Seite 1 von 3
Gewichtshilfen allgemein. Wer sitzt wo wann und warum
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 08:35
von louise
Hallo,
ausgehend vom Thread "Gewichtshilfen beim Galopp" kamen generelle Fragen auf zum Thema Gewichtshilfen.
Nun würde mich interessieren, wer wo sitzt und natürlich warum. Welche Erfahrungen habt Ihr mit welchen Gewichtshilfen gemacht und wann mußtet Ihr evtl. was ändern, weil ein anderes Pferd damit nicht zurecht kam?
Beispiel: Ich sitze auf gebogenen Linien und bei biegenden Lekionen immer innen (ohne nach innen zu fallen

, egal ob auf einfachem Hufschlag geritten oder in Seitengängen. Im SH nicht so auffällig, im Travers schon deutlicher.
Freue mich auf Eure Erfahrungen.
Louise
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 08:39
von Mimi
Ich sitze im SH aussen, wenn ich innen sitze, irretiert sie das. Sie wird dann langsamer und gibt die Stellung auf. Im Traver sitz ich innen, im Renvers aussen
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 08:40
von louise
und auf einfachem Hufschlag? mittig auf Geraden und wo auf gebogenen Linien?
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 08:42
von Mimi
oh vergass, meinet SH und Travers auf der Geraden.
SH auf dem Zirkel sitz ich innen
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 09:34
von louise
und da schließt sich ja wieder meine Frage aus dem Galopp-Thread an...
warum auf der Geraden aussen und auf gebogenen Linien innen??? Warum ändert sich die Bewegungsrichtung??? Es kreuzen doch weiter die gleichen Beinpaare...
Dazu aber ein anderer, neuer Thread... bereits eröffnet...
und wie machst Du es, wenn Du auf einfachen Linien, also ohne Seitengang reitest?
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 09:36
von FoxOnTheRun
Ich habe mich im Galopp-Thread schon gefragt, wie es gemeint ist, das "im SH auf dem Zirkel innen Sitzen". Sitzt ihr innen imm sinne zur mitte der Bahn oder innen im Sinne von auf der Seite, wohin das Pferd gestellt ist. Letzeres macht für mich grad keinen Sinn, vor allem nicht, wenn man es auf der Gerade anders macht. Aber vielleicht hab ich auch grad einen Knoten im Hirn.
Ich sitze im SH immer gleich, egal ob auf gebogenen oder gerade Linien, nämlich außen im Sinne von der Seite, auf die das Pferd nicht gestellt ist.
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 09:48
von Janina
Ich sitze auf geraden Linien mittig. Auf gebogenen Linien innen in Richtung des gedachten Kreismittelpunktes, wobei ich nicht permanent irgendwo sitze

