Verhaltensänderung nach Stallwechsel und Arbeit
Verhaltensänderung nach Stallwechsel und Arbeit
Ich habe eine Frage bezüglich einer Verhaltensveränderung eines Pferdes:
Das Pferd einer Freundin ist vor einigen Wochen in einen neuen Offenstall gezogen, also es stand vorher schon im Offenstall in einer reinen Wallachherde und ist nun in einem vergleichbaren Offenstall, allerdings in einer gemischten Herde. Am Wallachstall war er eher rangniedrig.
Der Wallach hat sich dann im neuen Stall sofort einen kleinen Harem an Stuten erobert, die er auch entsprechend abgrenzt und verteidigt, falls sich ein anderer Wallach nähert. Erfolgreich.
Nun beginnt der Wallach plötzlich sich auch gegenüber seiner Besitzerin zu verändern: er zeigt tw. Renitenzen, ist insgesamt wacher geworden, zeigt plötzlich Temperament...
Ebenfalls nach dem Stallwechsel hat meine Freundin begonnen, klassisch mit dem Pferd zu arbeiten.
Meine Freundin ist nun völlig entnervt, weil sie plötzlich ein "schwieriges", guckiges Pferd hat... und hat erst mal das Kraftfutter auf 100gr. täglich reduziert, denkt, die Verhaltensveränderung käme von zu viel Kraftfutter...
Mein Eindruck ist der, dass sich das Pferd durch die veränderte Stellung in der Herde und die klassische Arbeit gewandelt hat, eigentlich hin zum positiven, da der Wallach lebendiger ist, wacher...
Was meint ihr woher so eine Wesensveränderung kommt?
Das Pferd einer Freundin ist vor einigen Wochen in einen neuen Offenstall gezogen, also es stand vorher schon im Offenstall in einer reinen Wallachherde und ist nun in einem vergleichbaren Offenstall, allerdings in einer gemischten Herde. Am Wallachstall war er eher rangniedrig.
Der Wallach hat sich dann im neuen Stall sofort einen kleinen Harem an Stuten erobert, die er auch entsprechend abgrenzt und verteidigt, falls sich ein anderer Wallach nähert. Erfolgreich.
Nun beginnt der Wallach plötzlich sich auch gegenüber seiner Besitzerin zu verändern: er zeigt tw. Renitenzen, ist insgesamt wacher geworden, zeigt plötzlich Temperament...
Ebenfalls nach dem Stallwechsel hat meine Freundin begonnen, klassisch mit dem Pferd zu arbeiten.
Meine Freundin ist nun völlig entnervt, weil sie plötzlich ein "schwieriges", guckiges Pferd hat... und hat erst mal das Kraftfutter auf 100gr. täglich reduziert, denkt, die Verhaltensveränderung käme von zu viel Kraftfutter...
Mein Eindruck ist der, dass sich das Pferd durch die veränderte Stellung in der Herde und die klassische Arbeit gewandelt hat, eigentlich hin zum positiven, da der Wallach lebendiger ist, wacher...
Was meint ihr woher so eine Wesensveränderung kommt?
"Die Wahrheit kann man nicht verbrennen, denn sie ist das Feuer."
