Wie lobt ihr?
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Wie lobt ihr?
Ich hab mal ein bisschen gesucht und noch keinen Thread darüber gefunden. Mich würde interessieren, wie ihr lobt und wieviel. Kann man zu viel loben?
Liebe Grüße
senselessme
Liebe Grüße
senselessme
Ich lobe vor allem gerne 
Während der Arbeit (Dressur) mache ich ganz viel mit Stimmlob wo bisher alle Pferde toll drauf reagieren - sie finden das toll und legen fast immer noch eine Schippe drauf! Ich freue mich auch hörbar wenn etwas schweres klappt und manches Pferd "wächst" daran noch gut ein paar Zentimeter
Dann kraule ich gerne zur Motivation kurz mit der Hand am Widerrist - das kommt auch gut an. Selbiges mache ich auch etwas länger wenn ich merke ein Pferd ist unsicher oder nervös.
Und ansonsten streiche ich gerne den ganzen Hals rauf und runter, meist wenn es eine Schrittpause gibt oder wir Feierabend machen.
Bei der Bodenarbeit oder wenn wir spielen nehme ich auch mal Leckerlis, je nach Pferd - sind sie zu hapsig gibt es keine...
Und nein,ich bin fest davon überzeugt dass man nicht zuviel loben kann! Wichtig ist denke ich nur dass man nicht vergisst weiter zu reiten und sich bewußt zu bleiben dass die Anforderungen dem Pferd entsprechend trotzdem gesteigert werden dürfen. Solange etwas schwer ist lobe ich ganz viel zur Motivation, ist es erlernt schwäche ich das Lob ab und wir widmen uns neuen Dingen die dann erstmal wieder überschwänglich gelobt werden.

Während der Arbeit (Dressur) mache ich ganz viel mit Stimmlob wo bisher alle Pferde toll drauf reagieren - sie finden das toll und legen fast immer noch eine Schippe drauf! Ich freue mich auch hörbar wenn etwas schweres klappt und manches Pferd "wächst" daran noch gut ein paar Zentimeter

Dann kraule ich gerne zur Motivation kurz mit der Hand am Widerrist - das kommt auch gut an. Selbiges mache ich auch etwas länger wenn ich merke ein Pferd ist unsicher oder nervös.
Und ansonsten streiche ich gerne den ganzen Hals rauf und runter, meist wenn es eine Schrittpause gibt oder wir Feierabend machen.
Bei der Bodenarbeit oder wenn wir spielen nehme ich auch mal Leckerlis, je nach Pferd - sind sie zu hapsig gibt es keine...
Und nein,ich bin fest davon überzeugt dass man nicht zuviel loben kann! Wichtig ist denke ich nur dass man nicht vergisst weiter zu reiten und sich bewußt zu bleiben dass die Anforderungen dem Pferd entsprechend trotzdem gesteigert werden dürfen. Solange etwas schwer ist lobe ich ganz viel zur Motivation, ist es erlernt schwäche ich das Lob ab und wir widmen uns neuen Dingen die dann erstmal wieder überschwänglich gelobt werden.
Liebe Grüße, Julia
möglich ist das sicher, aber nicht sehr wahrscheinlich. Viel häufiger wird zum falschen Zeitpunkt gelobt (oder auch nicht gelobt). Oder falsch, weil das Pferd, was auch immer sich der Mensch als Lob ausgedacht hat, gar nicht als so toll empfindet.Kann man zu viel loben?
wie? Stimme, kraulen, Futter. Nach "Stärke" aufsteigend sortiert.
- Finchen
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Schließe mich an, zuviel Lob geht nicht. Außer ...
Definitiv ist es zu viel Lob, wenn keine Unterscheidung mehr möglich ist fürs Pferd zwischen gut/richtig und nicht erwähnenswert. Bitte also nicht das Atmen loben.
Auch oft gesehen: das Lob wird kontinuierlich fortgeführt z.B. beim Stillstehen.
