Verständlich. Und genau diese Stellung wollen wir ja letztendlich beim Pferd, dass korrekt im Genick nachgibt (in deiner Vorstellung würde das Pferd ja die Nase nach vorne strecken

).
ABER ich befürchte, dass mit so einer Feststellung vom Gebiss wieder zuviel Zwang ins Spiel kommt (ähnlich vielleicht wie mit den Gebissen, die ein höheres Port haben)
Zwischenbemerkung: ich sitze hier grad mit einem nach Trense zerrüpften Papier in meiner Hand, die ein Maul darstellen soll
Was mir grad beim Rumspielen aufgefallen ist:
1) Normale Verschnallung
Zügel nicht angenommen: Gebiss wie von Sheitana beschrieben (sofern das Pferd das Gebiss nicht anders hinlegt! Junito tut es mit der Schenkeltrense nicht - ich hatte mal ein BillyAllen-Schenkelgebiss drin, das hat er sich anders hingedreht um Zungenfreiheit zu haben) Ich schließe daraus, dass das Gebiss beim "Rumliegen" NICHT irgendwo hindrückt, obwohl vermutlich nur eine kleine Zungenfreiheit besteht.
Wenn man nun die Zügel annimt: werden entweder lediglich die Maulwinkel nach hinten gezogen (wenn das Pferd mit der Nase nach vorn gestreckt läuft oder tief läuft), oder das Gebiss kippt minimal nach hinten (ist gut auf Reitfotos zu sehen, guckt mal in mein TB), so dass etwas mehr Zungenfreiheit ensteht. Da sich das Gebiss aber nicht sonderlich aufrichtet dürfte meiner Meinung nach das Verbindungsstück nicht an den Gaumen drücken (sofern der Reiter mit der Hand nicht zu tief einwirkt!) Durch die leichte Kippstellung dürfte nun etwas Druck auf die Zunge kommen, sowie auf die Laden, was das Pferd zum Nachgeben und Lockern des Unterkiefers bewegen soll. Zieht man zu stark und mit zu tiefer Hand, entsteht nicht nur der Nussknackereffekt, sondern das Gebiss quetscht stärker Laden und Zunge. DAS spricht also wirklich für eine etwas höhere Hand/ dem kurzzeitigen gezielten stärkeren Einwirken nach OBEN!
2) Gebiss wird festgeschnallt
Zügel nicht angenommen: Gebiss liegt mit dem Verbindungsstück nach oben (was gegen den Gaumen drücken könnte) auf der Zunge und es besteht eine gewisse Zungenfreiheit.
Wenn die Zügel angenommen werden kommt es hier in meinen Augen sehr stark auf die Kopfhaltung des Pferdes an.
Gestreckter Kopf: durch das Feststellen tritt ein kleiner Hebeleffekt auf (ggrrr, ich muss mir noch Ringe ranbasteln) Hm, ich glaube den Hebeleffekt kann man in den Überlegungen vernachlässigen... Ich vermute, dass sich das Gebiss ein kleines bisschen dreht, aber recht shcnell durch die Verschnallung gestoppt wird. Wenn man nun "zieht" tritt in meinen Augen dann doch ein Nussknackereffekt ein, da sich durch den Zug das Gebiss etwas spitzer stellt. Nicht sehr, weshabl dies vermutlich bei größeren Gaumen kein Problem sein dürfte. Gleichzeitig wird die Zunge meiner Meinung nach etwas gequetscht, da das Gebiss sozusagen nicht ausweichen kann und das Pferd könnte Druck auf den Laden spüren. Folge: Pferd kaut ab und gibt nach, um dem Druck zu entgehen
Ist das Pferd nun in der gewünschten Kopfhaltung passiert in meinen Augen beim Annehmen wieder genau das Gleiche und das Pferd tendiert dazu, sich einzurollen, weil es immer noch "nachgeben".
Berichtet mich bitte ggf. bei meinen Vermutungen. Aber so wie es mir erscheint, sehe ich keinen vernünftigen Sinn im Festschnallen, außer dass der Reiter zum einen mehr Druck aufbaut und zum anderen weniger Handlungsmöglichkeiten hat, mit dem Gebiss anders einzuwirken...