verspannen und kopfhochreisen

Rund um die klassische Reitkunst

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maurits

Beitrag von maurits »

Der Einsatz eines Chambons beim longieren kann durchaus helfen.
Es eignet sich, korrekt angewandt, durchaus um Probleme wie "weggedrückter Rücken und rausgedrückter Unterhals" zu beheben.

Abgesehen davon schreibst Du doch, die Probleme geben sich nach circa 30 minuten, dann gibt das Pferd nach und arbeitet mit. Wieso nicht einfach mal so weitermachen, immer dahin arbeiten, dass das Pferd "durch" ist und in dem Zustand dann noch eine Zeitlang weiterreiten, es zeigt doch, dass Ihr prinzipiell auf dem richtigen Weg seid.
Es muss doch nicht immer alles auf Anhieb perfekt sein.

lg
maurits
Ans
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Beitrag von Ans »

ch kann mir auch nicht vorstellen, dass sich alles verändert, wenn das pferd von oben bis unten durchgecheckt ist, sich an der reitweise aber nichts ändert (nicht, dass es nicht wichtig wäre, dass gesundheitlich alles passt).
aber die reitweise ist mindestens genauso wichtig.
beispiel: im stall bei uns war ein pferd zügellahm - über 1,5 jahre lang. tierärzte, osteos, sattler......nichts hat gefruchtet - bis der rl gewechselt wurde - nach knapp 2 monaten gabs kein lahmen mehr im trab!
ich verwende selbst immer wieder mal die hohe hand - aber ich habe mich genauestens darüber informiert (nicht nur die dvd, auch bücher und auch meine rl hat mir da einiges dazu beigebracht) und ich verwende sie nur sehr genau dosiert (gefühl braucht man schon). außerdem darf man darüber auch schenkel und gesäßhilfen nicht vergessen - wie schauts denn da aus?
wurde dem pferd eigentlich jemals über handarbeit beigebracht, was man mit div. zügelhilfen von ihm will? stichwort: abkauübungen?
Dem stimme ich fast ganz zu. Nur fast, denn es kann sich auf einen Schlag sehr viel verändern, wennd as Pferd körperlich durchgecheckt ist.
Bei meinem waren es Hufe, Rücken, Zähne.
Der Rücken war wohl am Schlimmsten, und von einem Tag auf den anderen lief das Pferd gänzlich anders, rannte nicht, war regulierbar und zumindest körperlich in der Lage, sich zu entspannen.
Es hat trotzdem ca. 2 Monate Aufbauarbeit, davon 6 wochen nur Longe gebraucht, bis das wirklich gut war.

Und zu über mir genanntem Vorschlag: Wenn das Pferd einmal locker ist, würde ich nicht mehr lange weiterreiten.
Das ist nur schädlich für die Motivation und das Pferd wird sich vermutlich eher anbieten, loszulassen, wenn diese erhalten bleibt, und natürlich auch langsam aber sicher zum Ergebnis kommt, dass es angenehmer ist, loszulassen, wenn kurz danach auch die Arbeit beendet wird.
Natürlich sollte "Arbeit beenden" keine Belohnung im Sinne von "erlösen" sein, aber in diesem Falle könnte das Wirkung zeigen.
Länger als 35- max. 45 Minuten würde ich da eh nicht arbeiten.
Die meisten Pferde beginnen dann nach einiger Zeit bereits, sich langsam früher loszulassen.
Dauert, wirkt aber meistens.

Und zum Longieren: Chambon ist an und für sich nicht schlecht, gehört aber in erfahrene Hände, meiner Meinung nach.
Annie
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Beitrag von Annie »

Sich P.K. über ein Video selbst beizubringen halte ich für puren Wahnsinn, gerade P.K. Methoden verlangen ein Hintergrundwissen. Tipp wenn sie unbedingt nach Pk arbeiten möchte , er gibt am Marienhof unterricht. ansonsten würde ich dem Tier zuliebe schnell andere Wege einschlagen.

Ein Ostep. wäre sicher meine erste Adresse bei der Problembehebung und ein guter Trainer
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ein Gesundheitscheck löst sicherlich nicht alle Probleme, trotzdem wäre das für mich der erste Weg. Dass man die Reitweise anscheinend ändern muss ich ja klar, aber dann kann man sich wenigstens sicher sein, dass gesundheitlich alles in Ordnung ist.
LG
Sheitana
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paris
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Beitrag von paris »

da das pferd offensichtlich probleme hat, sich fallen zu lassen, hilfts nix, wenn man verbissen dagegen arbeitet.
entspannung und losgelassenheit erreicht man nicht durch zwang.

das pferd muss sich auch trauen, den rücken herzugeben :wink:


wichtig dabei ist viel ruhe in der arbeit. ich würd mal viel im schritt arbeiten, trab nur untertourig, schlapfend - erst wenn sie losgelassen hat, macht schwung wieder sinn.