Wie lobe ich :
- Stimme
- Sozialkontakt je nach Pferd
- gelegentlich auch mit Lecker
- sofortiges Weglassen der Aufforderung
- Ende einer Einheit
Je nach Situation halt in verschiedenen Kombis oder Stimme auch einzeln. Alles andere ... glaube ich nur durch Ergänzung mindestens des verbalen Lobes.

Definitiv ist es zu viel Lob, wenn keine Unterscheidung mehr möglich ist fürs Pferd zwischen gut/richtig und nicht erwähnenswert. Bitte also nicht das Atmen loben.

Auch oft gesehen: das Lob wird kontinuierlich fortgeführt z.B. beim Stillstehen.
Wie lobe ich :
- Stimme
- Sozialkontakt je nach Pferd
- gelegentlich auch mit Lecker
- sofortiges Weglassen der Aufforderung
- Ende einer Einheit
Je nach Situation halt in verschiedenen Kombis oder Stimme auch einzeln. Alles andere ... glaube ich nur durch Ergänzung mindestens des verbalen Lobes.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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So jetzt antworte ich auch mal selbst auf meine Frage. Also ich lobe mit stimme und teilweise hab ich das Gefühl, ich komm aus dem loben gar nicht raus. Teilweise stört es mich fast, ich hab halt durch andere Pferde gelernt, dass es nicht selbstverständlich ist, stehen zu bleiben, wenn ich das möchte, Hufe zu geben, loszugehen und andere Kleinigkeiten.
Mein jetziges pflegepferd ist aber ein alter Hase, gut erzogen(bis auf Hände und Arme ablecken, kann mir einer sagen, warum er das permanent macht?) und das meiste macht er ja einfach so, ganz wirklich selbstverständlich.
Zum wie: ich lobe eig immer mit stimme, wie ihr das auch schon sagtet, zusätzlich kommt kraulen, streicheln, Einheit beenden und gaaaanz selten mal lecker dazu. Für das Trensen bekommt er immer ein lecker, da er wohl mit der Trense schlechte Erfahrungen gemacht hat und sie sehr ungern nimmt.
Mein jetziges pflegepferd ist aber ein alter Hase, gut erzogen(bis auf Hände und Arme ablecken, kann mir einer sagen, warum er das permanent macht?) und das meiste macht er ja einfach so, ganz wirklich selbstverständlich.
Zum wie: ich lobe eig immer mit stimme, wie ihr das auch schon sagtet, zusätzlich kommt kraulen, streicheln, Einheit beenden und gaaaanz selten mal lecker dazu. Für das Trensen bekommt er immer ein lecker, da er wohl mit der Trense schlechte Erfahrungen gemacht hat und sie sehr ungern nimmt.
- Finchen
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Hast du das Gefühl du lobst das Pferd im normalen Umgang recht üppig auch für Dinge, die FÜR DIESES PFERD völlig normal sind? Das wäre so ein Loben, dass meiner Erfahrung nach die Pferde oft nicht mehr als Lob wahrnehmen, weil es nicht spezifisch genug eingesetzt wird. Also das könnte es sein. Ist aus der Ferne ja nur vage zu beurteilen.
Dann kommt es dir zu Recht vielleicht komisch vor und du kannst es ohne schlechtes Gewissen reduzieren.

Dann kommt es dir zu Recht vielleicht komisch vor und du kannst es ohne schlechtes Gewissen reduzieren.
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Das mit dem Lecken hat meine früheres Pony auch viel gemacht - da er auch fast immer mit Hingabe am Salzstein leckte, wenn ich den beim Putzen zusätzlich anbot, nehme ich an, es war einfach Salzbedarf, wie Jen schon schreibt.
Es hat mir aber auch mal jemand gesagt, Pferde, die zu früh von ihrer Mutter getrennt wurden, zeigen das unter Umständen lebenslänglich. Es war bei meinem nämlich auch Ausdruck von Zuneigung.
