Cavaletti-Arbeit beginnen
Cavaletti-Arbeit beginnen
Hallo zusammen,
wie beginnt ihr die Cavaletti- bzw. Stangen-Arbeit bei Pferden (Jungpferden)?
z.B. Gewöhnung an Stangen/Cavalettis, Aufbauarbeit, Einheiten, etc.
Worauf sollte man besonders am Anfang achten?
Gruß
Yve9979
wie beginnt ihr die Cavaletti- bzw. Stangen-Arbeit bei Pferden (Jungpferden)?
z.B. Gewöhnung an Stangen/Cavalettis, Aufbauarbeit, Einheiten, etc.
Worauf sollte man besonders am Anfang achten?
Gruß
Yve9979
Hallo,
die Frage passt ja direkt zu mir, weil ich letztens erst mein und Skadis erstes Cavaletti gesprungen bin.
Wir haben vor einem Jahr (da war sie fünf) angefangen, ihr eine Stange hinzulegen und zwar so, dass die Stange den Hufschlag kreuzt. Diese hat sie sich im Schritt angeschaut und dann klappte auch das Darübertraben ganz prima. Dann kamen nach und nach weitere Stangen dazu, sie wurden mal in die Mitte gelegt, mal bei drei Stangen die mittlere weggelassen. Die Stangen bau ich oft ins Longieren ein.
Jetzt, vor zwei Wochen, hab ich mir unser erstes Cavaletti von der RL gewünscht. Auch das haben wir Skadi erst im Schritt gezeigt, ehe wir aus dem Trab drübergehopst sind (ihre Beine sind zu kurz, um das Cavaletti als Trabstange zu nehmen).
Diese Herangehensweise empfiehlt sich aber nur bei so mutigen und entspannten Pferden wie Skadi. Pferde, die mit "Fremdkörpern" in der Reitbahn ihre Probleme haben, würde ich immer erst bei der Bodenarbeit daran gewöhnen. Erst drüber führen, dann an der Longe drüber schicken. Gerade beim Cavaletti machen einige ja fürchterlich hohe Sätze aus dem Stand, wenn sie das noch nicht kennen.
die Frage passt ja direkt zu mir, weil ich letztens erst mein und Skadis erstes Cavaletti gesprungen bin.
Wir haben vor einem Jahr (da war sie fünf) angefangen, ihr eine Stange hinzulegen und zwar so, dass die Stange den Hufschlag kreuzt. Diese hat sie sich im Schritt angeschaut und dann klappte auch das Darübertraben ganz prima. Dann kamen nach und nach weitere Stangen dazu, sie wurden mal in die Mitte gelegt, mal bei drei Stangen die mittlere weggelassen. Die Stangen bau ich oft ins Longieren ein.
Jetzt, vor zwei Wochen, hab ich mir unser erstes Cavaletti von der RL gewünscht. Auch das haben wir Skadi erst im Schritt gezeigt, ehe wir aus dem Trab drübergehopst sind (ihre Beine sind zu kurz, um das Cavaletti als Trabstange zu nehmen).
Diese Herangehensweise empfiehlt sich aber nur bei so mutigen und entspannten Pferden wie Skadi. Pferde, die mit "Fremdkörpern" in der Reitbahn ihre Probleme haben, würde ich immer erst bei der Bodenarbeit daran gewöhnen. Erst drüber führen, dann an der Longe drüber schicken. Gerade beim Cavaletti machen einige ja fürchterlich hohe Sätze aus dem Stand, wenn sie das noch nicht kennen.
LG
Jarit
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
Jarit
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
Das Stangenmikado (kommt aus der Tellingtonecke) beim Führen hat meinen den Einstieg gegeben. Du legst die Stangen einfach kreuz und quer übereinander und Pferd muss richtig schauen, wohin sie treten. Das fördert auch den Respekt. Strengt sie konzentrationsmäßig sehr an und muss in ruhigem Schritttempo funktionieren. Wenn Du führst bist Du näher dran und kannst ein Springen verhindern. Schritt im unebenen Gelände erfordert ähnlich viel Konzentration und Trittsicherheit. Ich arbeite generell viel mit Stangen (Abwechselung, Dehnung Oberlinie, weniger Vorhandlastigkeit, Takt und Trittsicherheit) in der Halle und verlange auch gelegentlich im Schritt eine Cavalettiüberquerung auf höchster Stufe. Hat mir meine Physio empfohlen und geht ab 1,40 m-Pferde aber nur Schritt. Lockert gut die Schulter.
Ob Du Stangen, Cavalettis oder Dualgassen nutzt, kannst Du vom Pferd abhängig machen. Mein Haffi respektiert keine Dualgassen und tritt auch mal auf Stangen. Daher sind Cavalettis sicherer, weil die nicht wegrollen. Mein Araber ist sich für alles zu fein und stößt kaum dagegen.
Anfangs würde ich die Stangen immer passend legen, damit sie ihren Takt finden und notfalls eine Anlehnung an der Bande/Zaun haben. Später kann man mit weiteren und kürzeren Abständen besser gymnastizieren und das Körpergefühl verbessern.
Cavalettis auf halber Höhe sind für die Sehnen anstrengend und verlangt ein geschultes Auge für das Pferd. Da sollte das Pferd schon ruhig im Gleichgewicht auf der Biegung über Stangen gehen können und anfangs nur 5-10 Min wenn die Cavalettis etwas höher liegen. Und anfangs auf Beinschutz achten.
Du hast ein talentiertes Pferdchen mit Springvermögen
Ihr wird die Stangenarbeit sicher Spaß machen.
LG Susi
Ob Du Stangen, Cavalettis oder Dualgassen nutzt, kannst Du vom Pferd abhängig machen. Mein Haffi respektiert keine Dualgassen und tritt auch mal auf Stangen. Daher sind Cavalettis sicherer, weil die nicht wegrollen. Mein Araber ist sich für alles zu fein und stößt kaum dagegen.
Anfangs würde ich die Stangen immer passend legen, damit sie ihren Takt finden und notfalls eine Anlehnung an der Bande/Zaun haben. Später kann man mit weiteren und kürzeren Abständen besser gymnastizieren und das Körpergefühl verbessern.
Cavalettis auf halber Höhe sind für die Sehnen anstrengend und verlangt ein geschultes Auge für das Pferd. Da sollte das Pferd schon ruhig im Gleichgewicht auf der Biegung über Stangen gehen können und anfangs nur 5-10 Min wenn die Cavalettis etwas höher liegen. Und anfangs auf Beinschutz achten.
Du hast ein talentiertes Pferdchen mit Springvermögen