Aufmüpfiges Verhalten nach einem Stallwechsel ist durchaus normal, alles ist neu, dementsprechend auch spannend und Grund zur kritischen Betrachtung. Da ist es auch normal, dass die Führungsfähigkeit des Menschen immer wieder in Frage gestellt wird, da das Pferd von einer Führperson halt einfach mehr erwartet, wenn es sich nicht ganz sicher fühlt.
War auf jeden Fall bei meiner Stute auch so, obwohl sie im neuen Stall klar rangniederiger ist, als ihre Kollegin.
Wichtig: Emotionslos dranbleiben, die alten Regeln sollen auch im neuen Stall gelten! Aber das Pferd darf meiner Meinung nach an einem neuen Ort durchaus auch etwas guckig sein, solange der Mensch trotzdem beachtet wird. Ich bin sicher das gibt sich in ein paar Wochen auch plötzlich wieder und der Umgang wird wieder harmonischer...
Nachtrag: KraFu reduzieren hat noch den meisten Pferden gut getan. Einfach darauf achten, dass der Energiebedarf über genügend gutes Heu und Weide gedeckt wird (nicht dass sie ZU dünn werden...).
War auf jeden Fall bei meiner Stute auch so, obwohl sie im neuen Stall klar rangniederiger ist, als ihre Kollegin.
Wichtig: Emotionslos dranbleiben, die alten Regeln sollen auch im neuen Stall gelten! Aber das Pferd darf meiner Meinung nach an einem neuen Ort durchaus auch etwas guckig sein, solange der Mensch trotzdem beachtet wird. Ich bin sicher das gibt sich in ein paar Wochen auch plötzlich wieder und der Umgang wird wieder harmonischer...
Nachtrag: KraFu reduzieren hat noch den meisten Pferden gut getan. Einfach darauf achten, dass der Energiebedarf über genügend gutes Heu und Weide gedeckt wird (nicht dass sie ZU dünn werden...).
Zuletzt geändert von Lala am Do, 20. Mai 2010 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
Ich denke auch, dass dieses Verhalten vom Stallwechsel kommt. Bei dem Wallach kommt ja auch noch hinzu, dass er im neuen Stall scheinbar ranghöher ist als im alten. Da muss er im Moment natürlich auch bei seiner Besitzerin ausprobieren, ob der alte Rang noch gilt.
Wenn er sich im neuen Stall erst richtig eingewöhnt hat und deine Freundin bis dahin konsequent mit ihm arbeitet, geben sich die Probleme normalerweise wieder.
Wenn er sich im neuen Stall erst richtig eingewöhnt hat und deine Freundin bis dahin konsequent mit ihm arbeitet, geben sich die Probleme normalerweise wieder.
Lg Sumond
Aus eigenem Interesse:Belfigor hat geschrieben:Falls es jemanden interessiert: Es lag wohl doch am Hafer. Seit das Pferd nur noch 100gr. täglich bekommt, ist sein Verhalten wieder spontan "normal" geworden.
Auch das Verhalten gegenüber den Stuten? (ich frag das mal als Besitzerin eines ziemlich hormongesteuerten Wallachs

