr das und warum macht ihr das so?
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Was wurde denn genau kritisiert?
Der kürzere Zügel oder das Zügel anlegen?
Ich glaube, ich arbeite schon auch mit Zügel anlegen. Da ich allerdings die Zügellänge laufend korrigiere und verändere, muß ich mal beobachten, ob ich den Zügel am Beginn der Biegung bewusst verlängere - ich fürchte aber nicht... Könnte mir eher vorstellen, daß ich leicht mit der Hand vorgehe, aber das käme ja quasi aufs selbe raus.
Und ich meine mich auch erinnern zu können, daß Desmond mal gezeigt hat, daß durch die leichte Drehung des Oberkörpers in die Wendung der äußere Zügel automatisch länger wird, weil die äußere Schulter vorgeht - was bei entsprechender Feinabstimmung ausreichen sollte.
Der kürzere Zügel oder das Zügel anlegen?
Ich glaube, ich arbeite schon auch mit Zügel anlegen. Da ich allerdings die Zügellänge laufend korrigiere und verändere, muß ich mal beobachten, ob ich den Zügel am Beginn der Biegung bewusst verlängere - ich fürchte aber nicht... Könnte mir eher vorstellen, daß ich leicht mit der Hand vorgehe, aber das käme ja quasi aufs selbe raus.
Und ich meine mich auch erinnern zu können, daß Desmond mal gezeigt hat, daß durch die leichte Drehung des Oberkörpers in die Wendung der äußere Zügel automatisch länger wird, weil die äußere Schulter vorgeht - was bei entsprechender Feinabstimmung ausreichen sollte.
Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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- Josatianma
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@ottilie: Das der äußere Zügel durch den Drehsitz eh verlängert wird ist ja klar. Aber Desmond meinte, daß ich in dem Moment, in dem ich die Hand zur Seite bewege, um den Zügel an den Hals zu legen für die Schulterkontrolle den Zügel wieder verkürzen würde und damit kontraproduktiv arbeite.
Liebe Grüße, Sabine
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Eigentlich kann der Zügel doch nur dann kürzer werden, wenn die Hand wieder zurückgeht (auch wenn das gar nicht beabsichtigt war).
Sprich, wenn die Seitwärtsbewegung der Hand mit einer leichten Vorwärtsbewegung kombiniert wird, dürfte es doch eigentlich kein Thema mehr sein...
Es grüsst ottilie
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Mal ein Gedankengang....
Wenn ich den Zügel länger gebe, löse ich ja die Verbindung...vielleicht möchte DOB nicht daß da irgendeine Form der Begrenzung ensteht ?
Neee, ist ja auch quatsch, die Verbindung gebe ich ja nicht auf....
Ich selber lege den Zügel nicht an den Hals und je nach Pferd und Enge der Biegung reichen auch Schulterdrehung oder ich gehe halt leicht vor....
Wenn ich den Zügel länger gebe, löse ich ja die Verbindung...vielleicht möchte DOB nicht daß da irgendeine Form der Begrenzung ensteht ?
Neee, ist ja auch quatsch, die Verbindung gebe ich ja nicht auf....
Ich selber lege den Zügel nicht an den Hals und je nach Pferd und Enge der Biegung reichen auch Schulterdrehung oder ich gehe halt leicht vor....
Liebe Grüße, Julia
Ich reite auch damit, den äußeren Zügel in der Wendung etwas länger zu lassen. Natürlich nicht soviel, dass die Verbindung verloren geht - wobei selbst das am Anfang zum Erlernen okay ist.
Das Pferd muss sich erst trauen, sich selbst zu stellen. Durch den Drehsitz kommt zwar die äußere Schulter leicht nach vorn und damit der Zügel auch etwas in Richtung Maul vor, aber das reicht noch nicht, damit sich das Pferd wirklich stellen kann ohne außen Zug im Maul zu bekommen.
Man kann die Wendung bzw. auch schon eine Stellung - mal vom Sitz abgesehen - schon allein durch das Nachgeben am äußeren Zügel einleiten. Die Pferde lernen das unglaublich schnell, und beim Reiten in Anlehnung hat man eine wesentlich geringere Einwirkung als beim Anlegen des äußeren oder Klingeln am inneren Zügel. Wendungen durch Anlegen des äußeren Zügels finde ich eher angebracht beim Reiten am durchhängenden Zügel.
