Wendung auf der Vorhand in der Bewegung
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Wendung auf der Vorhand in der Bewegung
Ich bin auf diese für mich neue Lektion gestoßen und wollte mal wissen, wer von euch sie kennt, reitet und woher ihr sie gelernt habt. Findet ihr sie nützlich und für welchen Zweck reitet ihr sie? Ab welchem Ausbildungsstand würdet ihr damit anfangen?
Ich selbst bin zuerst in einem Text von Gudrun Schultz-Mehl auf diese Übung gestoßen und zwar hier: http://pferdezeitung.com/Hauptartikel/462/Gesamttext/
Da hab ich schon gedacht, oh spannend, das will ich mal probieren, hatte aber noch nicht ganz verstanden wie es geht.
Dann habe ich das gleiche im Dressur-Blog von Thomas Ritter entdeckt und da ist sogar eine Video-Anleitung dabei:
http://www.artisticdressage.com/dressurblog1-24-09.html
Ich selbst bin zuerst in einem Text von Gudrun Schultz-Mehl auf diese Übung gestoßen und zwar hier: http://pferdezeitung.com/Hauptartikel/462/Gesamttext/
Da hab ich schon gedacht, oh spannend, das will ich mal probieren, hatte aber noch nicht ganz verstanden wie es geht.
Dann habe ich das gleiche im Dressur-Blog von Thomas Ritter entdeckt und da ist sogar eine Video-Anleitung dabei:
http://www.artisticdressage.com/dressurblog1-24-09.html
Ich habe sie bei mir unter dem Namen "Stierkampfübung" im Tagebuch. Meine Erfahrung war sehr positv, weil die Pferde hierdurch sehr mobil und locker werden.
Ich denke, ein paar erste Tritte kann man bereits von einem wenig ausgebildeten Pferd spielerisch erwarten und Stück für Stück erweitern.
Ich denke, ein paar erste Tritte kann man bereits von einem wenig ausgebildeten Pferd spielerisch erwarten und Stück für Stück erweitern.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Im Prinzip komme ich da doch auch hin, wenn ich z.B. auf dem Zirkel Schulterherein arbeite und den Zirkel immer kleiner werden lasse ... oder?
Ich finde das dann schon recht anspruchsvoll, wenn man dabei aufpassen will, dass das Pferd weder auf die äußere Schulter fällt, noch mit der Hinterhand ausfällt.
Ich finde das dann schon recht anspruchsvoll, wenn man dabei aufpassen will, dass das Pferd weder auf die äußere Schulter fällt, noch mit der Hinterhand ausfällt.
- Ravina
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- Registriert: So, 24. Sep 2006 19:12
- Wohnort: Leverkusen, es kann dort sehr schön sein
Auf die Vorhandwendung in der Bewegung bin ich erst spät in meinem Reiterleben gestoßen.
Lange Jahre dominierte die "normale" Vorhandwendung aus dem Stand, die gerne zu einem festgestellten, drehenden Vorderbein führt. Deshalb bin ich sie mit meinen eigenen Pferden fast nie geritten. Alle Reitlehren weisen auf diese Gefahr hin - trotzdem sieht man das sehr, sehr oft.
Auf die "Volte im schwenken", wie die Übung wohl im alten Heer hieß, bin ich über Kür-reiten gekommen. Dort will man keine Lektion im Halten/Rückwarts sehen. Damit sind die Möglichkeiten in den unteren Klassen doch sehr eingeschränkt. So versuchten meine alte Stute und ich uns in der Vorhandwendung in der Bewegung.
Deine links dazu sind sehr gut. Es ist sehr das Kopf des Reiters gefragt - und am Anfang eine gute (sehende und kommentierende) Begleitung von unten, damit es nicht in "Würgerei" ausartet.
Wenn Reiter und Pferd es gemeinsam richtig ausführen, gibt es, unabhängig von den sonstigen Zielen, ein tänzerisches Gefühl.
Lange Jahre dominierte die "normale" Vorhandwendung aus dem Stand, die gerne zu einem festgestellten, drehenden Vorderbein führt. Deshalb bin ich sie mit meinen eigenen Pferden fast nie geritten. Alle Reitlehren weisen auf diese Gefahr hin - trotzdem sieht man das sehr, sehr oft.
Auf die "Volte im schwenken", wie die Übung wohl im alten Heer hieß, bin ich über Kür-reiten gekommen. Dort will man keine Lektion im Halten/Rückwarts sehen. Damit sind die Möglichkeiten in den unteren Klassen doch sehr eingeschränkt. So versuchten meine alte Stute und ich uns in der Vorhandwendung in der Bewegung.
Deine links dazu sind sehr gut. Es ist sehr das Kopf des Reiters gefragt - und am Anfang eine gute (sehende und kommentierende) Begleitung von unten, damit es nicht in "Würgerei" ausartet.
Wenn Reiter und Pferd es gemeinsam richtig ausführen, gibt es, unabhängig von den sonstigen Zielen, ein tänzerisches Gefühl.
- Alkasar
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- Registriert: Mo, 22. Dez 2008 11:13
- Wohnort: 26736 Krummhörn-Ostfriesland
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ich kenne und reite diese übung als 'übertreten auf der volte' und habe schon vor dem anreiten am boden begonnen, das zu erarbeiten. zunächst nur wenige schritte und auf einem etwas größeren kreis natürlich.
heute baue ich die übung immer wieder ein denn sie macht die pferde locker und geschickt. ausserdem spürt man hier sehr deutlich schiefe und eventuelle verspannungen.
es ist in der tat recht anspruchsvoll, vor allem die schultern zu bewachen. aber die übung schult auch ungemein das gefühl des reiters.
heute baue ich die übung immer wieder ein denn sie macht die pferde locker und geschickt. ausserdem spürt man hier sehr deutlich schiefe und eventuelle verspannungen.
es ist in der tat recht anspruchsvoll, vor allem die schultern zu bewachen. aber die übung schult auch ungemein das gefühl des reiters.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
- Cathy1603
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Kann da Alkasar nur zustimmen.
