Das ewige klappern

Rund um die klassische Reitkunst

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Kleenes
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Das ewige klappern

Beitrag von Kleenes »

So ich hoffe ihr könnt mir helfen bin echt langsam am Verzweifeln. Habe derzeit große Probleme mit meinem Ponymann. Das erste und ich glaube auch das größte Problem. Ist das er sobald er sein Gebiss im Maul hat und ich anfange etwas mit ihm zu machen (egal ob reiten oder vom Boden) ständig richtig schnell und auch laut darauf rum Klappert. Ich habe die vermutung das es eine art Ventil ist um Stress abzubauen? Er möchte eigentlich immer alles richtig machen nur sobald er anfängt zu klappern macht er sich total fest und reagiert gar nicht mehr. Es ist ein sehr sehr schmaler grad zwischen totalem Eifer und Klappern. Ich weiß gerade nur leider überhaupt nicht wie ich ihm helfen kann, denn es muss sich jetzt definitiv was ändern.

Hoffe hier hat jemand tipps oder vorschläge für mich.
Lala
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Beitrag von Lala »

Sind die Zähne ok? Könnte ja auch Schmerz sein.

Wie ist es ohne Gebiss (also z.b. nur mit Halfter, Kappzaum, Gebisslsose Zäumung)? Klappert/ Knirscht er da auch? Wenn nicht vielleicht erst mal eine Weile gebisslos arbeiten/reiten und dann mit einem anderen Gebiss wieder versuchen.
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Kleenes
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Beitrag von Kleenes »

Zähne werden regelmäßig kontroliert und sind ok. Ich denke schmerzen sind es nicht sonst würde er ja das Maul aufmachen oder :?: Ohne Gebiss kaut er auch viel aber nicht so extrem. An Gebisslos habe ich auch schon gedacht ist aber nur umzusetzen wenn ich alleine auf dem Platz bzw. in der Halle bin da er sich gerne mal an andere Pferde "anhängt" (war eine Zeitlang Schulpferd) und es sonst bei teilweise bis zu 8 Pferden zu gefährlich wird. Knirschen tut er nicht. An Gebisswechsel hatte ich auch schon gedacht aber welches? Momentan trägt er eine Doppelgebrochene Olivenkopf die er auch ganz brav nimmt, hatte auch schon eine einfach gebrochene die wollte er gar nicht nehmen.
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Also mein Pferd "klappert" mit der Unterlippe, wenn er im Kopf zum Denken angeregt wird. War mal richtig schlimm, aber seitdem er etwas mehr "grundentspannter" geworden ist, hält es sich im Rahmen.
Liegt wohl an den Nerven und da kannst Du nur versuchen irgendwie mehr Ruhe ins Pony zu bekommen..

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
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Kleenes
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Beitrag von Kleenes »

Hmm ja wenn das mit der ruhe so einfach wäre... Wie hast du das denn hinbekommen mit der ruhe ich versuche extra ihm keinen Druck zu machen denn damit kommt er gar nicht klar, aber sobald ich jetzt z.B. Trab-Halten-Trab oder Schritt Gallop Übergänge reite regt er sich wieder auf. Auch wenn ich alle paar Minuten Schritt pausen am Langenzügel oder ähnliche entspannte sachen mache. Einfach eine blöde Situation, genauso wie heute morgen bin ich nur ohne Sattel alleine in der Halle gewesen (mit trense) anfangs war er total entspannt hat auch nicht geklapptert aber sobald ich angetrabt bin ganz locker ohne etwas von ihm zu wollen hat er wieder angefangen. Vielleicht wäre eine Nathe Trense schon eine Besserung?

Grüße
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Vielleicht würde ich erstmal die Anlehnung variieren, bevor ich diverse Mundstücke durchprobiere. Es wird immer wieder davon abgeraten, Maulschwierigkeiten mit anderen Mundstücken lösen zu wollen.
Vielleicht mal eine stete, natürlich weiche, Anlehnung anbieten und das Pferd nicht alleine lassen.