Vielleicht besteht auch die Gefahr beim Anlegen, dass man das Pferd dadurch auf die innere Schulter bringt? Könnte ich mir gut vorstellen, da ich z.B. den inneren Zügel mehr anlege, um das Pferd eher auf die äußere Schulter zu bringen.
Das Pferd muss sich erst trauen, sich selbst zu stellen. Durch den Drehsitz kommt zwar die äußere Schulter leicht nach vorn und damit der Zügel auch etwas in Richtung Maul vor, aber das reicht noch nicht, damit sich das Pferd wirklich stellen kann ohne außen Zug im Maul zu bekommen.
Man kann die Wendung bzw. auch schon eine Stellung - mal vom Sitz abgesehen - schon allein durch das Nachgeben am äußeren Zügel einleiten. Die Pferde lernen das unglaublich schnell, und beim Reiten in Anlehnung hat man eine wesentlich geringere Einwirkung als beim Anlegen des äußeren oder Klingeln am inneren Zügel. Wendungen durch Anlegen des äußeren Zügels finde ich eher angebracht beim Reiten am durchhängenden Zügel.
Vielleicht besteht auch die Gefahr beim Anlegen, dass man das Pferd dadurch auf die innere Schulter bringt? Könnte ich mir gut vorstellen, da ich z.B. den inneren Zügel mehr anlege, um das Pferd eher auf die äußere Schulter zu bringen.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
- Josatianma
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Also die Verbindung soll und wird ja eigentlich nicht aufgegeben. Das ist zwar ein typischer Anfängerfehler. Wie oft im Unterricht sage ich bei Anfängern, daß der äußere Zügel nicht durchhängen soll.
Ich habe mir dazu mittlerweile einige Gedanken gemacht und auch wenn die Frage für manche im Moment banal erscheint, ist sie recht spannend. Auch im Hinblick, daß das Anlegen des äußeren Zügels zwar bereits von Guérinière beschrieben wurde, aber zu diesen Zeiten ja nur einhändig geritten wurde.
Ich habe mir dazu mittlerweile einige Gedanken gemacht und auch wenn die Frage für manche im Moment banal erscheint, ist sie recht spannend. Auch im Hinblick, daß das Anlegen des äußeren Zügels zwar bereits von Guérinière beschrieben wurde, aber zu diesen Zeiten ja nur einhändig geritten wurde.
Liebe Grüße, Sabine
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@Josa: Dürfen wir an den Gedanken teilhaben
Und - soweit ich mich erinnere, hat BB mal die einhändige Zügelführung wie einen joystick beschrieben - vor, zurück, links, rechts. Da lässt sich ja ein Anlegen des äusseren Zügels auch nicht unbedingt vermeiden!

Und - soweit ich mich erinnere, hat BB mal die einhändige Zügelführung wie einen joystick beschrieben - vor, zurück, links, rechts. Da lässt sich ja ein Anlegen des äusseren Zügels auch nicht unbedingt vermeiden!
Es grüsst ottilie
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- Josatianma
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Das ist richtig, wenn du ihn anlegts machst du den Zügel kürzer und verhinderst somit die Dehnung bzw. das Mitgehen des Halses in die Biegung. Wir sollten sogar zu Beginn bei S. immer vor der Wendung den äußeren Zügel etwas nachgeben, damit sich das Pferd dehnen kann. Am Anfang wie immer etwas überdeutlich, um dann in eine immer kleinere Bewegung überzugehen. Es funktioniert. Es sollte dann reichen, wenn man wie gewohnt sich in der Schulter mitdeht, dann gibt man ja auch nach.Josatianma hat geschrieben:@ottilie: Das der äußere Zügel durch den Drehsitz eh verlängert wird ist ja klar. Aber Desmond meinte, daß ich in dem Moment, in dem ich die Hand zur Seite bewege, um den Zügel an den Hals zu legen für die Schulterkontrolle den Zügel wieder verkürzen würde und damit kontraproduktiv arbeite.
LG mellison
Reiten ist ganz einfach denn du brauchst fast nichts machen. Reiten ist aber auch ganz schwer denn du darfst auch fast nichts machen.
Reiten ist ganz einfach denn du brauchst fast nichts machen. Reiten ist aber auch ganz schwer denn du darfst auch fast nichts machen.