Zum Thema Lob: Ich finde es gut, hin und wieder auch mal "Selbstverständlichkeiten" zu loben oder sich dafür zumindest zu bedanken, das schafft einen freudlichen Ton. Z.B sage ich immer "Danke", wenn ich mein Pferd bitte, mal am Putzplatz zur Seite zu treten oder mit dem Hintern Platz zu machen.
Lob ansonsten sehr viel, Stimme, Streicheln, ausgiebig Schmusen, Pause machen (vor allem bei der Bodenarbeit, Stimmkommando "Pause"), Schluss machen ("Ende") und natürlich Futter, Futter, Futter in Verbindung mit einem Marker ("spitze!!") und echter Begeisterung und Freude. Futterlob vor allem bei neuen und schwierigen Dingen und in ritualisierter Form beim Holen aus der Herde, beim Auftrensen und nach dem Auf- und Absteigen. Bei Dingen, die sitzen, nur noch gelegentlich.
Ich glaube kaum,dass man es übertreiben kann mit Lob, solange für das Pferd verständlich ist, dass es sich das Lob verdienen kann und muss.
Es hat mir aber auch mal jemand gesagt, Pferde, die zu früh von ihrer Mutter getrennt wurden, zeigen das unter Umständen lebenslänglich. Es war bei meinem nämlich auch Ausdruck von Zuneigung.
Zum Thema Lob: Ich finde es gut, hin und wieder auch mal "Selbstverständlichkeiten" zu loben oder sich dafür zumindest zu bedanken, das schafft einen freudlichen Ton. Z.B sage ich immer "Danke", wenn ich mein Pferd bitte, mal am Putzplatz zur Seite zu treten oder mit dem Hintern Platz zu machen.
Lob ansonsten sehr viel, Stimme, Streicheln, ausgiebig Schmusen, Pause machen (vor allem bei der Bodenarbeit, Stimmkommando "Pause"), Schluss machen ("Ende") und natürlich Futter, Futter, Futter in Verbindung mit einem Marker ("spitze!!") und echter Begeisterung und Freude. Futterlob vor allem bei neuen und schwierigen Dingen und in ritualisierter Form beim Holen aus der Herde, beim Auftrensen und nach dem Auf- und Absteigen. Bei Dingen, die sitzen, nur noch gelegentlich.
Ich glaube kaum,dass man es übertreiben kann mit Lob, solange für das Pferd verständlich ist, dass es sich das Lob verdienen kann und muss.
Liebe Grüße Birgit
Ich lobe auch sehr viel mit Stimme, vor allem bei meinem Hafi-Senior. Komme ich dem mit Keksen, wird er schnell unkonzentriert und giert nach mehr. Also wird eher mit Stimme gelobt, und Kekse gibts nur noch, wenn etwas sehr, sehr gut oder etwas Neues einigermaßen geklappt hat.
Mit Stimme lobe ich dann auch sehr überschwenglich. Während der Übung lobe ich oft mit "gut", zum Abschluß mit "braaaav".
Während des Reitens hat sich zusätzlich zum Stimmlob ein kurzes Kraulen am Widerrist etabliert. Bei der Bodenarbeit klopfe ich dann auch mal.
Mein stärkstes Lob: Schluß, aus, Ende. Ich hab das auch schon mal nach nur 10 Minuten gemacht, wenn plötzlich was sehr gut klappte.
Außerdem habe ich mal gelesen, dass Pferde, die nach der Arbeit nochmals auf die Weide dürfen, sich das irgendwie besser abspeichern und zufriedener sind. Also schaue ich, daß ich das auch immer hinbekomme. Derzeit ist das recht einfach, weil sie ohnehin 24 Stunden auf der Weide sind.