, sondern nur Sitzimpulse (ein besseres Wort fällt mir immer noch nicht dafür ein) dorthin gebe.
Also auch wenn ich bspw. Konter-SH auf dem Zirkel reite, sitze ich innen in Richtung Zirkelmittelpunkt, obwohl ich "nach Richtlinien" außen sitzen müsste.
Bei Seitengängen sitze ich in Bewegungsrichtung, aber abhängig von der Reaktion des Pferdes.
Die Begründung mit der Bewegungsrichtung kann man nur verstehen, wenn man die Bewegungsrichtung nicht absolut, sondern relativ sieht.
Sprich: Natürlich bewegt sich das Pferd auf der Geraden an der langen Seite immer in Richtung kurze Seite, diese Bewegungsrichtung ändert sich nicht, egal ob sich das Pferd nun auf einem oder zwei Hufschlägen bewegt.
ABER in Relation zum Pferde- u. Reiterkörper verändert sich die Bewegungsrichtung schon:
Also, oben auf dem Bild sieht man zwei Pfeile, die in dieselbe Richtung (auf die "kurze Seite") weisen. Im ersten (unteren) Fall geht das Pferd einfach geradeaus. Die Bewegungsrichtung liegt relativ zu Pferd und Reiter mittig, folglich sitzt der Reiter auch so.
Geht das Pferd nun im Schulterherein (zweiter, oberer Fall), so tritt es natürlich immer noch auf die kurze Seite zu, durch die Abstellung des Pferdekörpers befindet sich diese und somit die Bewegungsrichtung nun aber
rechts von Pferd und Reiter.
Demnach sitzt der Reiter also auch nach rechts.
Aber wie gesagt: Eilt einem ein Pferd nun zu sehr, würde ich vermehrt innen (hier links) sitzen, ist das Pferd sehr konstant durchaus auch mittig ohne ständig aktiv die Seitwärtsbewegung zu unterstützen.
Bei meinem wäre grundsätzlich eine Innenbelastung aber eine Aufforderung den Hufschlag zu verlassen, also je nach Oberkörperdrehung u. Beinhilfen entweder das Schulterherein auf der Zirkellinie oder der Übergang in die Traversale.
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 09:51
von Sheitana
FoxOnTheRun hat geschrieben:Ich habe mich im Galopp-Thread schon gefragt, wie es gemeint ist, das "im SH auf dem Zirkel innen Sitzen". Sitzt ihr innen imm sinne zur mitte der Bahn oder innen im Sinne von auf der Seite, wohin das Pferd gestellt ist. Letzeres macht für mich grad keinen Sinn, vor allem nicht, wenn man es auf der Gerade anders macht. Aber vielleicht hab ich auch grad einen Knoten im Hirn.
Ich sitze im SH immer gleich, egal ob auf gebogenen oder gerade Linien, nämlich außen im Sinne von der Seite, auf die das Pferd nicht gestellt ist.
Ich sitze nach außen...
Ich meine mal gelesen zu haben, dass es da verschiedene Ansätze gibt. Fragt mich aber bitte nicht wo.
Z.B. beim Übertreten. Der Eine sitzt innen und schiebt das Pferd mit seinem Gewicht nach außen, der Andere sitzt außen, das Pferd soll dem Gewicht folgen.
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 09:53
von Sheitana
@ Janina Gut beschrieben!!
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 11:36
von Mimi
Kann mich Janina nur anschliessen, so mach ich´s auch

Verfasst: Di, 20. Jan 2009 11:48
von Jen
ich kann janinas bild leider nicht sehen.
Grundsätzlich versuche ich immer möglichst mittig zu sitzen! Egal wohin es geht. Wenn sich das Pferd in eine Richtung biegt, dann sinkt automatisch dieser Sitzknochen etwas tiefer runter. Dem wirke ich nicht entgegen. Die Bewegungsrichtung gebe ich nicht mit dem Sitzknochen sondern eher mit dem leichten "mitschwingen" des Bauchnabels in die Richtung, wo ich hinwill.
ich versuche also so wenig wie möglich zu tun und meinen sitz so dezent zu verändern wie möglich. Da jede Gewichtsverlagerung immer eine deutliche einwirkung auf die Balance des Pferdes bedeutet braucht es gar nicht so viel! Meist macht man viel zu viel! Wirklich in eine Richtung belasten tu ich nur kurzzeitig beim jungen Pferd, wenn wir uns nicht über die Richtung einig sind

Verfasst: Di, 20. Jan 2009 11:50
von Mimi
@Jen: die Idee mit dem Bauchnabel ist genial
das werde ich nachher gleich ausprobieren
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 11:58
von Janina
@Bild: imageshack scheint zu spinnen
@Bauchnabel: Problematisch finde ich dabei, dass man den Bauchnabel ansich halt gar nicht bewegen kann. Sprich: Du kannst entweder das Becken in eine Richtung bewegen oder den Oberkörper. Bewegst du das Becken, bewegst du das Sitzbein. Bewegst du den Oberkörper in die entsprechende Richtung, knickst du in der Hüfte ein und belastest entgegengesetzt zur gewünschten Richtung.
Also Vorstellung für Reiter, die sonst zu übertriebenen Gewichtshilfen ("zu einer Seite runterhängen") neigen, vlt. ganz nützlich, ansonsten kann es oben genannten unerwünschten Nebeneffekt haben.
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 12:03
von Jen
janina, es funktioniert wunderbar mit dieser vorstellung, glaub mir

einfach probieren, weniger dran rumstudieren. Mir gehen sowieso die meisten Reiter, besonders auch die fortgeschrittenen Reiter viel zu grobmotorisch mit ihrem Sitz um. Pferde sind sooo fein, wenn man sie lässt! Da reicht so eine simple Vorstellung!
Verfasst: Di, 20. Jan 2009 12:04
von Janina
Ich habe nicht angezweifelt, dass es für dich(!) funktioniert, Jen
