Ich bin zur Zeit in einer ziemlichen Zwickmühle gelandet

Meine hafinette hat nicht gerade das, was einen Dressurreiter erfreut - einen eher kurzen und schweren Hals, tief angesetzt, kein leichtes Genick.
Er hat für einen Haflinger wirklich tolle, schwungvolle Gänge, und ich schaffe es immer besser ihn locker, schwungvoll und auch weich im Maul zu reiten - am wohlsten fühl er sich eher tief eingestellt (Nase etwas unter dem Buggelenk) - das spüre ich richtig, wie die Hinterhand arbeitet, das ganze Pferd beginnt zu schwingen, er ist leicht in der Hand, gut zu sitzen und tritt wirklich schön unter (kann ich im Spiegel kontrollieren) - er ist vor dem Bein. man merkt es bei ihm sofort, wenn er aus dem Gleichgewicht kommt - dann fällt er auf die Hand und jede Leichtigkeit geht verloren.
Nun das Problem - er ist mit der Stirnline etwas hinter der Senkrechten (nicht eingerollt, sondern leicht dahinter - leider hab ich kein Foto dazu) - zieht aber trotzdem gut ans Gebiss.
Ich akteptiere diese Haltung im Moment einfach so - und reite weiterhin Übergänge, Übergänge, Übergänge, Wendungen, Rahmenveränderungen.
Leider kann ich mir trotzdem immer wieder den Vorwurf anhören, dass mein Pferd "HINTER der Senkrechten" geht (ich böse Rollkurreiterin

Ich habe in einem alten Threat folgendes Zitat von Jen gefunden:
"Viel wichtiger als den Kopf/die Nase finde ich den Halsansatz und die gesamte oberlinie des Halses und das Genick. ist dieses schön frei, der Hals harmonisch gewölbt, aus dem Halsansatz heraus nach oben und nicht nur ca. ab der Mitte/ 2.,3. Halswirbel abgekippt, dann ist es völlig wurst, ob die Nase einen tic weiter vor oder an der Senkrechten ist, die Dehnung der Oberlinie ist gegeben. ein Pferd kann nämlich durchaus die Nase perfekt an der Senkrechten haben, aber den Widerrist und den Halsansatz runterdrücken und der Rücken schwingt nicht nach oben mit, sondern gar nicht oder nach unten. Dann nützt das nix. Dieses Schablonengucken hilft nicht viel."
was meint ihr dazu? Soll ichgegen die Leichtigkeit von meinem Kleinen "arbeiten", nur damit er die Nasenlinie vor der Senkrechten hat - aber damit in Kauf nehmen, dass er sich verspannt und "gegen" mich arbeitet? Geht "Nase vor der Senkrechten" immer vor allem? Oder ist das auch eine Idealhaltung, die man erarbeiten muss, die in bestimmten Ausbildungsphasen nicht möglich ist und manchmal auch (auf Grund von Exterieur) eben ein "nicht erreichbares Ideal" bleibt?