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Leistungseinbruch

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 15:41
von Excalibur
Mein Pferd macht mich im Moment verückt.....

mein Pferd hatte in der Vergangenheit eine ziemlich lange Kranklengeschichte und vorallem Rücken und Sattelproblem...nach 8 Jahren Odysee haben wir das alles Prima hinbekommen und der letzte Leistungsstand war, dass wir mit halben Tritten begonnen hatten. Er lief einfach nur traumhaft schön, war motiviert (fast immer :wink: ) und super fein an den Hilfen. Im Dezember letzten Jahres, dann der Einbruch "Gastritis", diese hatten wir dann ca. März, April vollständig überstanden und fingen mit dem Training wieder an.
Kalle war eher zu motiviert und wollte wirklich gefordert werden, sonst hat er sich unsinn einfallen lassen, was er sonst nie macht. Ich habe mich tierisch gefreut, wie viel neue Lebensfreude er hatte. Spielerisch habe ich den ein oder anderen Fliegendenwechsel probiert, noch nicht mit ernsthaften Absichten, aber er versuchte es sogar umzusetzten.
Dann kam der Sattler und baute "sch***" . Das Ganze hat sich ziemlich gezogen und der arme Kerl, der ja eh mit Sätteln schlechte Erfahrungen hat, hat sofort dich gemacht.
Die Verspannungen sind jetzt zu (99, 99%) durch Physiotherapie wieder weg und auch auf den Magen reagiert er nicht. Also im Grund ist alle wieder in Ordnung.
Aber es geht "nichts" mehr. Selbst ein reeles Vorwertsabwerts wird zur Konzentrationsprobe. Er läuft als wäre alles Geraderichtearbeit der Vergangenheit vergessen(muss an ne Reitkuh denken), nimmt die Hilfen nur widerwillig an.
Rechtehand fühlt er sich oft wie Lahm an weil er sich so "verspannt". Ich erwische mich viel zu oft dabei, dass ich die Geduld verliere, weil ich denke, "dass kann doch nicht alles von heute auf morgen vergessen sein?" Habe innerhalb dieser Geschichte eine neue Reitlehrerin gefunden. Sie arbeiten viel an Sitz und Einwirkung "Also Pferd spiegelt den Reiter", er wird dann auch besser, aber ist noch Jahrzenhnte von dem Stand entfernt wo wir waren...

Gibt es sowas? Hat er innerlich vielleicht zu gemacht und muss erst merken, dass wieder alles in Ordnung ist? Kann das durch die Verspannungen kommen (die zwar wieder weg sind) aber sich dadurch erst wieder alles dehnen muss oder ähnlich? Kann es sein, dass er sich durch die Schonhaltung, die er durch den drückenden Sattel eingenommen hat, wieder quasie "Schiefgezogen" hat?

Bin wirklich total ratlos und verzweifelt... neige immoment dazu, wieder nach Ursachen (medizinisch oder Sattel usw.) zu suchen, aber da ist nichts mehr...

:cry:

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 16:37
von LordFado
läuft er denn an der Longe/frei genauso wie unterm Reiter?

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 16:55
von Excalibur
Ja, auch an der Longe ist er irgendwie verquer :roll:

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 17:04
von Janina
Also ich würde nach einer Krankengeschichte, die einen Traingsstopp notwendig machte, immer grundsätzlich davon ausgehen wieder bei Null anzufangen.
Ist hart, aber so erwartet man nicht zu viel.
Wenn man doch fast wie vorher weitermachen kann: Super! (das gibt´s ja auch) Ansonsten: "Jungpferdeprogramm"
Das würde für mich auch heißen: Es muss zuerst wieder ohne Reiter stimmen.
Ich halte es nämlich nicht nur für möglich, sondern sogar für wahrscheinlich, dass sie sich in Trainingspausen (evtl. alte) Fehlhaltungen (wieder) angewöhnen.
Wie alt ist er denn? Und wie lange war er unter dem Sattel? Wie lange war er bei dir? Ist er vorher schon woanders/ von jemand anderem ausgebildet worden?

