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Welche Möglichkeiten zur Entwicklung des Renvers?
Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 19:54
von Hestur
Hallo,
ich möchte nun anfangen, den Renvers an der Hand zu entwickeln, und wollte deshalb mal in die Runde fragen, nach welcher Methode ihr da vorgeht/vorgegangen seid?
Ich kenne 2 Methoden aus der Literatur - einmal das "umbiegen" aus dem Schulterherin, im Stand oder auch in der Bewegung; und die Entwicklung über die Vorhandwendung, wie Oliver Hilberger es in seinem Buch beschreibt.
Jetzt kam mir heute bei einer Hinterhandwendung die Idee - ob man den Renvers nicht auch "einfach" aus der Hinterhandwendung entwickeln könnte? Quasi eine HHW an der Bande beginnen und bis zur gewünschten Abstellung ausführen, und dann der Bande entlang weitergehen? Hoffe, das war jetzt nicht zu umständlich ausgedrückt...
Klingt das sehr verrückt

oder könnte sich das jemand vorstellen?
Welche Erfahrungen habt ihr mit welcher Methode gemacht?
Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 19:59
von stromboli20
Ich finde, eine sehr elegante und verständliche Methode ist die Entwicklung des Renvers aus der Volte:
Man reitet z.B. an der langen Seite Schulterherein, Mitte der langen Seite daraus eine Volte und übernimmt die Biegung aus der Volte beim ankommen des Pferdekopfes an der Bande - so dass man hieraus im Renvers weiterreiten kann.
Eine weitere Methode ist z.B. Schulterherein an der langen Seite und bei Beginn der kurzen Seite nicht die Biegung aufgeben, sondern als Renvers an der kurzen Seite weiterführen.
Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 20:03
von Hestur
stromboli20 hat geschrieben:Ich finde, eine sehr elegante und verständliche Methode ist die Entwicklung des Renvers aus der Volte:
Man reitet z.B. an der langen Seite Schulterherein, Mitte der langen Seite daraus eine Volte und übernimmt die Biegung aus der Volte beim ankommen des Pferdekopfes an der Bande - so dass man hieraus im Renvers weiterreiten kann.
Hallo,
das klingt auch sehr interessant. Aber habe ich dann nicht Travers, und nicht Renvers?

Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 20:21
von sinsa
Blöd nachfrag: meinst Du Renvers oder Travers?
siehe Bilder
Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 20:57
von Hestur
Ich meine Renvers

Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 21:39
von Josatianma
Machst du es nach der Beschreibung von Strombo landest du beim Travers. Ich habe es bis jetzt immer über das "Umbiegen" gelöst. So habe ich es halt gelernt, wobei die Lösung vom Hilberger auch nicht schlecht ist. Grübel, irgendwo hatte ich noch eine andere gelesen. Muß ich morgen mal schauen.
Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 21:45
von greta j.
Bei mir ging es anfangs am einfachsten in der Ecke: also SH an der Seite und beim Durchqueren der Ecke umstellen ins Renvers.
Da flutschte es bei uns am besten.

Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 21:45
von Yve9979
Ich habe es bei meinem alten Mann immer aus dem SH entwickelt, SH - gerade stellen - Renvers. Ich tat mir so einfacher, sonst war ich überfordert *lach*
Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 21:55
von Josatianma
Ha, jetzt wo greta j. es beschreibt: ich glaube bei Guérinière ist es so, daß er die lange Seite Schulterherein macht, dann in der Ecke eine Hinterhandwendung und im Renvers wieder zurück.
Hier das Zitat:
"Wenn das Pferd auf beiden Händen im Schulterherein gehorsam ist und .... , dann lässt man es, nachdem man zum Beispiel auf der rechten Hand in einer Ecke am Ende der langen Seite der Reitbahn um 90 auf die kurze Seite gewendet hat, kurz in der Ecke im Schulterherein nach rechts anhalten. Es steht nun mit der Kruppe gegen die lange Seite und sollte ungefähr 60 cm davon entfernt sein, damit es bei der folgenden Übunge nicht mit dem Schweif an der Wand scheuert. Statt nun im Schulterherein auf der rechten Hand weiter zu gehen, versucht man durch Verhalten der Hand und Druck des äußeren, linken Schenkels einige Tritte zur Seite, zum rechten Schenkel hin, zu erreichen." (Barockes Reiten nach F.R. de la Guérinière von Branderup/Kern, S.74/75)
Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 22:02
von Hestur
Juhu, dann war die Idee mit der Hinterhandwendung ja garnicht so dumm.
Allerdings ist das beim reiten wahrscheinlich einfacher umzusetzen, als an der Hand - an der Hand müsste man dann nämlich einen Positionswechsel von der einen auf die andere Pferdeseite vornehmen - oder das Schulterherein oder den Renvers auf der "falschen" Seite führen

Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 22:04
von Josatianma
Du könntest in der Ecke natürlich die Seite wechseln, aber das wäre umständlich. Aber zumindest ist dadurch ja klar, daß es mit der Hinterhandwendung auf kleiner Volte auch gehen könnte.
Verfasst: Fr, 02. Jan 2009 22:25
von Gimufi
Zum Seitenwechsel: das kommt darauf an. Gehts du beim Travers außen? Ich arbeite im Travers sobald als möglich immer auf der inneren Seite (auf die Biegung bezogen), was diverse Übergänge zwischen Seitengängen deutlich erleichtert

.
Verfasst: Sa, 03. Jan 2009 09:53
von stromboli20
stimmt - ich habe nicht aufgepasst - bei meiner Beschreibung landest du im Travers. Allerdings sind ja Travers und Renvers dasselbe - wenn man sich virtuell die Bande auf die andere Seite legt. So könnte man z.B. Schulterherein auf der Mittellinie machen, eine Volte und daraus wieder einen Travers/Renvers weiterreiten, oder ?
Was ich mir noch speziell zum Renvers an der Bande vorstellen könnte: Eine Traversale von der Mittellinie zur Bande und kurz vor der Bande, die Hinterhand zur Bande weitertreten lassen und diee Vorhand etwas zurückhalten. So landet man auch in Renversstellung an der Bande
Verfasst: Sa, 03. Jan 2009 11:50
von Jen
Aus der Ecke kehrt, Traversale bis in die Mitte der langen Seite, eine Hufschlagbreite bevor du an der Bande ankommen würdest, die Schulter etwas abstoppen und die HH etwas mehr mitnehmen, voilà: Renvers.
Verfasst: Sa, 03. Jan 2009 17:02
von Celine
@Jen
Dafür muss man aber bereits eine Traversale an der Hand können, wir haben erst Renvers und dann Traversalen gelernt.
Ich hab es aus dem Schulterherein mit Umstellen erarbeitet. Klar lande ich dann im Renvers und nicht im Travers, das ist mir aber egal. Ist ja dieselbe Übung.