Zum Lecken: kann Mineralmangel sein, kann aber auch, so wie Abeja beschrieben hat, Zuneigung zeigen, finde ich. Mein Jungspund hat mit vier Tagen die Mutter verloren und ist durch die Flaschenaufzucht ohnehin sehr maulaffin. Er kommt aber auch gerne mal und schlotzt mich ab. Am Salzleckstein sehe ich ihn täglich, das Mineralfutter ist abgestimmt. Daran kanns bei uns also nicht liegen.
Mit Stimme lobe ich dann auch sehr überschwenglich. Während der Übung lobe ich oft mit "gut", zum Abschluß mit "braaaav".
Während des Reitens hat sich zusätzlich zum Stimmlob ein kurzes Kraulen am Widerrist etabliert. Bei der Bodenarbeit klopfe ich dann auch mal.
Mein stärkstes Lob: Schluß, aus, Ende. Ich hab das auch schon mal nach nur 10 Minuten gemacht, wenn plötzlich was sehr gut klappte.
Außerdem habe ich mal gelesen, dass Pferde, die nach der Arbeit nochmals auf die Weide dürfen, sich das irgendwie besser abspeichern und zufriedener sind. Also schaue ich, daß ich das auch immer hinbekomme. Derzeit ist das recht einfach, weil sie ohnehin 24 Stunden auf der Weide sind.
Zum Lecken: kann Mineralmangel sein, kann aber auch, so wie Abeja beschrieben hat, Zuneigung zeigen, finde ich. Mein Jungspund hat mit vier Tagen die Mutter verloren und ist durch die Flaschenaufzucht ohnehin sehr maulaffin. Er kommt aber auch gerne mal und schlotzt mich ab. Am Salzleckstein sehe ich ihn täglich, das Mineralfutter ist abgestimmt. Daran kanns bei uns also nicht liegen.
lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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- Registriert: Mi, 24. Sep 2008 12:04
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Mit Stimmlob kann man nicht viel verkehrt machen - außer die falsche Tonlage zu wählen, z. B. bei einem ängstlichen Pferd in hohen Tönen kreischen. Und man darf auch gern an die sich mit in der Bahn befindlichen Pferde und Menschen denken, wenn man seine Begeisterung in die Welt hinausruft.
Beim Kraulen und Kuscheln kommt es ebenfalls sehr auf das Pferd an. Meinem Stütchen soll ich meistens gefälligst nicht so auf die Pelle rücken. Da wäre eine Umarmung als Lob kontraproduktiv.
Toll ist, wenn man beim Pferd eine Kratzstelle findet, an der es das Kratzen immer genießt, z. B. die Innenseiten der Hinterbeine. Da kann das Pferd beim Lob auch schonmal rückwärts auf einen zulaufen, um sich seine Belohnung abzuholen.
Ansonsten: zuviel geht wahrscheinlich nur dahingehend, dass man das Lob nicht abstuft. Bei jeder Kleinigkeit in Begeisterungsstürme auszubrechen hat genausowenig einen Effekt, wie ständig mit den Schenkeln zu klopfen. Im schlimmsten Fall ist das Pferd am Ende genervt, oder weiß gar nicht mehr, was es eigentlich machen sollte.

Beim Kraulen und Kuscheln kommt es ebenfalls sehr auf das Pferd an. Meinem Stütchen soll ich meistens gefälligst nicht so auf die Pelle rücken. Da wäre eine Umarmung als Lob kontraproduktiv.
Toll ist, wenn man beim Pferd eine Kratzstelle findet, an der es das Kratzen immer genießt, z. B. die Innenseiten der Hinterbeine. Da kann das Pferd beim Lob auch schonmal rückwärts auf einen zulaufen, um sich seine Belohnung abzuholen.
Ansonsten: zuviel geht wahrscheinlich nur dahingehend, dass man das Lob nicht abstuft. Bei jeder Kleinigkeit in Begeisterungsstürme auszubrechen hat genausowenig einen Effekt, wie ständig mit den Schenkeln zu klopfen. Im schlimmsten Fall ist das Pferd am Ende genervt, oder weiß gar nicht mehr, was es eigentlich machen sollte.