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 17:48
von Excalibur
Nach der Gastritis bin ich ja auch davon ausgegangen, aber da war es als hätten wir keine Pause gehabt....
das Problem tratt erst nach der Sattelgeschichte auf. Er hatte ja nicht wirklich ne Pause. Kurzfassung: Sattelpasste nicht. Physiotherapie. Longiert. Sattel umgepolstert. geritten. Sattel passte immer noch nicht. Physitherapie. Longiert. Sattel umgepolstert. geritte. Pferd lief gut. weiter geritten. Pferd lief immer schlechter (über 2 Wochen). Sattel erneut kontrolliert. Komplett leer gemacht. Physiotherpapie und wieder begonnen
Kalle ist jetzt 15, ich habe ihn seid er 4 ist.

Das entspricht inzwischen meinen Gefühl, haben ihn damals durch das longieren am Kappzaum (bei Schöneich) hinbekommen und es fühlt sich so an, als würde er wieder in seine alten "Fehler" fallen. :cry:

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 18:17
von Barbara I
Ich glaube nicht, dass die reine Erinnerung an Schmerzen zu derartigen Reaktionen führt. Sondern eher, dass was nicht in Ordnung ist.

Kannst Du versuchen, Ursachen auszuschließen? Z.B. Dein Pferd ohne Sattel oder mit ner Satteldecke und Longiergurt reiten, um Probleme durch den Sattel auszuschließen?

Ich habe so ne Kandidatin, die bei der kleinsten Kleinigkeit "zumacht".
Oft haben schon Experten guten Gewissens gesagt, der Sattel passt - das Pferd kann nichts mehr haben, reine Kopfsache; ich hatte aber ein anderes Gefühl.
Hatten wir gerade wieder: der Sattler hat nur noch den Kopf geschüttelt, aber - nach einer winzigen Sattelanpassung lief mein Pferd wie ausgewechselt :wink:
Mein Pferd kann ich übrigens gut ohne Sattel "testen", weil sie da gleich viel entspannter läuft.

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 19:21
von Excalibur
Würde ja auch tippen, dass der Sattel immer noch nicht richtig passt, aber wenn es so sein sollte, kann ich kalle gleich auf die Wiese stellen

habe nämlich schon nen Maßsattel von Spirig und im Zuge der Umpolsteraktion mal eben wieder (1. falsche Umpostern 120,- zweite Polstern (anderer Sattler) 50,- , nächste Polstern 80,-) 250,- nur ins Umpolstern gesteckt. Der alte Spirig kommt nicht mehr raus und der Junge war zwei Mal schon dran und nen besseren Sattler kenne ich leider nicht... mich halte alle schon für bekloppt.(kann nicht reiten und schiebt es auf den Sattel) Könnte noch mal mit Sitzkissen reiten, wäre ne Möglichkeit oder das Carola-Pad drunter tun zur Kontrolle... nur weiß ich nicht was ich machen soll, wenn es wirklich am Sattel liegt... nur müsste er ja eigentlich an der Longe dann besser laufen...außerdem habe ich das Problem, dass ich mich mit meiner Mutter "rumschlagen" muss, der das alle sowie so zu viel ist und sie auf das Theater keinen "bock" mehr hat. Wenn ich das Geld hätte würde ich ein Wochenende zu Schöneichs fahren und sie drauf schauen lassen, sowohl aufs Pferd als auch auf den Sattel

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 19:34
von sumond
Körperlich ist alles in Ordnung mit deinem Pferd? Ich hatte mal von einem Pferd gehört, bei dem sich eine Nierenbeckenentzündung in totaler Steifigkeit beim Reiten gezeigt hatte.

Vielleicht ist auch ein Wirbel verschoben. Das müsste dann ein Ostheopath machen. Könnte gut sein, nachdem der Sattel nicht gepasst hatte.

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 19:51
von Excalibur
nein, etwas andere kann ich eigentlich außschließen...
er wird auch während des reitens besser und nicht schlimmer... das würde ja, auch gegen den Sattel oder anderes sprechen, oder?

Ich glaube ich probiere, dass mit den longieren mal...meine Mutter wird Amoklaufen :? und schaue ob es besser wird... wenn er dort wieder normal läuft, longier ich ihn mal mit Sattel schaue was er dann sagt und so on...

Danke für eure Ratschläge...mir hilft es schon, wenn ich nicht das Gefühl habe alle denken ich sehe Gespenster.... :roll:

@ barbara I: genau so ist meiner auch und noch schlimmer... das treibt mich echt nochmal in den Wahnsinn... vorallem das Schlimmste sind die Leute, die einem immer sagen man würde sich das einbilden...

