Grundausbildung für bereits 9-jährige Stute?

Rund um die klassische Reitkunst

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Merlin
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Beitrag von Merlin »

Danke für die zahlreichen Beiträge!

Das es nicht einfach wird, habe ich mir schon gedacht. Es ist für mich in jedem Fall sehr positiv zu sehen, dass es ähnliche Konstellationen mit überwiegend "gutem" Ausgang gab. :wink:

Mit der Umstellung auf eine neue Reitweise kenne ich mich ja aus, das habe ich damals mit meiner Stute gemacht und mit meinem (da immerhin schon 20 Jahre alten) Wallach. Bei meinem Wallach mussten viele alte seelische Wunden und Ängste geheilt werden, aber irgendwann (so nach 3 Jahren) hatte er es dann auch kapiert, das ich nichts böses will. Geduld zahlt sich halt irgendwann aus. :wink:

Aber weil die 9-jährige nunmal bis dato so gar nichts kennt, was Arbeit heißt, kam ich doch ins Grübeln...

...aber ich liiiieeeebe ja Herausforderungen! :D
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fina
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Beitrag von fina »

Wir bekamen (in Island) auch mal eine neunjährige Herdenchefstute, völlig ungearbeitet, wild. Auf der Koppel "vergessen". Und wir sollten die anreiten. Nach zwei Monaten konnte man sie immerhin führen, alles war Machtkampf. Man kam nicht an die Hufe, putzen war schwierig, auch im Roudpen musste die Longe dranbleiben, wir hätten sie nicht wieder zu fassen bekommen. Wenig bis gar keine Fortschritte. Sie bekam natürlich nicht die Zeit, die du in ein Privatpferd stecken kannst, aber bei der war es auch so: Sie sah einfach nicht ein, was das alles soll. Sie war neun Jahre und Herdenchefin. Die hatte uns einfach nicht nötig.

Ich verließ dann die Insel, die anderen versuchten es weiter aber schlußendlich dauerte dem Besitzer das zu lange. Ich glaube, die landete in der Wurst.
Sicherlich wäre es möglich gewesen, die noch auszubilden, aber es wäre eine echte Geduldsprobe und harte Motivationsarbeit gewesen. Schade, war eine Feine Stute.

So extrem wird es bei dir nicht sein. Wenn die gefahren wird und immer mal durchs Gelände bummelt, dann kannst du die auch langsam aufbauen und motivieren.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ fina In Island sind aber doch ganz andere Bedingungen, oder? Wenn die 9 Jahre frei gelebt hat ist das doch kein Wunder. Allerdings finde ich es dann ziemlich unfair, wenn sie wirklich in die Wurst gekommen ist.

Naja, verstehen muss ich sowas nicht... :roll:

PS: Kein Angriff an dich oder so, nur so als Anmerkung.
LG
Sheitana
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fina
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Beitrag von fina »

Es ging mir nur um ein Extrembeispiel für die Arbeit mit einer gereiften Pferdepersönlichkeit.

Die Bemerkungen, dass es durchaus Probleme geben kann, mit einer älteren ranghohen Stute zu arbeiten, die ein anderes Leben kennt, sind jetzt nicht völlig aus der Luft gegriffen.

Das sollte man beim Kauf im Hinterkopf aben und vielleicht wird man mit einem anderen Pferd glücklicher. Ich finde es hart, Pferde zu jedem Schrittchen motivieren zu müssen. Und man muss sich das nicht antun, wenn es auch neugierigelenrbegiere Pferde gibt

Trotzdem sollte es möglich sein die Stute zu arbeiten. Und wäre auch mit der Islandstute auf lange Sicht möglich gewesen, da bin ich überzeugt. Aber die war echt ein harter Brocken. Unfair oder nicht: sie hat nicht das erfüllt, was der Besitzer wollte. Also: Weg. Pragmatisch und hart. Muss man nicht mögen, machen die aber so.
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Merlin
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Beitrag von Merlin »

@fina:

Danke für Deinen Beitrag. Ich habe die Stute noch nicht "life" gesehen, nur auf zahlreichen Fotos und Berichte von den Verkäufern (einfache Fahrt ist 4 Stunden). Die Einschätzung der Verkäufer und die Fotos decken sich komplett.

Beispiel: Sobald die Stute mit einem Menschen abgebildet ist (nur an der Hand) guckt sie grießgrämig und sogar leicht überheblich. Aber die Bilder wenn sie im gestreckten Galopp mit gespitzten Ohren und leuchtenden Augen über die Weise fetzt, sind ein Traum.

Kann sein, dass sie ihre Besitzer einfach nur nicht leiden kann (was wohl auf Gegenseitigkeit beruht) oder generell mit Menschen nichts anfangen kann.