Josatianma, ich probier es mal, vielleicht trifft es ein bisschen deine Frage. Ist nur "mein" System und funktioniert daher vielleicht nur bei meinen Pferden, aber ich versuch mal zu beschreiben was ich meine:
Ich finde es kommt völlig auf die Losgelassenheit und Durchlässigkeit des Pferdes an!!
So kann ich in einer Stunde mal mehr mit Nachgeben des äußeren Zügels reiten, mal nur durch Anlegen des äuß. Zügels. Solange ich das Gefühl habe, dass mein Pferd noch nicht butterweich durchlässig ist und nicht wirklich reel über den Rücken geht, halte ich in Wendungen auch lieber die äußere Hand etwas entfernt vom Hals, um jedem Dehnversuch des Pferdes sofort nachzukommen und einen feineren Kontakt zum Maul zu haben. Das ist ja das Schöne an Wendungen, dass es immer eine neue Chance ist, den Widerrist und Rücken wieder etwas zu heben bzw. die Oberlinie zu verlängern. Bei angelegtem Zügel ist die Bereitschaft zum Dehnen etwas geringer, daher beginne ich zumindest die Wendungen mit vom Hals etwas weggenommener Hand und gebe den Zügel soviel nach wie sich das Pferd dehnen möchte.
Ich setze dabei den äußeren Zügel dann nur stärker ein, wenn sich das Pferd auf die äußere Schulter fallen lässt. Also als Korrekturmittel zum Wiederherstellen des Gleichgewichts.
Anders ist es dann wenn das Pferd durchlässig ist und schön mit gedehnter Oberlinie über den Rücken läuft. Jetzt ist der Zeitpunkt da, wo man wunderbar einhändig reiten kann und doch immer diese ganz zarte Bereitschaft des Dehnens im Zügel spüren kann. Jetzt ist für mich eher der Moment da, über das Anlegen des äußeren Zügels zu wenden. Die Wendungen haben jetzt aber mehr die Funktion des Versammelns. Durch das Anlegen des äußeren Zügels (Pferd dabei gut gebogen) tritt nun das innere Hinterbein viel intensiver unter, das ganze Pferd kommt versammelter, zusammengeschobener, runder aus der Wendung heraus.
Und je nach Erfordernis wechsle ich in meinem System. Das kann selbst beim Reiten einer Schlangenlinie manchmal nötig sein, beides zu benützen (z.B. je nach Schiefe und Neigung des Pferdes, sich mehr auf eine Schulter zu stützen).
Ich finde übrigens schon, dass der feine Kontakt zum Pferdemaul durch das Anlegen des Zügels etwas "vergröbert" wird. Wenn das Pferd also absolut im Gleichgewicht läuft, in der von mir gewünschten Dehnungshaltung oder Versammlung, gibt es für mich keinen dringenden Anlass den Zügel anzulegen, es sollte dann der Wechsel der Blickrichtung als Hilfe genügen.
Nachtrag: Bei Pferden die vorwiegend am losen Zügel geritten werden und auf das Anlegen des äußeren Zügels "konditioniert" sind (wie beim Westernreiten), ist das System natürlich wieder völlig anders ...
Ich finde es kommt völlig auf die Losgelassenheit und Durchlässigkeit des Pferdes an!!
So kann ich in einer Stunde mal mehr mit Nachgeben des äußeren Zügels reiten, mal nur durch Anlegen des äuß. Zügels. Solange ich das Gefühl habe, dass mein Pferd noch nicht butterweich durchlässig ist und nicht wirklich reel über den Rücken geht, halte ich in Wendungen auch lieber die äußere Hand etwas entfernt vom Hals, um jedem Dehnversuch des Pferdes sofort nachzukommen und einen feineren Kontakt zum Maul zu haben. Das ist ja das Schöne an Wendungen, dass es immer eine neue Chance ist, den Widerrist und Rücken wieder etwas zu heben bzw. die Oberlinie zu verlängern. Bei angelegtem Zügel ist die Bereitschaft zum Dehnen etwas geringer, daher beginne ich zumindest die Wendungen mit vom Hals etwas weggenommener Hand und gebe den Zügel soviel nach wie sich das Pferd dehnen möchte.
Ich setze dabei den äußeren Zügel dann nur stärker ein, wenn sich das Pferd auf die äußere Schulter fallen lässt. Also als Korrekturmittel zum Wiederherstellen des Gleichgewichts.