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 20:17
von Josatianma
Vielleicht hilft es dir auch, wenn du in deinem Kopf den Druck ein wenig wegnimmst? Wäre es nicht möglich, daß du dich auch versteifst? Du schreibst ja selbst, daß du oft zu schnell die Geduld verlierst. Mit was für einer Einstellung setzt du dich auf dein Pferd? Beobachte sich da selbst einmal. Aus dem wie du es beschreibst, habe ich ein wenig das Gefühl, du machst dich selbst verrückt.

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 20:50
von kala12
Hi,

ich hab´bei meinem Frankreich-Urlaub letzten Sonntag erstmals eine Meßmatte unter dem Sattel live erlebt.

Die Sättel wurden jeweils im Schritt und Trab getestet, tw. mit verschiedenen Pads, da das auch einen ordentlichen Unterschied machen kann.
Aufzeichnung erfolgte sowohl als Farbcode wie auch als Kurve.

Vielleicht hilft dir sowas, um endgültig zu entscheiden, ob der Sattel jetzt paßt.

Viele Grüße

Carola

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 21:31
von Excalibur
@ Josatianma: Habe aber auch schon versucht im gelände auf einem Feld ganz locker (ohne Zuschauer) zu reiten und auch da zeigen sich die Probleme...wenn ich nicht in der vergangeheit zu oft auf andere gehört hätte, die mir gesagt haben, da ist nichts, würde ich mir vermutlich keinen Kopf machen.
Bis jetzt hat mein gefühl mich aber noch nie getäuscht, auch bei der Gastritis habe ich schon lange vorher gesagt, dass was nicht stimmt... und alle haben gesagt ich hätte mal wieder zu viel im I-net gelesen....

Werde auf jeden Fall berichten, wenn ich weiß was los ist... oder ob ich wirklich einen knoten im Kopf habe :(

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 22:30
von Barbara I
Excalibur hat geschrieben: er wird auch während des reitens besser und nicht schlimmer... das würde ja, auch gegen den Sattel oder anderes sprechen, oder?
Nicht unbedingt. Wenn mein Pferd mal wieder was gegen den Sattel einzuwenden hat, ist sie zu Beginn sehr klemmig; wenn ich sie darüber hinweg reite, "beißt sie die Zähne zusammen" und läuft. Dafür ist es dann beim nächsten Mal schlechter.
(Das führt natürlich dazu, dass viele "Experten" sagen, das Pferd verarscht Dich :wink: )

Verfasst: Sa, 18. Jul 2009 11:21
von Alix_ludivine
Saludos!

Reite doch Dein Pferd mal 2 Wochen ohne Sattel, nur mit einem dicken Pad. Wenn er da wieder "frei" wird, ist es immer noch der Sattel. :?

Ich mußte zwangsweise mal ein Jahr auf die Padvariante umsteigen und ich war erstaunt, wie Pferd laufen konnte. Aber da hat der Sattel definitiv nicht gepasst. Für mich als Reiter mußte ich mich zwar umgewöhnen (im Sattel sitzt man halt doch "einfacher"), aber das ging relativ schnell.

Vielleicht einfach mal ausprobieren. Wenn Dein Pferd sonst so eine Motivation an den Tag legt, halte ich das eher für unwahrscheinlich, dass er was vergessen hat. Eher wird wirklich irgendwas noch zwacken und wenn es eine Kleinigkeit ist..

LG Alix

Verfasst: Sa, 18. Jul 2009 12:07
von Gioia
hallo
Wenn dein Gefühl dir sagt, dass etwas nicht stimmt, dann nimm das ernst. Ich hatte den Sattler x-mal zu Besuch bis er von hysterischen Reiterinnen sprach. Alle fanden, der Sattel passt. Selbst der TA fand nichts auszusetzen. Eine Dressurreiterin a.D., bei der ich Stunden nahm, fand, der Kammerkanal sei zu schmal, weil Pferdchen trotz seiner Rasse eine recht robuste Skeletur hat. Das kann arg drücken.
Nachdem ich einen Masssattel mit breitem Kammerkanal hatte, lief er besser und auch die Biegungen fielen leichter. Es sind nicht immer nur die Polsterungen.
Sind die Hufe ok? Meiner hatte letzthin einen Hornriss und ein Linksgalopp war kaum noch hinzukriegen. Da er ein Mimöschen ist, reagiert er auf jede kleinste Unstimmigkeit, auch wenn alle behaupten, das könne nicht ein. Mit eingebauter Ledersohle wars wieder gut.
Toi toi toi dass du es herausfindest.
Grüsse
Beatrice