LG Susi
Zuletzt geändert von kallisto am Mo, 30. Mär 2009 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
- Alix_ludivine
- User
- Beiträge: 2140
- Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
- Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
- Kontaktdaten:
Re: Cavaletti-Arbeit beginnen
Salut
Ich habe damals mit einem Cavaletti angefangen in der Einheit und die dann anzahlmäßig erstmal nur auf 3 erhöht. Von der Höhe her hatte ich die niedrigste Einstellung. Es geht ja erstmal um das Begreifen und das pure Überwinden ohne Taktverlust.
Erst im Schritt - zeigen, mehrmals drüberführen, dann das Gleiche an der Longe (je nach Talent geht das drüberlongieren mal schneller, mal weniger schnell). Dann im Trab. Erst mit einem beginnen, wenn das sauber überwunden wird, die Anzahl erhöhen, die Abstände für's Pferd legen. Eben immer darauf bedacht, dass die Cavalettis sauber überwunden werden, d.h. kein Stocken, kein Drüberrasen etc.
Wenn das alles sauber klappt, kann man die Anzahl erhöhen (mehr als 5 habe ich aber nie) und auch mit der Höhe variieren.
Die ganze Gewöhnungsphase hängt sehr vom Talent ab. Traki hat es sofort begriffen, Haffl brauchte länger bis die Cavalettis für mein Empfinden anständig überwunden wurden
Als Buchtipp kann ich Dir noch von Klimke "Cavalettiarbeit" empfehlen. Da steht eigentlich alles drin, warum und wie man anfangen soll.
LG Alix

Ich habe damals mit einem Cavaletti angefangen in der Einheit und die dann anzahlmäßig erstmal nur auf 3 erhöht. Von der Höhe her hatte ich die niedrigste Einstellung. Es geht ja erstmal um das Begreifen und das pure Überwinden ohne Taktverlust.
Erst im Schritt - zeigen, mehrmals drüberführen, dann das Gleiche an der Longe (je nach Talent geht das drüberlongieren mal schneller, mal weniger schnell). Dann im Trab. Erst mit einem beginnen, wenn das sauber überwunden wird, die Anzahl erhöhen, die Abstände für's Pferd legen. Eben immer darauf bedacht, dass die Cavalettis sauber überwunden werden, d.h. kein Stocken, kein Drüberrasen etc.
Wenn das alles sauber klappt, kann man die Anzahl erhöhen (mehr als 5 habe ich aber nie) und auch mit der Höhe variieren.
Die ganze Gewöhnungsphase hängt sehr vom Talent ab. Traki hat es sofort begriffen, Haffl brauchte länger bis die Cavalettis für mein Empfinden anständig überwunden wurden

Als Buchtipp kann ich Dir noch von Klimke "Cavalettiarbeit" empfehlen. Da steht eigentlich alles drin, warum und wie man anfangen soll.

