Sattel zu eng oder zu weit?

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

Poetin
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Sattel zu eng oder zu weit?

Beitrag von Poetin »

Hallo ihr Lieben,

ich weiß, dass man das pauschal nicht beantworten kann, aber:
Wenn ein Sattel direkt neben dem Widerrist am Trapezmuskel drückt (aber wirklich nur ganz oben), ist er dann tendenziell eher zu weit oder zu eng?

Meine Meinung: Ich würde sagen, er ist dann eher zu weit, weil die Schulter so schmal ist, dass er zu tief rutscht und dann oben am meisten Druck bekommt. Andersherum würde ich sagen: ist er zu eng, dann drückt er in den gesamten Rückenteil des Trapezmuskels hinein.

Sehe ich das richtig?

Lieben Dank und lieben Grüße,
Poetin
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

Beides ist möglich!

Müsste man sich genau ansehen können. INteressant ist die Frage ja dann, wenn man einen Sattel mti einem verstellbaren Kopfeisen hat.
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Das Kopfeisen ist austauschbar. Das Pferd hat einen atrophierten Trapezmuskel.
Ich wollte das Pad vorne aufpolstern, damit der Trapezmuskel wachsen kann. Nur weiß ich nicht genau, ob ich das KE etwa noch eine Nummer größer wählen soll.

Vorher war ein rotes drin (Wintec). Jetzt ein weißes. Das rote hat auf die Atrophie perfekt gepasst. So soll es ja aber nicht sein. Jetzt ist eine Nummer größer drin (weiß). Druck direkt neben dem Widerrist am Trapezmuskel. Nun weiß ich nicht: Muss noch eine Kopfeisengröße größer rein? Oder einfach nur noch mehr polster für das Ausfüllen des Hohlraumes am Trapezmuskel...

Liebe Grüße,
Poetin
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Möglicherweise kannst Du Bilder vom gesattelten Pferd mit den entsprechenden Kopfeisen einstellen?
Oder kommt der Unterschied zu wenig raus?

Ist zwar immer noch schwierig zu beurteilen aber man hat doch mehr Anknüpfungspunkte als beim "nur Text" :wink:
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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Beitrag von Poetin »

@ Ottilie: Ja, das macht sicher Sinn. Blöderweise hab ich im Moment keine Kamera zur Verfügung. Meine hat den Geist aufgegeben. Werde versuchen, eine zu organisieren und dann stell ich Fotos rein.

Liebe Grüße,
Poetin
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

Das wird sicher interessant. ich fürchte aber, dass wir laien da dennoch nicht soviel zu beitragen können udn auch ein profi tut sich mit fotos schwer.
aber gespannt bin ich.
ist das gute alte rumprobieren auch eine möglichkeit?
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Meiner Erfahrung mit einem Sattel mit frei verstellbarem Kopfeisen (Trekker Pro Endurance) war dass er um so mehr vorne gedrückt hat je weiter das Kopfeisen zu weit eingestellt war.

Ich denke auch, generell kann der Sattel vorne drücken sowohl wenn er zu eng als auch wenn er zu weit ist. Wenn er zu eng ist wird er allerdings auch hinten rein drücken, wenn er zu weit ist nur vorne.

Hab mir den Versuch Kopfeisenweiten selber einzustellen übrigens deswegen wieder aufgegeben, weil ich es viel zu schwierig fand für einen Laien wie mich. Ich finds echt schwierig, das richtig einzuschätzen.
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Hey Lilith,

ich komme mit dem KE einstellen ganz gut klar. Dasd Problem bei diesem Pferd ist die vorhandene Atrophie. Man kann nicht pauschal sagen, dass der Sattel orne mehr drückt, wenn das KE weiter wird, sondern es verändert sich einfach die Fläche bzw. der Punkt, wo es drückt. Leider kann ich bei meinem Pferd schlecht anhand dessen feststellen, ob er zu eng ist, indem ich schaue, ob auch hinten Druck vorhanden ist, da er sehr überbaut ist und aus diesem Grund Druck auch hinten auftauchen kann, obwohl das KE in der Weite vielleicht garnicht zu eng ist :-(

Allgemein finde ich komisch:

Sattel ohne Pad: Druck direkt neben dem Widerrist (ich würde vermuten, zu weit, da keine Auflage auf dem gesamten Trapezmuskel)
Sattel mit dicken Polstern: Druck auf dem Trapezmuskel. Also zu viel Polster drin --> Sattel wird zu eng.
Sattel mit ganz dünnem Polster (wirklich verschwinden dünn): Ebenfalls Druck auf dem gesamten Trapezmuskel. Da würde ich auch auf zu eng tippen. Allerdings gibt es nichts mehr zwischen "ohne Pad" und Minieinlagen... :-(

Versteht ihr das?