Das werde ich (hoffentlich) in 2 Wochen herausfinden können.
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schreckenlucy
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Beitrag von schreckenlucy »

nicht direkt auf deine Frage, aber:

ich habe nun schon zwei Fälle im Bekanntenkreis gehabt, wo Pferde gekauft wurden, die angeblich aus Zeitmangel wenig bis nicht geritten waren oder weil sie als Zuchtstute dienten. Bei beiden haben die Käufer nur eine 08/15-Ankaufsuntersuchung gemacht - und beide lahmten kurz nachdem die "normale" Arbeit aufgenommen wurde - und wir reden hier nicht über Gewaltmärsche oder 1h Reitplatz kleine Kringel jeden Tag. Wir reden über Spaziergänge, etwas Longe, etwas Schrittreiten, ein wenig Gymnastikarbeit.

Also mein Tipp: gib richtig Geld für eine große AKU mit reichlich Röntgenbildern aus.

Kauf auf keinen Fall die Katze im Sack (gesundheitlich), auch wenn die Leute noch so nett sind, wer weiß, was ein recht junges Anreiten (mit 3 schon eingeritten und eingefahren) angestellt hat und warum sie dann "nur" Zuchtstute war. Da kann auch ein gesundheitliches Problem vorgelegen haben (immer noch liegen).
esge
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Beitrag von esge »

Ich stelle jetzt mal die Frage, die immer keiner hören will: Aber WARUM kauft man sich sehenden Auges ein Pferd, das vermutlich Probleme machen, mindestens aber einen ziemlichen zusätzlichen Zeitaufwand erfordern wird??
Warum meinen nur immer alle, sie würden lösen, was der Vorbesitzer nicht konnte? Warum unbedingt so ein PFerd? Ist soooo schön, wenn sie frei läuft aber guckt griesgrämig wenn sie an der Hand ist. Haaalllloooooooo, wozu möchtest du dieses PFerd haben?? Zum reiten oder zum angucken auf der Wiese?

Na ja, ich muss ja nicht alles verstehen. Es gibt ganz bestimmt keine REITBAREN Charakterpferde zu kaufen. Alle viel zu artig, gebrochen, sozusagen. 10 brave Jungpferde gehen in die Wurscht, weil die Leute unbedingt schwierige PFerde haben wollen. Hach ja.

Nimm es nicht persönlich, Merlin. Du bist ja keine Ausnahmeerscheinung. Vielleicht ist die Stute ja wirklich total easy und klasse usw. Aber mir wären 4 Stunden Anfahrt für so ein PFerd in jedem Fall zu weit. Na, ich muss ja auch nicht.
Loslassen hilft
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Merlin
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Beitrag von Merlin »

Danke für Deine Meinung esge.

Eine vollkommen berechtigte Frage, die ich mir auch selbst gestellt habe.

Wieso ein Pferd, bei dem man vorab Probleme vermutet?

Für mich persönlich sind es folgende Gründe:

1. Die Stute ist ein Lipizzaner. Meine Traumrasse. Und davon laufen nunmal nicht soo viele rum. Sicher, es gibt auch Jungtiere auf dem Markt, aber auch da kauft man oft die "Katze im Sack". Ich habe es an dem Lipizzaner-Wallach meiner Freundin gesehen, der kam 2,5 jährig von einer renommierten Züchterin und hat jetzt bis zu seinem 7. Lebensjahr gebraucht, um alle seine Altlasten (vor allem körperliche) loszuwerden. Mit der 9-jährigen habe ich zumindest bei den Lipizzanern das "Ausreifen" des Körpers hinter mir. Zeit braucht man bei der Ausbildung eines Pferdes immer und der Verlauf der Ausbildung ist nie vorhersehbar.

2. Mein aktuelles Pferd habe ich mit 20 Jahren übernommen. Der war wirklich ein seelisches und körperliches Wrack. Hat sich auch nur gegen den Menschen gewehrt. Absoluter Wahnsinn, ein solches Pferd zu nehmen und auch noch reiten zu wollen (wurde mir auch von allen Seiten abgeraten). Aber er hatte etwas in sich, dass mich ansprach und ich wusste einfach, dass er ein toller Kerl ist. Heute nach fast 8 Jahren kann ich sagen, dass mich dieses Pferd so viel gelehrt hat und meinen Erfahrungsschatz unheimlich bereichert hat. Merlin durfte einfach Pferd sein und hat es mir doppelt und dreifach gedankt. Ich habe keine Sekunde bereut, dass ich ihn genommen habe, auch wenn er mich unheimlich viel Kraft und Geld durch seine körperlichen Probleme gekostet hat. Hätte ich ihn nicht genommen, wäre er schon lange tot. Er führt jetzt ein glückliches Leben, das finde ich nach 20 Jahren "Hölle" auch gut so. Er hat es verdient.

