Doping im Pferdesport

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LordFado

Beitrag von LordFado »

seid ihr als menschen denn immer "dopingfrei"? Wer nimmt nicht mal ne Tablette, um trotz Kopfschmerzen leistungsfähiger im Büro zu erscheinen, statt zuhause auskurieren?
Wen Trinkt nach nem Frühen Start zum Lehrgang mal ein Red Bull, um wach und aufmerksam zu werden? Wer schluckt nicht mal Vitaminpillen, weil Obst kaufen grade nicht reinpasst oder Fast Food "besser" schmeckt (in USA seeehr beliebt)?

Teufelskralle, Muscheln und Ingwer bei Gelenkproblemen zählen auch nicht grade zu den natürlichen Ernährungsgrundlagen unserer Pferde - das ist dann aber nicht so verschrien, weils ja "natürlich" ist?!

Oder der Schnaps vor der Jagd oder vorm Parcours, damit die Nerven nicht so flattern? Ich kenne tausende Beispiele aus meiner Umgebung, dass ob im Alltag oder beim Pferd einfach viel "geschönt" wird.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ Lord Fado Natürlich nehme ich auch mal eine Schmerztablette oder behandel mein Pferdmit Medikamenten.

Aber ich finde es ist durchaus ein Unterschied, ob ich z.B. Schmerzen behandle, oder etwas leistungssteigerndes gebe, weil mir z.B. der Muskelaufbau zulange dauert.
LG
Sheitana
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heike61
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Beitrag von heike61 »

LordFado hat geschrieben:seid ihr als menschen denn immer "dopingfrei"? Wer nimmt nicht mal ne Tablette, um trotz Kopfschmerzen leistungsfähiger im Büro zu erscheinen, statt zuhause auskurieren?
Wen Trinkt nach nem Frühen Start zum Lehrgang mal ein Red Bull, um wach und aufmerksam zu werden? Wer schluckt nicht mal Vitaminpillen, weil Obst kaufen grade nicht reinpasst oder Fast Food "besser" schmeckt (in USA seeehr beliebt)?
nö! mit sicherheit bin ich nicht dopingfrei :wink: :wink:
jedoch kann ich eigenverantwortlich entscheiden, ob ich mich "dope" oder nicht!

kinder und tiere können dies nicht, darin sehe ich den entscheidenden unterschied!
Teufelskralle, Muscheln und Ingwer bei Gelenkproblemen zählen auch nicht grade zu den natürlichen Ernährungsgrundlagen unserer Pferde - das ist dann aber nicht so verschrien, weils ja "natürlich" ist?!
solche tiere, mit chronischen schmerzen gehören --- meiner meinung nach ---auf kein "tunier", ob man sie noch reiten sollte, im sinne von "leistung erbringen" darüber kann man gerne streiten......... :wink:

ich sag ja, es fängt "im kleinen" an......................................

gruß
heike
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

LordFado hat geschrieben:seid ihr als menschen denn immer "dopingfrei"? Wer nimmt nicht mal ne Tablette, um trotz Kopfschmerzen leistungsfähiger im Büro zu erscheinen, statt zuhause auskurieren?
Würde ich bei Olympia mitmachen wollen, wäre ich es. Ich akzeptiere nämlich dann die dort gültigen Spielregeln. Ansonsten hat das was von ich beschwer mich, daß ich bei einer Modelschau diskriminiert werde, nur weil meine Maße nicht den Anforderungen für ein Model entsprechen ;-).
Liebe Grüße
Susanne
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horsman
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Beitrag von horsman »

Hallo Lord Fado - noch alle Sinne beisammen?

Es geht doch nicht darum, dass man mal mein Medikament nimmt, bzw, auch das Pferd mal Medik. bekommt, wenns gesundheitlich angezeigt ist.

Es geht darum, dass die Herren und Damen sich nicht an die Spielregeln halten, die für diese Spiele nunmal gelten. Sie schummeln, oder besser gesagt sie lügen und betrügen - und das ist nunmal nicht sportlicher Fairplay.

Deshalb ist es auch zweitrangig, ob Ahlmann das Chilizeugs nun auf den Rücken oder auf die Beine geschmiert hat, denn in beiden Fällen hat er betrogen. Die Motivation die dann noch dahinter steckt, nämlich
a) verbotene Leistungssteigerung um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, oder
b) verbotene Medikamentation um das Pferd zu bedoktern
kommt dann erst in zweiter Linie erschwerend oder mindernd dazu.

Im Fall Ahlmann glaub ich allerdings fest an a) !!

Gruss
horsmän
LordFado

Beitrag von LordFado »

horsmän hat geschrieben:Hallo Lord Fado - noch alle Sinne beisammen?
Ja, danke, bei mir alles bestens - kannst du dich auch normal und höflich mit mir unterhalten, ohne ausfallend zu werden?!

Das mit Ahlmann ist doch völlig klar und gar keine Diskussion mehr...