Ich hab auch grade den Stall gewechselt. Die Haltungsbedingungen sind relativ ähnlich: nachts Box, tags Wiese, gemischte Gruppe. Im alten Stall hatte sich das Pony die Stuten (bei einer war es besonders heftig) eingesammelt und diese gegen die anderen Wallache heftigst verteidigt. Es war wirklich stellenweise nicht mehr lustig!!
Der einzige gravierende Unterschied zwischen altem und neuem Stall ist die Fütterung. Jetzt gibt es ein Händchen Hafer (ich schätze so 100-200 g), vorher 2x täglich einen guten halben Eimer

Klein Oz ist zwar im neuen Stall auch wieder mehr oder weniger mit einer bestimmten Stute "verheiratet", ich meine aber, es ist nicht soo extrem wie im alten Stall.
Insgesamt ist der Zustand des Ponys erheblich (!) entspannter. Ich führe das auch einfach mal auf die Fütterung zurück

LG, Nicole und der Zauberer von Oz
Bezüglich Verhalten von Wallachen gegenüber Stuten kann ich nichts sagen. Aber bei meiner Stute hat die Fütterung auch enormen Einfluss aufs Verhalten. Am schlimmsten wars jeweils, als sie Maissilage bekommen hat, da war sie richtig explosiv und gleichzeitig eher faul (was auch an der Verfettung lag). Hab mit dem SB vergeblich immer wieder um die Fütterung gestrittenNewton hat geschrieben:Der einzige gravierende Unterschied zwischen altem und neuem Stall ist die Fütterung. Jetzt gibt es ein Händchen Hafer (ich schätze so 100-200 g), vorher 2x täglich einen guten halben EimerBelfigor hat geschrieben:Falls es jemanden interessiert: Es lag wohl doch am Hafer. Seit das Pferd nur noch 100gr. täglich bekommt, ist sein Verhalten wieder spontan "normal" geworden.(man beachte, ich habe ein Camarguepferd).
Klein Oz ist zwar im neuen Stall auch wieder mehr oder weniger mit einer bestimmten Stute "verheiratet", ich meine aber, es ist nicht soo extrem wie im alten Stall.
Insgesamt ist der Zustand des Ponys erheblich (!) entspannter. Ich führe das auch einfach mal auf die Fütterung zurück...

Der Wallach ist eigentlich nicht hengstig, also im Sinne von aufspringen oder so. Er stand vorher in einer reinen Wallachherde (im Offenstall) und ist mit einer Stute umgezogen (die standen nebeneinander und waren auch oft zusammen im Gelände); als er mit dieser Stute dann in die neue, gemischte Herde kam, hat er sie sofort als seine betrachtet, d.h. hat andere Wallache weggetrieben. Dieses Verhalten hat sich aber sehr schnelll gelegt: die Stute hat sich mit anderen Stuten angefreundet und der Wallach hat Kumpels gefunden; trotzdem ist es nach wie vor "seine" Stute geblieben, daran hat sich eigentlich nichts geändert.
Gerade vorhin habe ich die Besitzerin des Wallachs gesprochen und sie hat mir erneut bestätigt, dass die Reduzierung des Hafers wieder zu einer Normalisierung seines Verhaltens geführt hat.
Komisch ist das ganze trotzdem dahingehend, dass der Wallach am alten Stall (bei vergleichbaren Haltungsbedingungen und Leistungsabforderung) sogar 3l Hafer am Tag bekam... und jetzt eben nur noch die besagten 100gr. Angeblich ist der Hafer am neuen Stall von einer besseren Qualiät...
LG
Gerade vorhin habe ich die Besitzerin des Wallachs gesprochen und sie hat mir erneut bestätigt, dass die Reduzierung des Hafers wieder zu einer Normalisierung seines Verhaltens geführt hat.
Komisch ist das ganze trotzdem dahingehend, dass der Wallach am alten Stall (bei vergleichbaren Haltungsbedingungen und Leistungsabforderung) sogar 3l Hafer am Tag bekam... und jetzt eben nur noch die besagten 100gr. Angeblich ist der Hafer am neuen Stall von einer besseren Qualiät...
LG
"Die Wahrheit kann man nicht verbrennen, denn sie ist das Feuer."
Okay, ich glaub, das Oz hat einfach verpasst, dass ihm die Hormone fehlen sollten
Aber solange er in der neuen Herde so entspannt bleibt, wie es derzeit aussieht, sei ihm die Frau gegönnt. Ich glaube, die geringere Hafermenge entspannt den Herrn wirklich.
Dazu kommt natürlich, dass im alten Stall ja alle Pferde sehr viel Hafer bekamen. Da war insgesamt erheblich mehr Unruhe, Hektik und auch Agression in der Gruppe vorhanden. So zumindest mein Eindruck nach dem aktuellen Stand. Ich hoffe dann mal, dass jetzt alles so friedlich bleibt.

Aber solange er in der neuen Herde so entspannt bleibt, wie es derzeit aussieht, sei ihm die Frau gegönnt. Ich glaube, die geringere Hafermenge entspannt den Herrn wirklich.
Dazu kommt natürlich, dass im alten Stall ja alle Pferde sehr viel Hafer bekamen. Da war insgesamt erheblich mehr Unruhe, Hektik und auch Agression in der Gruppe vorhanden. So zumindest mein Eindruck nach dem aktuellen Stand. Ich hoffe dann mal, dass jetzt alles so friedlich bleibt.
LG, Nicole und der Zauberer von Oz