3. Die Stute ist kein schwieriges Pferd. Es wurde nur nicht regelmäßig mit ihr gearbeitet und die Besitzer mögen sie nicht. Wenn sie gesund ist (was für den Kauf Voraussetzung ist) und bleibt, hat sie noch gute 20 Jahre bei mir (als Reitpferd, danach darf sie in Rente :wink: ). Das sie ein Charakterpferd ist, ist kein Zufall. Ich suche mir solche Pferde einfach aus. Sowohl meine "alte" Stute als auch mein Wallach waren und sind solche Pferde. Auch ein Jungpferde-Kandidat müsste dieses gewisse Etwas haben...

Und nur nebenbei gesagt, ich möchte ein Reitpferd und kein Duziduzi-Weidepferd. Und nach den Kriterien schaue ich auch, wenn ich sie mir angucken fahre. Leider muss man für Lipizzaner weit fahren. In Südhessen werden derzeit keine angeboten. :wink: Ja, der Aufwand für die Fahrt ist schon ein wenig verrückt, aber ich hoffe sehr, dass es sich lohnt (ich gucke mir auch die 3- und 4-jährigen an, die zum Verkauf stehen). Man weiß ja nie, manchmal kommt alles anders, als man denkt...

In jedem Fall noch mal Danke für Deine kritische Meinung.
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Beitrag von esge »

Grins, ich bin, als ich mein derzeitiges Pferd suchte, insgesamt rund 2000 km gefahren zu den verschiedenen Pferden...Für eins bin ich gleich 2 x bis hinter Hannover gefahren - von Südhessen aus... Genommen habe ich dann allerdings das, was am nächsten stand. Ein Pferd, das ich nicht probereiten konnte (obwohl ich mir geschworen hatte, nie wieder eins zu kaufen, was ich nicht probesitzen kann), ein Pferd, das ich wegen zu jung und zu unfertig und ich kann noch gar nicht sehen, was mal draus wird, zweimal verworfen hatte.
Er ist mein absolutes Traumpferd!

Alles Gute!
Loslassen hilft
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Merlin
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Beitrag von Merlin »

Ich sag ja immer, es gibt keinen "Vernunftkauf" beim Pferdekauf. :D :D
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Beitrag von Santana »

Unser *Digger* war damals 13, als wir ihn kauften. Der lief ebenfalls, wie in die Gräten trugen...

Er wurde das absolut genialste Westernpony diesseits des Weißwurstäquators (HerzchenindenAugenhab)!

Wesensfeste, gereifte Pferdepersönlichkeiten kann man allerdings nicht "mal eben so" durch Überrumpeln "ausbilden", die muß man halt motiveren, aber ansonsten spricht absolut nix gegen einen gute 9jährige!

:D

Und: sie ist zwar altersmäßig schon Neun, aber Du darfst halt nie vergessen, sie ist eher Minus als Null. Mit Ihr anfangen, wie mit einem ganz Jungen...und versuchen, Ihre Begeisterung zu wecken.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Also ich finde "Umlernen" bei einem älteren und gefestigten Pferd wesentlich extremer als einreiten bei einem Jungen.

Den Vergleich hatte ich bei meiner Freundin die einen jungen Traberwallach zugeritten hat. Der Kerl hatte nie schlechte Erfahrungen gemacht und das hat man auch gemerkt. Er hat immer mit gemacht, war zu begeistern und zu motivieren.
Es ging langsam aber doch stetig bergauf.
Gut das Pferd wurde wegen einiger Dinge absolut versaut das ist eine andere Geschichte.

Aber meine Stute die mit 19 Jahre ihre Grundausbildung erhaltet, also da brauchst Nerven, sehr viel Neven, gute Freunde die dich immer motivieren.
Menschen die dich aufhalten wenn du dein Pferd zum 10 ten mal verkaufen magst.
Menschen die dich aufhalten wenn du dein Pferd eigenhändig erwürgen willst :D

Lernen tut man auf diesen Pferden doppelt so viel als auf anderen, ABER deine eigene Persönlichkeit wird auf eine harte Probe gestellt.

Ich bereue nicht, dass ich Sammy damals genommen habe, ich würde sie für nichts auf dieser Welt hergeben, ABER ich muss auch sagen, dass ich schon oft am überlegen war ob ich das REITEN AUF IHR sein lasse und sie pensioniere.

Ich kann von Sammy nur sagen, dass einem NICHTS schenkt was man nicht verdient hat.
Sie geht NUR dann einen Schritt auf dich zu wenn sie der Meinung ist, dass du das wert bist.
Ist vielleicht auch das Trakehner Blut.
Jedenfalls ist sie eine gefestigte Persönlichkeit die einem wesentlich mehr abverlangt als ein Junges und Rohes Pferd.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
orest
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Beitrag von orest »

Hallo,

meine SB besitzt eine heute 9-jährige Connemarastute. Bis letztes Jahr war sie vollkommen roh. Sie stand -aus Zeitmangel, später noch gute 1,5 Jahre verzögerung wg. Hufrehe- eben auf der Weide, war halfterführig hatte aber keinerlei Reitausbildung.