Das grundsätzliche Problem ist, dass ÜBERALL gedopt wird, wo's ums Geld geht. Also dopt ihr euch auch ganz selbstverständlich selbst, wenns drum geht, dass ihr ins Büro oder sonstwohin müsst, um Geld zu verdienen. Diese Pferde sind nunmal "Arbeitsmaterial" und keine Schmusetiere, zu denen die Profis abends nach getaner Arbeit fahren und das hat eben seine Folgen (egal ob im Renn- im Kutsch- im... Sport), hier helfen NUR bessere und dichtere Kontrollen.
heike 61 hat geschrieben: solche tiere, mit chronischen schmerzen gehören --- meiner meinung nach ---auf kein "tunier", ob man sie noch reiten sollte, im sinne von "leistung erbringen" darüber kann man gerne streiten
Pass auf - wenn ein Gebiss (aus welchem Grund auch immer) auf dem Turnier verboten ist - sollte man es dann zuhause benutzen?
Wenn leistungssteigernde Mittel verboten sind - sollte man die dann im Training zuhause benutzen?
Wenn man auf dem Turnier sein Pferd nicht grundlos verkloppen darf, weil Platzaufsicht da ist, heißt das nicht, dass es zuhause ok ist.
Turniere sind am Wochenende, nichtmal jedes Wochenende. Sagen wir mal, der Turnierfall tritt im Schnitt alle 10 Tage ein. Darf man jetzt in 9 von 10 Fällen alle ethischen Regeln missachten?

Wenn man nach ner OP Muskeln aufbaut und das ohne Anabolin nicht geht, ist das was anderes - kurze Behandlungen, die nicht dem Reiten/Trainieren unter Volllast dienen sondern der Rekonvaleszenz - da ist das durchdacht und auch oft sinnvoll. Wenn man sich aber in den 9 von 10 (oder 19 von 20) Fällen befindet, gibts doch keinen Grund, der den Umkehrschluss zulässt, dass man dann all das tut, was man an einem Turnierwochenende nicht darf. Wenn man "gar keine" Turniere geht, sind das eben 499 von 500 Fällen, macht für mich persönlich aber keinen Unterscheid. Und Pferde mit chronischen Schmerzen gehören WEDER aufs Turnier NOCH ins tägliche Training, da gibts nix zu streiten...
heike61
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Beitrag von heike61 »

heike 61 hat geschrieben: solche tiere, mit chronischen schmerzen gehören --- meiner meinung nach ---auf kein "tunier", ob man sie noch reiten sollte, im sinne von "leistung erbringen" darüber kann man gerne streiten
LordFado hat geschrieben:
Pass auf - wenn ein Gebiss (aus welchem Grund auch immer) auf dem Turnier verboten ist - sollte man es dann zuhause benutzen?
Wenn leistungssteigernde Mittel verboten sind - sollte man die dann im Training zuhause benutzen?
Wenn man auf dem Turnier sein Pferd nicht grundlos verkloppen darf, weil Platzaufsicht da ist, heißt das nicht, dass es zuhause ok ist.
Turniere sind am Wochenende, nichtmal jedes Wochenende. Sagen wir mal, der Turnierfall tritt im Schnitt alle 10 Tage ein. Darf man jetzt in 9 von 10 Fällen alle ethischen Regeln missachten?


och ne--- ich mag nich mehr....dennoch kurz:


-- wo bitte ist der zusammenhang?

-- kann es sein, dass du rechtfertigungen für Doping an allerlei "haaren" herbeiziehst bzw. erklärungen suchtst, die "doping" als Kavaliersdelikt darstellen sollen?


weißt du -- auch ich lebe nicht hinter dem mond, dass in der reiterei einiges im argem liegt, dies ist mir durchaus bewußt.
nicht jeder muß meine sicht auf auf die pferde teilen, es gibt die unterschiedlichsten ansichten und das ist gut so!

aber immerhin haben "reiter" ein regelwerk anerkannt und zugestimmt dies auch zu achten, wenn dann mit "tricks" versucht wird, diese regelverstöße zu kaschieren ist dies nicht zu tolerieren -punkt-


wenn das "kaschieren von regelverstößen" schon ein sport im eigentlichem sport ist, wird es zeit das system zu hinterfragen! und zwar im "sinne der tiere", immerhin sind es Lebewesen und keine sportgeräte.



ich hatte es schon einmal geschrieben:
kinder und tiere können nicht eigenverantwortlich entscheiden, ob sie überhaupt die folgen von hochleistungssport absehen können--- von doping sowieso nicht!

da liegt für mich "der hase im pfeffer"..........
dass sport ohne doping kaum bis gar nicht zu garantieren ist, das ist mir absolut klar!
aber bitte! -- dann die eigene gesundheit aufs spiel setzen und die konsequenzen tragen und nicht die von abhängigen und entscheidungsunfähigen Lebewesen!
dies stört mich am meisten und da ist es mir egal, ob "nur" hobby oder hochleistungssport...........................auch nationalitäten sind mir wumpe......