Anders ist es dann wenn das Pferd durchlässig ist und schön mit gedehnter Oberlinie über den Rücken läuft. Jetzt ist der Zeitpunkt da, wo man wunderbar einhändig reiten kann und doch immer diese ganz zarte Bereitschaft des Dehnens im Zügel spüren kann. Jetzt ist für mich eher der Moment da, über das Anlegen des äußeren Zügels zu wenden. Die Wendungen haben jetzt aber mehr die Funktion des Versammelns. Durch das Anlegen des äußeren Zügels (Pferd dabei gut gebogen) tritt nun das innere Hinterbein viel intensiver unter, das ganze Pferd kommt versammelter, zusammengeschobener, runder aus der Wendung heraus.
Und je nach Erfordernis wechsle ich in meinem System. Das kann selbst beim Reiten einer Schlangenlinie manchmal nötig sein, beides zu benützen (z.B. je nach Schiefe und Neigung des Pferdes, sich mehr auf eine Schulter zu stützen).
Ich finde übrigens schon, dass der feine Kontakt zum Pferdemaul durch das Anlegen des Zügels etwas "vergröbert" wird. Wenn das Pferd also absolut im Gleichgewicht läuft, in der von mir gewünschten Dehnungshaltung oder Versammlung, gibt es für mich keinen dringenden Anlass den Zügel anzulegen, es sollte dann der Wechsel der Blickrichtung als Hilfe genügen.
Nachtrag: Bei Pferden die vorwiegend am losen Zügel geritten werden und auf das Anlegen des äußeren Zügels "konditioniert" sind (wie beim Westernreiten), ist das System natürlich wieder völlig anders ...
- Josatianma
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@padruga: Bei PK wird es aber für alles eingesetzt.
Mein Gedanke war auch, daß sich die Bahnfiguren ja mittlerweile geändert haben. Waren früher Volten nicht immer eckig. Wurde eine Ecke nicht auch eher als Wendung auf der Hinterhand geritten?
Bei einem PK-Lehrer habe ich das Anlegen des äußeren Zügels für alle Korrekturen der Schulter gelernt. Vorher habe ich auch einfach nur den äußeren Zügel nachgegeben und mit den entsprechenden übrigen Hilfen die Wendung eingeleitet. Interessant wäre es dann eben, ab welchem Versammlungsgrad eher mit dem Anlegen des äußeren Zügels gearbeitet wird und ob es eben überhaupt Sinn macht in einer Dehnungshaltung damit zu arbeiten.
Mein Gedanke war auch, daß sich die Bahnfiguren ja mittlerweile geändert haben. Waren früher Volten nicht immer eckig. Wurde eine Ecke nicht auch eher als Wendung auf der Hinterhand geritten?
Bei einem PK-Lehrer habe ich das Anlegen des äußeren Zügels für alle Korrekturen der Schulter gelernt. Vorher habe ich auch einfach nur den äußeren Zügel nachgegeben und mit den entsprechenden übrigen Hilfen die Wendung eingeleitet. Interessant wäre es dann eben, ab welchem Versammlungsgrad eher mit dem Anlegen des äußeren Zügels gearbeitet wird und ob es eben überhaupt Sinn macht in einer Dehnungshaltung damit zu arbeiten.
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Ich denke schon .Wurde eine Ecke nicht auch eher als Wendung auf der Hinterhand geritten?
Das sieht man auch noch oft bei kurzen Iberern, die stark gestellt, aber im Körper fast ungebogen über den äußeren Zügel gewendet werden. Die wenden über vermehrt die Hinterhand, aber der Körper bleibt oft in sich völlig gerade. Und es fehlt ihnen oft an Losgelassenheit und Rückentätigkeit
Das sehe ich auch so, für alle Korrekturen der Schulter, aber man muss ja nicht in jeder Wendung die Schulter immer "korrigieren".Bei einem PK-Lehrer habe ich das Anlegen des äußeren Zügels für alle Korrekturen der Schulter gelernt.
Aber in sehr engen Wendungen liegt der äußere Zügel ja dann sowieso irgendwann am Hals an, wenn man die Hände nicht ewig weit auseinander nehmen will. Aber enge Wendungen reitet man ja auch eher schon mehr versammelt.
Ich äußere mich hier mal als Fahrer und nicht als Reiter. Wir haben nach Achenbach gelernt, also Wendungen werden durch Nachgeben der äußeren Leinen und Annehmen der inneren Leinen gefahren.