viel loben bitte nicht vergessen - die stute muss sich wohlfühlen!

du sagst, dass sie beim zügelaufnehmen den kopf hochreißt. das kommt meistens, wenn man das hauptaugenmerk dabei aufs zügelaufnehmen gelenkt hat. zuerst sitz und bein, und dann langsam und ganz nebenbei die zügel aufnehmen - vielleicht in einer volte oder ähnlichem. das zügelverkürzen soll beiläufig passieren, sie soll sich vorwiegend auf die vortreibenden hilfen/die verlangte lektion konzentrieren.

zwecks gebiss kann ich für diese phase eine nathestange wärmstens empfehlen. hat meiner (der ähnlich war wie die stute) während der oh-man-kann-den-rücken-hergeben-und-es-tut-nicht-weh-und-ans-gebiss-kann-man-sich-sogar-randehnen-phase heiß geliebt, jetzt mag ers nicht mehr.

zwecks osteopath kontaktiere mal dr. andrea wüstenhagen, ich weiß zwar nicht, ob sie auch in kärnten touren macht, aber wenn nicht kann sie dir sicher jemanden empfehlen in der gegend - sie ist ganz eine liebe UND kompetente!

:wink:
Amitola
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Beitrag von Amitola »

Hallo!
Danke für eure zahlreichen Antworten!

Nun schreibe ich einfach mal was mir dazu einfällt, ohne jetzt auf den jeweiligen author zu achten, wenn das ok ist!

Nathestange bzw. Gummistange hat die dame sehr gern und läuft auch recht brav damit,allerdigs liebt sie es auch darauf (Gummistange) herumzukauen und hat das Gebiss innerhalb von wenigen Monaten tot-gebissen ^^

Gestern waren wir gemeinsam ausreiten auf einem großen abgemähten Feld, da der Reitplatz festgefroren war/ist. Dort war natürlich wieder das gleiche Dilemma. Beide Stuten waren aufgeregt, fest und hatten eigentlich nur Lust über das Feld zu fegen :roll: ...

Nach langem Schritt gehen in Touren,Volten und dauerndem einbremsen begann sich die Stute zu läsen und bergab zu strecken.

Nach ungefähr 30 minuten wurde angetrabt. Der Plan war, langsam und untertourig zu traben, damit sie sich trägt,streckt,dehnt und nicht vor dem Gewicht wegrennt. sie fängt gerne an zu rennen, dehnt dann ihren Hals soweit, dass die Nase fast im Dreck schleift und fällt auf die Vorhand. Von Kontrollierbarkeit keine Spur. Ausgesehen hats dann so, dass die Stute antrabte und schon fast im Mitteltrab/Übergang starker Trab war...
20 Minuten und viele Schritt-Trab,Trab-Halt,Schrirt-Halt, Halt-Rückwärts, Schritt Traversale nach links, im Schulterherein wieder zurück, usw.. konnten wir auch normal traben und uns dehnen.

Galopp war auch schon besser und es gab auch ein paar schöne Dehnungsphasen.

Das Hauptproblem war halt, die Dame langsam und ihre Füßchen unter den Schwerpunkt zu bekommen. aber in summum sumarum schon viel besser als das letzte Mal, wenn auch die Reiterin schweißgebadet war ^^
Lg Sarah
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smilla
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Beitrag von smilla »

Na, das klingt doch gut! Wird sicher ein weiter Weg, aber bleibt dran! Gibst du der Reiterin denn auch Unterricht oder bist du "nur" helfende Freundin?
Amitola
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Beitrag von Amitola »

hallo smilla!
oje ich bin für unterricht geben viel zu schlecht.
ich bin eher beobachtende freundin die selbst mit ihrem stütchen zu kämpfen hat, da sie ganz ähnliche probleme hat..

Bei uns hat es gestern 20cm geschneit und ich bin gespannt, wie das mit dem Reiten funktioniert...
halte euch aber weiter auf dem laufenden =)
Lg Sarah
Williamine

Beitrag von Williamine »

Gesundheits-Check ist absolut wichtig und hilft, ??? auszuräumen. Dennoch werfe ich noch einen Punkt ins Rennen, da ich selbst die Erfahrung zur genüge gemacht habe:

Passt der Sattel? Wann wurde er angepasst? Hat sich die Muskelatur vielleicht so verändert, dass er angepasst werden muss?

Und was gaaaaaaaaanz wichtig ist bei Pferden mit kurzem Rücken:
Ist der Baum vielleicht zu lang? Liegt er vielleicht in der Nierenpartie? Ist der Schwerpunkt richtig? Wenns da zwickt, gibt kein Pferd den Rücken freiwillig her!
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