Sowohl Bodenarbeit als auch das einreiten gestalteten sich absolut problemlos. Die Stute war sehr gelehrig, aber schon sehr gelassen und gefestigt. Sie schien sich über zuwendung und Arbeit sehr zu freuen.

Im folgenden Jahr wurde die Stute absolut problemlos zu einem sicheren Geländepferd, was in diesem Fall das Ziel der Besitzerin ist. (Eine Dressurausbildung wäre aber kein Problem)

Dies als ein Beispiel, dass die Ausbildung eines (damals 8- jährigen) völlig rohen Pferdes auch völlig problemlos ablaufen kann. Die Stute hatte nie schlechte Erfahrungen, sondern eben schlicht gar keine. Ihr Alter war auf jeden Fall kein Hindernis.

Die Schwester der obigen Stute war 4- jährig 4 Wochen in Grundausbildung. Danach stand sie 5 Jahre ohne jede Arbeit auf der Weide. Nach den 5 Jahren konnte man sofort und problemlos abrufen, was sie damals gelernt hatte und darauf aufbauen. Auch sie ist heute ein problemloses Gelände- und Freizeitpferd. Diese Stute ist eine große 'Persönlichkeit', aber nicht schwierig.

Es wird immer 'schwierige' Pferde geben. Aber ich denke nicht, dass das Alter ein so ausschlaggebender Faktor ist. Schwierig sind schlechte Erfahrungen, z.B. wenn ein älteres Pferd als roh verkauft wird weil es sich als problematisch erwiesen hatte. Wenn das Pferd allerdings wirklich aus Zeitmangel rumstand, muss das kein Nachteil sein.
Ich würde mir das Pferd anschauen, und schauen dass ich es kennen und einschätzen lerne. Denn man merkt meiner Erfahrung nach doch recht schnell, ob man sich dieses Pferd zutrauen kann oder ob es ausgesprochen problematisch ist, die Fragestellerin scheint ja einige Erfahrung mit Pferden ausweisen zu können.
Wichtig ist eine AKU und vielleicht ein paar Erkundigungen im Umfeld des Pferdes... (dass die Besitzer einem nichts 'vom Pferd' erzählen..)


Gruß Tina
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kiki
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Beitrag von kiki »

Also ich habe sowohl meine damals 8 jährige Stute ( nur kurz angeritten und dann 2 Fohlen, nur Koppel ) umausgebildet ( :oops: mit Hilfe meiner Freundin ) als auch ihren Sohn frisch ausgebildet und eingeritten ( ebenfalls mit/durch Freundin ).
Die Stute war immer lieb und brav und ist es jetzt noch, da war es sehr einfach, wohingegen der kleine Herr einen sehr freien und starken Charakter hat und sehr deutlich zeigt ( buckeln und steigen ) wenn ihm was nicht passt, z.B. Zügel einen müh an der légèreté vorbei, Sattel nicht ganz o.k, Reiter etwas unsicher, nicht fest im Sattel oder schief usw.

Ich will damit sagen, daß es auch auf den Charakter des Pferdes ankommt.
Ein umausbilden geht auch bei älteren Pferden noch, kenne eine Ritterin von BB die sagt auch das geht in jedem Alter.
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Merlin
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Beitrag von Merlin »

Kurzer Bericht vom Wochenende:

Ich habe ganz fantastische Lipizzaner gesehen. Wunderbare Gänge, sehr menschenbezogen, neugierig und offen (so kenne ich sie auch vom Charakter).

Jetzt habe ich die Qual der Wahl - neben der 9-jährigen Stute bin ich auch ihren 4-jährigen Sohn (Wallach) zur Probe geritten. Beides ganz feine Pferde, die trotz (oder gerade) wegen der mangelnden Ausbildung ganz toll reagiert und mitgemacht haben. Und das auf einem 10m Durchmesser-Mini-Paddock mit schlechtem Untergrund.

Die Stute ist aufgrund ihres Alters einfach abgeklärter. Aber war total interessiert und hat super mitgemacht (sie hat auch den besseren Trab). Der "Kleine" ist einfach nur süß. Hat einen tollen Körper und seine eigene Meinung. Das hat mir imponiert.

Habe mich auf beiden sauwohl gefühlt und zu beiden Pferden einen Draht gehabt. Und jetzt muss mich entscheiden...

Also, alles in allem keine Problempferde angetroffen. :lol:
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