Achenbach lebte um die Jahrhundertwende, als Kutschen noch Fortbewegungsmittel waren und dort war der Hauptzweck des Achenbachsystems zweckmäßiges, sicheres und pferdeschonendes Fahren.
Nach erfolgreicher Prüfung sagte unser Fahrlehrer beim weiteren Unterricht als allererstes: vergesst Achenbach. Wir fahren Wendungen nun auch mit den äußeren Leinen in Anlehnung, alles andere ist heute nicht mehr praktikabel/zeitgemäß, denn wir fahren keine Bierfässer oder andere schwere Lasten - wie früher - durch die Gegend.
Ein anderes Beispiel: wenn wir auf einer geraden Straße fahren und die Pferde gucken nach rechts, dann korrigieren wir nicht, indem wir rechts nachgeben. Dann würden die Pferde sich nämlich noch deutlicher an die linke Leine stellen und weiter nach rechts gucken. Stattdessen wird links gestellt und links getrieben, damit sich die Pferde wieder an die rechten Leinen stellen.
Beim Reitern reite ich leider zuwenig am äußeren Zügel und schaffe mir damit Probleme. Zwischen den Feiertagen habe ich die Zeit genutzt und gerade hierdran sehr intensiv gearbeitet. Seitdem fallen die Pferde nicht mehr so leicht über die Schulter nach außen und sind für mich viel angenehmer zu reiten. Allerdings lege ich nicht bewußt den Zügel an den Hals.
Achenbach lebte um die Jahrhundertwende, als Kutschen noch Fortbewegungsmittel waren und dort war der Hauptzweck des Achenbachsystems zweckmäßiges, sicheres und pferdeschonendes Fahren.
Nach erfolgreicher Prüfung sagte unser Fahrlehrer beim weiteren Unterricht als allererstes: vergesst Achenbach. Wir fahren Wendungen nun auch mit den äußeren Leinen in Anlehnung, alles andere ist heute nicht mehr praktikabel/zeitgemäß, denn wir fahren keine Bierfässer oder andere schwere Lasten - wie früher - durch die Gegend.
Ein anderes Beispiel: wenn wir auf einer geraden Straße fahren und die Pferde gucken nach rechts, dann korrigieren wir nicht, indem wir rechts nachgeben. Dann würden die Pferde sich nämlich noch deutlicher an die linke Leine stellen und weiter nach rechts gucken. Stattdessen wird links gestellt und links getrieben, damit sich die Pferde wieder an die rechten Leinen stellen.
Beim Reitern reite ich leider zuwenig am äußeren Zügel und schaffe mir damit Probleme. Zwischen den Feiertagen habe ich die Zeit genutzt und gerade hierdran sehr intensiv gearbeitet. Seitdem fallen die Pferde nicht mehr so leicht über die Schulter nach außen und sind für mich viel angenehmer zu reiten. Allerdings lege ich nicht bewußt den Zügel an den Hals.
Josa: Und was macht der innere Zügel? Bleibt er einfach stehen? Ich würde gern mal ,einfach interessehalber, ausprobieren wie es sich anfühlt - obwohl ich für mich den äußeren Zügel auch anlege.
Betrachtet man das Abwenden als Veränderung des Gleichgewichts, macht es für mich schon Sinn gezielt die Schulter zu manipulieren, denn hier spielt sich die Gewichtsverlagerung ja ab.
Außerdem arbeite ich so direkt dem Geraderichten zu. Denn je besser das Pferd auf den angelegten äußeren Zügel reagiert, desto leichter und unauffälliger, aber desto effektiver, kann ich dann die Schulter auf die Hinterhand ausrichten.
Und: Ich kann doch auch mit einem angelegten äußeren Zügel dem Pferdemaul folgen, oder nicht?
Betrachtet man das Abwenden als Veränderung des Gleichgewichts, macht es für mich schon Sinn gezielt die Schulter zu manipulieren, denn hier spielt sich die Gewichtsverlagerung ja ab.
Außerdem arbeite ich so direkt dem Geraderichten zu. Denn je besser das Pferd auf den angelegten äußeren Zügel reagiert, desto leichter und unauffälliger, aber desto effektiver, kann ich dann die Schulter auf die Hinterhand ausrichten.
Und: Ich kann doch auch mit einem angelegten äußeren Zügel dem Pferdemaul folgen, oder nicht?
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
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