Es erfordert viel feingefühl, denn sehr schnell kann aus dem übertreten auf einem Zirkel oder Schulterherein am Zirkel ein laufen über die äußere Schulter werden. Es muss immer eine Vorwärts-seitwärts bewegung sein und keine Rückwärts-seitwärts, wenn das Pferd zu sehr mit der Hinterhand raustritt, dann hat man wahrscheinlich die Schulter zu sehr begrenzt.
Sehr gut ist die Übung auch um Pferden die auf einer gewissen Seite hol sind und auf eine bestimmte Schulter fallen, zu zeigen, dass sie ihr Gewicht auch verlagern können und so die Geraderichtung fördern. Auch ich habe dies zuerst vom Boden mit meinem Pferd erarbeitet und dann dies vom Sattel aus weiter ausgebaut.
"Der Pferdemensch mit der ganzen Vollkommenheit seiner Kunst bringt sein Leben damit zu, diese Unvollkommenheit zu korrigieren" - (D'Auvergne)
Liebe Grüße
Cathy und Julbrich
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Phanja, im Prinzip ja, aber schau dir mal das Video von Thomas Ritter an, das Pferd geht auf einem relativ großen Kreis und ist immer parallel zum Radius, für Schulterherein wäre das eine viel zu große Abstellung.Phanja hat geschrieben:Im Prinzip komme ich da doch auch hin, wenn ich z.B. auf dem Zirkel Schulterherein arbeite und den Zirkel immer kleiner werden lasse ... oder?
Ich finde das dann schon recht anspruchsvoll, wenn man dabei aufpassen will, dass das Pferd weder auf die äußere Schulter fällt, noch mit der Hinterhand ausfällt.
Er sagt auch, dass man es sowohl mit Stellung von der Bewegungsrichtung weg (also wie Schenkelweichen) und für Fortgeschrittene mit Stellung in Bewegungsrichtung (also traversartig) reiten kann.
Vielen Dank für die weiteren Kommentare dazu, macht mir noch mehr Lust aufs Ausprobieren! Ich werde es wohl auch erst mal vom Boden aus versuchen - das ist eine gute Idee.
Und ich werde mir wie in dem Video eine Pylone und Stangen hinlegen, das ist sicher sehr hilfreich für dieOrientierung im Raum....
Ich hab das so ähnlich von Branderup abgeschaut
Da fängts allerdings bissl anders an - man kommt vom großen Kreis und wird immer kleiner, bis man bei der VH-Wendung angelangt ist.
Gerne auch im Renvers.
Racinet erweitert das dann noch ums Angaloppieren

Da fängts allerdings bissl anders an - man kommt vom großen Kreis und wird immer kleiner, bis man bei der VH-Wendung angelangt ist.
Gerne auch im Renvers.
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Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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- Cathy1603
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Ich bin schon mal froh, wenn wir das im Schritt halbwegs hinbekommenottilie hat geschrieben:Ich hab das so ähnlich von Branderup abgeschaut![]()
Da fängts allerdings bissl anders an - man kommt vom großen Kreis und wird immer kleiner, bis man bei der VH-Wendung angelangt ist.
Gerne auch im Renvers.
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- Cathy1603
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ottilie hat geschrieben:Das Angaloppieren bezog sich darauf, wenn man im kleinsten Punkt angekommen ist - nicht die ganze Übung im Galopp zu reiten


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Cathy und Julbrich
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Diese Übung hieß früher "Vorhandschwenk" ( in der deutschen Reiterei) .
Auch in der EdL wird damit viel und gerne gearbeitet.
Vor allem wenn dieser Ablauf sehr langsam geritten wird, ist es eine sehr gute Übung :
Beim Pferd wird die Kruppenmuskulatur und die Bauchmuskulatur gestärkt und gedehnt, das Becken und die LWS werden mobilisiert, auch die Ileosakral- und Hüftgelenke. Desweiteren wird die Schulterbalance geschult und man kann sie zu den geraderichtenden Biegeübungen zählen.
Der Reiter wiederum lernt Verbesserung der Abstimmung von seitwärtstreiebenden Schenkelhilfen und verwahrenden sowie seitwärtsweisenden Zügelhilfen, sowie des Balancesitzes.
Eine sehr sinnvolle Übung.
Auch in der EdL wird damit viel und gerne gearbeitet.
Vor allem wenn dieser Ablauf sehr langsam geritten wird, ist es eine sehr gute Übung :
Beim Pferd wird die Kruppenmuskulatur und die Bauchmuskulatur gestärkt und gedehnt, das Becken und die LWS werden mobilisiert, auch die Ileosakral- und Hüftgelenke. Desweiteren wird die Schulterbalance geschult und man kann sie zu den geraderichtenden Biegeübungen zählen.
Der Reiter wiederum lernt Verbesserung der Abstimmung von seitwärtstreiebenden Schenkelhilfen und verwahrenden sowie seitwärtsweisenden Zügelhilfen, sowie des Balancesitzes.
Eine sehr sinnvolle Übung.