Man sieht dass Kerbrech ein Pferd zu Beginn in Kombination mit Schenkel und Zügel angaloppiert. Weiter später beschreibt er noch weitere Wege und zeigt dass nicht ein Patentrezept besteht. Unter anderem beschreibt er später auch das Angaloppieren nur mit der Hand ohne Schenkel (Départ au Galop par la main, sans Jambes.) Den Weg dorthin beschreibt er so, dass klar wird, dass dieses Pferd erst auf diese Hilfe konditioniert werden muss. Ferner weist er daraufhin, dass man sehr viel Finesse bei dieser Arbeit mit der Hand haben muss:Quand on a affaire à un animal qui n'est nullement familiarisé avec cette allure, il n'y a pas lieu de chercher, tout d'abord, à le rassembler. On doit le pousser sur la main comme si l'on voulait prendre le trot. Alors les poignets se portent à gauche pour le départ à droite par exemple, la rêne gauche étant tenue p lus courte que la droite, et les deux jambes se ferment avec une force à peu près égale, la gauche plus en arrière. Le galop produit, dès qu'on a une apparence de légèreté, récompenser.
Après une dizaine de foulées, passer au pas.
Recommencer plusieurs fois à chaque main.
So man es mit einem Tier zu tun hat, welches mit dieser Gangart überhaupt nicht vertraut ist, hat es keinen Sinn, ganz zu Beginn zu versammeln. Man muss es auf die Hand treiben, als ob man antraben wolle. Dann verlagern sich die Fäuste beispielsweise nach links, um rechts anzugaloppieren, der linke Zügel etwas kürzer gefasst als der rechte, und beide Beine schließen sich fast mit völlig gleicher Kraft, das linke etwas weiter zurück. Ist der Galopp zustande gekommen, und man hat eine Andeutung von Leichtigkeit an der Hand, loben. Nach zehn Sprüngen etwa in den Schritt gehen.. Mehrmals wiederholen auf jeder Hand.
Il faut mettre beaucoup de finesse dans ces actions de main.
Es ist also keinesfalls eine leichte Übung für Pferd und Reiter, diese Hilfengebung birgt einige Gefahren.
In einem weiteren Kapitel beschreibt er wiederum das Angaloppieren ohne Hand, nur mit Bein.
Oliveira schreibt zu den verschiedenen Arten anzugaloppieren:Um das Gleichgewicht des Pferdes zu vollenden, ist es gut, nicht nur die Ausübung des Herauslassens im Galopp durch die Hand allein auszuführen, sondern umgekehrt zu suchen, den Start in diese Gangart zu erhalten, indem man sich nichts bedient als den Beinen.
Baucher bringt es hier auf den Punkt:„…Eines wie das andere ist gut. Wichtig ist es, dem Pferd eine zum Angaloppieren geeignete Gymnastik zu verleihen durch abgestimmte Hilfen.“
Einem Pferd wird man nicht den Galopp schmackhaft machen können, wenn man es nicht vor der Aufforderung zum Einspringen in den Galopp (sei es mit Hand oder/und Bein) in die richtige Stellung gebracht hat.… Um rechts anzuspringen bedarf das Pferd zweierlei: Der Stellung und der Bewegung.“
Wenn ein Pferd auf eine isolierte Hilfe angaloppiert, dann weil es vorher in die Verfassung gebracht wurde, diese Hilfe zu verstehen. Alleine ein inneres Bild von der gewünschten Gangart kann sich unbewusst auf das Pferd übertragen und so die benötigte Stellung herstellen. Kurt Albrecht wendete gerne seinen „Ruckerl“ am äußeren Zügel an, allerdings niemals ohne das Pferd entsprechend vorbereitet zu wissen, also niemals isoliert. Hierzu ist beim Reiter entsprechendes Feingefühl nötig, was er vor allem durch den Lehrmeister Pferd versuchte zu vermitteln. Für einige stellt die Forderung nach diesem Reitgefühl jedoch eine unüberwindbare Klippe dar, weshalb ich eine isolierte Zügelhilfe nur versierten Reitern empfehle.
Viele Grüße
Francois