Liebe Grüße,
Poetin
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Bei meinem Pferd dachte ich auch mal, der Sattel müsste vorn weiter gemacht werden da er dort drückte... Sattler kam und hat mir erklärt, dass genau das Gegenteil der Fall sei: Durch das zu weite Kopfeisen kippte der Sattel nach vorn und drückte. War dann froh, nicht auf eigene Faust ein größeres Kopfeisen eingebaut zu haben :oops:
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

ja, Ielke, normalerweise sollte ein zu weiter Sattel im Schwerpunkt anch vorne kippen, ein zu enger nach hinten.
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

eben, Ielke so gings mir auch. ich dachte: kopfeisen verstellen und dann sprach ich mit sattler meines vertrauens darüber und es war genau die falsche idee...

seither bin ich sehr bescheiden, was das selbst beurteilen angeht
cicero
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Beitrag von cicero »

@poetin:
gibts was Neues bei euch bezüglich Trapezmuskel/Kopfeisen/zu enger Sattel?

Diese Zusammenhänge finde ich auch sehr schwer zu durchschauen und versuche momentan auch herauszufinden, wie ich die Polsterung verändern kann, um alles optimal "wachsen zu lassen" :D
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Bei uns wurde immer eine weitere Kammer gewählt, weil die Schulter an einer Seite verknöchert ist. Mit der weiten Kammer musste aber in diesem Bereich auch etwas mehr gepolstert werden, damit der Sattel im Gleichgewicht bleibt. Was aber wiederrum mehr Druck auf den Trapezmuskel gebracht hat.

In diesem Fall war es dann besser, die Kammer zwar weit zu lassen, aber mit diveren Pads zu arbeiten bis der Muskel wieder antrainiert ist und dann das Pad weggeben.

Wir haben das nun einfach mit einem baumlosen Sattel gelöst. Der aber mittlerweile auch nicht mehr passt.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten. Jetzt will ich doch gerne mal, nach zahlreichem Rumprobieren, erzählen, wie wir das Problem in den Griff bekommen haben ;-)
Nachdem ich noch mehrere verschiedene Sättel getestet habe (unter anderem den Wintec XXL) habe ich nun das weiße Kopfeisen noch etwas geweitet, wodurch die Kissen auch weiter auseinander gekommen sind. Dort ist also kein Druck mehr. Das Druckbild war damit auf der linken Seite perfekt und auf der rechten Seite war vorne und hinten eine leichte Druckspitze. Dort lag der Sattel also etwas hohl. Führe das auf seine Schiefe, bzw. ungleiche Bemuskelung zurück. Nun habe ich ein leichtes Polster auf der Rechten Seite in die Mitte der Schabracke eingebaut und schließlich ist endlich das Druckbild auf beiden Seiten perfekt ;-)

Ich muss sagen: Es hat lange gedauert und man muss das Knetpad (mit dem ich getestet habe) echt "lesen" lernen und viele verschiedene Faktoren mit einbeziehen und immer wieder drüber nachgrübeln. Schlussendlich bin ich aber zufrieden und werde es so lassen.

Liebe Grüße,
Poetin
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Hi Poetin, das Problem bei einigen Wintec-Sätteln ist, daß das weiteste Kopfeisen dann breiter ist, als die Steigbügelaufhängung. Laß das lieber von einem Sattler prüfen. Vor allem, wenn das weiße Eisen noch geweitet ist, ist das ziemlich warscheinlich. Dh. augenscheinlich passt das Kopfeisen zwar, aber weiter hinten ist der Sattel trotzdem zu eng. Das kann bewirken, daß sich das Pferd in diesem Bereich verspannt, sich nach unten aus dem Druck nimmt und der Sattel dadurch dann brückig liegt.
Grüße von S&P
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