Das vielerorts angestrebte "Descentes des mains" (Sinkenlassen der Hände/Aussetzen aller Hilfen) ist ja eher das Endziel und würde bei einem jungen oder wenig ausgebildeten Pferd eher zu Verwirrung denn zur Losgelassenheit führen.

Es wäre auch sehr schön, wenn Du Dich und Dein Pferd einmal offiziell vorstellst, damit wir auch wissen, ob unsere Tipps überhaupt angebracht sind. Je nach Alter und Ausbildungsstand von Reiter und Pferd verändern sich ja die Möglichkeiten.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
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Kleenes
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Beitrag von Kleenes »

Zum Thema Anlehnung ich reite ihn während der Arbeit schon mit gleichmäßiger weicher Anlehnung. Den langen/hingegebenen Zügel bekommt er nur in den Entspannungsfasen. Habe auch schon probiert mit eher langem Zügel oder etwas kürzerem als ich normal habe das hat bisher nichts merkbares an dem geklapper geändert.
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Ich habe das Problem bei meiner Stute auch. Sie ist sehr feinfühlig und sensibel (Araber-Knabstrupper Mix) und klappert auch, wenn ich mehr von ihr forder. Gebisslos klappert oder knirscht sie garnicht. Ich reite sie auf Westernturnieren und dort dann mit Kandare einhändig. Da hängt der Zügel total weit durch und da wird dann auch das Klappern weniger. Allgemein ist sie ruhiger auf Stange, als auf doppelt oder einfach gebrochenen Mundstücken. Vielleicht wäre das eine Alternative für dich? Muss ja nicht gleich mit Hebelwirkung sein, aber es gibt ja auch Stangen ohne Hebel.

Liebe Grüße,
Poetin
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Hast Du's mal mit Bachblüten probiert? Wenn Stress oder Übereifer der Grund sind, dann können sie gut helfen (sofern richtig ausgesucht). Und am besten nimmst Du dann die gleichen Bachblüten, denn auch Deine Erwartung "gleich klappert er und verspannt sich" überträgt sich auf ihn, und ihr steckt Euch gegenseitig an. :wink:

Ich halte auch nichts davon, Maulschwierigkeiten mit immer neuen Gebissen zu korrigieren. Bestenfalls könntest Du mal eine Trense mit D-Ringen oder Olivenkopf probieren, die liegen etwas ruhiger im Maul.
Viele Grüße
Sabine
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Poetin
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Beitrag von Poetin »

Stangen liegen auch etwas ruhiger im Maul, daher meine Idee, es mit so einem Gebiss zu probieren.

So und jetzt gute Nacht, ist spät 8)
lalala

Beitrag von lalala »

sobald ich jetzt z.B. Trab-Halten-Trab oder Schritt Gallop Übergänge reite regt er sich wieder auf.Auch wenn ich alle paar Minuten Schritt pausen am Langenzügel oder ähnliche entspannte sachen mache. Einfach eine blöde Situation, genauso wie heute morgen bin ich nur ohne Sattel alleine in der Halle gewesen (mit trense) anfangs war er total entspannt hat auch nicht geklapptert aber sobald ich angetrabt bin ganz locker ohne etwas von ihm zu wollen hat er wieder angefangen.
da er sich gerne mal an andere Pferde "anhängt" (war eine Zeitlang Schulpferd)
Such dir einen kompetenten RL und wähle eine Mischung aus Beritt und Unterricht. Das Klappern scheint dein geringstes Problem sein und sich mit mehr Durchlässigkeit nach und nach in Luft auflösen. Über manche Dinge muss man einfach auch mal hinwegreiten können. (immer vorausgesetzt das keine körperlichen Ursachen vorliegen)

Wie äussert sich denn das aufregen ?

Unser Schulpony klappert z.B. wenn es sich langweilt und sobald man mehr Konzentration fordert und es auch mal arbeitet hört es wieder auf.
CocoBeti
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Beitrag von CocoBeti »

Klappert er schon länger oder hat er erst kürzlich damit begonnen? Wenn erst kürzlich, würde ich versuchen zu überlegen, was der Auslöser gewesen sein könnte.