leider ist zu sehen, dass noch nichtmals im kleinen Kreis eine art einigung herbeizuführen ist.
rechtfertigungen, fadenscheinige argumente, falschverstandene solidarität und "schönrederei" sind herzlich willkommen :shock: :roll:


tja--leider fühle ich mich in meinen ansichten bestätigt, mag sein dass dies zum teil schubladendenken ist, aber was soll ich machen...einige drängen sich immer wieder in die selbe schublade und richten sich dort häuslich ein... kann ich dies verbieten?---nö!..aber dann bitte nicht beschweren, wenn mir dies auffällt........ich achte auf meine schubladen :wink: :wink:




gruß
heike
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horido
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Beitrag von horido »

Hallo,

erstmal möchte ich horsmäns 1. Mail zustimmen. Selbst wenn es genauso war wie Christian Ahlmann behauptet, muss er w/ Regelverstoss bestraft werden. Ausserdem noch wegen unglaublicher Dummheit.

Und Heike, bleib ganz ruhig, Ich konnte in keiner der Beiträge lesen, dass jemand Doping befürwortet. Sowohl Du alsauch Lord Fado haben den Aspekt Doping ausserhalb des Turniersports mit eingebracht. Dies ist ein wirklich schwieriges Thema, da es dort ja keine Listen von verbotenen Substanzen gibt. Im Prinzip kann ich meinem Pferd alles geben, was ich will und bin als Freizeitreiter nur meiner moralischen Vorstellung verpflichtet. Die ist sicherlich von Person zu Person unterschiedlich. Eine allgemeine Einigung wird man hier wohl nicht erzielen können.

Lord Fado: Deine Argumentation kann so verstanden werden, als wolltest Du Manipulation im Sport mit Manipulation zu Hause entschuldigen. Auch wenn es moralisch vielleicht kein Unterschied ist, so ist es doch ein rechtlicher Unterschied. Moralvorstellungen werden sich immer unterscheiden, wie ich oben geschrieben habe. Selbst wenn der Unterschied nur winzig ist, kann man sich bei der Diskussion darüber die Köpfe einschlagen, daher ist das Thema sehr schwierig.

Heike in einem Punkt möchte ich Dir widersprechen: Die Abschaffung des Pferdesports in Form von Turnieren (so habe ich Deine "Systemhinterfragung" interpretiert) würde in der Gesamtheit zu keinerlei Veränderung im Verhalten gegenüber Pferden führen. Dem "Turniersport" ist es zu verdanken, dass es heute überhaupt so viele Pferde gibt. Auch den imensen Fortschritt in der Tiermedinzin haben wir in vielen Fällen den Turnierpferden zu verdanken. Mehr Dopingkontrollen sind aber auf jeden Fall wünschenswert.

Viele Grüße
LordFado

Beitrag von LordFado »

genau andersrum hab ich es gemeint! Ich wollte damit all diejenigen, die mit dem Finger (Edit: zurecht!!) auf den Turniersport zeigen, zum Nachdenken über das eigene Handeln zuhause anregen!
heike61
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Beitrag von heike61 »

ups--horrido, wo hab ich was über abschaffung des tuniersports geschrieben?
ich bin ruhig und gelassen --auch wenn dopingfälle mit "dingen" verglichen werden, die an das verwechseln von äpfeln und birnen erinnern :wink: :wink:
ich möchte nicht behaupten, dass dies einer befürwortung gleich kommt---! es trägt jedoch zur "verharmlosung" bei und lenkt geschickt vom Wesentlichem ab....naja........


und nun iss gut ...........


lieben gruß
heike
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horsman
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Beitrag von horsman »

Sorry Lordfado,
wollte nicht unhöflich sein, aber zwischen Doping im Sport und "Doping Privat" gibt es nunmal den klitze kleinen Unterschied der Regelwidrigkeit.

Privat ist man nur sich selbst, seinem eigenen Körper, und beim Pferd noch dem Wohlergehen des Tieres verantwortlich. Das muss jeder mit sich selbst und seinen eignen Moralvorstellungen ausmachen.
Beim Sport gibt es aber, um quasi die MOralvorstellungen zu vereinheitlichen, Regeln an die man sich alle zu halten hat. Punkt!

Deshalb hinkt dein Vergleich.
frieda
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Beitrag von frieda »

@horsmän: So sehe ich das aber nicht.
Die Reiter beginnen ja nicht erst am Turnier mit Dopen! Das fängt doch daheim im Training an, es ergibt sich ein Oroblem (Rittigkeit, ...) und das wird mit irgendwelchen "Mittelchen" gelöst. Und dann kann man nicht mehr aufhören, denn ohne das Zeug würde das Pferd die Leistung ja nicht mehr bringen ...

LG frieda
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Nicht umsonst ist Ahlmanns HP im Moment offline...
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
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Beitrag von Sheitana »

Ich wusste gar nicht, dass Rodrigo Pessoa da mit drin hängt... :shock:

Naja, was soll man sonst dazu sagen... :roll:
LG
Sheitana
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