Blindheit...?

Rund um die klassische Reitkunst

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Jen
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Beitrag von Jen »

eigentlich ist es ganz einfach... jemand der auf einem nicht-optimalen Pferd reiten und lernt, um so das bestmögliche aus diesem Pferd rausholt, wird im Endeffekt immer mehr gelernt haben, als jemand der sich auf ein ideales, leichtrittiges, gutausgebildetes Pferd setzt und die vorprogrammierten "Knöpfchen" steuert. Also, freut man sich doch einfach ab dem Wissen, das man sich erarbeitet (erarbeiten muss), zu welchem der andere gar keine chance hat, weil er gar nicht dazu kommt. :D
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Jen hat geschrieben:eigentlich ist es ganz einfach... jemand der auf einem nicht-optimalen Pferd reiten und lernt, um so das bestmögliche aus diesem Pferd rausholt, wird im Endeffekt immer mehr gelernt haben, als jemand der sich auf ein ideales, leichtrittiges, gutausgebildetes Pferd setzt und die vorprogrammierten "Knöpfchen" steuert. Also, freut man sich doch einfach ab dem Wissen, das man sich erarbeitet (erarbeiten muss), zu welchem der andere gar keine chance hat, weil er gar nicht dazu kommt. :D
Gut gesagt... :D
LG
Sheitana
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lalala

Beitrag von lalala »

Steedrider hat geschrieben:
Deswegen auch "BLINDHEIT?" der Titel des Themas, da ich mich immer frage, ob diese Menschen sich nicht denken können, wenn sie so ein Pferd und solches Reiten sehen, was damit jetzt nun bezweckt werden soll.
Ähm....vielleicht weil diese Reiter eben auch noch dazulernen müssen und es sich in dem Fall vielleicht einfach um mangelnde Sachkenntnis gehandelt hat ???


Es hat einfach den Anschein, als müsste man erst aus einem laufendem Exterieurmangel mit schlechter Vergangenheit ein 100% bis zur Hohen Schule durchgymnastiziertes Dressurpferd machen um von reiten zu sprechen - während es scheinbar viiiiiiel weniger Wert ist ein entsprechend veranlagtes Pferd zu besitzen und zu arbeiten.

Jedes Pferd stellt doch unterschiedliche Herausforderungen an den Reiter und auch die gut ausgebildeten wollen geritten werden.
Steedrider
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Beitrag von Steedrider »

Sicher, man lernt nie aus und steht immer wieder vor unbekannten Situationen. Aber anstatt zu fragen "Warum macht die das jetzt so und so?" kommt eben leider oft "Das kenn ich net, das mach ich net, das ist doof".

Ich habe ja auch nirgends gesagt, ein gut veranlagtes Pferd auszubilden/zu reiten sei automatisch ein Zuckerschlecken. Schön wärs. ;)
Müssen Sie denn aller Welt zeigen, dass sie nicht reiten können?
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Naima
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Beitrag von Naima »

die menschen sind einfach so.

für mich spielt mein gefühl die grösste rolle und die meinung meiner rl vielleicht noch. ich lege den schwerpunkt meiner reiterei auf ein gesunderhaltendes reiten meines pferdes, mit tölten.

mein pferd ist ein traber, und nicht fürs gerittenwerden gezüchtet. es gibt sicher einfacher auszubildende pferde. aber was andere über mich sagen, ist kein massstab. wenn es positiv ist, nehme ich es gerne an. solange es auch irgendwie durchdacht ist. ist es negativ in der art, wie steedrider es darstellt, schalte ich meine ohren auf durchzug. je nach lust und laune würde ich dann noch ein wenig diskutieren, oder ironisch sarkastisch werden.

man kann andere nicht ändern, nur seine eigene einstellung dazu. leider kann man niemandem zum denken und zum offensein zwingen. darum lasse ich die leute reden. mein erfolg gibt mir für mich recht und der rest kann mir eigentlich egal sein.
Mistral ist ein töltender Traber. Nun nehmen wir seit einigen Jahren klassischen Unterricht. Diagnose Kissing Spines am 18.08.2014. Wir werden sehen, was wird.
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Jen hat das schön gesagt. Manche Leute kennen eben - wenn überhaupt - nur eine Art, ein Pferd auszubilden. Bei Stute "Rosi" haben wir das so und so gemacht, also muss man das immer so machen.

Dass es aber 100 Wege gibt, die alle richtig und gut und klassisch sein können, ist solchen Leuten nicht klar. Wie auch, wenn man nie wirklich selbst ausgebildet hat? Dann muss man sich nämlich Gedanken darüber machen: Wie sag ich's meinem Pferd? Wo ist unser Problem? Wie lösen wir es am geschicktesten, um dahin zu kommen, wohin wir wollen.

Um ein Pferd ausbilden zu können, muss man alle 100 Wege kennen. Naja, wenigstens 90 davon :wink: Die Ausbildung muss dem Pferd angepasst sein. Aber das übersteigt - böse gesagt - den Horizont vieler Leute. Für die gibt es nur einen Weg. Und - wie schon gesagt - viele verwechseln das Endergebnis und die dahin führenden Zwischenschritte. Es soll sofort richtig und toll und wie aus dem Lehrbuch aussehen. Dass das so nicht funktioniert, geht nicht in die Köpfe. :wut:

Deshalb weiß ich jetzt auch gar nicht, was ich zur ursprünglichen Frage so recht sagen soll. Da kann man eigentlich nichts sagen. Jeder muss seinen Weg gehen. Das Selbstbewußtsein muss man schon haben, wenn man aus der Reihe tanzen will. Und als Klassiker tut man das nunmal.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Santana
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Beitrag von Santana »

susiesonja hat geschrieben:
tamiro hat geschrieben: ......Aber warum setzt man sich dann überhaupt dieser Kritik aus, wenn es doch eh meistens aussichtslos ist?
Wieso nicht zu Hause mit seinem "ungeeigneten" Pferd an den persönlichen Erfolgen freuen?
Ich würde meinen Friesen auch nicht gegen ein Warmblut eintauschen, weil ich keine Turniere reiten will. Würde ich das wollen, hätte ich mir keinen Friesen gekauft.
Gute Frage! Anders gefragt: warum nicht? Man kann auch mit einem "untypischen" Pferd eine gute Leistung zeigen. Und mancher von uns möchte eben genau dies tun. Im Wettbewerb mit anderen "seine" Leistungen zeigen und vergleichen. Lediglich im Ergebniss wird es dann halt wohl nicht zu höchsten Rängen reichen, aber prinzipiell?

Gewissermassen startet man dann vielleicht "außer Konkurrenz", aber der Insider weiß, was für eine Arbeit dahintersteckt, um mit einem nicht passenden Pferd überhaupt soweit zu kommen, dass man sich "anständig vergleichen" kann. Man darf nur nie selber vergessen, auf was für einem Pferd man da sitzt. Aber Spaß macht das doch allemal :wink:
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