Wenn alle physischen Möglichkeiten ausgegrenzt werden können (es könnte theoretisch auch der Rücken schmerzen) würde ich im Training vielleicht mal ein bis drei Schritte zurück gehen und auch wieder mehr Bodenarbeit machen.

Auf jeden Fall auch prüfen ob die Hand wirklich leicht genug arbeitet und mir gegebenfalls einen einfühlsamen Trainer suchen.

Außerdem würde ich versuchen das Reiten abwechslungsreicher zu gestalten. Wenn es ein ehemaliges Schulpferd ist, könnte er auch einfach "sauer" sein, denn ewig die gleichen Lektionen Tag für Tag können ein Pferd schon nerven.
Nakim

Beitrag von Nakim »

Hallo,

wen Du schreibst Zähne sind kontrolliert. Meinst Du dann von einem Pferdezahnarzt oder von einem TA? Ich hatte vor Jahren einen ähnlichen Fall und mein TA meinte immer alles ist okay im Maul. Er raspelte auch regelmäßig 1 mal im Jahr etc.

Als der Pferdezahnarzt erstmalig da war zeigte er mir die Probleme. Und nach seiner Bearbeitung verschwanden die Probleme auch. Ebenso das Klappern. Ich habe etliche Jahre gebraucht weil es ja vom TA hierß im Maul alles okay...
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Kleenes
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Beitrag von Kleenes »

So dann versuche ich mal alles zu beantworten.

@Poetin: Ja das war eben auch eine Idee von mir das er mit einer weichen Stange vielleicht ruhiger ist. Werde schauen ob ich mir mal eine zum Probieren leihen kann.

@ Max1404: Hmm ja jetzt wo du es sagst vielleicht wäre das wirklich eine Idee wo bekomme ich die denn bzw. was brauche ich da? Er trägt momentan eine Doppeltgebrochene Olivenkopf trense.

@lalala: Ja die Durchlässigk Wenn er sich aufregt fängt er zu klappern an und wird einfach sehr, hmm wie soll ich sagen spannig? Er wartet dann einfach sehr extrem auf die Hilfen also wenn ich nur antraben will Galoppiert er an oder er steht dann auch sehr schlecht einfach mal ruhig hin. Solche sachen halt. Unterricht bekomme ich momentan leider sogut wie gar nicht (außer wenn am Stall Kurs ist). Finde einfach keinen passenden Reitlehrer bei uns.

@CocoBeti: Also er klappert jetzt schon länger. Rücken und Sattel sind auch Ok den lasse ich regelmäßig durch checken und wenn da was ist zeigt er es eigentlich auch sehr deutlich. Abwechslung hat er eigentlich auch genügend oder was meint ihr? Momentan sieht es etwa so aus:

-1mal große Runde im Wald so 1 1/2-2 Stunden
-1-2mal longe da meistens mit Cavaletti und Stangen
-wenn der außenplatz bereitbar ist Springen wir auch 1mal die Woche bisschen kreuze und so das liebt er
-1nen Tag in der Woche hat er "frei" da machen wir dann Bodenarbeit oder gehen Spazieren
-1 mal gehen wir noch eine kleine Rentner runde im Schritt ins Gelände.

Ja und den rest wird er in der Halle gearbeitet das sind meistens so 2-3 Tage wobei ich versuche jeden Tag etwas anderes zu machen also 1Tag Halle reiten und dann am nächsten Wald oder longieren.

@Nakim: Ich lasse die Zähne von einem Pferdezahnarzt kontrollieren.

Hoffe ich habe alles ausreichend beantwortet.

Grüße
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Bachblüten kann man in jeder Apotheke oder im Internet bestellen. Allerdings muss die Mischung gut auf das Pferd und sein Problem abgestimmt sein, sonst wirken sie nicht.

Warum sind denn die Reitlehrer in Deiner Umgebung nichts für Dich?
Viele Grüße
Sabine
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