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
Das Klimke-Buch kann ich auch sehr empfehlen.
Habe mit Soraya quasi genaso begonnen, wie die anderen: Erst eine Stange (bitte befestigen, damit sie nicht wegrollen kann) im Schritt, dann im Trab. Dabei auf Rhythmus achten. Anzahl langsam steigern.
Ich habe sie erst vom Boden gearbeitet und bin dann rauf. Sie hat aber beim Freispringen mehr Angst als beim Reiten..
mit einem Mikado unbefestigter Stangen wäre ich vorsichtig, weil die Gefahr steigt, dass sie auf eine Stange tritt.
Deinem Stütchen macht die ganze Sache sicher genauso viel Spaß wie meinem - ich wüßte gar nicht, was man ohne Stangen und Hindernisse machen sollte
(hätte nie gedacht, dass ich sowas mal schreiben würde..)
Habe mit Soraya quasi genaso begonnen, wie die anderen: Erst eine Stange (bitte befestigen, damit sie nicht wegrollen kann) im Schritt, dann im Trab. Dabei auf Rhythmus achten. Anzahl langsam steigern.
Ich habe sie erst vom Boden gearbeitet und bin dann rauf. Sie hat aber beim Freispringen mehr Angst als beim Reiten..
mit einem Mikado unbefestigter Stangen wäre ich vorsichtig, weil die Gefahr steigt, dass sie auf eine Stange tritt.
Deinem Stütchen macht die ganze Sache sicher genauso viel Spaß wie meinem - ich wüßte gar nicht, was man ohne Stangen und Hindernisse machen sollte

"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
Nuno Oliveira
Bin ja auch seit dem Vortrag von I. Klimke wieder Cavaletti-Freak...
Dort sagte sie übrigens u.a., dass man für Schritt und Trab gut in der niedrigsten Stufe arbeiten kann. Zum "anlernen" erstmal nur eins hinstellen, wenn das klappt die Anzahl steigern.
Ich bin von meinen Schaumgummi-Blöcken begeistert, die Stangen liegen nicht zwingend besonders hoch aber sehr stabil. Selbst wenn das Friesenpony da regelrecht "durchpoltert" bleiben sie durch die Grundfläche ziemlich genau da stehen, wo ich sie aufgebaut habe - bei normalen Trabstangen ohne irgendeine Fixierung war ich immer ständig am Ab- und aufsteigen, um alles wieder zu sortieren. Für Galopp-arbeit habe ich dann die Blöcke gedreht, damit die Stangen etwas höher kamen.
Ielke macht es auch total Spaß, der war immer ganz überrascht wenn ich absichtlihc innen oder außen an den Stangen vorbei wollte
Dort sagte sie übrigens u.a., dass man für Schritt und Trab gut in der niedrigsten Stufe arbeiten kann. Zum "anlernen" erstmal nur eins hinstellen, wenn das klappt die Anzahl steigern.
Ich bin von meinen Schaumgummi-Blöcken begeistert, die Stangen liegen nicht zwingend besonders hoch aber sehr stabil. Selbst wenn das Friesenpony da regelrecht "durchpoltert" bleiben sie durch die Grundfläche ziemlich genau da stehen, wo ich sie aufgebaut habe - bei normalen Trabstangen ohne irgendeine Fixierung war ich immer ständig am Ab- und aufsteigen, um alles wieder zu sortieren. Für Galopp-arbeit habe ich dann die Blöcke gedreht, damit die Stangen etwas höher kamen.
Ielke macht es auch total Spaß, der war immer ganz überrascht wenn ich absichtlihc innen oder außen an den Stangen vorbei wollte

-
- User
- Beiträge: 564
- Registriert: Di, 26. Sep 2006 20:01
- Wohnort: Großraum -- Braunschweig
- Kontaktdaten:
jepp! anschauliches video, das wirklich lust macht.Rapunzel hat geschrieben:ich hab ein super video von ingrid klimke ergattert: "erfolg durch fitness - cavalettitraining für freizeit- und sportpferde". darin ist alles super erklärt, auch die abstände und maße. da will man am liebsten sofort loslegen! kann ich nur empfehlen!
eine frage dazu:
wer weiß, wo die cavaletti-blöcke (aus dem video) zu kaufen sind?
gruß
heike
ps. ich weiß, dass dies OT ist.....bloß wo sonst fragen


Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!